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[Panzercorps] LEO AAR

BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 21:39
von Gebirgs-Division 1
BERGKAMERADEN SIND WIR!

Vom Nordkap bis zum Kaukasus: Gebirgsjäger an der Front
Chroniken eines Veteranen





EIN LEGACY OF VERSAILLES - AAR
(Ein Mod von Nikivdd und Churchlakecity für Panzer Corps Wehrmacht, unter Mithilfe von Soldberg, Magic,Wildthing, Maho, Der Wolff, Ghoule, Produit und Metalman.
Inklusive Elite Units Mod von airbornemongo101)

Kapitel I Fall Weiß

01.09.1939
"Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!"

Ein kleiner Grenzort südöstlich Landsbergs an der Warthe. Heute ist der erste September 1939. Es ist acht Uhr morgens. Hauptmann Kühnhaupt gibt den Befehl zum Angriff.
Es ist so weit. Die Menschen zuhause erfahren durch den Rundfunk vom Beginn des...KRIEGES.
Aber was wissen die Menschen vor dem Volksempfänger schon vom Krieg! Von den Staubfahnen, die unsere Panzerkolonnen aufwirbeln, von der Aufregung, von den besorgten Mienen der Kameraden, als es endlich losgeht, nach vorn, gegen den Feind!
Freilich, mein Vater, der im Großen Krieg dabei war, hat mir beim Abschied gesagt:
"Am Anfang wird schon alles gut gehen, Bub, aber dann? Wer weiß schon, wie es weiter gehen wird? Wir haben auch gedacht, zu Weihnachten sind wir wieder daheim! Und was war dann? Gott stehe uns bei! Na, pass schön auf dich auf, und komm heil zurück, sonst bringt mich deine Mutter um!"
Ich habe es ihm versprochen. Mir wird schon nichts passieren! Wir sind ja schließlich die beste Armee der Welt! Sagen sie uns. Egal. Ich bin als frischgebackener Leutnant zuallererst für meinen Zug Gebirgsjäger verantwortlich, soweit ich es vermag, denn ich führe weder Regiment 23 noch die 1. Division, geschweige denn den ganzen Krieg. Aber ich will auf meine wackeren 40 Burschen aus Österreich gut aufpassen. Ostmark heißt das jetzt! Erinnert mich grade Feldwebel Schweighofer en passant an die korrekte sprachliche Handhabung. Unser Glück, daß wir immer noch Bayern sind! Sancta Bavaria, bitt für uns! Hätte ja auch anders kommen können. Schweighofer grinst dreckig.
Der war in Rosenberg doch bestimmt noch schnell im Puff gewesen, möchte ich wetten.

Und dann diese mäandernde Fahrt übers Riesengebirge! Ich habe noch nie so viele Gebirgsjäger gleichzeitig kotzen sehen. Die Außenbordwände unserer Opel-Blitze waren bald bunt geworden, ehe wir endlich im Aufmarschgebiet südlich Landsberg ankamen...

