Beitrag Sa 9. Nov 2019, 18:27

Panzerkampfwagen I Ausf. A und seine Unterarten

Panzerkampfwagen I Ausführung A (PzKpfw I Ausf. A) / Sd.Kfz.101




1933 veröffentlichte das Heereswaffenamt (Waffenamt Prüfwesen 6 – Panzer- und Motorisierungsabteilung) eine Ausschreibung zur Entwicklung eines 5-Tonnen-Klasse Panzers. Er sollte zwei Maschinengewehre und einen schwenkbaren Turm besitzen. Ebenso sollte er Infanteriefeuer standhalten. Die Ausschreibung entschied Krupp für sich mit dem LKA I. Hierbei übernahm Krupp die Entwicklung und den Bau der Fahrgestelle sowie der Getriebe. Daimler-Benz übernahm den Bau des Aufbaus und des Turms. Den Lizenz-Nachbau übernahm die Firma Henschel, interessanterweise lieferte Henschel jedoch die ersten drei Prototypen im Dezember 1933.

Im Frühjahr 1934 begann die Erprobung der ersten Fahrzeuge. Die ersten 15 Modelle wurden mit offenem Rumpf und ohne Turm ausgeliefert. Diese Fahrzeuge wurden dann nach der Erprobung als Fahrschulfahrzeuge verwendet. Die Erprobung der Fahrzeuge zeigte jedoch sehr schnell, dass es schwerwiegende Mängel gab. Das verwendete Triebwerk genügte nur bedingt den gestellten Anforderungen und machte eine Überarbeitung notwendig.

1934 lief die Serienproduktion mit 150 Fahrzeugen bei Henschel an. Krupp und Daimler-Benz waren die Hauptentwicklungsfirmen, jedoch wurden die Firmen Henschel, MAN und Wegmann ab 1935 zum Lizenz-Nachbau mit hinzugezogen um den Bedarf decken zu können. Insgesamt wurden 477 Fahrzeuge der Ausführung A hergestellt (Fahrgestell-Nr: 10001 – 10477).

1935, im September, wurde der PzKpfw I Ausf. A zum ersten Mal in Nürnberg auf dem Reichsparteitag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Panzerkampfwagen I Ausführung A ging aus der oben genannten Ausschreibung hervor. Mit einem Gewicht von 5,4 t passte der Kampfwagen genau in die Anforderungen hinein. Der Panzer I A hatte eine Länge von 4,02 m, eine Breite von 2,06 m und eine Höhe von 1,72 m. Die Feuerhöhe betrug 1,5 m, was bedeutet, dass auf dieser Höhe die Maschinengewehre angebracht waren und das Feuer eröffneten. Einige Fahrzeuge erhielten einen luftgekühlten Krupp „M-601“ Dieselmotor mit 45 PS, jedoch erachtete man die Leistung als zu gering und setzte Versuche mit dem Dieselmotor nicht fort. Mit diesem Motor erreichte das Fahrzeug 37 km/h. Da dieser Motor jedoch zu schwach war wurde er durch einen 57 PS Krupp „M 305“ Vierzylinder-Boxermotor ersetzt. Damit erreichte der Kampfpanzer ebenfalls eine Geschwindigkeit von 37 km/h, jedoch hatte dieser eine höhere Leistung. Die Reichweite bei einer Tankfüllung betrug 145 km. Bei einer Tankfüllung von 144 l (jeweils zwei 72 l Tanks an den Seiten) ist der Verbrauch von 99,31 l auf 100 km enorm. Im Gelände konnte der Panzer I A nur rund 100 km weit fahren.

Das Fahrwerk war ein britisches Carden-Loyd-Fahrwerk, welches man 1933 über die Kampfwagenschule in Kama (bei Kasan in der damaligen Sowjetunion) bezogen hatte. Das Fahrwerk hatte ein Antriebsrad vorn, vier Laufrollen unten, ein Leitrad hinten und oben gab es drei Stützrollen. Jedoch waren die Maße zu eng bemessen und die schwache Leistung des Motors zeigte sich dadurch auch hier.

Die Panzerung war rundum mit 13 mm angesetzt und damit war die Besatzung vor Kleinkaliber-Feuer sicher. Gegen das Kaliber 3,7 cm oder 4,5 cm hatte die Panzerung nichts entgegen zu setzen. Während des Krieges wurden oftmals 15 mm Zusatzpanzerplatten angebracht um den Kampfwert zu steigern. Die Bewaffnung betrug zwei Dreyse MG 13 vom Kaliber 7,92 x 57 mm. 2.200 Schuss Munition wurde für die beiden Maschinengewehre mitgeführt.

