Stellvertreterbüro des OKH

[Hoi Neuling]

Ja er ist in der Nähe. Wenn sie kurz dranbleiben lasse ich ihn holen. Wir sind nämlich gerade erst von Bengasi nach Taucheria umgezogen um näher an den Truppen zu sein.

Kurze Zeit später ist der stellv. ObdH am Telefon.

Generalmajor Neuling am Apperat. Ich hörte gerade von Leutnant Tigerkralle, dass es neue Informationen geben soll, welche für das Afrikakorps interessant sein können. Dann würde ich sagen, besprechen wir dies auf der sicheren Leitung. Ich lasse das Gespräch in mein Büro legen.

Kurz darauf knackt es und der Generalmajor hat das Gespräch in seinem Büro auf dem sicheren Apperat.

Gut, dann erzählen Sie mal Herr Feldwebel, was gibt es denn Neues von dieser Abteilung?

[Kanthe]

"Guten Tag Herr General.
Ich habe zwei Meldungen für Sie, bzw. dem Oberbefehlshaber des Heeres, diesen konnte ich allerdings aktuell nicht erreichen. Sein Büro war besetzt.
Nun, die erste Meldung, auch wenn Sie das vielleicht schon selber wissen, geht um den feindlichen Konvoi, welcher von Halifax aus gestartet ist. Dieser wurde komplett aufgerieben, versenkt und teilweise auch als Prise erbeutet. Somit wird aktuell von dort kein Nachschub für die feindlichen Kräfte erwartet.

Eine weitere, durchaus auch wichtige Meldung betrifft das eigene Heimatland. Vor zwei Tagen sind zwei Zerstörer von Newcastle aus in die Nordsee aufgebrochen. Einer ist bereits wieder in Newcastle, der andere operiert noch in der Nordsee. Das alle klingt erstmal nicht schlimm, allerdings gibt es bei uns im Amt teilweise die Meldungen, dass sich auf einem der Zerstörer ein feindlicher Agent befindet. Dieser soll wohl unser Heimatland auskundschaften und Informationen sammeln. Wir wissen allerdings nicht, ob diese Meldung stimmt und wenn, ob dieser Agent in den Niederlanden oder in Norwegen beim heimgekehrten Zerstörer an Land gebracht wurde, ohne das wir davon etwas mitbekommen haben. Möglich ist auch, dass er sich im noch operierenden Zerstörer befindet.

Geben Sie die Meldung so schnell es geht an den Oberbefehlshaber weiter und veranlassen Sie erhöhte Aufmerksamkeit in den Kasernen im Heimatland. Die Luftwaffe und Marine werden von mir noch informiert."

[Hoi Neuling]

Der stellv. ObdH nimmt die erste Meldung sehr erfreut zur Kentniss. Dazu sagt er:

Das mit dem Konvoi sind ja richtig tolle Neuigkeiten. Hatte mir schon so was gedacht, dass wir vom Heer und der Luftwaffe uns auf die Marinekameraden verlassen können. Vor allem dass dieser komplett aufgerieben wurde freut mich um so mehr, da ich hier in Afrika für die Truppe verantwortlich bin. Diese gute Neuigkeit wird schnellstmöglich an unsere kämpfenden Truppen in Afrika so weitergeben. Wird die Moral sicherlich sehr heben.

Bei der zweiten Nachricht legt der stellv. ObdH die Stirn in Falten und sagt:

das klingt bedenklich. Ein Agent in unserer Heimat, der Industrie und Militär ausspioniert. Ich habe die Feldgandamerie nicht gerne in der Nähe bzw. der heimatlichen Kaserne, aber in dieser Situation haben wir keine Wahl. Dieser Agent muss schnellstmöglich festgesetzt werden und wir werden versuchen bestmöglich zu helfen, dass dies geschieht. Auch hier informiere ich die Truppe, dass Sie in dieser Angelegenheit äußerst wachsam sein muss und wenn möglich den Agenten festsetzt bis jemand aus ihrer Abteilung diesen übernehmen kann.

Auch setzte ich mich mit beiden Angelegenheiten sofort mit dem ObdH in Verbindung.

Nochmals für diese schnelle und unbürokratische Information, die uns weiterhilft. Vor allem das erstere kommt uns sehr gelegen.

Gibt es denn noch etwas anderes, was wir wissen sollten und unseren Einsatz hier betrifft? Bzw. könnten Sie uns infromationen über den rückwertigen Raum beschaffen?

