Streitmacht

Holger wartet die Antwort des Obermates ab, bevor er zu einer Antwort ansetzt.

Herr Kapitän, es freut mich ebenfalls sehr ihre Bekanntschaft zu machen. Auch ich teile genau diese Auffassung mit der persönlichen Bekanntschaft.

Was die Unterlagen auf dem Tisch betrifft, so gingen der Herr Obermaat und ich gerade die Schäden an der Roon durch, welche diese sich beim letzten Kampf und dem Schutz von Prisenfrachtern gegen eine feindliche Flotte zugezogen hat. Auch die Schwachstellen, die dieser Neuentwurf eines Panzerschiffes / kleinen Schlachtkreuzers noch hat, welche die Schäden verstärkt haben. Um bei einem Neubau sowie einer evtl. Reperatur der Roon diese nicht mehr auftreten zu lassen.

Ich denke, dass Sie bei ihrem Spaziergang am Hafen die Roon im Trockendock schon gesehen haben. Ich und meine Besatzung haben der Graf Zeppelin und den 2 Schleppzerstörern ihrer Eskorte daher sehr viel zu verdanken.

Dann blickt Holger auch kurz rüber zu Tom und sagt:

Gerne Herr Obermaat, das wäre super. Wenn ich irgendwo helfen kann stehe ich gerne zur Verfügung. Ansonsten wäre ich mit diesem Thema soweit erstmal durch.

Dann sagt Hoi nach kurzer Überlegung:

Da Kapitän Chris gerade da ist, könnten wir ja auch mal kurz über die geplante Übung sprechen, die ich gerne durchführen möchte. Dafür würden wir die Zeppelin und ihre Zerstörer jedoch brauchen. Nur wenn Sie beide nichts dagegen haben und wir gerade so schön beisammen sind.

"Selbstverständlich, Herr Korvettenkapitän, gern!"

Die Roon - oder was davon noch übrig ist - habe ich gesehen. Da haben Ihre Leute ja einiges vor Obermaat Durin. Was planen Sie denn für eine Übung Herr Fregattenkapitän?

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Eine kleine Gefechtsübung Herr Kapitän. Sie soll die Flieger und Kleinschiffbesatzungen mit dem neuen Gefechtserkenntnissen schulen, die mir in den letzten Gefechten beim Feind aufgefallen sind.

Bei meinem letzten Gefecht auf der Roon ist mir aufgefallen, dass die Feinde ihre Taktiken und Strategie geändert haben und da möchte ich gerne ansetzen. Zum einen beim Flakbeschuss unserer Jäger und Bomber. Dieser war auf die Flieger äußerst zielgerichtet. Anstatt alle Flieger unter Beschuss zu nehmen, nehmen diese jetzt das Führungsflugzeug und das Stellv. Führungsflugzeug unter Dauerbeschuss. Die Piloten waren daher so verwirrt, dass sie ihr Ziel, das Schlachtschiff "Prince of Wales" nicht mal ansatzweise trafen. Ein paar Glückstreffer von 2 Torpedos und 2 Bomben waren dabei, doch die haben nur den Lack angekrazt. Ansonsten alles Nieten.

Auch der Beschuss der Geschütze läuft viel koordinierter als vorher. Sie haben trotz allem noch einen Zeitverlust beim laden der Geschütze (wir können dank unserer Geschützs- und Rohrbauweise 2 bis 3 Salven mehr abfeuern), doch dies machen unsere Feinde mit besser gezielten Schüssen wieder wett. Ich habe auch schon so eine Ahnung wie Sie das anstellen. In diesem Falle haben unsere Zerstörer keine Chance auf Torpedoschussreichweite heranzukommen. Doch auch habe ich eine Idee, die ich gerne austesten möchte.

Zudem sollten wir die Zerstörermannschaften mit der neuen U-Boot-Abwehr vertraut machen. Denn unsere neuen U-Boote haben viel mehr Stabilität und sind lautloser. Auch unsere Gegner werden versuchen, diese Technik zu kopieren, wenn sie es nicht schon längst haben.

In allen drei Fällen muss definitv nachgeschult werden. Die Taktiken und Strategien die wir bisher anwendeten waren gut, jedoch haben unsere Gegner hinzugelernt und wir sollten uns den Vorteil wieder zurückholen. Als ich vor kurzem noch in U-Booten gefahren bin konnte ich mir das schon unter Wasser anschauen und schon etwas ausarbeiten. Gut zu meinem Trainingsplan bevor es wieder in den harten Einsatz geht.

