Di 21. Apr 2020, 06:29 von Kanthe
Der Unteroffizier beendete den Funkspruch. Zum Glück wurde niemand von seinen Männern getroffen oder verwundet, kein Panzer fiel aus. Doch wie sah es bei den Kameraden der 131 aus?
"Eber an alle, wer steht unmittelbar neben den Jungs der 131? Kommen."
"Hier 424, Paulsen. Stehen 30 m neben den ersten Teilen der 131, kommen."
"Hier Eber, prüfen Sie, ob und wie viel Verluste bei 131 entstanden sind. Meldung an mich, Ende."
Der Unteroffizier Paulsen vom Panzer 424 tat wie ihm geheißen wurde und lies durch seinen Funker prüfen, ob und wie die Verluste bei den Grenadieren 131 aussahen. Es dauerte zwei Minuten, als der Funker wieder kam und dem Unteroffizier Bericht erstattete. Dieser Funkte umgehende an Eber.
"Eber, hier 424, kommen."
"Eber hört."
"Hier 424, 131 hat keine Ausfälle, lediglich ein paar Schrammen bei einigen Kameraden durch umherfliegendes Material. Kann zu 100 % beim Vorgehen mitwirken, kommen."
"Eber verstanden! Gute Arbeit, Ende."
Sehr gut, die Infanterie kann uns beim gleich folgenden Angriff unterstützen. Das wird mein erster Angriff, hoffentlich verläuft dieser so, wie man sich das vorstellt. Jetzt gleich sollten die Werfer feuern und danach erfolgt unserer Angriff. Die Spannung stieg beim Unteroffizier. Er öffnete die Luke und schaute so wenig wie möglich heraus. Auch lauschte er im Hinterland auf die Abschüsse der Werfer. Es dauerte eine Minute, als er das rauschen der Abschüsse vernahm. Sofort schloss er die Luke, man kann ja nie wissen. Doch die Werfer verstanden ihr Handwerk, denn sie trafen. Vor den Reihen der Panzer und der Grenadiere gingen die Geschosse auf den Feind nieder. Ein Gefühl der Entspannung macht sich beim Unteroffizier breit, doch im selben begann er an seine Männer zu funken.
"Eber an alle, zuhören. Wir werden, nachdem der letzte Abschuss der Werfer gemeldet wurde, zusammen mit den Grenadieren der 131 vorstoßen und versuchen, den Feind vor uns zu werfen oder zu vertreiben. Sobald wir uns in Bewegung setzen, werden die Grenadiere auf ihren Fahrzeugen mit uns vorrücken. Dazu, greifen wir im Panzerkeil an. Bison mit Eber voraus, dabei führt uns der 3. Zug an. Rechts von Bison rückt Gnu vor, links von Bison Ozelot. Dromedar ist der rechte Nachbar von Gnu. 424 hält Verbindung mit den Grenadieren der 131 und mir, sollte es zu Problemen kommen. Haltet die Formation und greift schnell und überlegen an. Feuern aus der Fahrt, unsere Jungs schaffen das. Voraus wird Infanterie vermutet, Panzer wurden noch keine gesichtet. Fragen?"
Von allen Kompanien kamen nur die Meldungen, sie seien bereit und somit wartete man auf den letzten Schuss der Werfer.
Im Funk des Unteroffizier Kanthe knisterte es. "Eber hier Werfer 7. ID, letzer Schuss..." Im Funk rauschte es einmal kurz und laut. "auf dem Weg, ende."
"Eber an alle, letzter Schuss auf dem Weg, Panzerkeil marsch, Feuer frei auf erkanntes Ziel! Ende!"
Die Motoren röhrten auf und die Panzer setzten sich in Bewegung. Der erste Panzer fuhr einen kleinen Hügel hinab und auf diese Bewegung hin, setzten sich die Halbketten der Grenadiere in Bewegung. Der Vorstoß war zwar nicht mit Vollgas, aber dennoch ignorierten die Fahrer so manchen Stein und ließen ihn unter dem Gewicht des Panzers zerbröseln. Dennoch kamen sie gut und relativ schnell voran. Sie erklommen einen Hügel nach dem anderen und fuhren auf der anderen Seite wieder herunter. Die Formation wurde sehr gut eingehalten und die Grenadiere konnten Schritt halten. Nachdem die Panzer einen weiteren Hügel erklommen hatten und diesen herunter fuhren, ging das Abwehrfeuer der britischen Truppen los. Auf dem gegenüberliegenden Hügel hatten sie sich eingegraben und schossen nun aus allen Rohren, allerdings hauptsächlich aus Maschinengewehren und Panzerbüchsen. Vorerst konnte das den Stahlkolossen nichts anhaben und so rückten die Panzer und dem Einsatz von Bord MG´s und Explosivgeschossen aus den 7,5 cm vor.
