Re: Büro des Regimentskommandeurs Kanthe
Als erstes ging in den Sanitätsbereich. Hier lagen schwerverletzte und auch leichtverletzte. Er unterhielt sich mit den Männern, machte Ihnen Mut und half kurz, wo er gebraucht wurde. Hier ein Bein hochhalten, dort den Kameraden beruhigen, der einen Zugang bekam. Einige Männer wurden verbunden und wollten sofort zurück zu Ihren Panzern oder Kameraden. Einige hatten aber keine Panzer mehr. Viele mussten ausbooten oder kamen gar nicht mehr zurück. Dem Unteroffizier graute schon vor der Meldung der Kompaniechefs. Diese hatten es glücklicherweise alle geschafft.
Nachdem er eine Stunde bei den Sanis und den Verwundeten Kameraden war, ging er zur Feldinstandsetzung. Diese hatten drei große Starbokräne aufgebaut und waren schon am Arbeiten und reparierten was das Zeug hielt. Einige, wie auch 101, hatten nur geringe Schäden und wurden als erstes abgearbeitet. Was fertig war konnte zu einer möglichen Verteidigung genutzt werden. Relativ schnell hatte 101 eine neue Stützrolle und hier und da ein paar kleine Ausbesserungen und konnte vom Instplatz wegfahren und Platz für den nächsten machen. Auch hier unterhielt sich der Unteroffizier mit den Männern und Instandsetzern. Diese hatten, sofort nach der Meldung, dass die 2109 ausweicht, angefangen die Strabokräne aufzubauen und Material geordert. Es war noch nicht alles da, würde aber in den nächsten Tagen schon geliefert werden. Auch Ersatz soll schon mit den nächsten Schiffen ankommen.
Bei den Instandsetzern hielt sich der Unteroffizier ebenfalls eine Stunde auf. Dann ging er zu seinem Panzer und sah schon die ersten Kompaniechefs dort stehen. Ihm wurde flau im Magen, doch er musste sich dem unausweichlichen nun stellen.
„Meine Herren, was müssen Sie mir berichten?“
Der Major begann zu reden.
„Herr Unteroffizier, ich übernehme das mal für alle. Ich werde Ihnen eine Liste geben, in der alles Haargenau geschrieben steht. Um es kurz zu machen, damit wir uns alle beruhigen und runter kommen können sieht es leider wie folgt aus: Wir haben 23 Panzer verloren, gemeldet als Totalausfall. 73 Kameraden haben es leider nicht mehr zurückgeschafft. 150 sind Verwundet, mindestens 57 davon schwer. Weiterhin haben wir zwei 251er verloren und 2 Flak-Halbketten sind zerstört. Das ist der aktuelle Stand der Dinge.“
Der Unteroffizier musste schlucken. Das waren üble Nachrichten. Er winkte mit der Hand ab, nickte und musste sich erstmal sammeln. Er ging zu seinem Panzer, setzte sich auf das Kettenblech und holte Stift und Papier hervor. Er begann einen eigenen Text für die gefallenen Männer zu entwerfen und musste stark mit den Tränen kämpfen. Die Sonne begann nun ganz langsam hinter dem Horizont zu verschwinden. Und dann hörte er eine vertraute Stimme, die ihn sofort aufbaute und aus seinem Tief holte. Er blickte auf uns sah seinen Divisionskommandeur. Die Freude darüber konnte er nicht verbergen. Ein grinsen lief ihm über das gezeichnete Gesicht und er sprang vom Panzer herunter.
„Herr General, schön Sie wieder zu sehen! Ich melde Ihnen die Reste der 2109 bei der Instandsetzung und Verwundetenversorgung.“