Re: Büro des Regimentskommandeurs Kanthe
Nach wenigen Minuten kamen die beiden Kameraden bei den Stellplätzen der 1. Kompanie an. Hier war kein großes Gewusel mehr wie bei der 1. Kompanie der Panzer-Abteilung, aber es war ja auch kein technischer Dienst angesetzt. Lediglich zwei Selbstfahrlafetten standen etwas weiter draußen und davor standen die Besatzungen.
Als die beiden Soldaten an die Fahrzeuge herantraten, kam ein Oberleutnant den beiden entgegen und stellte sich vor den beiden hin. Man erkannte, dass er genau wusste was er sagen will, aber nicht genau, wen er denn nun Meldung machen soll. Dem Gefreiten, der der Kommandeur ist, oder dem Hauptmann, der zwar höher im Rang ist und Kompaniechef, aber dennoch unter dem Kommandeur steht.
Der Hauptmann jedoch erkannte sofort die Situation und zwinkerte leicht zum Gefreiten hin. Der Oberleutnant wusste sofort bescheid.


Der Hauptmann fand die Idee hervorragend und zeigte dies aus. So kommt nicht das Bild zustande, dass der neue Kommandeur auf biegen und brechen über allem steht, sondern auch nur ein Mensch ist. Somit wurde die förmliche kleine Formation vor den Fahrzeugen aufgelöst und man sammelte sich in einem kleinen Halbkreis zuerst vor dem Marder II. Hier erzählte der Hauptmann nur ein paar kurze Worte und übergab an den Oberleutnant, dies war schließlich sein Fahrzeug und er kannte sich damit am besten aus.
"...und danach war der Feldzug in Kroatien beendet. Seitdem haben wir diese Marder II. Sie sind schon gute Fahrzeuge, aber mit dem heutigen Stand der Technik und neuen Modellen halt auch leider vollkommen veraltet. Ich behaupte mal, dass wir einen neuen Feldzug, gegen wen auch immer, nicht mehr so leicht und glimpflich bestreiten können, da die anderen Nationen auch aufrüsten. Wenn sich hier nicht bald etwas tut, werden wir nicht mehr viel ausrichten können."
Mit diesen Worten beendete der Oberleutnant seine Ausführungen. Diese Worte saßen schwer, aber auch der Gefreite wusste dies. Leider konnte er nicht viel mehr tun als abwarten. Er hatte zwar schon ein paar mal nach neuer Ausrüstung gefragt, aber er wollte es nicht auf die Spitze treiben. Jetzt übernahm der Hauptmann und sie alle gingen vor den Marder III Ausf. M und der Hauptmann begann mit seinen Ausführungen.
"...und mehr passierte nicht. Seid dem Feldzug gegen die Kroaten haben wir auch die Marder III nicht mehr verbessert und aufgerüstet. Ich kann mich da leider nur den Ausführungen des Oberleutnants anschließen. Es muss langsam etwas passieren!"
"Ich weiß meine Herren, aber leider kann ich nicht viel unternehmen. Ich habe schon ein paar mal bei der oberen Führung nachgefragt, jedoch tut sich da zur Zeit nicht viel. Ich kann Ihnen nur versprechen, dass ich am Ball bleibe und dort oben weiter nerve, mehr kann ich nicht versprechen. Auch habe ich leider jetzt schon ein paar neue Baustellen in den Abteilungen vorgefunden um die ich mich auch erstmals kümmern muss. Darum bitte ich Sie, auch wenn es Ihnen schwer fällt, haben Sie noch etwas Geduld."
Nach diesen Worten, auch wenn sie nicht vielversprechend waren, waren die Kameraden dennoch zufrieden. Der neue Kommandeur kümmert sich und ist am Ball, das motiviert. Nachdem nun die Fahrzeuge betrachtet wurden, machten sich die Kameraden auf zur Kantine zum Mittagessen. Nach dem Mittag waren die Stuben dran, doch vorher kam etwas anderes dazwischen. Der Spieß der 1. Kompanie der 2109. kam auf den Gefreiten und dem Hauptmann zu, als diese die Küche verließen.

"Dann ist das so, Herr Hauptmann, wir sehen uns dann gleich in Ihrem Büro wieder und machen dann einmal den Stubendurchgang? Sehr gut. Ich komme auf Sie zu."
Mit diesen Worten machten sich der Gefreite und der Spieß auf den Weg zum Divisionskommandeur. Dort angekommen machten die beiden Meldung beim Kapitänleutnant.
"Vielen Dank Herr General! Ich bin gerade ein wenig Sprachlos.
Danke für Ihr Vertrauen!
Herr General, Obergefreiter Kanthe, ich melde mich mit neuem Dienstgrad und einem Kameraden ab!"

Mit bester Laune unterschrieb der frisch gebackene Obergefreite noch die Unterlagen und machte sich danach wieder auf den Weg zu seinen Männern.