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Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Sa 4. Jan 2020, 16:35
von asuser
Es folgt ein weiterer Baubericht... diesmal zu einem Jagdpanzer IV/70 (V), auch bekannt unter dem Namen "Guderianente".

Auf Basis des Panzer IV wurde damals mit dem 75 mm Geschütz Pak 42 L/70 und der niedrigen Silhouette ein sehr wirkungsvoller
Jagdpanzer konstruiert, der bei den Gegnern auch auf lange Distanz gefürchtet war.
Der Bausatz von Hasegawa ist schon etwas älter, mit dem Erscheinungsjahr 2002 merkt man schon das Fehlen einiger wichtiger Details.

Ich habe mir deswegen einiges an Zubehör besorgt, so werden die Vinylketten durch Plasteketten aus dem guten Revell Bausatz aus dem Jahr 2011
für den Pz IV ersetzt. Der 70 (V) hatte am vorderen Rollenwagen statt der gummibereiften Rollen aufgrund der hohen Belastung der Gummibandagen
Stahllaufrollen, diese werden auch aus dem Umbau von Rollen aus dem Revellbausatz verwendet.
Des Weiteren kommt von Aber das gedrehte Geschützrohr aus Alu zum Einsatz.



Mit dem sehr guten Buch von Spielberger "Leichte Jagdpanzer" hat man eine gute Referenz, was die Details und die notwendigen
Umbauten betrifft:

Im Einzelnen ist folgendes zu beachten:

-Stahllaufrollen am vorderen Rollenwagen
-Reduzierte und versetzte Stützrollen
-Geänderte Auspuffanlage mit Flammenvernichter
-Ergänzung eines Kabels für den Scheinwerfer
-Ergänzung Rückhaltefedern für hintere Abdeckbleche
-Ergänzung Visierabdeckung für obere Winkelspiegel
-Austausch Sichtschutz Fahrerseite
-Ergänzung Rohrstütze für das neue, lange Geschützrohr

Frisch ans Werk... harte arbeit...

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: So 5. Jan 2020, 21:29
von Kanthe
Sehr interessant, ich bin auf weiteres gespannt.

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Fr 10. Jan 2020, 16:54
von asuser
Zunächst geht es an die Stützrollen.

Bei der späten Version des Jagdpanzers gibt es statt vier nur noch drei Stützrollen je Seite, wobei die mittlere am Unterbau versetzt angebaut war.
Dafür wird zunächst ein Loch gebohrt für die Aufnahme der Stützrollenträger.



Damit später die Kette genau aufliegen kann, werden die Stützrollen zunächst beweglich ausgeführt.
Dafür werden die Stützrollen aus dem Pz IV Bausatz mit Kupferdrahtstiften versehen, die dann nachher
bloß noch in die Träger gesteckt werden.



Am hinteren Abdeckblech des Panzer IV Grundmodells waren Rückhaltefedern angebracht,
um die Abdeckbleche über der Kette beweglich zu halten und ein vorzeitiges abreißen zu verhindern.
Um das nachzubilden, wird aus Kupferdraht, der mehrmals eng um eine Nadel gewickelt wird,
für jede Seite eine Feder angefertigt und in einen eingefeilten Schlitz anmontiert.



An der Vorderseite gibt es auch einiges zu tun. Als Erstes wird die zweite Sichtluke auf der Fahrerseite verschlossen.
Danach wird eine neue Sichtblende für den Fahrer anmontiert, da bei der angegossenen die Maße nicht stimmen und keine
Sehschlitze erkennbar waren. Hierfür habe ich ein Ersatzteil aus einem Hetzer Bausatz von Unimodel verwendet.
Für den Scheinwerfer auf der vorderen Fahrerseite wird ein Versorgungskabel aus Kupferdraht anmontiert.



Nachdem die Kupferstifte an den Stützrollen ausgehärtet sind, erfolgt die Probemontage.
Die Kettenstränge vom Pz IV Bausatz sind zwar gut detailliert aber plan-gerade, kein Kettendurchhang.
Deswegen habe ich äußerst vorsichtig den gesamten oberen Kettenstrang zunächst in der Mitte und dann jeweils links
und rechts von der ersten Biegung nochmals zwischen meinen Fingern gebogen. Von einem Heißwasserbad, einer heißen
Lötkolbenspitze oder sonstigem Zeug würde ich hier abraten. Mit Geduld und Fingerspitzengefühl geht das prima!
Danach sieht die Kettenauflage schon sehr natürlich aus.




Als Nächstes geht es an das Geschützrohr und die Blende... harte arbeit...

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Fr 17. Jan 2020, 14:09
von asuser
Die Geschützlagerung inklusive Blende wird nun wieder mit dem kleinen Bohrer traktiert, um so die Gußstruktur darstellen zu können.




Auf der Oberwanne werden verschiedene Detaillierungen vorgenommen. Die Periskope erhalten alle einen Bügel aus Messingblech.
Das Angriffsperiskop des Kommandanten wird aus einen Stück Draht inkl. Isolierung neu eingesetzt, da das Bausatzbauteil zu klein ist.
Die Einstiegsluken erhalten einen Ziehbügel aus Kupferdraht. Abschließend wird noch eine Zurröse an der hinteren Kante befestigt.




Die späte Version hatte statt des querliegenden Auspufftopfes zwei winklig stehende Auspuffrohre. Diese werden aus jeweils einem
Stück eines Wattestäbchens angefertigt. Diese sind praktischerweise sogar hohl.




An der Bugplatte wird noch eine Schweißnaht mit einem Gravierwerkzeug eingezogen. In diesem Maßstab eine knifflige Angelegenheit.




Für das lange und schwerere Geschützrohr hatte de Jp IV eine Rohrstütze für den Marsch bzw. Transport. Zunächst innen ausgefräst,
später aus Vollmaterial gefertigt. Ein Stück 0,25mm Plastsheet, etwas Kupferdraht und Plastreste vervollständigen dieses Teil.




Nun geht es an die Lackierung der Wanne, Ketten, Einzelteile... harte arbeit...

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Mo 20. Jan 2020, 07:08
von Kanthe
Ich ziehe meinen Hut! Schon beeindruckend, wie du mit den kleinen Teilen umgehen kannst.
Da hab ich bei meinen 1:35 schon manchmal echt Probleme.

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Mo 20. Jan 2020, 11:36
von asuser
Fehlende Details nachzubilden macht großen Spaß, wenn man gute Quellen wie Bücher mit Mehrseitenansichten hat. Würden die Basisbausätzeseit seit einigen Jahren nicht so qualitativ gut sein, dann hätte ich zu dem Maßstab auch keinen Bock.

Re: Baubericht Jp IV/70 (V) (Hasegawa 1:72)

BeitragVerfasst: Fr 24. Jan 2020, 16:06
von asuser
Beim ersten Lackierdurchgang erhalten die Ober- und Unterwanne sowie Einzelteile einen sandgelben Überzug.
Die Kettenglieder werden rostrot vorlackiert.




Als nächstes nehme ich Humbrol MetalCote "Stahl poliert" und bürste damit die Kettenteile trocken.
Das passiert praktischerweise noch am Gußast, so macht man sich nicht die Finger schmutzig.
Danach wird jedes Kettenteil herausgeschnitten und die Schnittstellen gesäubert.




Demnächst werden die Gummibandagen der Räder lackiert und dann kann es an die Kettenmontage gehen... harte arbeit...