Jetzt zählt unser Regiment zur Kampfgruppe Greif, die Posen nehmen soll. Dazu zählen die Artillerie-Regimenter 25 und 60, mit ihren leichten 18er-Feldhaubitzen, das 50. SS-Panzerregiment, mit den neuen IIIer-Panzern (Ausführung E), drei weitere IR, und die leichten IIer-Panzer im Pz-Regiment 21. Hoffentlich werden diese Blechschachteln bald auf weiter Front ausgewechselt. Die sind ja schlimmer als unsere tschechischen Beutepanzer auf der rechten Flanke, die mit der Kampfgruppe Keil Fühlung hält. KG Keil soll weit an uns vorbei in die Tiefe des westpolnischen Raumes Richtung Lodz vorstoßen und dabei fächerförmig ausgreifen.
Südlich davon wird Oppeln von zwei Regimentern schlesischer Grenadiere und einem Panzerregiment gesichert. Bei Gleiwitz greift KG Amsel Kattowitz frontal an.
An der südlichen Grenze greifen unsere slowakischen Verbündeten Nowy Sacz und Zakopane an. Das bißchen Luftwaffe, das grade nicht zur Erringung der Luftherrschaft benötigt wird, soll je nach Lage punktuell unterstützend eingreifen, hat Oberstleutnant Gerstl, mein Bataillonskommandeur, bei der Offiziersbesprechung gesagt. Wozu bei der KG Keil immer noch die miesen kleinen "Panzer" Ib im Einsatz sind, weiß er auch nicht. Das sind ja wohl eher fahrbare MGs mit Unterstand!
Nördlich von uns hat die leichte KG Gärtner den Auftrag, die zwei Bunkeranlagen südlich Schneidemühl auszuschalten: Zwei Pionierregimenter, die Gebirgsjägerkollegen vom 20er, dazu IR79.
Ganz im Norden soll KG Reiter die Bunkerlinie südwestlich Danzig nehmen, um sich anschließend in den Umschließungsring um Danzig einzugliedern.
Da ist Geschwindigkeit angesagt, denn ganz Ostpreußen einschließlich Königsberg, Allenstein und Insterburg werden gehalten von lediglich fünf IR, zwei Regimentern leichter Ari, einem Regiment leichter Panzer und einem Regiment 3,7cm-Kinder-Flak. Der Oberstleutnant hat gemeint, er persönlich würde die Besatzung der Weichsel-Brücken südlich Danzigs abziehen und mit den Truppen südlich Allenstein die polnische Stadt Ortelsburg und ihren Flughafen bedrohen. Die Polen würden die Weichsel-Brücken wohl kaum selber sprengen, verteidigen ließen sie sich von unseren Truppen gegen einen Ausfall der Danzig Besatzung ohnehin nicht. Gerstls Wort in Gottes Ohr!
In der Ostsee werden zwei brandneue Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse, die Wildner und die Kirchseestadt, Bunker und Küstenartillerie auf der Halbinsel Hel beschießen.
Soweit ich erfahren habe, hat die Wehrmacht am Ende des ersten Tages des neuen Krieges 700 Mann Verluste an Gefallenen und Verwundeten. Die Dunkelheit bricht herein. Vereinzelt tackern noch Maschinengewehre. Wir graben uns ein. Morgen erwarten wir die polnischen Gegenangriffe.

02.09.1939
Nach Ende des großen polnischen Gegenangriffs stiegen unsere Verluste um knapp 2000 Mann!
Schwerste Verluste erlitt das IR67, das zu 90% vernichtet wurde, sowie PioR47 und Gebirgsjäger-Regiment 20, die je 40% Ausfälle hatten.
Aber dennoch: Erste Etappenziele erreicht! Wir haben Tschenstochau erobert und Bielitz befreit. Neu Sanditz gefallen. Ortelsburg gefallen. Kattowitz gefallen. Ebenso Kalisch und die Bunkeranlagen bei Schneidemühl. Das muss ziemlich lange Gesichter beim polnischen OK geben.

08.09.1939
Bin im Lazarett. Habe am 3. September eine ordentliche Portion Druckwelle und einen Granatsplitter am Hals abgekriegt. Verirrte Granate! Von unseren eigenen Panzern! Egal. Ehe ich in Ohnmacht fiel und mich polnische Lanzenreiter fertigmachen konnten, ist Schweighofer, saftige bayerische Flüche brüllend, mit seinem MG34 im Anschlag vorgestürmt und hat einen halben Zug Ulanen vernichtet, ehe der Rest floh und Schweighofer mich in Sicherheit brachte. Dafür Einreichung zum EK II für Schweighofer (Und einen Kasten Baumburger Kloster-Bier von mir, zu Ehren unseres Divisionskommandeurs, Generalmajor Eduard Dietl)! Und wohl das Verwundetenabzeichen für mich. Hauptmann Kühnhaupt hat mich besucht, mir zu meinem Schweineglück und berichtet: Nach der ersten Woche härtester Kämpfe sind unsere Verluste gestiegen auf 1500 Mann, 100 Panzer und 100 Pak sowie 100 Flugzeuge, meist Stukas. Der Feind verlor insgesamt 7800 Mann, 120 Panzer, 150 Pak, 200 Geschütze, 50 Flak, 260 Betonbunker, 50 Jagdflugzeuge, 20 Bomber, 300 LKW und einen Panzerzug.
Die Polen sind mittlerweile westlich der deutsch-russischen Demarkationslinie bis auf Warschau, Rzeszów und Radom geschlagen. Die Festung Modlin ist heute Morgen gefallen. Einzig Bromberg hält sich noch.
Das Ende des Feldzugs ist absehbar. Nach nur einer Woche! Das OKW hat eine Ruhepause entlang der gesamten HKL angeordnet. Wir können Verstärkungen und Verpflegung gut gebrauchen.
Die Polen haben ihre Gegenangriffe mittlerweile weitgehend eingestellt. Luftaufklärung und Nachrichtendienste melden, die Polnische Armee sammle ihre Kräfte in den Gebieten um Warschau bzw. Rzeszów. Es sind keine feindlichen Aktivitäten zu befürchten. Die Propaganda-Kompanien drehen ihre Siegeraufnahmen für daheim. Fanfarenstöße inklusive. Von meinen 40 Gebirgsjägern leben noch 37, fünf davon im Lazarett. Auch bei den anderen sieht es nicht viel besser aus. 20% Ausfälle in der ersten Woche. Gegen die Polen. In der besten Armee der Welt. Na denn, Prost!

