Streitmacht

Der Obergefreite hört den Divisionskommandeur zu und macht sich hin und wieder Notizen.

Noch ist es ein wenig Zeit, bis ich mich für die nächste Laufbahn entscheiden muss.
Ich denke zu einem späteren Zeitpunkt werde ich nochmal das Gespräch mit Ihnen suchen um zu schauen wie Sie bis dahin die Lage einschätzen.

Miek führt fort

Mein Ziel ist es nach wie vor, Offizier der Artillerie in der Streitmacht zu werden. Und auf dieses Ziel werde ich hinarbeiten.

Der Obergefreite überlegt kurz

Herr Generalmajor,
wenn ich die Frage stellen darf.. Welche Ziele haben Sie noch innerhalb der Division aber auch innerhalb der Streitmacht?

Nachtrag, Dienstag 17.11.1945:

Hmm....

Miek das ist schwierig zu beantworten. Meine ehemaligen Langzeit-Ziele die ich mir gesteckt habe habe ich im Prinzip schon erreicht.

Hoi holt eine Liste hervor, auf der seine Ziele abgehackt sind:

1. Abschließen der Ausbildung und Zuweisung zu einer Division (geschafft)
2. Weiterbildungen in der Streitmachtschule (geschafft)
3. Prüfungen für die Unteroffziersränge, Offiziers- / Offiziersanwärterränge sowie Generalsränge ablegen (geschafft)
4. vom Brigadekommandeur zum Divisionskommandeur hocharbeiten (geschafft)
5. in den Generalstab aufgenommen zu werden (geschafft)
6. Erhalt eines Postens im OKS [Stellv. ObdH] (geschafft)
7. mehrere Operationen der Streitmacht mitmachen und gewinnen (geschafft)
8. Posten in der Verwaltung erhalten [Bibliothek, Dozent etc.] (geschafft)
9. Den Generalsrang erreichen (geschafft)
10. den Generalfeldmarshall-Rang und das höchstmögliche Lametta [Orden / Abzeichen] erreichen (in Arbeit = Langzeitziel)
11. die Posten in der Verwaltung sowie den Divisionskommandeurposten halten und Nachfolger für die Divisionen ausbilden (in Arbeit)
12. Stellvertreter für die Divisionen ausbilden [Stellv. Div-Kommandeure] (in Arbeit)
13. meine Arbeit in der Verwaltung ohne zu viel Druck bestmöglich mitmachen und meine sonstigen Dienste nicht vernachlässigen (Langzeitziel)

Du siehst also, in den Jahren hier in der Streitmacht habe ich schon so einiges erreicht und nun ist es wichtig, die Posten bestmöglich auszufüllen und vor allem zu halten, damit keine Lücken entstehen. Das hocharbeiten ist einfach, die Motivation und vor allem die Zuverlässigkeit die Posten bestmöglich auszufüllen ist jedoch das Schwierige, da man nicht alles gleichzeitig machen kann. Hier ist die Abwägung und vor allem das jährliche Zeitmangement sehr wichtig.

Der Obergefreite hört dem Divisionskommandeur gespannt zu.

Sie haben schon einige Meilensteine errungen. Das ist schon ziemlich bemerkenswert was Sie Herr Generalmajor alles in der Division und in der Streitmacht erreicht haben.
Da können wir jüngeren nur den Hut ziehen. Ich denke Sie sind eine große Vorbildfunktion für alle hier in der Division.

Miek schaut aus dem Fenster

Als ich noch vor einem halben Jahr in der Kriegsschule war, hörte ich viel über den guten Ruf der 7. ID. Besonders die intensive Ausbildung der neuen Soldaten machte
die 7. ID sehr bekannt.

nach einer kurzen Pause

Ich kann das nach einem halben Jahr bestätigen. Die Praxis hier draußen an der Front ist eine andere, als im Klassenraum oder im Übungsgelände. Der praktische Umgang mit den Abteilungen
und Einheiten fühlt sich realer an. Die Weitsicht und auch das Gespür für Entscheidungen hat enorm zugenommen.

Der Obergefreite ballt die Faust zusammen

Auf die nächste Phase unserer Operation hier in Afrika bin ich sehr gespannt. Was denken Sie Herr Generalmajor, mit welchen Truppenstärken wird uns der Feind gegenüberstehen? Was könnte der Feind noch in der Hinterhand haben?

Nachtrag, Dienstag 17.11.1945:

Dieses Lob hört man gerne. Es gab vor mir einige Kameraden, die schon einige gute Erfolge erzielten, da diese die Aufgaben des Divisionskommandeurs sowie des Stellv. Divisionskommandeurs in Sachen Ausbildung übernahmen. Auch bei mir war dies so.