Während des Gespräches mit dem Feldwebel macht sich der stellv. ObdH Notizen und übergibt diese dem Leutnant. Angehängt steht auf einem Zettel: Sofort an alle Divisionen in Afrika weiterleiten, auch an die verbündeten Kommandostellen. Information auch an ObdH in Wünsdorf!

[Kanthe]

Sehr gern Herr General.

Meine Sie damit, Informationen über die Lage des Commonwealth bei Ihnen? Ich kann gern prüfen, ob wie Informationen dazu haben, kann aber nichts garantieren.

Ansonsten habe ich keine Informationen für Sie."

[Hoi Neuling]

Herr Feldwebel, genau solche Informationen wären für unser weiteres Vorgehen hilfreich. Und auch über die weiteren Versorgungswege, welche nicht über den Atlantik führen. Denn ich fürchte, dass unsere Divisionen in Afrika noch nicht über dem Berg sind.

Ansonsten schon mal vielen für ihre Bemühungen. Ich hätte soweit nichts weiter.

Herr Feldwebel, dann wünsche ich noch einen schönen Tag und gutes Gelingen.

[Hoi Neuling]

Von der 7. ID geht ein Schreiben ein, dass sich Obergfreiter Miek sich unerlaubt von der 7. ID entfernt hat. Auch wird darin erwähnt, dass sich der Obergefreite um eine offizielle Versetzung zu den italiensichen Streitkräften bemüht. Diese muss jedoch offiziell beantragt und genehmigt werden, was nicht geschehen ist. Von daher ist diese Versetzung inoffiziell und der entsprechende Soldat immer noch der Streitmacht, genauer der 7. ID, unterstellt.

von: 7. ID, Generalmajor Hoi Neuling
an: Außenstelle ObdH zur Weiterleitung an ObdH und OKS

Als Divisionskommandeur der 7. ID muss ich ihnen leider mitteilen, dass sich ein gewisser Obergefreiter Miek unerlaubt von der 7. ID entfernt hat. Er hat mir bzw. meinem Adjudnaten einen kurzen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er seine Absicht ankündigt, bei den Italienern Dienst tun zu wollen. Ich hätte ihm auch entsprechende Dokumente ausgestellt, welche den offiziellen Weg geangen wären.

Doch der Obergefreite besaß leider die Dreistigkeit, sich ohne irgendeine Absprache zu den italienischen Streitkräften versetzen zu lassen. Diese Versetzungsinformation erhielt ich per Brief sowie über einen Anruf vom Wehramt der Streitmacht, die ebenfalls sehr überrascht waren, denn es lag keine Empfehlung oder sonst etwas von mir bei.

Aufgrund der Dringlichkeit der Versetzung bereite ich gerade die entsprechenden offiziellen Versetzungsunterlagen vor, damit wir dies relativ schnell und unbürokratisch erledigen können.

Doch die andere Angelgenheit ist damit noch nicht erledigt. Diese ist leider ein Vertrauensbruch, den ich als Divisonskommandeur und Vorgesetzer des Obergefreiten nicht durchgehen lassen darf und vor allem kann. Nach dem Soldatengesetz ist dies eine unerlaubte Entfernung der Truppe oder sogar Fahnenflucht und hoffe, zumindest die Versetzung mit dem Obergreiften ohne großes Verfahren regeln können. Doch wird der Obergefreite auch nicht um eine Strafe herumkommen.

In dieser Angelgenheit möchte ich als Kommandeur der 7. ID nicht vorgreifen und hätte gerne in dieser Angelegenheit entsprechende Hilfestellung des ObdH und OKS, denn wir sind derzeit knapp an guten und lernfähigen frischen Kommandeuren.

Mit freundlichen Grüßen
Generalmajor Hoi Neuling

[Hoi Neuling]

Im Stellvertreterbüro des ObdH ist nach der Klärung der Sachlage des Obergefreiten Miek wieder Ruhe eingekehrt. Es herrscht der übliche Trubel im Abarbeiten der Tagesgeschäfte, der Berichte für die Heimat und sonst dem ganzen Gedönz, was alles sonst so anfällt. Für Hoi gibt es bis auf ein paar Unterschriften nicht viel zu tun. Er informiert sich noch über den neuesten Stand und was die befreundeten Einheiten der Italiener tun, bevor er sich wieder seinen anderen Aufgaben widmet.

