Büro Kriegsmarineführungsstab

[Domitian]

Nach dem anfänglichen Beschuss der Wrangel realisierten wir, dass das Boot nicht zu retten war. Ich half den Soldaten, die sich an der Reling versammelt hatten um das Boot zu verlassen in die Rettungsboote bzw. das Boot so schnell wie möglich zu verlassen. Allerdings wurde das Boot nach einem weiteren Treffer fast auseinandergesprengt. Ich wurde gegen die Reling geschleudert, wobei ich mir mehrere Prellungen an Arm, Rippe und Oberschenkel zuzog. Für die ärztlichen Unterlagen können sie gerne meinen Arzt konsultieren. Ich würde ihn natürlich dafür von der Schweigepflicht entbinden.

[Wali]

Meine Frage ziehlte auch darauf ab, haben sie den Befehl zum verlassen des Schiffes gegeben, und wenn ja wann? Desweiteren würde ich gern erfahren wie es zu dem Beschuß der Wrangel gekommen ist.

[Domitian]

Kurz nach dem Beschuß durch die Wrangel wurde mir bewußt, dass wir in der geringen Zeit nicht genug Fahrt machen konnten um dem Zerstörer zu entkommen habe. Da ich den Befehl zum Verlassen des Schiffes gegeben. Kurz zuvor hatten wir ja die Ragnar versenkt, allerdings gelangen wir so in den Sichtbereich der Wrangel. Ziel war es eigentlich nach der Versenkung der Ragnar so schnell wie möglich kehrt zu machen und zu nebeln. Allerdings ging dieser Plan nicht auf, da wir anscheinend schon zu früh in den Sichtbereich der Wrangel kamen. Hier muss ich jedoch eine Sache ansprechen. Eine Sache die auch mich betrifft. Es wäre möglicherweise von Vorteil gewesen, wenn die Angriffe der Spee und von S-15 im Besprechungsraum abgesprochen worden wären. So hätte man die Versenkung von S-15 verhindern können. Das wurde jedoch bedauerlicherweise von mir wie auch dem Kommandanten der Spee versäumt.

[Wali]

Gut zu dem Thema Angriff auf die Wrangel kommen wir später noch detailiert.

Waren als sie das Schiff verlassen haben noch Mitgliedder ihrer Manschaft an Bord? Was geschah mit den Schlüßelunterlagen und der Schlüßelmaschine?

[Domitian]

Zu der Frage kann ich nur Vermutungen anstellen. Es kann sein, dass sich noch ein paar Soldaten auf der Brücke bzw. Unter Deck befanden und nicht rechtzeitig herauskamen. All dies spielte sich ja innerhalb weniger Minuten ab. Somit blieb auch keine Zeit für die Sicherstellung der Schlüßelunterlagen und der Schlüßelmaschine. Diese gingen mit S-15 unter.

[Wali]

sie wissen sicherlich das es als Kommandant ihre Pflicht ist als letzter von Bord zugehen, und für die Vernichtung der Schlüßelunterlagen und Schlüßelmaschine sorgen zu tragen. In welcher Tiefe etwa liegt S15

[Domitian]

Wenn ich von Bord geschleudert werde und das Boot auseinandergerissen wurde, geht dies schlecht Herr Leutnant. Oder sollte ich in dem Zustand zum sinkenden Wrack tauchen?
Ich schätze, dass das Wrack bei ca. 25-30, maximal 35-40 Metern Tiefe liegt.

[Wali]

Das heißt die Schlüßelmaschine ist für Taucher erreichbar!
Desweiteren habe ich die Frage an sie was sie an der Reling machten wenn sich noch Besatzungsmitglieder auf der Brücke und im Boot befanden. Soweit ich weiß ist der Platz eines Kommandanten auf der Brücke.

[Domitian]

Diesen Platz übernahm mein Stellvertreter. Ich hielt es für meine Pflicht erst die Männer zu retten und danach meinen Stellvertreter und mich.

[Wali]

Hm meiner Meinung währes es ihre Pflicht gewesen das von der Brücke aus zu tun, das sieht ja fast so aus als wollten sie sicherstellen das sie selbst überleben. Kann es eventuell auch sein das die Meuterei durch ihr selbstsüchtiges Verhalten mit verursacht wurde?

[Domitian]

Das bezweifle ich. Außerdem empfinde ich diese Unterstellung als äußerst beleidigend. Ich mag ja manchmal harsch sein, aber bei mir geht nichts über das Wohlbefinden meiner Mannschaft. Vor allem in solch einer schrecklichen Situation. Ich würde mein Überleben immer dem Überleben meiner Mannschaft hinten anstellen. So auch in diesem Falle.

[Größenwahn]

Herr Kaleu wäre es nicht ratsam gewesen auf der Brücke selbst für die Vernichtung der Schlüsselunterlagen zu sorgen und dort alles zu koordinieren als ihren Stellvertreter damit zu beauftragen der erst kurz zuvor von der Admiral Graf Spee gekommen ist und diesbezüglich relativ wenig Ahnung haben konnte.

[Domitian]

Diesen habe ich nur zur Steuerung des Schiffes abgestellt. Die Koordinierung der Rettungsmaßnahmen war somit meine Aufgabe Herr Admiral. Ich denke mal das ging auch aus meinen Ausführungen hervor. In dem kurzen Zeitraum konnten die Schlüsselunterlagen einfach nicht mehr schnell genug sicher gestellt und vernichtet werden. Dafür war der Beschuss durch die Wrangel einfach zu heftig. Die Geschenisse an Bord haben sich so gesehen fast überschlagen, wenn sie es so ausdrücken wollen.

[Größenwahn]

Ihnen ist schon bewusst, dass durch ihre Rettungsmaßnahme von einigen Kameraden und die versäumte Vernichtung der Unterlagen große Teile der Flotte in Gefahr bringt? Sollten diese Unterlagen in Feindeshand fallen werden wir mehr Opfer zu beklagen haben als die 20 Männer von S-15.

[Domitian]

In dem Moment hatte ich nichts mehr im Kopf als das Leben meiner Besatzungsmitglieder zu retten Herr Admiral. Weiterreichende Folgen waren mir in dem Moment nicht bewußt, was sicherlich auch unter dem Druck in diesem Moment sicherlich mehr als verständlich ist. Allerdings wird uns nun nichts anderes übrig bleiben, als nach der Maschine zu tauchen. Die Unterlagen dürften durch das Meer schon mehr als unbrauchbar sein.