16.09.1939
Wieder bei meinem Zug! Die Männer freuen sich, mich wieder bei ihnen zu haben. Brave Burschen! Bei polnischen Überraschungsangriffen allerdings sind Radom und die Festung Modlin wieder verloren gegangen. Allerdings unter schwersten Verlusten bei den Angreifern. Auch bei uns: PzR34 hat dabei 70% seiner Panzer verloren. Die Stuka-Staffel 11 verliert 80% der Maschinen. Schlimme Verluste bei den 63er-Pionieren (30%) und dem altehrwürdigen IR 18 (50%).
Soviel zu unserer Aufklärung.
Große Probleme auch vor Rzeszów. Entlang des Dunajetz wird die Stadt links von einer Bunkerkette gesichert, den Übergang über den Fluß selbst verteidigen schwere Ari und eingegrabene polnische Gebirgsjäger.
Spitzen der Aufklärungs-Abt. 30 erreichen südlich Warschaus das linke Weichselufer.

17.09.1939
Gegenschlag! Stuka-Angriffe bereiten unseren Angriff vor. Die schwache polnische Besatzung von Modlin wird nach Luftschlag durch zwei Stuka-Staffeln im Feuer dreier zusammengefasster AR vernichtet. IR21 erobert daraufhin die Stadt. PzR31 vernichtet ohne eigene Verluste die Reste eines gepanzerten Zuges im Bahnhof der Festung.
Unser Regiment hat Bromberg erobert! Nur "mäßige" Verluste, insgesamt 2 Bataillone...keine Tote in meinem Zug, nur zwei Leichtverletzte, die schon anderntags mit uns weiterhumpeln.
Bei Radom vernichten SSIR38 und PzR37 den Feind. Bei Rzeszów gelingt uns ein Überraschungsangriff: Im Schutz der Dunkelheit haben heute Nacht Panzer, Artillerie und drei IR den Fluss überquert und konnten im Morgengrauen der feindlichen Artillerie sowie deren Panzern und Flak in die Flanke fallen. IR43 zu 40% ausgefallen, slowakisches Reg. IR70 zu 90% verloren. Feind weitgehend vernichtet. SSPzR34 zur Auffrischung aus der Linie gezogen.
Die Luftwaffe und die Ari greifen polnische Artillerie-Stellungen im Vorfeld von Warschau an. Oberstleutnant Gerstl sagt, die Polen sind noch lange nicht geschlagen. Die polnische Hauptstadt ist schwer befestigt und mit Artillerie bzw. Flak gespickt. Wir Gebirgsjäger sitzen zur Auffrischung wie alle andren den Kampf aus. Wenn Rzeszów jedoch fällt, krängt Warschau wie ein Balkon in die Landschaft. Leicht zu umschließen. Belagerung. Fertig. Der Kampf selbst, warnt Gerstl uns noch einmal, wird schwer. Aber militärisch ist das keine große Kunst mehr. Arme Polen. Sie haben keine Chance!!!

18.9.1939
Schlacht von Rzeszów. Sieg für unsere Waffen! Schwere Verluste bei den Slowaken, bei unseren ArR64 und PzR39. Stadt Rzeszów von slowakischen Verbündeten besetzt, Flughafen unter deutscher Kontrolle.
Reste zweier polnischer Einheiten ziehen sich Richtung Norden zurück.
Erste Vororte von Warschau genommen!

19.09. 1939
Polnischer Gegenschlag! Warschau-NW sowie nahe gelegene Grabensysteme wieder verloren. Schwerste Verluste auf unserer Seite bisher: 2 IR und 1 Regiment Kavallerie vollständig vernichtet.