[Hoi Neuling]

Im Stellvertreterbüro geht die Antwort der Prisenauswertung ein. Diese wurde doch noch zu 100 % abgeschlossen, daher wurde das Schreiben nochmals entsprechend angepasst.

Sehr geehrter Herr Generalmajor, die Prisenladung ist zu 100 % inspiziert. Folgende Erkenntnisse liegen nun vor:

1. Der geprieste Treibstoff und die gepriesten Öle können für unsere Heeresfahrzeuge, Flugzeuge sowie Panzer verwendet werden. Dies können wir ihnen ohne Probleme zuschicken. Dies stellt sich folgendermaßen zusammen:

a) Der Treibstoff für die Heerestruppen und Luftwaffentruppen unterteilt sich zu 60 % (Heerestruppen) und 40 % (Luftwaffe)
b) Das Öl ist beide Truppenteile zu 100 % verwendbar

2. Das für die Truppen nötige geprieste Trinkwasser sowie für die Truppen notwendigen gepriesten Lebensmittel können wir ebenfalls ohne Probleme zuschicken und dies wird auch zusammen mit dem Treibstoff als erstes geliefert.

3. Die für die Truppe notwendige Munition können wir ihnen zum Teil direkt schicken, für den anderen Teil sind leichte Waffenanpassungen bzw. Munitionsanpassungen notwendig. Erstes dürfte für ihre erfahrenen Truppen aber kein Problem darstellen. Zweiteres müssen entsprechende Munitionsfabriken in der Heimat durchführen. Es kommt darauf an, was sie Lieber möchten.

4. Wir konnten auch ein paar Panzer und leichte Fahrzeuge bergen. Die Panzer können wir ihnen leider nicht schicken, da diese direkt von den Heeresvertretern zu Erprobungs- und Vergleichszwecken in der Heimat requiriert wurden. Den Großteil der leichten Fahrzeuge (hauptsächlich Jeeps) können wir ihnen ebenfalls problemlos schicken.

5. Zu unserer Überraschung konnten wir auch ein paar zerlegte Flugzeuge sowie viele Flugzeugersatzteile bergen. Diese wurden ebenfalls direkt von den Luftwaffevertretern zu Anlaysezwecken in der Heimat requiriert.

Ich schlage ich vor, die genehmigten Lieferungen auf 2 oder 3 Etappen durchzuführen. Bis auf ein paar schnelle kleinere Frachter mit nicht allzuviel Ladekapazität können wir leider keine zusätzlichen Transportkapazitäten herbeizaubern. Denn die großen Ersatz- und Nachschub-Lieferungen werden ja durch uns und die Luftwaffe abgewickelt.

Mit freundlichem Gruß
Hafenkommandantur Brest
i. A. Karl-Heinz Lindt

[Hoi Neuling]

Auch die Aufgaben als Stellv. ObdH im Außenbüro Afrika halten sich nach dem kleinen Special mit den Prisengütern in Grenzen und kann ganz normal von den Leuten hier bewältigt werden. Die wichtigsten Sachen nimmt sich Hoi immer wieder vor, damit auch hier nichts liegen bleibt. Wenn er was macht, dann gründlich.

[Hoi Neuling]

Hoi welcher heute mal bei der Außenstelle des OKH vorbeischaut erfährt, dass der feindliche Versorgungskonvoi in arger Bedrängnis ist. Doch auch die Kriegsmarine musste schon einige Verluste einstecken. Angeblich sollen die Prinz Eugen und die Bismark unter den Verlusten sein. Das wäre natürlich ein schwerer Schlag für uns. Aber wenn der Konvoi weiter in Bedrängnis ist soll unsern Luftwaffen- und Heerestruppen in Afrika das Recht sein.

Doch sollte der Verlust der Bismark sowie der Prinz Eugen stimmen hätten wir einen Großteil unserer Schlagkraft eingebüst. Das wäre zwar sehr Schade, aber unumgänglich wenn die Teilstreitkräfte der Streitmacht in Afrika nicht den Kampfbonus, den wir jetzt haben einbüsen wollen. Wichtig ist, dass der Konvoi nicht an seinem Bestimmungsort ankommt, das ist alles was zählt. Wenn wir ein paar Frachter auch kapern können wäre das nicht verkehrt und würde uns zu den schon gekaperten Frachtern einen weiteren Vorteil an Material und Versorgungsgütern verschaffen.