Danach ging es jedoch Schlag auf Schlag und mit jedem meiner Aufstiege in der Divsion wurde auch einiges stark umgekrempelt. Vor allem in Sachen Ausbildung, Mitarbeit, Kameradschaft, Zuverlässigkeit und einiges mehr. Es kostete zwar Kraft hat sich jedoch gelohnt. Auch über die anderen Kommandeure mit denen ich heute noch diene und ihre Ausbildung kann man nichts sagen. Die bilden ihre Jungs genauso oder ähnlich aus wie ich.

Und ja, ich erinnere mich noch gut daran, als wir alle unseren ersten Feldzug hatten 1938. Da wurden wir und unsere Begleit-Divisionen fast vollständig aufgerieben um der anderen Hälfte die Möglichkeit zu geben den Gegner zu überraschen, was uns auch gelang. Der Grund war, dass ich als einfacher Einheitsführer mit den anderen Kommandeuren immer einen Plan entwickelte und anpasste, was eigentlich die Aufgabe des Div-Koms oder seines Stellvertreters gewesen wäre.

Von daher war ich ziemlich schnell im Fokus der hohen Herren und mein Aufstieg ging danach ziemlich schnell von statten. Meine Ausbildungszeit war leider ziemlich kurz, denn die Kameraden, welche mich tatsächlich ausbildeten wurden nach und nach versetzt. Den Rest musste ich mir durch Try & Error beibringen. Von daher möchten wir alle nun unseren jungen Kameraden auch eine gute Ausbildung ermöglichen und ihnen die Try & Error-Methode bestmöglich ersparen.

Aber auch wir Veteranen haben so unsere Schwächen. Einige können wir kompensieren, andere nicht. Bei mir ist es so, dass ich z. B. keine Karten zeichnen kann und dort auf Hilfe angewiesen bin.

Aber zurück zum Thema: Miek wir werden erstmal das letzte Dorf bei uns hier oben sichern müssen und die beiden Gebirgspässe (Norden / Süden) bevor wir wieder richtig loslegen können. In der nächsten Phase werden wir auf einige weitere Verteidiger treffen. An der Küste wahrscheinlich die eine oder andere Batterie und ein paar Schiffchen, im Süden Beduinenkämpfer oder sowas. Der Rest wird aus den gemischten Verbänden bestehen, auf die wir bisher getroffen sind, vor allem aus denen, die geflohen sind und sich reorganisieren.

Evtl. treffen wir auch auf eine Divsion mit denen die 7. ID noch eine Rechnung offen hat aufgrund des Frankreichfeldzuges und diese sich dann feige verpisst hat. Aber das sind alles nur Spekulationen, aber die geflohenen Einheiten auf die wir am Anfang getroffen sind, sehen wir defenitv wieder.

Nachtrag: 17.11.1945

Bis zum späten Abend saßen alle 3 im Büro und unterhielten sich. Das Wetter war schwül und so langsam schlich sich die Müdigkeit ein.

Miek macht sich wie immer Notizen und klappt das Buch langsam zu.

Ich habe keine weiteren Fragen. Vielen Dank für Ihre Zeit Herr Generalmajor!

Nachtrag, Dienstag 17.11.1945:

Gerne wieder. Solche Gespräche und Hilfestellungen fördern die Moral und vor allem den Zusammenhalt. Deshalb weise ich euch auch immer wieder darauf hin, dass ihr eure Jungs und Mädels nicht vergessen dürft, denn denen tut dies genauso gut wie euch das was wir untereinander tun.

Dann holt Hoi noch eine Flasche besten Havans und 3 Gläser aus seiner mitgebrachten Tasche aus der er die Unterlagen gezogen hat und sagt:

So dann lasst uns mal in den Feierabend gehen. Lasst euch das Glas Havana schmecken. Aber trinkt nicht zu schnell, denn die Wüste steigt einem schnell zu Kopf. Zudem ist es heute mal eine Außnahme, dass ich mal wieder einen guten Tropfen trinke, denn eigentlich dürfte ich das lt. ärztlicher Anweisung nicht.

Dann packt er die Flasche wieder weg und alle genießen noch den guten Rum, der sehr schwer zu bekommen ist.

An einem für Afrikaverhältnisse kühlen Morgen, waren bereits einige Soldaten früh aufgestanden um wichtige und anstrengende Aufgaben vor der extremen Hitze zu erledigen.