Auch der Kommandantenpanzer 101 begann sein erstes Gefecht unter dem Unteroffizier Kanthe. Dieser sah aus den Wnkelspiegeln in seiner Kommandantenkuppel und versuchte den Überblick zu behalten. Das war aber leichter gesagt als getan, denn viel erkennen konnte er in den Spiegeln nicht. Sein Richtschütze konnte aber besser sehen, wenn auch nur einen kleinen Bereich. "Feindliches MG Nest erkannt auf 1 Uhr. Feuer!" Die Kanone ruckte und es gab einen lauten knall und einen Schlag im Panzer. Doch wenige Sekunden später fuhr der Panzer unbekümmert weiter. Der Ruck der Kanone beim Abschuss ließ den Panzer kurzzeitig langsamer werden, wenn auch kaum merklich. "Mist, rechts daneben!, zweiter Schuss, Feuer!" Erneut ein knall und ein Schlag, aber diesmal saß der Schuss, auch weil der Fahrer kurzzeitig ein kleines bisschen langsamer fuhr. "Volltreffer, MG schweigt!" "Sehr gut Guss, weiter so!"
Die Panzer und Grenadiere rückten unbeirrt vor uns schossen was sie konnten, jedoch nicht unüberlegt. Nach einer halben Stunde Gefecht, in dem die Truppen der 2109 und 131 vorrückten, konnten sie den Feind zum Rückzug zwingen. Sie erreichten die Stellungen der Gegner und sahen wie sich die britische Infanterie zurückzog, aber keiner feuerte auf die Flüchtenden, dass war strengstens untersagt. Der Unteroffizier Kanthe öffnete die Luke und atmete die Bleihaltige Luft ein. Er schob sich aus der Kuppel heraus und sah sich um und funkte umgehend an seine Männer.
"Eber an alle, zurück in die alten Stellungen hier stehen wir zu exponiert. In gut 2 km Entfernung sehe ich tatendurstige britische Pak. Sicherungen von jeweils zwei Panzern der Züge. Restlichen Fahrzeuge bleiben durch Richtschützen und Kommandanten besetzt. Fahrer, Funker und Ladeschützen kümmern sich um die Verwundeten und leisten umgehend erste Hilfe, deutsch oder britisch ist egal ! Die Toten werden begraben und so gut es geht mit Markierungen versehen. 424 meldet mir Verluste der 131. Chefs kommen zu mir und melden eigene Verluste, Ausführung. Eber Ende!"
Es begann ein reges treiben auf dem Hügel. Umgehend rannten Soldaten hin und her, kümmerten sich um Verwundete oder begruben am Fuße des Hügels die Toten britischen und deutschen Soldaten der 131. Auch bei den Grenadieren hatte es Verluste gegeben. Zwei Fahrzeuge, vollbesetzt wurden durch Panzerbüchsen ausgeschaltet und mehrer Kameraden kamen dabei um. Bei der Panzerabteilung gab es drei Panzerausfälle, jedoch keine Toten oder Verwundeten. Ein Panzer zerfuhr sich die Kette an einem Stein und lag nun fest. Die Männer waren jedoch schon dabei, mit Hilfe des Bergetrupps die Kette zu richten und neu zu legen. Der zweite Panzer hatte durch eine Panzerbüchse seine beiden Ketten verloren und stand nun ohne da. Die Ketten lagen 10 m hinter dem Panzer. Auch hier würde es nicht lange dauern, bis dieser Panzer wieder bereit war. Der dritte hatte jedoch einen Treffer im Motor erhalten und würde für das erste ausfallen. Zwei weitere Panzer schleppen ihn bereits zurück. Dennoch ein gutes Ergebnis für den ersten Angriff.
"Eber an Lärche. Angriff erfolgreich durchgeführt. Rückzug auf die alte Position wenn die zwei Panzer ihre Ketten wieder aufgezogen haben. Eber hat drei Ausfälle an Material, zwo davon können behoben werden, dritter hat Motortreffer erhalten und wird zurückgeschleppt. Die 131. nimmt ihre Verletzten mit in ihre Ausgangsstellung. Verwundete der Briten wurden versorgt, alle Toten begraben. Rückzug auf die alte Position läuft. Sicherung steht und zieht sich ebenfalls langsam zurück. Kommen."