Holger Berthold holt eine Ausarbeitung aus der Tasche und zeigt diese den beiden Anwesenden. Darauf steht:

1. Luftabwehr: Da im letzten Gefecht gegen das Commonwealth sich die Luftabwehrtaktik des Gegners geändert hat, da diese jetzt die Führungsflugzeuge unter Beschuss nehmen ist mein Ziel, den Gegner zu verwirren. Im Anflug werden die Führungsflugzeuge und Stellv. Führungsflugzeuge getauscht, so dass die Flugabwehr nicht weiß, wen sie unter Feuer nehemen soll. Zudem hat sich die Taktik bewährt von 3 Seiten aus anzugreifen. Dies sollten wir besser koordinieren.

2. Luftangriff: Die Flugzeuge flogen viel zu hoch an, so dass die Sturzkampfbomber ihr Ziel um einige Millimeter verfehlten. Ebenfalls die Torpedobomber machten noch zu viele Fehler. Bis auf die 2 Torpedos welche trafen wurden die restlichen in eine Welle geworfen, so dass diese Torpedos keine Läufer waren. Aus meiner Zeit bei den U-Booten weiß ich daher, dass die Torpedos zwischen den Wellen abgeschossen werden müssen, um nicht abgelenkt zu werden.

3. Luftabwehr: Die Flugzeuge sollten ihre Geschwindigkeit mal erhöhen und senken, sowie die Höhen vareieren, so dass die Luftabwehr keine Zeit hat sich auf die Flugzeuge einzustellen. Die Geschwindigkeit und Höhe gleichbleibend zu lassen ist mit der größte Fehler, denn dadurch kann sich die Flak sehr leicht einschießen.

Soweit zum Angriff und die Luftabwehr. Nun zu den Überwasserschiffen:

4. Überwasserangriffe: Unserer Großkampfschiffe sind zwar gut, aber ohne Hilfe von kleineren Schiffen verlieren diese ihren Vorteil. Im letzten Kampf konnte ich die gute Koordination des Feindes beobachten. Dieser nahm die Roon unter Feuer, störte sich jedoch nicht an der Graf Zeppelin sowie den Zerstörern. Die Roon diente als Köder, um die Frachter zu schützen. Dennoch hätte ich auf unsere Zerstörer gezählt, da die Briten ihre Zerstörer erst zurückhielten und dann als wir schon angeschlagen waren einsetzen.

4. Zusammenspiel Überwasserangriffe: Unsere Überwasserschiffe müssen besser koordiniert werden, das mit den Fliegerstaffeln der Graf Zeppelin und der Roon klappte schon ganz gut, denn wir nahmen die beiden Kreuzer ins Visier, während die Flieger das Schlachtschiff unter Feuer nahmen. Doch dann hätten 2 unserer Zerstörer einen weiteren Torpedoangriff fahren sollen, um das Schlachtschiff weiter zu beschäftigen. Stattdessen blieben alle bei der Graf Zeppelin und die Roon wurde zusammengeschossen. An dieser Koordination muss auch weiter gefeilt werden, wofür ich die Übung gerne nutzen würde.

5. U-Boot-Abwehr: Hier hat sich wie schon erwähnt in der letzen Zeit auch so einiges getan. Wenn wir Glück haben, können wir mit meinem alten U-Boot der Typ VII C/41-Klasse noch ein wenig üben, da dieses einige Besonderheiten aufweist. Mit diesem würde ich noch gerne die eine oder andere Trainingsübung abhalten, um die Besatzung auf die neuesten U-Technologien zu trainieren.

Dann wartet Holger auf eine Reaktion der beiden Herren.

Durin antwortet: "Viele Punkte, die Sie, Herr Fregattenkapitän, vorbrachten, kann ich nur vollstens unterstützen. eine ständige Anpassung und ggf. Neuausrichtung unserer Angriffs- und Verteidigungstaktiken ist essentiell, wollen wir nachhaltig Erfolg haben. Auch das Zusammenspiel der einzelnen Waffengattungen bedarf ständiger Übung.

