Mi 7. Apr 2021, 14:29 von Stefano Totti
Der Regimentskommandeur kommt ins Vorbüro um mit seinem Adjutanten und der Vorzimmerdame das 1. Quartal dieses Jahres auszuwerten.
Guten Morgen Caporale D'Angelo und Frau Marini,
beide grüßen zurück.
Kommen Sie beide doch gleich in meinem Büro.
D'Angelo schaut etwas verschwitzt Frau Marini an.
Keine Angst, es ist nur ein lockeres Gespräch. Totti schließt die Bürotür.
Setzen Sie sich. beide setzen sich hin. Aus der Ecke des Raumes schiebt Stefano ein Küchenwagen mit kühlen Getränken zum Tisch. Anschließend schenkt er dreimal frisch gepressten Obstsaft in die Gläser ein.
Bei der Hitze denke ich sind wir uns einig, dass Cappuccino und Tee eher kaum zu ertragen ist. beide nicken.
Totti setzt sich hin und guckt beide an. Wir haben uns hier versammelt, da vorschriftsgemäß die Auswertungsgespräche anstehen. Alle 3 Monate muss ich als Regimentskommandeur an den Divisionskommandeur die Auswertungen mitteilen. Dabei geht es um Wünsche, Sorgen, Kritik und Nöte.
Caporale D'Angelo fangen wir mit Ihnen an. Wie ist Ihre Zufriedenheit hier in diesem Regiment? Was ist Ihnen aufgefallen? Was kann man ändern?
Herr Regimentskommandeur, insgesamt fühle ich mich hier sehr wohl. Frau Marini und ich arbeiten im Vorbüro sehr gut zusammen. Wir können uns auf einander verlassen und vertrauen uns. Zwei Sachen die mir aufgefallen sind die, dass sehr häufig die Ventilatoren im Büro kaputt sind und der Essensplan. Ich würde mir abwechslungsreicheres Essen wünschen.
Danke für Ihre Ausführung. Da stimme ich Ihnen zu. Ich sehe selber jeden Tag, dass Sie sich hier in unserem Regiment sehr gut integriert haben. Ihre Zusammenarbeit mit Frau Marini wird von vielen und auf von mir als sehr angenehm und dynamisch empfunden. Auch in Zukunft plane ich Sie im Vorbüro ein. Das einzige, was mir auffiel, ist dass Sie schon sehr lange im Büro sitzen. Und ich Sie hin und wieder mal zur Front schicken werde, so dass Sie den Geruch des Krieges nicht vergessen. Sie verstehen was ich meine? D'Angelo nickt.
Ja, dieses gejammer mit den Ventilatoren im Büro.. Das werde ich im Bericht nicht mit aufnehmen. Das wäre jammern auf hohem Niveau. Nicht das Rom denkt, wir hätten keine anderen Sorgen im Krieg.
Wenn die Dinger wieder kaputtgehen, dann bringen Sie die einfach wieder zur Instandhaltungsabteilung. Auch wenn das lange mit der Reparatur dauert.
Was der Speiseplan betrifft, ist allgemein bekannt, dass die Nahrung aktuell sehr einseitig aussieht. Die Versorgung vom Heimatland läuft aktuell sehr schleppend. Dadurch kommt es immer wieder zu Lieferungsengpässe und wir müssen das verwerten was aktuell noch im Lager ist. Ich kann Sie aber beruhigen. Es wurden schon Vorbereitungen getroffen. Die Erschließung zu umliegenden Städten und Dörfern. Den Einkauf von Gütern auf den Großmärkten. Dadurch erhoffen wir uns eine vielseitigere Versorgung.
Totti guckt zur Vorzimmerdame.
Können Sie mir bitte mit ein paar Worten Ihre Sicht da stellen? Was fühlen Sie in diesem Regiment?
Ich konnte in den ersten drei Monaten viel neues lernen. Mit den Herren im Regiment verstehe ich mich gut. Mehr Urlaub in die Heimat wäre mein Wunsch.
Stefano nickt ab. Danke für Ihre Sicht. Sie befinden sich aktuell noch in der Ausbildung als angehende Sekretärin. Und mein Eindruck ist das Sie für uns im Büro eine enorme Bereicherung sind. Ihr ehrgeiz, fleiß und Zielstrebigkeit ist bewundernswert. Ich wünsche mir weiterhin, dass Sie Ihr "können" so gut einsetzen. Wenn Sie Zeit für Prüfungsvorbereitungen benötigen..so lassen Sie mich es wissen. Da finden wir eine Lösung.
Urlaub in die Heimat ist das was wir alle sehr gerne wollen. Aktuell ist im Krieg dieser Wunsch sehr schwierig umzusetzen. Und ich benötige Sie dringend als Unterstützung im Büro. Sobald sich die Auftragslage im Büro entspannt, gebe ich Ihnen die Zeit für den Heimaturlaub. Für uns alle ist es schwierig, so weit von der Heimat und Familie getrennt zu Leben. Aber wir sind in unserem Regiment ein eingeschworener Haufen und stehen die Zeit gemeinsam durch.
Ich bedanke mich bei Ihnen für das Gespräch. Die Berichte stelle ich fertig und übersende es persönlich an den Divisionskommandeur.
Das wäre dann alles. Totti steht auf und geht mit beiden ins Vorzimmer.