Do 14. Nov 2019, 09:01 von Kanthe
Nachdem die fünf Kameraden genüsslich ihre Schnitzel in der Kantine verspeist haben, machen sie sich wieder auf den Weg in den T-Bereich. Der Himmel ist aufgeklart und sogar die Sonne kommt zum frühen Nachmittag durch.
Für eine erste Fahrt im Panzer und der Betrachtung von innen steht der Besatzung vom Panzer 101 also nichts mehr im Weg.
Am Panzer angekommen schaut sich der Oberpanzerschütze an, wie denn die Kameraden am besten und einfachsten in den Panzer kommen, auch das muss man wissen, können und lernen. Da für den Fahrer und Funker kein eigener Einstieg zur Verfügung stand, mussten alle über den Turm rein. Fahrer und Funker gingen zuerst über das Laufwerk, hielten sich an den Luken fest und verschwanden im inneren des Panzers.
"Dominik, Fritz hatte doch vorhin die Notaussiegsluken erwähnt, die hier an beiden Seiten im Fahrwerk zu finden sind. Wir haben Glück das die bei unserem Panzer noch vorhanden sind. Die Panzer III in unserer Abteilung vom Typ N haben diese nicht mehr. Frag mich nicht warum, vielleicht um Material zu sparen oder den Panzerschutz durch Luken an der unteren Wanne nicht zu gefährden. Ist allerdings für uns als Besatzung nicht mehr so schön. Aber na ja, was will man machen."
Während der Ladeschütze auf der anderen Seite sich schon auf den Panzer schwingt, zeigt der Ladeschütze Armin dem Oberpanzerschützen wie er am leichtesten und schnellsten in den Panzer kommt. Nach kurzer Erklärung und zwei versuchen hat er es geschafft und steht nun auf dem Turm. Die Luken der Kommandantenkuppel noch geschlossen. Der Richtschütze öffnet von innen die Verriegelung und drückt eine Seite auf, der Oberpanzerschütze greift entschlossen mit ein und öffnete die zweite Luke und steigt das erste mal in einen Panzer ein.
Er spürt den Sitz an seinen Füßen und steht nun im Turm und schaut sich kurz um. Ein grandioses Gefühl hier als Kommandant in einem Panzer zu stehen und das Ungetüm unter sich zu spüren. Jetzt lässt er sich in den Panzer rutschen und sitzt nun auf dem Kommandantenplatz. Der Blick ist nun genau in der Höhe der Periskope und erneut lässt er den Blick schweifen. Zwar sieht er immer noch genug, aber nicht ansatzweise so gut wie von außen.
Jetzt rückt er ein bisschen zusammen und schaut in den Panzer hinein. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Armin, der Richtschütze, sitzt rechts von ihm vor seinen Zielapparaturen. Thomas, der Ladeschütze, steht links von ihm. Dieser erklärt ihm kurz, dass er nur einen kleinen Notsitz für längere Fahrten hat, aber sonst die ganze Zeit stehen müsse, aber das macht ihn nichts aus. So hat er mehr Platz und kommt besser überall ran. Allerdings muss er sich bei jeder Turmdrehung mit bewegen, da der Turm keinen eigenen Boden hat. Hans, der Funker, sitzt ganz vorn rechts und ist kaum zu sehen. Fritz, der Fahrer, sitzt ebenfalls vorne, allerdings links.
Armin gibt dem Oberpanzerschützen ein Kehlkopfmikrofon und Kopfhörer. Die Zündung des Panzer ist eingeschaltet und der Bordfunk an.
Ein knacken ist zu vernehmen und die Stimme des Funker ertönt.
"Na Dominik, schön eng hier drin, wa? Pass bloß auf, noch geht's ja, da der Motor aus ist. Sobald das Ding an ist, können wir uns nur noch über Funk verständigen und das auch nicht so wirklich toll. Aber was sagst?"
"Ich bin, trotz der Enge, sehr begeistert. Ich würde den Panzer gern in Bewegung sehen und mit Euch ins Gelände fahren. Ist das Fahren Oberluke erlaubt oder gibt es da Vorschriften?"
"Nein, ist erlaubt. Kannst dir beides geben, im Panzer mit kompletten Panzerschutz und Oberluke. Ich fahre auch heute erst mal ganz ruhig und leichte Strecken, die Tage können wir schweres versuchen, wenn du dich an uns und den Panzer gewöhnt hast. Also dann, es geht los."
Ein knacken uns surren ist zu hören und kurze Zeit später beginnt der Motor sich zu bewegen. Der ganze Panzer vibriert und es wird laut, aber noch erträglich durch dir Kopfhörer. Nach einem kurzen Check zwischen Fahrer und Funker melden alle, dass sie bereit sind und der Panzer setzt sich Richtung des eigenen Übungsplatzes in Bewegung. Die Fahrt im Gelände kann beginnen.