Die Besatzung bestand aus zwei Mann, einem Fahrer und dem Kommandanten. Dieser war jedoch hoffnungslos überfordert, da er die Übersicht behalten, den Panzer führen, feuern und nachladen musste. War der Kommandant auch Kompaniechef, musste er zusätzlich noch funken.


Panzer I Ausf. A bei der Legion Condor.


Obwohl der Panzer I A als reiner Fahrschulpanzer konzipiert wurde, kamen ca. 180 Fahrzeuge erstmals im spanischen Bürgerkrieg von 1936 - 1938 zum Einsatz. Diese Offiziere in der Panzerabteilung „Drohne“ waren die ersten deutschen Soldaten die nach dem 1. Weltkrieg das Gefecht in einem Panzer erfuhren und die ersten Erfahrungen sammelten. Ebenfalls wurden die Panzer I A in Polen, Frankreich, Afrika und teilweise noch in Russland eingesetzt.



Panzerkampfwagen I Ausf. A "Breda" / "Modificado"




Der Panzerkampfwagen I A „Breda“ ist einer der eher weniger bekannten Panzer I. Vom Aussehen sehr ähnlich zum „normalen“ Panzer I A gab es am Turm und in der Bewaffnung jedoch einen Unterschied. Die Wanne, der Aufbau und auch die Motorisierung waren identisch zum Panzer I A, da der Turm aber eine 20 mm Schnellfeuerkanone tragen musste, wurde dieser geringfügig angepasst. Zum Einsatz kam dieser Feldumbau während des spanischen Bürgerkrieges. Auch war die Bezeichnung „Breda“ eher inoffiziell. Zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges erkannte man sehr schnell, dass man mit den beiden 7,92 mm MG 13 im Panzer I A gegen die generischen Fahrzeuge wie dem T-26 Panzer oder dem BA-6 Panzerwagen nicht viel entgegen zu setzen hatte. Die Panzer I A waren diesen Gegnern hoffnungslos unterlegen.

Im September 1937 wurde der erste Panzer I A mit einer italienischen 20 mm Schnellfeuerkanone vom Typ Breda, eigentlich eine Fliegerabwehrkanone, ausgerüstet. Um zu verhindern, dass beim Feuern dieser Schnellfeuerkanone zu viel Gas in den Innenraum des Panzers gelang, wurde die Kanone mit einem neuen Gasschutzschild ausgerüstet. Die eigentliche Fliegerabwehrkanone benötigte diesen Schild nicht. Aus diesem Grund musste der Turm vergrößert werden um die Breda unterbringen zu können. Die Kanone selbst erhielt im Innenraum noch eine zusätzliche Panzerplatte. Um mit der Breda auch vertikal arbeiten zu können wurde die Kugelblende ein Stück herausgezogen. Oberhalb des Turms wurde ein Aufbau geschweißt um den Kommandanten mehr Platz zu geben und die Kanonentechnik unterbringen zu können. Um die Waffe ausrichten zu können gab es ein Sichtfenster im vorderen Bereich.

Ende September 1937 wurde der erste Panzer I A „Breda“ in die kürzlich eroberte Stadt Bilbao gefahren. Dort sollte er erprobt und getestet werden. Als zweites Testfahrzeug wurde noch ein italienischer CV-35, ebenfalls modifiziert mit einer 20 mm Breda benutzt. Die Testergebnisse zeigten ganz klar, dass der Panzer I A das überlegene Fahrzeug war. Der Grund hierfür war vermutlich, dass der Panzer I A einen größeren Innenraum hatte und einen, um 360 Grad schwenkbaren Turm besaß. Der CV-35 besaß keinen Turm und die Kanone war starr im Chassis untergebracht. Aufgrund der Testergebnisse wurden drei weitere Panzer I A in der Fábrica de Armas in Sevilla mit der Breda ausgerüstet.

General von Thoma, Kommandeur der Bodenelemente der Legion Condor, war jedoch außer sich über diesen Feldumbau. Sein größter Kritikpunkt war das Sichtfenster nach vorne zum Ausrichten der Waffe. Sein Problem war, dass dieses „Sichtfenster“ nur ein offenes Loch an der Front des Turms war und somit keinen Panzerschutz besaß.