Ich sehe jedoch das Problem, die hier vorhandenen Einheiten zu so einer Großübung im Atlantik zusammenzufassen, der Gegner wird kaum tatenlos zusehen, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Wenn dazu mit scharfer Munition geübt wird, kann das ungewollte Eigenverluste zur Folge haben. Die Ostsee wäre meiner Ansicht nach optimal für eine solche Großübung, dazu würden wir jedoch die hier notwendigen Kräfte - und sei es nur als fleet in being - abziehen müssen, was der Gegner ausnutzen könnte.

Das ist aber nur meine Meinung."

Ja, Herr Obermaat. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.

Deshalb ist es mein Vorschlag, die Gefechtsübungen des Luftangriffes sowie der Luftabwehr mit Übungsmunition (Farbmunition / Übungsbomben / Übungstorpedos) durchführen. Treffer werden dann am Ziel markiert. Zudem sollten nicht beide Zerstörerflotten weit rausfahren, sondern nur 1 wenn die Flugzeugübungen stattfinden. So hat man eine für den Notfall in Reserve, die in Küstennähe Drills übt und die neue U-Boot-Abwehr trainiert. Gott Sei dank wurde einer meiner Männer mir mitgegeben als ich auf die Roon versetzt wurde. Dieser wechselt dann zwischen den Schiffen und bringt die neue U-Boot-Abwehr bei.

Was das Zusammenspiel angeht, so kann man hier einige Zivilschiffe im Hafen requirieren, die uns eh schon zur Verfügung stehen. So fällt auch diese Übung mit dem Zusammenspiel nicht auf. Somit könnten die Graf Zeppelin und vor allem ihre Luftgeschwader sowie die beiden Zerstörerflottilien ohne Verdacht üben und neue Taktiken / Theorien für die Marine entwickeln. Das OKM kann sich dann dafür die Lorbeeren holen.

So hatte ich das im Sinn. Während die einen Üben um die größten Schwachstellen abzustellen, machen die anderen den Praxisunterricht gegen die U-Boot-Abwehr sowie Drills. Dann könnte ich von der Zeppelin aus die wichtigen Übungen beobachten und den Verlauf besser überblicken. Nur wenn nichts dagegen spricht.

Ich denke das wir nicht mehr allzulange Zeit haben, die Zerstörer und die Flieger der Zeppelin auf ihre nächste Mission vorzubereiten. Denn mein Gefühl sagt mir, dass die Hohen Herren des OKM wieder etwas für uns im Petto haben. Und diesmal ist es was Größeres als beim letzten Mal. Denn das Commonwealth lässt sich den letzten Transportverlust nicht so einfach gefallen.

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Der Kapitän denkt nach.

Nun Herr Fregattenkapitän, ich bin grundsätzlich Ihrer Meinung was eine Übung angeht. Ich halte es jedoch in der aktuellen Lage und nach den vergangenen Vorkommnissen für schwierig das Projekt so umzusetzen. Der Feind weiß in etwa wo unsere Schiffe liegen und kann uns durchaus ganz schön ärgern, auch wenn sicherlich die großen Pötte der Briten auch etwas abbekommen haben.
Über die Leistungsfähigkeit der Piloten meines Trägers kann ich derzeit noch keine Aussage treffen.

Was die Flieger der Zeppelin angeht, Herr Kapitän, so sind dies die besten Piloten, welche ich bisher gesehen habe. Doch unsere bewährten Taktiken / Strategien bewährten sich beim letzten Angriff leider nicht mehr, wie schon erwähnt. Leider verurteilte das gezielte Flugabwehrfeuer des Feindes den Angriff der Flieger zum Scheitern. Nur 4 der Piloten und Schützen erahnten den richtigen Zeitpunkt, dass diese Treffer landen konnten, auch wenn es Glückstreffer waren.

Dann kommt Holger auf die Bedenken der beiden Gesprächspartner zu sprechen.

hmmmmm....

da haben Sie Beide völlig Recht. Wir müssen die Übungen so abhalten, dass es nicht allzu auffällig ist. Wenn möglich versuchen wir alle Übungen unterzubringen, das meiste würde eh die Zerstörer betreffen. Meine Idee zu einer unauffälligen Übung wäre folgende:

Wir fangen erstmal mit den Grundlagen im Hafen an. Das beste Beispiel hierfür tut ja gerade Z-35, wo wenn ich richtig informiert bin ein Neuer das Kommando hat.