Miek begann nach dem Appell seinen Wochenenddienst. Zuerst gab es Routinemäßig wie jeden Tag einen kurzen Besuch in den Abteilungen.
Danach betrat Miek das HQ und erkundigte sich im Vorzimmer nach Neuigkeiten.

Der Obergefreite schloss die Tür des Azubi-Büros auf, und begann mit der Ausarbeitung des Wochen- und Monatsabschlussberichtes für November 1945.

Inhalte des Berichtes:

Bbcode Spoiler On

Trotz allem Ärger nimmt sich Hoi die Zeit, seinen verbliebenen Kameraden der Division auszuzeichnen. Er begibt sich in das Büro und hat wie üblich eine kleine Überraschung im Gepäck. Diesmal nur für den verbliebenen Fahnenjunker. Nachdem Hoi das Vorzimmer betreten hat, begibt er sich ohne große Umschweife ins Büro, wo der Fahnenjunker alleine und traurig über den unrühmlichen Abgang von seinem Kameraden Miek über den Papieren sitzt. Hoi macht sich bemerkbar und sagt dann:

Im Namen der 7. Infanterie-Division
verleihe ich
dem Unteroffizier-Fahnenjunker
Matusek
als Anerkennung
für sein angehendes Engagement im Dienste der Division
die Dienstauszeichnung IV. Klasse für 3 Monate Dienstzeit in der Division

Bengasi den 07.09.1945

Dann fügt Hoi hinzu:

Herzlichen Glückwunsch Herr Unteroffizier-Fahnenjunker. Sie sind nach dem leider unrühmlichen Weggang vom Obergefreiten Miek meine einzige Stütze, die die Division im Notfall nach Außen hin vertreten kann.

Ein Krad-Melder überbrachte am frühen Abend des 30. Dezember 1945 ein an den Obergefreiten Miek adressiertes Schreiben, welches er zu quittieren hatte.

Von: Fhj-Feldwebel i.G. Hans Winter, STM-Verwaltung
An: Obergefreiter Miek, 7. Infanteriedivision, III. Armeekorps

Betreff: Marschbefehl / Wechsel der STM-Zugehörigkeit

Sehr geehrter Herr Obergefreiter,

Ihrem Antrag auf Wechsel der Streitmachtzugehörigkeit wurde nach Zustimmung des OKS laut §5a STM-Wehrgesetz stattgegeben.
Hierdurch erhalten Sie den Befehl, am 2. Januar 1946 bei der 101a Mot. Infanteriedivision "Trieste" vorstellig zu werden und sich zum Dienst als Artillerist o.g. Einheit bei Generale di Corpo Giovanni Messino persönlich zu melden.

Das Deutsche Reich dankt Ihnen für Ihren bisherig geleisteten Einsatz und wünscht Ihnen für Ihre weitere Karriere alles erdenklich Gute.

Mit kameradschaftlichen Grüßen!

________________________________________
Hans Winter,
Fhj-Feldwebel i.G. und Verwaltungschef

Nachtrag 30.12.1945

Der Obergefreite war gerade in seinem Büro, als die Vorzimmerdame Frau Ebinger ihn ins Vorzimmer rief.

Miek steht auf, und ging ins Vorzimmer.

Was ist denn noch so wichtiges am Abend Frau Ebinger?

Ein Kradmelder hat sich angemeldet, und bringt Ihnen ein Dokument zum quittieren.

Schon meldet sich der Krad-Melder und übergab Miek das Dokument. Der Obergefreite überflog es kurz und unterschrieb die Bestätigung das er es gelesen und verstanden hatte.
Der Krad-Melder nahm die Quittierung an sich und ging mit Laufschritt aus dem Gebäude.

Nun Frau Ebinger ist es Amtlich, mein Wechsel der STM-Zugehörigkeit wurde vom OKS stattgegeben. Ich verstehe Herr Obergefreiter.

Miek ging wieder ins Büro, um die letzten Dienstangelegenheiten für den Monat Dezember 1945 zu bearbeiten.

Während Himmelstoß seinen Kameraden Oberfeldwebel Böhme im Stellvertreterbüro informiert, was für eine Mamuttaufgabe sie bekommen haben, tut Monika dasselbe bei dem Ausbildungsbüro. Dort angekommen unterhalten sich die Monika, Helga und Becker erstmal über dies und das, was Sie seit längerem nicht getan haben. Nachdem einige Zeit vergangen ist, sagt Monika:

Wie Ihr sicherlich wisst möchte Hoi wieder eine unmögliche Aufgabe in kürzester Zeit gelöst haben. Wir werden wohl am WE arbeiten müssen.

Um was gehts?