Ein Grund, warum es nur vier Fahrzeuge gab, war wohl, dass die Nationalisten bis 1938 eine beachtliche Menge an feindlichen T-26, BA-3 und BA-6 Fahrzeugen erbeuteten und in ihre Einheiten eingliederten. Diese Fahrzeuge hatten statt den 7,92 mm MG 13 oder der 20 mm Schnellfeuerkanonen eine, zur damaligen Zeit, durchschlagkräftige 45 mm Kanone. Diese konnte alle Fahrzeuge in Spanien durchschlagen und war somit allen überlegen. Somit machte die Menge an erbeuteten Fahrzeugen den Panzer I A "Breda" überflüssig. Der Hauptgrund für die geringe Anzahl dieser Panzer war vermutlich der General von Thoma. Wegen der schlechten Sicherheit der Besatzung (offenes Loch am Turm) war er strikt gegen dieses Fahrzeug und konnte den spanischen General von Cuartel davon überzeugen, die Bestellung von mehr Fahrzeugen zu stornieren.

Im Januar 1938 befahl der spanische General Pallasar Tentiente sechs weitere Panzer I A "Breda" auszuliefern. Zwei Tage später schrieb jedoch General von Thoma einen Brief mit den Worten: „Dieses Fahrzeug ist für den Fronteinsatz unbrauchbar, selbst die Konstrukteure nennen den Panzer ‚das Todesauto‘.“ Er berichtete auch, dass viele Panzerbesatzungen sich sogar weigerten in den Panzer zu steigen, weil sie sich in ihm nicht sicher fühlten. Und zu guter Letzt gab es einfach nicht genügend Fahrzeuge um diesen Umbau vornehmen zu können. Aufgrund dieses Schreibens wurde die Anforderung direkt storniert. Im Januar 1939 wurde dem Entscheid zugestimmt, Panzerglas aus Deutschland einfliegen zu lassen und dieses dann in das Loch einzubauen. Trotz dieser Kampfwertsteigerung wurden keine weiteren Panzer I A "Breda" mehr gebaut.

Jetzt könnte man meinen, ein so kleines Loch an der Turmfront, wer soll da denn treffen? Ein geübter Scharfschütze oder ein glücklicher Schuss aus einem Gewehr, das wird doch nichts. Schrapnelle und Splitter, die passen da doch vermutlich kaum durch. Warum hat dann General von Thoma auf diesen Sicherheitsmangel so viel Wert gelegt? Man geht davon aus, dass er nicht wollte, dass weitere seiner wertvollen Panzer I A zu Breda Panzern umgebaut werden. Schließlich hatte er nur eine sehr geringe Anzahl von Fahrzeugen zur Verfügung.

Wie die Lackierung der Fahrzeuge aussah, darüber gibt es viele Spekulationen. Viele meinen, dass ein Fahrzeug grau lackiert war, der panzergraue Anstrich in Spanien wurde jedoch erst 1940 eingeführt. Da nur der Turm neu war, war die Wanne der Panzer im dreifarbigen Anstrich, ähnlich der damaligen Reichswehr. Die Türme wurden dann teilweise an die Wanne angepasst. Vermutlich waren alle vier Fahrzeuge sehr unterschiedlich lackiert.

Ob diese Fahrzeuge eingesetzt wurden bleibt fraglich. Es gibt Fotos, in denen die Panzer in Stellung sind oder mit Tarnung versehen wurden, von aktiven Kampfhandlungen gibt es jedoch keine gesicherten Aufzeichnungen.

Es ist offiziell bekannt, dass zwei der vier Fahrzeuge vor Kriegsende ausgeschlachtet wurden. Von den zwei anderen Panzern ist nicht viel bekannt, jedoch geht man davon aus, dass sie aufgrund eines Waffenschadens den Krieg ebenfalls nicht überlebt haben.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Flammpanzer I


Während des 2. Weltkrieges wurde die Effektivität von Flammenwerfern immer wieder unter Beweis gestellt. Da diese jedoch als Infanteriewaffe auch sehr anfällig gegen Beschuss war und bei einem direkten Treffer es zu einer Explosion kommen konnte, wurden Überlegungen angestellt, die Flammenwerfer in Panzer einzubauen.

Eine dieser Varianten wurde dann in Form des Flammpanzers I auf Basis des Panzers I A umgesetzt. Er war damit einer der ersten Flammpanzer der Wehrmacht, welcher im 2.Weltkrieg eingesetzt wurde. Zwei Flammpanzer auf Basis des Panzer I B wurden während des spanischen Bürgerkrieges getestet, doch dazu mehr in einem anderen Bericht. Der Flammpanzer I A war jedoch mehr oder weniger nur eine Feldmodifikation und wurde auch nur wenige Male damit ausgerüstet. Vermutlich wurde auch nur ein Fahrzeug entsprechend modifiziert. Diesen einen Flammpanzer I setze das Deutsche Afrika Korps während der Belagerung von Tobruk 1941 ein. Genauer gesagt wurde das Fahrzeug von der 5. Leichten Division (auch gern die 5. Leichtsinnigen genannt) eingesetzt. Hier hatte die Feldinstandsetzung des 5. Panzer-Regiments die Umbaumaßnahmen durchgeführt und übergab die Panzer den Pionieren des Panzer-Regimentes.

