Re: Büro des stellv. Divkommandeurs - Hans Winter
Ich danke Ihnen für die wohlwollenden Worte. Nun ja, in der Tat bin und bleibe ich Arzt - ob ich nun blaue Kragenspiegel trage, rote oder grüne. Daran wird sich nie etwas ändern.
Er nahm einen Schluck Wasser.
So ungünstig ist der Zeitpunkt Ihres Erscheinens nicht. Ja, wir befinden uns gerade in der Vorwärtsbewegung an der Front, aber wo könnten Sie sich besser einen Überblick über alles machen, als dort? Wenn Sie also einverstanden sind, brechen wir in Kürze auf und erstatten unseren Sanitätskompanien einen Besuch. Stabsarzt Dr. Höppner ist Ihnen sicherlich bekannt, habe ich recht?
Hans machte eine kurze Pause.
Was in meinen Augen sehr gut funktioniert, und worauf ich auch immer wieder den Fokus lege, sind die einzelnen Abläufe in der Verwundetenversorgung. Diesbezüglich bin ich über die Ausarbeitungen Ihrer Abteilungen, die eben diese Vorgehensweisen definieren, sehr dankbar und glücklich. Während dieses Feldzuges wird sich zeigen, ob sie tatsächlich mitten im Kampfgeschehen greifen werden, aber ich bin ich guter Dinge, wenn Sie mich fragen. Regelmäßige, erfolgreiche Übungen im Vorfeld stimmen mich da optimistisch. An der Motivation der Männer gibt es ohnehin keinen Zweifel.
Er holte eine Akte hervor.
Auch dankbar bin ich für den neuen Feldchirurgen, der vor kurzer Zeit zu uns stieß. Sein Name ist Oberarzt Prinz. Fähiger Mann. Hier, bitte sehen Sie selbst!
Wieder trank er einen Schluck.
Stellschrauben, an denen noch gedreht werden sollte... hm, nun kommt wahrscheinlich eine Standardantwort, die Sie von jedem meiner Kollegen und Kameraden gehört haben oder noch hören werden: Die medizinische Ausstattung, das Gerät, die Medikamente müssen einfach stets und immer auf aktuellem Stand und in ausreichender Form vorhanden sein - ohne großes bürokratisches Tamtam. Noch habe ich keinen Grund, mich darüber zu beklagen, nur denke ich immer zukunftsgewandt. Munitionskisten und Verbandskästen haben eben viel gemeinsam, wenn Sie verstehen, was ich meine. Das eine funktioniert ohne das andere nicht - das ist etwas, was man an der Front schnell lernt.