Do 19. Nov 2020, 16:26 von Hoi Neuling
Nachtrag, Dienstag 17.11.1945:
Na das hört man doch gerne, wenn alles läuft. Und ja Miek du hast noch einen langen Weg vor dir. Aber da mussten wir alle durch, denn die Mannschafts- und Unteroffziersränge sind quasi die Bewährungsränge, bevor es richtig losgeht.
Einfach ausgedrückt sind die Mannschaftsränge zum Eingewöhnen in die Streitmacht sowie als erste Bewährungsränge anzusehen. Ab hier kann man sich noch eingewöhnen und sollte schon gute RPG-Erfahrung sowie mehr Erfahrungen in Sachen Operationen / Feldzüge etc. sammeln und sich so gut es geht auf die Unteroffiziersränge vorbereiten, um spätestens ab dem höchsten Mannschaftsrang mindestens 50 % bis 60 % seines Potentials abrufen zu können.
Ab den Unteroffiziersrängen beginnt die richtige Bewährungsprobe eines jeden Soldaten. Spätesten ab dem Rang Unterfeldwebel sollte man schon so viel Erfahrungen gesammelt haben, um den Divisionskommandeur bestmöglich innerhalb der Division zu entlasten, d. h. die ganzen Truppenteile betreuen, ihn auf ihm entgangene Sachen hinzuweisen usw. sowie bei Operationen Vorschläge im Besprechungsraum zu machen und wenn alles steht die Befehlsausgaben vorzubereiten. Kurz gesagt, man muss ab hier 50 % bis 60 % des Potentials automatisch abrufen können und die Divisionsabläufe kennen.
Wenn man sich da gut anstellt wird es auch was mit dem Stellvertreterposten um den Divisionskommandeur auch nach außen zu vertreten und die Division zu führen sofern er nicht da ist oder sonst wie ausfällt. Zudem sind diese Ränge wichtig um in den Offiziersanwärter-Status zu gelangen. Ich empfehle dir daher aus meiner Erfahrung heraus, erstmal normal den Unteroffziersweg zu gehen, da man immer noch die einen oder anderen Schwierigkeiten haben wird und nicht gleich in den Offiziersanwärter-Rang zu nutzen.
Du wirst dich jetzt fragen warum. Denn sobald du dich entscheidest den Offiziersanwärterweg zu beschreiten, werde ich von dir mindestens 90 % deines Potentials fordern ohne wenn und aber. Ausreden gibt es dann nicht mehr, denn dann musst du schon anfangen wie ein Offizier im Range Leutnant zu denken, da man ab hier schon anfängt in der Oberliga mitmischen zu wollen. Zudem ist man dann auch mehr im Fokus des Oberkommandos, wo man schon eine gewisse Stabilität mitbringen muss.
Es obliegt dir dich dann zu entscheiden, sobald die Unteroffiziersränge erreichet werden. Ich selbst hatte noch das Privilig erstmal normal durch die Unteroffiziersränge gehen zu können und noch mehr Erfahrung und Selbstsicherheit zu bekommen, bevor ich mich entschieden habe die Offiziersränge zu durchlaufen und anfing in der Oberliga mitmischen zu wollen. Und man dürfte sich dann keine großen Schnitzer mehr erlauben.
Nicht umsonst sind wir erfahrenen Kommandeure in den Punkten Führungsqualitäten, Zuverlässigkeit und Ausbildung so knallhart zu euch. Denn dies sind mit die wichtigsten Punkte, die für den Aufstieg zu den Offiziersanwärter-Rängen und Erhalt der normalen Offiziersränge extrem wichtig sind. Erst wenn das alles sitzt kann man euch auch mehr Aufgaben anvertrauen und Empfehlungen für zuzsätzliche Posten innerhalb der Streitmacht aussprechen. Also sollte ich mal hart zu euch sein, dann hat das seine Gründe.
Zum Offiziersanwärter Matussek gewandt sagt Hoi:
Arthur, da du einen Offiziersanwärter-Rang begleitest, weist also was ich erwarte. Sei dem Obergefreiten daher ein Vorbild in dieser Erwartung und bereite ihn darauf vor, dass er 90 % seines Potentials abrufen muss, sobald er diese Ränge durchlaufen will. Da du Offiziersanwärter bist, musst du auch mehr Aufgaben übernehmen und schon anfangen wie ein Offizier im Range Leutnant zu denken. Denn wie gerade erklärt beginnt man mit diesen Rängen in der Oberliga mitzumischen. Von daher mache ich auch bei dir keine Ausnahme.
Dann wendet sich Hoi wieder zum Obergefreiten:
Tja, wenn die Jungs sich langweilen, dann können diese ja bei der Verwundetenversorgung helfen. Auch die Fahrzeuge sowie Ausrüstungen reinigen sich nicht von alleine und halten sich nicht von alleine in Stand. Ebenfalls kommt der komplette Nachschub ebenfalls nicht von alleine. Also gibt es genug zu tun. Aber das müssten die erfahrenen Unterführer durch ihre jahrelange Erfahung ja wissen, sind ja nicht erst seit gestern dabei.
Zudem können sie sich auch mal theoretisch auf neue Ausrüstung vorbereiten, welche nach und nach frisch vom Werk kommen soll. So handhabte ich das als Einheitskommandeur und Stellvertreter der Divsion immer so und tue es heute auch noch. Auch das wissen die erfahrenen Unterführer durch ihre jahrelange Erfahrung und meinem Führungsstiel.
Wenn das nicht reicht um die Langeweile zu vertreiben, können die Jungs auch einen Wüstenmarsch mit vollem Gepäck machen, was eh mit der Zeit auf Sie zukommen wird. Aber solche Ideen erwarte ich eigentlich von ihnen Beiden, um mich zu entlasten, denn das gehört mit dazu wenn man in den Unteroffiziersrängen was werden will sowie später in der Oberliga mitmischen möchte.
Dabei denkt Hoi an seiene eigene Zeit als Einheitskommandeur und Stellvertreter der Divison zurück. Auch dies hat er, als er damals noch nicht so viele zusätzliche Positionen auch als Divsionskommandeur noch alles selber gemacht.