Hierbei wurde das rechte 7,92 mm MG 13 entfernt und an dessen Stelle wurde ein portabler Flammenwerfer 40 der Infanterie eingebaut. Dies bedeutete auch, dass es keinen Tank für den Flammenwerfer gab, sondern den ganz normalen Flammenwerfer-Rucksack, welcher irgendwie im Fahrzeug untergebracht werden musste. Der Flammenwerfer 40 konnte 10 bis 12 ein-Sekunden-Feuerstöße 25 m weit spucken. Das zweite 7,92 mm MG 13 wurde dann durch ein 7,92 mm MG 34 ersetzt. Ziel der Flammpanzer I war es, die Verteidiger der Festung Tobruk zu vertreiben und der Wehrmacht einen psychologischen Vorteil zu verschaffen.

Auch wenn es nur ein oder zwei Flammpanzer I auf Basis des Panzers I A gab, erkannte man die Notwendigkeit von gepanzerten Flammenwerfer-Einheiten. Auf Grund dieser ersten Erfolge bauten die weiteren Entwicklungen von Flammpanzern in der Wehrmacht hierauf auf.


Panzerkampfwagen I Ausf. A mit 3,7 cm PaK 36


Über den Panzerjäger I Ausf. A gibt es nicht viel nachzulesen. Kaum Schriftstücke sind vorhanden, noch kann man fundierte Informationen finden. Auch gibt es von diesem Panzer nur zwei oder drei Originalfotos. Das genaue Datum lässt sich ebenfalls nicht ermitteln.

Folgendes kann jedoch gesagt werden. Bei einer Panzer I A-Wanne hatte man den Turm entfernt, vermutlich war es sogar eines der ersten Fahrzeuge, die noch ohne Turm ausgeliefert wurden. Auf Grundlage der in Spanien erkannten Schwächen in der Feuerkraft des Panzer I A gegen gepanzerte Ziele, versuchte man in einem Feldumbau, vermutlich 1939 und noch vor dem Polenfeldzug, die Feuerkraft zu erhöhen. Dabei montierte man eine 3,7 cm PaK 35/36 am vorderen Rand des offenen Turmringes. Das Schild blieb dran um den Schutz der Besatzung zu gewährleisten, dieses Schild war aber zu klein. Bei zwei nebeneinandersitzenden Panzermännern hatte der Kamerad auf der linken Seite nur den kleinen Schild als Schutz und ragte mit seiner linken Hälfte über die Panzerung hinaus. Deshalb montierte man eine Schilderweiterung und verbreiterte es dadurch um ein paar Zentimeter, sodass beide Soldaten geschützt waren.

Hier aber von Panzerschutz zu reden ist schon sehr gewagt. Der Panzer war nach oben und zu den Seiten hin offen, lediglich das kleine, erweiterte Schild der PaK war frontal vorhanden. Ebenso konnte sich die PaK nicht um 360 Grad drehen, sondern lediglich 30 Grad nach rechts und 30 Grad nach links. Dies war dessen geschuldet, da die PaK fest auf der eigenen Lafette montiert wurde. Der Höhenrichtwert betrug von -5 bis +25 Grad. Die Munition wurde vermutlich im Innenraum untergebracht. Die Besatzung des Panzerjägers wurde von zwei auf drei Mann erhöht, dem Fahrer, dem Ladeschützen und dem Richtschützen. Dieser war gleichzeitig auch der Kommandant.

Da die Panzertechnik aber immer weiter voranschritt, war diese Idee und dieser Feldumbau sehr schnell als überholt betrachtet worden. Auf dem Übungsgelände stellte man wohl auch fest, dass die Bewaffnung zu gering, der Schutz zu wenig und der Panzer I A zu schlecht motorisiert war. Aus diesem Grunde verfolgte man die Weiterentwicklung auf der Panzer I A-Basis nicht weiter.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, FlaK-Panzer I




Während des Feldzuges in Frankreich stellte die Wehrmacht fest, dass die motorisierte Flak zu schlecht geschützt oder gepanzert war. Darauf entscheid man sich im Jahr 1940 kleine FlaK-Geschütze auf die Fahrgestelle von Panzern zu setzen. Zu dieser Zeit gab es nicht viele Fahrgestelle und einen Panzer III oder IV zu opfern, ihn den Turm zu entfernen, eine FlaK aufzusetzen und damit dem Panzer Kampfkraft zu nehmen, dazu wollte man sich zu der damaligen Zeit nicht entschließen.