Diese Vorübungen mit den Drills und Leck-, Feuer- etc.-Bekämpfung sowie die Geschütze feuerbereit halten incl. Munitionsheranschaffung wären dann die Voraussetzungen für die kommenden Übungen. Da kennen Sie sich aber besser aus, wie das mit den Minimal- und Maximal-Zeiten ist. Diese würde ich koordiniert als erstes angehen wollen. Natürlich mit Übungsmunition und Übungstorpedos, damit die Unfallgefahr reduziert ist.

Danach die erste Praxisübung mit den 2 Zerstörer-Flotillien in der 10 SM-Zone des Hafens. Grund hierfür ist, dass wir beweglich sind und diese Beweglichkeit für alles weitere benötigen. Zuerst macht dies die eine Z-Flottilie, danach die andere um den Tarnen- und Täuschen-Plan vorerst aufrecht zu erhalten.

1 Zerstörerverband wird auslaufen um zu üben während der andere so tut als wäre nichts und zur Tarnung im Hafen liegenbleiben und dabei die Drillübungen bzw. wenn diese soweit sitzen die U-Abwehr-Übungen wieder einspielen (diese wäre die Theorie sowie eine Halb-Praxis-Ausbildung, da die Wasserbomben im Hafen ja nicht geschmissen werden dürfen). Ziel ist hier die Ausweich-Grundlagen wieder zu trainieren um Schäden zu vermeiden sowie die schnellen Torpedoanfahrten und das Schnellfeuer der Geschütze wieder einzuspielen. Dies würde ebenfalls mit Übungstorpedos und Übungsmunition abgehalten werden. Übungsziele haben wir hier im Hafen genug, kann ja auch ein gezogenes sein.

Für die Flugabwehr- und Angriffs-Übung dagegen müssten wir eine kleine Rotte Angriffsflugzeuge in ständiger Rotation aufsteigen lassen, damit alle Zerstörer und Rotten mal drankommen. Der Rest wäre auf dem Träger und für Notfälle kampfbereit, sollte doch der Ernstfall eintreten. Hier würde zuerst die eine Zerstörer-Gruppe üben, während die zweite die bereits erwähnten U-Jagd / U-Abwehrtechniken wieder einübt (auch wenn es nur theortisch und halbpraktisch ist). Danach wechseln sich beide Gruppen wieder ab.

Die Flugabwehr- und Angriffs-Übung hätte auch den Sinn, die Piloten sowie Schützen zu unterrichten, was sie genau verwirrt hat und wie sie gegensteuern können. Ich habe auf der Roon sofort verstanden was die Piloten und Schützen unserer Rotten so vewirtt hat und würde ihnen das gerne in der Praxis näherbringen, damit sie genau wissen, was das nächste mal, was es definitv geben wird, auf sie zukommt. Wenn Sie gestatten Herr Kapitän, würde ich das ihnen auch schon theoretisch erklären. Die Praxis würde dann von allen wieder mit Übungsmunition / -bomben / -torpedos stattfinden.

Hier würde dann die Kampfübung sowie Zusammenspielübung, welche zwischen den beiden Zerstörerflotten geplant ist, erstmal wegfallen. Ist zwar Schade, aber aufgrund der Einwände, welche Sie Beide hervorbrachten notwendig.

Ansonsten sehe ich in unserer Lage keine weitere Möglichkeit die notwendigen Übungen durchzführen und den Gegener dabei zu täuschen. Es ist derzeit das Beste was ich in meiner längeren Wartezeit ausarbeiten konnte, wenn man alle Risiken und Vorteile abwägt. Doch korregieren sie mich ruhig, wenn Sie eine bessere Idee haben.

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Es klopft an der Tür

"Jetzt nicht!" ruft Durin.

"Verzeihung, Herr KOmmandant, aber der Kommodore möchte Sie sehen, wenn´s geht, sofort!"

Durin seufzt. "Meine Herren, ich würde mich freuen, wenn ich dieses ANliegen mit Ihrer Genehmigung kurz bearbeiten dürfte. Selbstverständlich kehre ich schnellstmöglich zurück."

Er schaut die Männer fragend an.

Kein Problem meinerseits. Ich werde mich in der Zwischenzeit noch mit dem Herrn Kapitän absprechen wegen den Übungen. Und wenn ich mich nicht irre ist es soweit, dass man einen "Spezial" trinken kann, wenn Sie zurückkommen.

Dabei schaut Holger auf Durins Rangabzeichen und dann wieder zu ihm.

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4. Z-Flottille

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