[7.InfDiv] Kriegstagebuch

26.09.1938 - München
Das seit dem 11. September laufende Großmanöver "Sommernachtstraum" des deutschen Heeres ist beendet. Alle Brigadekommandeure der 7. ID waren an diesem beteiligt und konnten wertvolle Erfahrungen für kommende Kampfeinsätze gewinnen. Nun können Sie mit ihren Manöverkontingenten in die Heimat zurückkehren und ein wenig wohlverdiente Erholung genießen.
29.09.1938 - München
Auf Befehl des Oberbefehlshabers des Heeres befinden sich alle Divisionen und somit auch die 7. ID in Alarmbereitschaft, zudem wurde eine sofortige Urlaubssperre verhängt. Wir verlegen in Richtung tschechische Grenze.
Nach dem Scheitern der diplomatischen Verhandlungen ist in den nächsten Tagen oder Wochen mit einer militärischen Aktion gegen die Tschechoslowakei zu rechnen, sollte dessen Regierung nicht dem Verlangen der deutschen Bevölkerungsmehrheit im Sudetenland nach einem Anschluss an das Reich nachgeben.
17.10.1938
Deutsch-tschechisches Grenzgebiet
Nachdem am 6. Oktober die Details zu "Fall Grün" bekanntgegeben wurden, begann der Einmarsch in die Tschechoslowakei am Abend des 11. Oktober.
Am Frontabschnitt der 7. ID liegen die Städte Franzensbad und Cheb vor uns. Zunächst sind jedoch schwere Befestigungsanlagen zu überwinden; zwar konnten bereits im ersten Anlauf ein Fort sowie eine Geschützbatterie ausgeschaltet werden, jedoch sind weitere Verteidigungsanlagen vorhanden und der Feind leistet verbissenen Widerstand. Die Einheiten haben erste Verluste, insbesondere das IR 62 und das PioBat 7 wurden schwer getroffen und verloren jeweils über 10 Prozent ihrer Sollstärke.
25.10.1938
Deutsch-tschechisches Grenzgebiet
Die Grenzverteidigung des Gegners konnte endgültig überwunden werden; bis auf ein weiter nördlich gelegenes Fort und eine Flakstellung wurden alle stationären Verteidigungsanlagen zerstört. Die Eroberung von Franzensbad ist hingegen nicht gelungen, das IR 19 und die BeoAbt 7 mussten den Angriff auf die Stadt aufgrund des verzweifelten Widerstandes der Garnison abbrechen. Hierbei erlitten beide Einheiten schwerste Verluste und sind vorerst nur noch bedingt kampffähig: die BeoAbt 7 hat knapp die Hälfte, das IR 19 knapp ein Viertel seiner Stärke verloren.
01.11.1938
Tschechoslowakei
Mit vereinten Kräften konnten das IR 19 und das IR 61 der Inf.Brig. 7 (Gross) in den vergangenen Tagen die Garnison von Franzensbad bezwingen, wobei das IR 61 die Stadt genommen hat und vorläufig sichert. Dennoch haben beide Einheiten schwere Verluste von 20-30 Prozent der Sollstärke zu verzeichnen. Zur gleichen Zeit lieferte sich die Art.Brig. 7 (Fries) ein Artillerieduell mit dem feindlichen ArtRgt 3(t), wobei die zwei Artillerieregimenter unter Major Fries moderate Verluste von 10-15 Prozent erlitten und der Feind nach Schätzungen unserer Aufklärung um etwas mehr als ein Viertel dezimiert wurde.
08.11.1938
Tschechoslowakei
Nachdem das ArtRgt 7 die feindliche Garnison von Cheb aufgerieben hat, wurde die Stadt durch das IR 61 ohne eigene Verluste genommen und gesichert. Dem IR 62 ist es gelungen, eine gegnerische Flakstellung nordwestlich von Franzensbad zu vernichten. Die Ust.Brig. 7 (Fedaykin) ist bereits in Richtung Karlsbad vorgestoßen, wo eine weitere Verteidigungslinie überwunden werden muss. Jedoch konnten die dort befindlichen gegnerischen Einheiten durch einen massiven Feuerschlag der Korpsartillerie bereits geschwächt werden. Unterdessen hat die südlich stehende 3. Panzerdivision an ihrem Frontabschnitt sämtliche Feindeinheiten niedergerungen und kann nun Seite an Seite mit der 7. ID vorrücken.![]()
15.11.1938
Tschechoslowakei
Die restlichen Regimenter haben zu der bereits weiter nach Westen vorgerückten Ust.Brig. 7 (Fedaykin) aufgeschlossen und bilden nun eine kompakte Formation, die frontal zum Feind steht. Die 3. Panzerdivision befindet sich an der linken Flanke des Feindes, jedoch sind die Truppen durch einen Fluss getrennt. Die Art.Brig. 7 (Fries) nahm zwei tschechische Infanterie-Regimenter unter Beschuss und konnte diesen einige Verluste zufügen.
16.11.1938
Stabsquartier 7. ID, Tschechoslowakei
Alle Brigadekommandeure der wurden heute in das Stabsquartier befohlen, um Auszeichnungen entgegenzunehmen. Zunächst erhielt jeder die Dienstzeitauszeichnung der Stufe 1 der 7. Infanterie-Division für treue und untadelige Dienste über einen Zeitraum von 3 Monaten. Major Fries, Divisionskommandeur und Kdr. der Artillerie-Brigade 7, erhielt das Gefechtsabzeichen der 7. Infanterie-Division für seine Leistungen bei der taktischen Planung des bisher sehr erfolgreichen Vormarsches der Division. Eine besondere Ehrung wurde Feldwebel Gross zuteil, der die Gefechtsmedaille der 7. Infanterie-Division erhielt. Gross hat als Kommandeur der Infanterie-Brigade 7, die mit ihren drei Infanterie-Regimentern das Herzstück der 7. ID ist, maßgeblichen Anteil an der Überwindung der tschechischen Grenzverteidigung.
Bei dieser Gelegenheit wurde Feldwebel Gross durch Divisionskommandeur Major Fries die Funktion des Stellvertretenden Divisionskommandeurs übertragen, nachdem Leutnant Fedaykin aufgrund einer neuen Aufgabe als Abteilungsleiter in der Streitmacht-Verwaltung diesen Posten gemäß der Dienstvorschrift aufgeben musste.
24.11.1938
Tschechoslowakei
Die 7. ID lässt das Gesetz des Handelns nicht auf den Gegner übergehen und hat sich zum koordinierten Angriff entschieden. Während das IR 62 ein gegnerisches Infanterie-Regiment aus seinen Stellungen zurückdrängen konnte, brachten die Angriffe der IR 19 und IR 61 nicht den erhofften Erfolg. Stattdessen mussten Verluste von 8 bzw. 11 Prozent der Sollstärke in Kauf genommen werden, was der Tatsache geschuldet ist, dass der Gegner an diesem Frontabschnitt bezüglich der Mannstärke unseren Truppen ebenbürtig ist und auf unseren Angriff vorbereitet war.
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