Mi 28. Jan 2015, 21:36 von SAS Commando
Eine mit 20 Männern besetzte Maschine vom Typ Handley Page Harrow überquert um 21:30 Uhr in 7.000 m Höhe den Luftraum über der Deutschen Küste. Die 20 Männer tragen Tarnuniformen und das rote Barett der Fallschirmjäger. Die Gesichter der Männer sind geschwärzt, jeder kennt seinen Auftrag der kommenden Stunden. Wochenlang haben diese Männer in einem Trainingslager in Schottland den Angriff und die Aufklärung auf die Kieler Werft geübt. Jeder Mann trägt eine Thompson-Maschinenpistole, einen Colt 1911, Handgranaten und das Fallschirmjäger-Messer bei sich. Zusätzlich liegen sechs in Tarnstoff eingewickelte Sprengladungen mit Zeitzündern auf den Sitzbänken. In zwei Rucksäcken liegen mehrere Meter Seil und kleine Enterhaken bereit.
Plötzlich beginnt das Signalhorn, das den Absprungzeitpunkt ankündigt, dreimal zu hupen. Das Flugzeug ist inzwischen auf 600 m Höhe gesunken. Daraufhin nehmen die Männer Waffen und Ausrüstung auf und klinken sich mit ihren Fallschirmen an die Führungsleine an. Der Truppführer geht an das Ausstiegsschott, reißt es auf, sagt noch kurz: „Let’s go boys…honor to England!“ und springt als Erster aus der Maschine. Der komplette Trupp springt Mann für Mann hinterher. Das Flugzeug steigt sofort in größere Höhen und dreht Richtung England ab.
Nachdem die Männer alle sicher in der Nähe des Kieler Werftgeländes gelandet sind, wird zunächst aus gesicherter Deckung der Absperrzaun und der Wachpostengang erkundschaftet. Vier Männer des Trupps übersteigen an einer unbeleuchteten Stelle den Zaun mit kleinen Enterhaken und Seilen und verstecken sich an den vereinbarten Orten. Diese Stelle scheint besonders günstig gelegen, denn hier kontrolliert nur ein Doppelposten alle 10 Minuten das einsehbare Gelände. Mit routiniertem Ansprung und Nahkampftechnik werden die in der Nähe befindlichen Wachposten außer Gefecht gesetzt. Nun folgen die anderen Männer und bringen die mitgeführten Sprengladungen an einem Ladekran, am Brennstofflager und an dem Häuschen der E-Versorgung an.
Nachdem die Zeitzünder eingestellt wurden, sammelt sich der Trupp nahe der Stelle, wo die Enterhaken und Seile hängen. Der Truppführer macht sich noch Notizen über ein im Dock liegendes großes Kriegsschiff, vermutlich ein „Battleship“ mit dreirohrigen Geschütztürmen und schickt nun ein Mann nach dem anderen zurück über den Zaun. In diesem Moment nähert sich ein Wachpostentrupp, bestehend aus 4 mit MPi bewaffneten Männern. Einer der Wachposten ruft: Halt! Wer da?
Ein Mann des Britischen Trupps eröffnet darauf hin sofort das Feuer aus seiner MPi und trifft zwei Mann des Wachpostentrupps tödlich. Die verbliebenen Wachposten gehen daraufhin sofort in Deckung und feuern zurück. Das Feuer liegt gut, auch hier werden zwei Männer des Britischen Trupps tödlich getroffen, ein dritter Mann bleibt schwer getroffen am Boden liegen. Der Britische Truppführer feuert seinerseits noch zweimal zurück, dann springt auch er über den Zaun und verschwindet mit den übrigen Männern im Dunkeln.
Die beiden Wachposten eilen zu dem schwer verletzten Britischen Soldaten, schlagen ihm die vermutlich leergeschossene MPi aus den Händen und zerren ihn in den Lichtkegel des nächst stehenden Lichtmastes.
In diesem Moment detonieren mit ohrenbetäubendem Krach die Sprengladungen, der große Ladekran an der Einfahrt zum Hafenbecken fällt kreischend und krachend in das Hafenbecken, das seitlich am Hafenbecken liegende Brennstofflager geht mit einem orange-roten Feuerball hoch, die E-Versorgung fällt komplett aus, so dass es stockdunkel auf dem Werftgelände wird.
Nun geht die Alarmsirene los, Mannschaften rennen durch die Gegend, überall hört man die Ausrufe … Alarm! … Alarm!