Um die Division selbst. Wir alle aus den Vorzimmern sollen schauen, wie es mit Verleihungen aussieht.

Bist du narrisch? Bei mehr als 12.000 Mann? Wie sollen wir das denn hinkriegen?

Das bleibt uns überlassen, aber bis Montag muss eine Liste vorliegen wer ausgezeichnet und / oder befördert wird.

Und wir drei sollen das alleine stemmen?

Nein, Himmelstoß hilft auch mit sowie Stabsfeldwebel Böhme.

Also alle Vorzimmerleute. Dann sind wir summa sumarum 5 Leute. Das schaffen wir nie in 48 Stunden oder wenn wir Glück haben in 3 Tagen.

Dann müssen wir auch Nachts arbeiten, d. h. direkt nach Feierabend.

Gut, aber nur bis 23:00 Uhr. Danach ist Schicht, wenn wir uns schon das WE mit dem um die Ohren hauen.

Einverstanden ihr Beiden. Dann machen wir das so.

Gesagt getan. Monika notiert sich das und sagt bevor Sie geht noch:

Ach denkt dran heute Abend versammeln wir uns um die Organisation sowie Aufteilung vorzunehmen. Je ehr wir anfangen, desto besser.

Danach ist Monika schon wieder unterwegs, um sich als Schriftführerin von Hois Divisinsbesichtigung vorzubereiten.

Hoi begibt sich in das Ausbildungsbüro und begrüßt seine Vorzimmerleute.

Moin Helga, Moin Becker. Na habt ihr Ostern gut verbracht?

Moin Hoi, ja ich hatte ein schönes verlängertes WE. Dazu der leichte Dienst, also alles perfekt.

Moin Hoi, ja ich hatte ein schönes verlängertes WE. Schließe mich Helga an. Und du Hoi?

Ja, ruhig und angenehm. Genau das Richtige, was die Ärzte verschrieben haben.

Danach unterhalten sich Hoi und die Beiden über dies und das sowie über den Dienst, der am Osterwochende durchgeführt wurde. Dann fragt Becker:

Hoi, ich sehe immer eine Krankenschweter an deiner Seite. Was hat es damit auf sich?

Ihr Beiden wundert euch nicht. Die ist zu meiner Sicherheit da, denn ich habe irgendwas, das die Ärzte nicht diagnostizieren können. Sollten irgendwelche Sympthome auftreten soll sie mich versorgen. Zudem ist Sie dafür zuständig, mich regelmäßig zu untersuchen und alles Ungewöhnliche den Ärzten zu berichten. Denn wir wissen alle nicht was ich habe. Das Ausgeschlossenste scheint jedoch wahrscheinlich zu sein.

Und das wäre?

"Voodo", schon mal davon gehört?

Ja, davon habe ich schon gehört. Ist das aber nicht irgendein Aberglaube?!

Dachten wir wohl alle Böhme. Doch da sich wissenschaftlich, technisch usw. nichts finden lässt und auch alle Unteruschungen negativ sind, ich mich aber trotzdem nicht wie sonst fit fühle, bleibt wenn man nach der Sherlock Holmes Methode geht: "nur noch das übrig bleibt .................

........ ist des Rätsels Lösung." O.o

Genau Böhme. Und das ist nicht nur so dahergesagt.

Aber wer will ihnen denn Böses, vor allem mit solch einer Methode?

Da fällt mir nur eine Nation ein, und die bekämpfen wir hier gerade.

Du meinst das Commonwealth?! O.o

Ja, das Commonwealth.

Danach gehen Sie noch durch, was zu machen ist, bevor Hoi sich verabschiedet und den Beiden ein kleines Osterpresent hinterlässt. Dann schaut er noch nach seinem verbliebenen Schützling.

Moin von Mattusek, ich wollte mal hören wie es so läuft und frohe Ostern wünschen.

Die Sekretärin Helga Ebinger und Oberfähnrich Becker begeben sich, nachdem Hoi Beide in den großen Besprechungsraum gebeten hat, zu eben diesem. Gespannt was Hoi zu verkünden hat, nehmen sich beide Schreibzeug mit, denn es hat sicherlich auch mit dem Besuch von General U von Schreckenstein zu tun.

Nach der Verkündung der Neuigkeiten begeben sich beide wieder ins Büro und bereiten entsprechend alles vor, damit die Rückverlegung in die Heimat schnellstmöglich stattfinden kann. Denn nun kann alles ganz schnell gehen, denn wie sie vermutet haben wird es eine große Umstrukurierung der Streitmacht und ihrer Verbündeten geben.

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