Streitmacht

Der General liest das Schreiben und bespricht sich mit seinem Adju

Stecheisen, diskrete Information an alle Truppführer!
Wollen doch mal sehen, ob wir den Lumpen ausfindig machen können.


Jawoll Herr General!

Hans betrat die Kommandantur. Es war ein kalter Novembermorgen, daher trug er über seiner Uniform einen Mantel.

Guten Morgen, Herr Major!
Ah, guten Morgen, Winter! Gehen Sie durch, der General wartet bereits auf Sie!

Hans nickte und trat zur Tür. Den Mantel hatte er abgelegt und zupfte sich noch einmal seine Uniform zurecht, ehe er anklopfte.

TOCK TOCK TOCK

Immer herein in die gute Stube!

Hans betrat das Büro.

Herr General!
Fahnenjunker Winter, ich melde mich wie befohlen zur Stelle.

Die Tür des Büros öffnet sich und gibt den Blick auf eine reich gedeckte Tafel an edlen Getränken und einigen leckeren Speisen frei. Der Adju steht bereits mit einer geöffneten Flasche dabei und füllt einige Gläser. Der General empfängt Hans Winter mit festem Händedruck


Fahnenjunker Unteroffizier Hans Winter,
letztes Jahr standen wir schon einmal in dieser Rune, wieder ist ein Jahr vergangen.

Eine beispiellose Karriere, Front Dienst und Verwaltungschef - das gebührt allerhöchsten Respekt!

So freue ich mich, Ihnen für treue Dienste unsere Verdienstmedaille in Silber für zwei Jahre Zugehörigkeit zur 3.PD zu verleihen:



Darauf möchte ich erstmal einen heben, Prost!


Der General übergibt den Orden, dann prosten sich die Soldaten zu und trinken von dem edlen Gesöff…

Hans machte große Augen, als ihm der Divisionskommandeur die Auszeichnung überreichte.

Vi... vielen Dank, Herr General!
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich freue mich wirklich sehr über diese Auszeichnung. Sind wirklich bereits zwei Jahre vergangen?

Daraufhin prosteten sich die beiden zu und tranken ihre Gläser leer.

Mmh... wie immer ein sehr guter Tropfen, Herr General!

Wieder schaute er sich den Orden an.

Dieser bekommt einen Ehrenplatz.
Es ist in der Tat viel passiert im letzten Jahr. Viele Aufgaben sind hinzu gekommen - innerhalb der Division wie auch außerhalb. Ich fühle mich sehr geehrt, diese erfüllen zu dürfen.

Das ist wohl war...

Und, schon eingelebt bei der 1.PD?
Bestimmt auch gute Kameraden und strammer Dienst dort...

Der General nimmt sich derweil ein Kaviarbrötchen und gießt noch mal die Gläser nach

Hans nickte.

In der Tat, Herr General. Ich kann nur lobende Worte über die Kameraden der 1. Division finden. Jeder weiß genau, was zu tun ist und worauf es ankommt. Feldmarschall von Brauchitsch hat da etwas Großartiges aufgebaut. Nun ja, und was die Männer im Fronteinsatz leisten, haben Sie ja selbst bereits gesehen.

Auch er nahm sich ein Brötchen vom Tablett.

Wirklich sehr lecker! Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt Kaviar gegessen habe. Das muss Ewigkeiten her sein.
Wo wir gerade vom Feldmarschall sprechen. Wissen Sie etwas über ihn? Haben Sie ihn kürzlich mal getroffen?

Der Herr Feldmarschall ist im Genesungsurlaub und lässt sich regelmäßig von hier berichten. Soweit scheint es ihm gut zu gehen.
Gut, dass sich jemand um die 1.PD kümmert...

So langsam werden die Augen des Generals glasig, Hoppla!, bloß nicht als Erster hier umkippen...

Hans nahm auch noch einen Schluck.

Wirklich ein ausgezeichneter Tropfen!
Nun, wenn Sie den Herrn Feldmarschall sehen sollten, so richten Sie ihm doch bitte meine herzlichen Grüße und guten Genesungswünsche aus.

Mittlerweile war die Flasche Cognac leer.

Ich kümmere mich gern um die 1. Division, wenngleich hier mein Zuhause ist. Oberleutnant Wörner berichtet mir dann und wann, was mich sehr freut. Oh, mir fällt gerade ein, ich hätte ein Anliegen, Herr General. Es betrifft meinen Sekretär, Obergefreiter Hausmann. Er macht sich sehr gut und unterstützt mich sogar in meinen Funktionen als Wehramtsleiter und Verwaltungschef. Ich würde ihn gern zum Stabsgefreiten befördern mit Ihrem Einverständnis.

6. Dezember 1945

Es war alles vorbereitet worden - auch dank der Mithilfe von Major Stecheisen.
Zwar drängte die Zeit ein wenig, doch am Ende war alles rechtzeitig erledigt.

Der General konnte also kommen.

Auf seinem Schreibtisch befand sich ein kleines Päckchen, festlich verpackt mit goldener Schleife. Im Innern lag ein kleiner Nikolaus aus Vollmilchschokolade sowie ein "Flachmann", der mit einem guten Tropfen gefüllt war. Der "Flachmann" wies jedoch eine Besonderheit auf, denn er war mit dem Wappen der 3. Panzerdivision geprägt - eine Sonderanfertigung.

Neben dem Päckchen lag eine Karte. Auf dieser war zu lesen:

Ich wünsche Ihnen einen schönen 2. Advent und Nikolaustag!
Hans Winter

Der General muss sich eine kleine Freudenträne verdrücken

Das es so etwas noch gibt... einfach herzerwärmend!