Deshalb entschied man sich, die Wanne des Panzer I A zu nehmen, da dieser damals schon überholt (durch die Ausf. B und andere Panzermodelle) sowie schnell lieferbar war. Darauf montierte man eine 2 cm Flak 38. 24 Flakpanzer I wurden insgesamt ausgeliefert, der Umbau erfolgte bei der Firma Stoewer in Stettin.

Da jedoch der Platz auf dem Panzer I A für eine Flak plus Bedienung nicht ausreichte mussten einigen Änderungen an der Wanne vorgenommen werden. Dabei entfernte man die komplette Motorabdeckung und an der Vorderseite wurde der Aufbau der Wanne leicht eingekürzt. Somit gewann man eine größere Trittfläche und ermöglichte es der Besatzung das Geschütz in einem Drehbereich von 360 Grad zu bedienen. Damit der Umbau und das Geschütz den Schwerpunkt nicht verlagerten verlegte man die Frontpanzerung 18 cm weiter nach vorne. An den Seiten brachte man lediglich einfache Bleche an die bei Bedarf umgeklappt werden konnten um die Trittfläche nochmals geringfügig erhöhen zu können. Um weiterhin mehr Platz zu schaffen entfernte man das Funkgerat. Die Kommunikation erfolgte hiernach nur noch mit Handzeichen.

Damit nun der Fahrer noch an seinen Platz gelangen konnte versetzte man das Geschütz leicht nach rechts. Die Munition lagerte man, sehr unvorteilhaft für den Fahrer, unter dessen Sitz, in Freiflächen im Innenraum und hinter dem Ladeschützen. Wieviel Munition mitgeführt wurde ist jedoch unbekannt. Man erkennt schon, hier gibt es sehr wenig Platz für Fahrer / Ladeschütze und Richtschütze, Munition und Ausrüstung der Soldaten. Deshalb wurde am Panzer eine Anhängerkupplung montiert und ein Sonderanhänger 51 drangehängt. In diesem transportierte man ein Ersatzrohr, zusätzliche Munition und Zubehör für die FlaK. Wenn es zu einem Boden-Luftkampf kam, konnte es schon vorkommen, dass die Besatzung von zwei auf acht Mann anstieg.

Es gab im Krieg nur eine einzige Einheit, die den Flakpanzer I einsetzte. Das war das Flak-Bataillon (motorisiert) 614 (Fla.-Btl.(mot) 614). Einige Abschüsse erzielten die Fahrzeuge zu Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion. Haupteinsatzort war jedoch der Bodenkampf, was jedoch eine schlechte Idee war. Da es keinerlei Schutz der Besatzung gab, die Fahrzeuge hauptsächlich auf den Boden-Luftkampf ausgelegt waren, gab es sehr hohe Verluste unter den Besatzungen. Die meisten Fahrzeuge sind vermutlich von 1941 bis 1943 während der Kämpfe in Russland verloren gegangen, die letzten Fahrzeuge gingen dann mit dem Bataillon während der Kämpfe in Stalingrad verloren.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Befehlspanzer (Sd.Kfz.265)


Auf Basis des Panzer I A wurden die ersten Versuche unternommen, einen Kommandopanzer zu entwickeln. Diese Kommandopanzer waren speziell für Kommandeure einer Panzereinheit geplant. Sie sollten so mehr Mobilität und Panzerschutz bekommen, teilweise auch mit derselben Bewaffnung ausgestattet wie die übrigen Panzer in der Einheit, teilweise auch nur mit Maschinengewehren und Panzerkanonen als Attrappe. Waren die normalen Panzer I A mit nur einem Funkgerät ausgestattet, um empfangen zu können, fehlte es den Kommandeuren an einem Funkgerät, um empfangen und senden zu können und das auf zwei Kanälen. Somit musste er, wenn er mit zwei Zügen oder mehreren Kompanien zeitgleich kommunizieren wollte, sich auf ungepanzerte oder nur leicht gepanzerte Fahrzeuge verlassen. Mehrere Funkgeräte machten dahingehend Sinn, dass nicht ständig die Frequenz geändert werden musste und der Kommandeur alles Wichtige mitbekam.

Auf Basis des Panzers I A wurde das Sd.Kfz.265 entwickelt, jedoch nur in sehr kleinen Stückzahlen, da man die Schwächen des Panzers I A kannte und nicht mehr allzu viel Kraft in diesen Panzer stecken wollte. Dennoch gab es eine sehr kleine Anzahl an Kommandopanzer I A.

