Di 27. Okt 2020, 18:18
Re: 4. Z-Flottille
Nachdem die Übungen für die Zerstörer ausgearbeitet sind geht Holger zum Führungszerstörer der 4. ZF. Dort angekommen übergibt er Kapitänleutnant Krammwinkkel die zu machenden Übungen. Dieser nimmt die Ausarbeitung entgegen und stutzt nicht schlecht als er das liest, was alles zu wiederholen und nochmals einzudrillen ist. Aber auch er hat so das Gefühl, dass die Besatzungen diese Übungen bitter nötig haben. Dies wird er sofort mit dem Flottilienkommandeur durchsprechen, um die Mannschaften wieder auf Vordermann zu bringen.
Meine Herren Zerstörerkommandanten, meine Herren Flottilienkommandanten. Bei den Besuchen auf ihren Zerstörern ist mir aufgefallen, dass die Mannschaften teilweise wieder zu lax sind. Auch die Gespräche mit ihnen Bestätigen mir diesen Eindruck. Von daher habe ich ihnen ein paar Grundlagenübungen aufgestellt, die für unsere Übungen im Sicherheitsbereich der 10 SM-Zone in der Nähe des Hafens eine gewichtige Rolle spielen werden. Nehmen sie sich ein Beispiel an Z-25, wo diese Grundlagen wieder abgeschlossen sind.
1. Übungsdrills: Bemannung der Geschütze aller Art sowie Torpeodwaffe / Wasserbombenwaffe innerhalb kürzester Zeit. Dies wird so lange eingedrillt, bis die Mindestanforderungszeit erreicht bzw. unterschritten ist. Hier ist darauf zu achten, dass auch alle Schutzmaßnahmen für die Besatzung getroffen ist (Schwimmweste, Helm zum Schutz des Kopfes u. ä.).
Zeitanasatz Übungsdauer: maximal 2 Tage, um die Grundlagen wieder in Fleisch und Blut übergehen zu lassen!
2. Übungsdrills mit Muntionsversorgung: Das selbe wie 1, nur dass hier jetzt noch die Munitionsversorgung ins Spiel kommt, welche die Läufer heranholen müssen. Hier ist auf perfektes Zusammenspiel zu achten sowie wie bei 1 auch auf die Schutzmaßnahmen der Besatzung (Schwimmweste, Helm zum Schutz des Kopfes u. ä.).
Zeitansatz Übungsdauer: ebenfalls maximal 2 Tage, um die Grundlagen des Zusammenspieles und der normalen Grundübungen wieder in Fleisch und Blut übergehen zu lassen!
3. Übungsdrills mit Bekämpfung von Wassereinbrüchen, Bränden und allem anderen was dem Schiff gefährlich werden kann incl. Verletzter und toter Kameraden sowie der Gegenmaßnahmen einzudrillen. Hier ist ebenfalls auf die Sicherheit der Besatzung zu achten und vom Kommandanten bzw. Flottilienkommandeur der Druck entsprechend anzupassen.
Zeitansatz Übungsdauer: 2 bis 3 Tage, um diese wichtigen Grundlaen ebenfalls wieder in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.
Diese Grundübungen sollten nicht nacheinander sondern überraschend durchgeführt werden. Ich veranschlage etwa 1 Woche, je nach Stand der Besatzung, bis diese Grundlagen wieder von allen verinnerlicht werden.
4. Theoretischer Unterrricht zur neuen U-Boot-Ortung und Bekämpfung. Diese wird von Leutnant Baumann übernommen, einem meiner besten Leute mit dennen ich auf U-Booten gefahren bin. Dies gilt erstmal nur für die 4. Zerstörer-Flottillie, nachdem die Grundlagen, die wir für die Praxis benötigen wieder sitzen. Zwischendurch auch hier Wiederholungen der ersten 3 Drills, damit es nicht langweilig wird.
Zeitansatz: 4 bis 6 Tage, je nachdem wie lernfähig die Mannschaft ist!
Für diese Übungen der 4. Zerstörer-Flottilie sind etwa 1,5 Wochen angdacht, da die Besatzung sich erst wieder einspielen muss und die eingeschlichnenen Fehler abgestellt werden müssen. Diese kennt der Flottilienführer besser, daher bleibt die Überwachung der Übung in seinen Händen und den Zerstörerkommandeuren. Mein Leutnant wird diese Übungen vom Kommandozerstörer überwachen.
Praxisübungen in der 10 SM-Grenze des Hafens:
Für diese Übungen müssen wir von der Pier Ablegen. Deshalb wird in 2 Gruppen geübt. Da die Begleitzerstörer der Graf Zeppelin schon soweit sind, erhalten diese als erste die Erlaubnis die Praxisübungen zu beginnen.
5. Übungsschießen mit Flak-, Geschütz- und Torpedwaffe auf gezogene Ziele im 10 SM-Radius des Hafens. Hierbei ist auf das Trefferbild zu achten und der Tag- sowie Nachtkampf zu wieder einzuüben.
6. gleichzeitig zum Übungsschießen werden die Ausweichmanöver mit verschiedenen Geschwindigkeiten wieder eingedrillt. Auch hier ist Tag- und Nachtkampf zu üben, da dies gleichzeitig mit dem Übungsschießen stattfindet.
7. Abwehrangriffe gegen Feindflieger mit neuer Taktik durch Angriffe auf das Führungsflugzeug sowie des stellvertretenden Führungsflugzeuges um die Feuerkraft bei den wenigen Flaks zu bündeln und dadurch den Gegner zu verunsichern.
Zum Abschluss dieser 3 wichtigen praktischen Grundübungen erhöhen wir die Schwierigkeit, da man meist nicht alleine Unterweges ist. Dies wird dann auch im Verband geübt, da man entweder mit mindestens 2 Schiffen oder mehreren Unterwegs ist.
Zeitansatz: 8 bis 9 Tage, je nachdem wie Lernfähig die Mannschaft ist.
Veranschlagt sind hier etwa 1,5 Wochen, bis die zweite Gruppe (4. ZF) ihre Trockenübungen abgeschlosen hat. Danach fährt die Zerstörer-Gruppe der Graf Zeppelin zurück in den Hafen und wird von Leutnant Baumann in den theoretischen Grundlagen der neuen U-Jagd und U-Ortung ausgebildet. Und das beste zum Schluss, wobei die 4. ZF dies als erstes unter Beweis stellen muss:
8. Praktische Übung gegen U-Boote mit dem neuen theoretisch erlernten Wissen.
Zeitansatz: 4 bis 5 Tage, je nach Kenntnisstand der Besatzung!
Alle Übungen werden mit Übungsmuntion und Übungstorpedos durchgeführt. Dies gilt auch für die Flugzeugbesatzungen, welche mit einbezogen werden. Üben sie schnell ein, denn so wie mir zu Ohren gekommen ist, werden bald alle verfügbaren Schiffe benötigt um wieder gegen das Commonwealth anzutreten.
Die Grundübungen für die 4. ZF sind sofort anzufangen und bis auf weiteres einzudrillen. Auch die Schulung für die neue U-Boot-Ortung sowie Abwehr kommt je nach Übungsstand früher oder später hinzu. Für sie gelten erstmal nur die Übungen 1 bis 4. Sollten sich Änderungen ergeben, erfahren Sie es rechtzeitig.
gez. Fregattenkapitän Holger Berthold
