So 22. Mär 2020, 18:13 von CaptainMorgan
Mein Eindruck zu "Dunkirk" (erst gestern wieder gesehen):
Nun ja, ich würde sagen ein mittelmäßiger Kriegsfilm der aufgrund seiner Schnitte und verworrenen Zusammensetzung ziemlich anstrengend ist und große Aufmerksamkeit erfordert. Gut fand ich die Szenen mit den Soldaten am Strand die am Ende versuchen vergeblich mit einem gestrandeten Fischerboot zu flüchten. Gut gemacht fand ich auch die Szenen auf dem zivilen kleinen Boot. Was mich aber wirklich maßlos geärgert hat waren die Luftkampfszenen. Die sind technisch gesehen wirklich super in Szene gesetzt und intensiv, aber wieder einmal (wie so oft in solchen Filmen) werden die Deutschen mal wieder als Volldeppen hingestellt. Während in der deutschen Luftwaffe offensichtlich nur blinde Horste am Steuerknüppel sitzen und es keiner von den Jagdpiloten schafft auch nur ein winziges Ausweichmanöver zu fliegen und sich scharenweise brav von den englischen Piloten abknallen lassen sind diese auch noch so supertalentiert und schaffen es sogar noch ohne Treibstoff eine Stuka abzuschießen. Würde das der Realität entsprechen dann müsste man sich schon fragen wie es denn die Luftwaffe geschafft hat zumindest in den ersten Jahren des Krieges in Europa (und auch 1940 über Frankreich) die Luftherrschaft zu erkämpfen. Und genau solche Sachen stoßen mir an Kriegsfilmen immer wieder sauer auf.
Was mir auch noch negativ auffiel: Da schlagen haufenweise Granaten und Bomben unter den Menschen ein und es gibt weder Verstümmelungen noch Verbrennungen, nicht einmal einen Tropfen Blut. Sowas ist aus meiner Sicht schlicht fahrlässsig, noch dazu wenn ich eigentlich die Brutalität des Krieges zeigen will. Da kann man sich ja fast denken: "Naja, so schlimm ist das jetzt aber nicht". Als Kriegsfilm ist "Dunkirk" für mich unterm Strich auch deswegen eine Enttäuschung. Wenn ich einen spannenden Thriller machen will muss ich mir nicht unbedingt den 2. Weltkrieg oder die Operation Dynamo als Thema heraussuchen. Sicher ist der Film stellenweise spannend, aber als Kriegsfilm eine ziemliche Gurke.