Der Aufbau des Panzers I A mit dem schwenkbaren Turm und den beiden Maschinengewehren war jedoch als Kommandopanzer völlig ungeeignet, da es viel zu wenig Platz gab. Aus diesem Grund mussten starke Veränderungen im Aufbau vorgenommen werden. Die Besatzung von zwei Mann wurde auf drei (Fahrer, Funker, Kommandant) erhöht und es musste mehr Platz für ein Funkgerät 6 (FuG 6) mit zugehöriger Ausrüstung geschaffen werden. Um diesen Platz zu schaffen, wurde der Turm mit der Hauptbewaffnung entfernt und stattdessen ein fester, hoher Aufbau aufgesetzt. Auf diesem Aufbau wurde oftmals noch eine kleine Erhöhung montiert, was die Kommandantenkuppel war. Manchmal konnte man sie drehen, manche waren fest verschweißt. Hier hatten nun der Kommandant und der Funker Platz. Für die Nahverteidigung wurde ein MG 18 oder auch ein MG 34 in einer kugelgelagerten Blende montiert. 900 Schuss konnten mitgeführt werden. Für den Kommandanten gab es auch noch Vorrichtungen um Karten, Papiere und sonstige Ausrüstung zu verstauen. Trotz allem war es im Inneren sehr beengt.

Sechs Umbauten auf Basis des Panzer I A wurden gebaut, um hier schon erste Erfahrungen sammeln zu können. Eins dieser Umbauten hatte vermutlich auch eine Rahmenantenne, die einmal fast um das komplette Fahrzeug ging. Da die bekannten Mängel jedoch eine Weiterentwicklung bedurften, wurden weitere Forschungen und Tests auf Basis des Panzer I B durchgeführt.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Fahrschulpanzer




Das nicht jeder Soldat sich einfach so in einen Panzer setzten kann und losfahren darf, vor allem in Deutschland, sollte klar sein. Die ersten ausgelieferten Wannen verfügten über keinen Aufbau und waren komplett offen. Bei diesen Fahrzeugen wurden kleine Halterungen angebracht die mehr oder weniger als Geländer dienen sollten. Aus diesen Fahrzeugen wurden dann die Fahrschulpanzer I, welche bis zu den letzten Kriegstagen für die Fahrschulen genutzt wurden. Auch veränderte sich die Art und Weise, wie sich ein Panzer bewegt damals doch nur sehr gering.

Vor dem Krieg nutzten die Panzerverbände die Wannen als Fahrschulpanzer. Während des Krieges wurde die Ausbildung vom Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) durchgeführt, jedoch nicht die Führerscheinprüfung.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Instandsetzungspanzer


Da die Fronttruppen zunehmend mit Verschleiß und Instandsetzungen zu tun hatten, wurden einige Panzer I A ohne Turm mit speziellen Aufbauten versehen, um Material und Zubehör für die schnelle Instandsetzung zur Verfügung stellen zu können. Dabei gab es unter anderen statt einem Turm einen großen Kasten auf der Wanne in dem allerlei Zubehör vorhanden und verstaut wurde.

Da die Panzer oftmals weit vor den Nachschubtruppen unterwegs waren, wurde es als notwendig erachtet, dass einige wenige Instandsetzungspanzer nah bei den Fronttruppen blieben. Jedoch war der Panzer I als Instandsetzungspanzer nicht sehr erfolgreich. Zu wenig Platz für Material, zu leicht und untermotorisiert. Weitere Überlegungen über einen Instandsetzungspanzer, oder auch Bergepanzer wurden aktiv erst wieder mit dem Panzer III angegangen.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Pionierpanzer


Die Pioniere bekamen, ähnlich wie die Instandsetzungspanzer, eigene Aufbauten, wenn sie sich auch nicht sehr unterschieden. Auch die Pioniere hatten einen großen Kasten in dem allerlei Pioniergerät verstaut wurde, um den Fronttruppen in bestimmten Situationen zu helfen.

