U 29

[Endrass]

Auf einem vorderen 3.917 BRT großen und einem dahinter fahrenden 2.962 BRT großen Frachter gehen mit dumpfem Knall zwei Wassersäulen empor. Die beiden Doppelschüsse waren anscheinend Fehlschüsse, da nach Ablauf der Zeit keine Explosionen zu hören waren. Dafür sind plötzlich Signalraketen über dem Konvoi und von der Mitte des Frachterpulks nähern sich plötzlich mit großer Bugwelle zwei Eskortschiffe dem U-Boot.

Aallaarrmm! Fluutten! Runter von der Brücke!


Noch beim hinunterspringen in die Zentrale dreht der IIWO als letzter Mann das Turmluk zu, und das Boot taucht unter die Wasseroberfläche.

[Endrass]

Nun geht es Schlag auf Schlag, Waboexplosionen neben, über und unter dem Boot, das davon teilweise wieder hochgehoben wird. In der Zentrale springen Manometergläser heraus, ein scharfer Wasserstrahl zischt mitten durch den Raum. Von achtern kommt mehrmals der Ruf "Wassereinbruch". Der LI schreit den Zentralemaat noch an "dichtdrehen", dann hetzt er mit einem großen Werkzeugkasten nach achtern.

[Endrass]

In das Boot sind große Mengen Wasser eingebrochen. Anscheinend ist auch der Backbordiesel aus dem Fundament gerissen. Mit Keilhölzern versuchen die Maschinenleute und der LI die Lecks abzudichten. Rrruumms...Rruumms geht es weiter in kurzen Abständen sind die Erschütterungen rund um das Boot wahrzunehmen. Der Kommandant rechnet derweil fieberhaft aus den Peilungsmeldungen des Funkmaaten die Anlaufwinkel und die Kurskorrekturen um.

Ruder hart steuerbord, beide Maschinen kleine Fahrt!

[Endrass]

Es entbrennt nun ein 'Katz und Maus' Spiel. Nach kurzzeitigem ablaufen und Ortungsverlust rauscht der Bewacher wieder heran und wirft 4...6 Wabos hintereinander.

[Endrass]

Mittlerweile ist das Boot knapp 5 Stunden unter Wasser. Nur noch leise sind Schrauben Geräusche zu vernehmen. Der Kommandant flüstert zum LI

Noch eine halbe Stunde, dann nach oben bringen.

[Endrass]

Das Boot geht nachdem keine Hochpeilungen erfasst werden konnten auf Sehrohrtiefe und taucht dann auf. Eine spiegelblanke See empfängt die Brückenwache und das Boot. Der Kommandant fragt den IWO

Na, ob wir an den Konvoi noch mal rankommen?

[Endrass]

Das Boot dreht nach S ab und geht auf die befohlenen Suchkurse.

[Endrass]

Die Brückenwache sichtet einige Rauchfahnen am Horizont.

[Endrass]

Sofort lässt der Kommandant auf Gegnerkurs gehen. Zum Obersteuermann werden die Sichtungen durchgegeben, damit kann er die Fahrtrichtung mitkoppeln.

[Endrass]

Nach einer halben Stunde steht die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit fest. Der Kommandant lässt ein FT fertig machen, um andere Boote heranzuholen.

[Endrass]

Das Boot fährt weiterhin parallel zum gesichteten Geleitzug. Bisher sind keine Bestätigungen eingetroffen.

[Endrass]

Dem Kommandanten reißt die Geduld.

Na gut, wenn keiner was gehört hat, dann sind wir eben alleine gefordert. Neuer Kurs 40 grad, beide Maschinen halbe Fahrt. Auf Gefechtsstation!

[Endrass]

Das Boot überholt den Konvoi von der Backbordseite und fährt in eine vorliche Position. Dann wird das UZO auf die Brücke gereicht und der Kommandant gibt die Zielwerte nach unten zum IWO, der den TVR bedient weiter. Nach Rückmeldung aus dem Bugraum, dass die Werte eingestellt wurden, gibt der Kommandant die Abschussbefehle für die Rohre 1 bis 4.

[Endrass]

Der erste Torpedo trifft den Frachter "West Wales". Der Frachter hat vermutlich den Torpedo in die Rudermaschine bekommen, das Schiff schert aus und beginnt eine Kreisfahrt. Der zweite Torpedo trifft den Dampfer "Empire Citizen" mittschiffs. Zunächst schießt nur eine kleine Flamme empor, gefolgt von einer mächtigen Explosionswolke, vermutlich durch Munition oder eine Salpeterladung verursacht. Die anderen beiden Torpedos sind keine Treffer, und laufen an den angepeilten Schiffen vorbei.

[Endrass]

Während die Bugrohre nachgeladen werden, dreht der Kommandant das Boot und lässt den Hecktorpedo abfeuern. Der 4.427 BRT große Dampfer "Temple Moat" trifft es mittschiffs, worauf er sich sehr schnell zur Seite legt. Die Besatzung hat keine Möglichkeit, das Beiboot auszubringen, so schnell sinkt das Schiff.