Mit einem Augenzwickern antwortet der WachtmeisterAls Rohrkrepierer bezeichnen wir in der Armee mehr als untaugliche Soldaten, die nicht von A nach B laufen oder von 1 bis 3 zählen können, die also nicht mal die geringsten Anforderungen erfüllen...
So etwas bekommt man nur durch eisenharten, körperlichen Schliff heraus oder teilt so etwas zum Kartoffeln schälen ein...
Dahin geht aber vermutlich Ihre Frage nicht, oder?
Also, Spaß beiseite... Rohrkrepierer passieren bei uns höchst selten und sind überwiegend oder glücklicherweise der schweren und schwersten Artillerie vorbehalten.
Das sind geladene Granaten, die im Moment des Abschusses noch innerhalb des Rohres explodieren und sind meistens auf unsachgemäße Lagerung
oder ein verschlissenes Rohr zurückzuführen. Die unsachgemäße Lagerung wird verhindert, indem die Granaten regelmäßig mit Munitionsfett abgerieben und dabei
auch der Zustand des Zünders und der Patronenhülse kontrolliert werden. Die Oberaufsicht über die Munition hat der Waffenmeister unserer Batterie, momentan
Unteroffizier Bärwald. Das betrifft im weitesten Sinne die Munition der Erstausstattung, die sich hier im Munitionsbunker befindet und natürlich auch die Munition
aus der Zweitausstattung, die in separaten Bunkern ca. 600m von hier am Waldrand gelagert werden.
Deswegen wird bei uns nach jedem Schießen oder spätestens alle zwei Tage das Rohr mit einem Wischer durchgezogen. Die Wischerstange ist an der Seitenwand des
Gefechtsstandes befestigt.
Dabei zeigt der Wachtmeister an die "Südseite" von Dora, wo auch eine große weiße 6 aufgemalt ist