Ein LKW wäre ein zu leichtes Ziel an der Front gewesen, darum unternahm man Tests auf Basis des Panzer I A. Allerdings war der Panzer I, wie schon oft erwähnt, zu klein sowie leistungstechnich zu schlecht und auch die Pioniere waren nicht sonderlich über den Panzer begeistert. Aus diesem Grund wurde die Entwicklung von Pionierpanzern kaum vorangetrieben. Es gab zwar auf Basis der Panzer II, III und 38(t) nochmals Versuche, jedoch waren auch diese nicht sehr erfolgsversprechend.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Munitionsschlepper (Sd.Kfz.111)


Um die gepanzerten Truppen an der Front sicher mit Munition versorgen zu können, wurden Überlegungen angestellt, auf Basis des Panzer I A einen Munitionsschlepper zu bauen. Hierbei wurde der Turm entfernt und eine zweigeteilte, gepanzerte Einstiegsluke aufgeschweißt. Somit hatte das Fahrzeug nun mehr eine Höhe von 1,40 m, jedoch weiterhin zwei Mann Besatzung. An der Front wurde die Panzerung um 2 mm auf 15 mm erhöht, an den Seiten blieb sie bei 13 mm. Der Innenraum wurde aufgeräumt um viel Platz für Munition zu schaffen. Auch wurde dadurch der Tank ein wenig verkleinert, somit konnte der Munitionspanzer nur maximal 95 km weit fahren.

Ein negativer Punkt war allerdings, dass dieses Fahrzeug über keinerlei Funkausstattung verfügte. Dennoch wurden in Berlin-Marienfelde bei Daimler-Benz 51 Fahrzeuge hergestellt. Diese Munitionsschlepper wurden vermutlich erst Anfang 1942 umgebaut und blieben bis Ende 1943 im Dienst.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Sanitätspanzer


Um die Verluste an der Front zu minimieren, überlegte man, auf welche Art und Weise man die Kameraden wieder in die hinteren Reihen bekommen kann, ohne selber Verluste erleiden zu müssen. Als erste Idee kam der Panzer I A in den Sinn. Da er in vielen Stückzahlen vorhanden war gab es einige Versuche dazu.

Vom Sanitätspanzer I A gibt es zwei verschiedene Varianten. Die eine war einfach nur ein Panzer I A ohne Turm und mit geschlossenem Turmkranz, ähnlich des Munitionsschleppers I. Dabei wurde an allen Seiten ein weißer Kreis mit rotem Kreuz aufgemalt. Liegend konnte jedoch innen niemand transportiert werden. Lediglich sitzend, wobei bei einem Verwundeten es schon sehr eng wurde. Andere Verletzte mussten außen liegen oder sitzen.

Die zweite Variante war ein Sanitätspanzer auf Basis des Kommandopanzer Sd.Kfz.265. Teilweise fuhr hier ein Arzt mit, aber auch bei diesem Fahrzeug gab es kaum Platz, um Verwundete innen liegend oder sitzend transportieren zu können. Aus diesen Gründen wurden nur sehr wenige Fahrzeuge gebaut oder umgebaut. Man versuchte auf Basis vom Panzer I B noch einmal einen Sanitätspanzer zu entwerfen, entschied sich jedoch dagegen und somit waren die Panzer I A und B die einzigen, offiziellen Sanitätspanzer in der Wehrmacht. Hier ging man lieber auf PKW, LKW oder Halbketten wie dem Sd.Kfz.8 oder dem Opel Blitz Maultier, da dort mehr Verwundete liegend und sitzend transportiert werden konnten.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Brückenpanzer I


Um kleine Gräben oder andere Hindernisse schnell und unkompliziert überwinden zu können, wurden auf sehr wenigen Fahrzeugen des Panzers I A Versuche unternommen, Brücken zu montieren. Hierbei gab es zweierlei Versuche. Die erste Variante war eine Konstruktion einer Holzbrücke mit 2,06 m Breite und 4,02 m Länge, diese war genauso lang und breit wie das Fahrzeug an sich. Angebracht war sie direkt auf dem Panzer, wobei sie leicht geneigt war und nach hinten abfiel. Auch war die Brückenkonstruktion geschlossen. Das machte es notwendig, dass der Turm entfernt werden musste.

Die zweite Variante sah ähnlich aus, jedoch war hier die Mitte offen, also gab es nur an den Seiten Brückenelemente, genau dort, wo die Fahrzeuge mit den Rädern oder Ketten fahren würden. Dies war für die drüberfahrenden Fahrzeuge allerdings eine schwierige und anstrengende Angelegenheit. Sollte die Fahrspur nicht getroffen werden, fiel das Fahrzeug auf den Aufbau des Brückenpanzers. Weiterhin hatte die zweite Variante vorne an der Brücke zwei kleine Erweiterungen, um die Brücke um einen Meter verlängern oder um leicht höher gelegene Ziele besser erreichen zu können.

Alles in allem stellte man allerdings fest, dass die Konstruktion und das Fahrzeug an sich zu klein und zu leicht waren. Das Chassis hielt die zusätzliche Belastung von weiteren Fahrzeugen nicht aus. Aus diesem Grund wurden die Forschungen eines Brückenpanzers auf Basis des Panzers I komplett eingestellt und man versuchte sich am Panzer II.


Panzerkampfwagen I Ausf. A, Volkssturmtraining




Von diesem Fahrzeug ist nicht wirklich viel bekannt. Es gibt vermutlich auch nur ein oder zwei Originalfotos. Man kann zwar deutlich die Wanne des Panzers I A erkennen, aber was genau der Aufbau für eine Funktion hat, scheint fraglich. Manchen Berichten zufolge ist dies ein Schulungsfahrzeug für den Volkssturm. Andere meinen, es sei ein kleiner Flammenwerfer montiert worden um in engen Straßen und Gassen eine starke Waffe zur Verfügung zu haben. Andere meinen, es sei ein Fahrschulpanzer mit Holzgasantrieb und selbst gebautem Aufbau und Turm.

Klar zu erkennen ist bei diesem Fahrzeug, dass es wirklich mit einem Holzgasantrieb fuhr. Die Konstruktion am Heck zeigt es deutlich. Ob der Turm nun eine Funktion hatte bleibt offen. Auch ob es nur ein Fahrschulfahrzeug war oder ob an diesem Fahrzeug der Volkssturm das Ausschalten von Panzern übte bleibt wohl unbeantwortet.


Panzerkampfwagen I Ausf. A mit Panzer III Turm


Eine sehr abstrakte und merkwürde Form des Panzer I A war die, welche einen Panzer III Turm hatte. Um diesen erstmal aufnehmen zu können, musste der Aufbau angepasst werden. So gab es keinen seitlichen Einstieg mehr und der Motoblock musste ebenfalls angepasst werden, da der Panzer III Turm deutlich größer als der des Panzers I war.

Aber wofür wurde diese Konstruktion benutzt? Man möchte meinen, dass es eine sehr gute Photoshop-Aktion ist, aber dieses Fahrzeug gab es wirklich. Klar ist, dass es von diesem Fahrzeug nur eins, maximal zwei Stück gab. An der Front war es nicht zu finden, da die schwache Motorisierung bei einem aufgesetztem Panzer III Turm hier völlig in die Knie gezwungen wurde. Vermutlich, was auch am logischsten klingt, wurde dieser Panzer als Trainingsgerät für den Panzer III Turm genutzt. Hier konnte sich die Besatzung im Heimatland aufeinander abstimmen und einspielen. Vermutlich kam diese Konstruktion deshalb zustande, weil es genügend Panzer I Wannen und Panzer III Türme gab, aber keine Panzer III Wannen, also musste man improvisieren.


Panzerkampfwagen I Ausf. A mit MG 34 "Zwilling"


Um sich gegen feindliche Luftangriffe schützen zu können, wurde die Wehrmacht immer einfallsreicher. Ein gutes Beispiel ist hierfür der Panzerkampfwagen I Ausf. A. Es existiert ein Foto auf dem man eine Ausführung A sieht, ähnlich aufgebaut wie die Fahrschulausführung. Dabei wurde der vordere Aufbau entfernt und lediglich der Panzerschutz für den Motorraum war noch vorhanden.

Leider gibt es keine Informationen zu dem Fahrzeug, doch folgendes ist durchaus logisch und denkbar. Da die Lufthoheit der Alliierten immer mehr zunahm und der Panzerkampfwagen I Ausf. A für die Front immer ungeeigneter wurde, hatte man sich wohl in einem Feldversuch entschieden, einer Ausführung A ohne Aufbau, eine kleine Kampfwertsteigerung zu geben. Hierzu baute man zwei MG 34 im sogenannten Zwillingsockel ein. Dadurch konnte man mit dem ausgedienten Panzerkampfwagen I Ausf. A noch etwas gegen feindliche Flugzeuge unternehmen.

Da von dem Fahrzeug wohl nur ein Originalfoto existiert, kann man davon ausgehen, dass es nur ein Feldumbau ist. Eine Serienproduktion von dem Fahrzeug schien nicht sinnvoll, da es wahrscheinlich nicht sehr effektiv war.

Wer das Foto einmal sehen möchte, hier der Link zur Seite. Ein wenig runterscrollen, da ist er zu finden.


Eines bleibt jedoch sicher, es gab vom Panzer I Ausf. A sehr viele verschiedene Varianten und wer weiß, was es noch gegeben hat, aber nicht dokumentiert wurde.

Quellen:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/panzer1.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerkampfwagen_I
http://wp.panzermuseum.org/panzer-i
http://www.tanks-encyclopedia.com/ww2/n ... nzer_I.php
http://www.leadwarrior.com/Lw35005h.htm
http://www.wardrawings.be/WW2/Files/Site.htm


Autor: Kanthe