20.09.1939
Angriff! Pausenlose Angriffe der Luftwaffe. Tödliche Duelle Stukas gegen Flak. IR 28, 52, 56 und 79 erobern Warschau-NW zurück und sichern die Grabensysteme des Stadtteils. Wir vom 23er sind seit heute auch wieder dabei. Wir marschieren durchs völlig zerbombte NW-Warschau auf die Weichsel zu.
Weit rechts von uns setzen grade Panzer über den breit und ruhig dahin strömenden Fluß. Das sieht nach gutem Weiterkommen aus!
Hauptmann Kühnhaupt, mein Kompaniechef, schwört Stein und Bein, daß wir Warschau bald völlig eingekesselt haben werden, was aber dem Kampfgeist der Polen noch keinen Abbruch zu tun scheint. Bald geht es los!
Oberst Würnbach, unser Regimentschef, lässt antreten.
"Männer, wir greifen jetzt einen Feind an, der schon sehr geschwächt ist! Also drauf und eine Ruh' ist! In zwei Stunden seid ihr vollzählig wieder hier. Wegtreten!"
Er wünscht uns viel Glück.

Eine halbe Stunde später sind 400 von uns tot.

Meine Kompanie war in Reserve, wir sind ungeschoren davongekommen. Aber die anderen... mein Gott, die sind in eine Falle gelaufen: Stacheldraht, MGs, dann Ari drauf. Ein Massaker. Der Stadtteil ist immer noch polnisch. Feldwebel Schweighofer ist das Grinsen vergangen. Unser geliebter Oberst Würnbach, ein Gentleman alter Schule, hat sich aus Pflichtbewusstsein erschossen.
Die polnische Linie hält.

21.09.1939
08.00 Uhr
Häuserkampf! Haben wir nicht gelernt! Verluste schnellen in die Höhe! Der Kampf um Warschau wird noch zum Untergang der Gebirgsjäger, warnt Hauptmann Kühnhaupt mich im Geheimen. Zwischen 30 und 50 Prozent Ausfälle pro Regiment! Wie lange sollen meine Männer das aushalten, habe ich den Gerstl im Gefechtsstand des Bataillons gefragt. Bis zum Sieg, hat der mich dann angebrüllt. "Wilhelm", sagte der Hauptmann zu mir, "wenn du nicht aufpasst, steckt bald ein Kreuz mit W. Bleich da im polnischen Sand. Und schmeiß deine Männer nicht weg!"
Er steckte sich hastig eine Zigarette an. Ohne Mundstück.
Belagerungsring um Warschau geschlossen. Polnische Luftwaffe kann seit heute als vernichtet gelten.
Weitere 240 Ausfälle in Warschau. Die Stadt zu 80% in deutscher Hand. Polnischer Widerstand bricht langsam zusammen. Der alte Schweighofer liegt mit Oberarm-Durchschuss im Lazarett. Grinsend. Arme Krankenschwestern!
Kampfgruppe Amsel verlässt den Raum Rzeszów und zieht mit drei slowakischen IR und vier deutschen Regimentern Panzern und Artillerie in Richtung Zamosc und Lublin. Eine weitere slowakische Kampfgruppe, KG Straka, steuert hingegen Premysl an.

22.09.1939
SONDERMELDUNG! WARSCHAU GEFALLEN!
Wir habe es geschafft! Allerdings ist mein Zug auf 25 Mann geschmolzen. Hauptmann Kühnhaupt muss wieder Kondolenzschreiben aufsetzen, der Arme! Ist zum Kettenraucher geworden, mit roten Rändern um die Augen.
Umstrukturierung der Kampfgruppen!
Angeschlagene Einheiten verbleiben zur Auffrischung im rückwärtigen Raum. Frische Verbände drängen weiter in Richtung Bialystok und Festung Brest, die als letzte verbliebene polnische Widerstandsnester identifiziert wurden.

23.09.1939
Wir gehen wieder in die Offensive! Nach Artillerievorbereitung nimmt Kampfgruppe Amsel im Handstreich Zamosc, KG Straka erobert Premysl. Angriffe auf Suwalki im Norden werden abgewiesen.
Zwei feindliche Kavallerie-Regimenter südlich Bialystok vernichtet. Der Flughafen von Siedlce von PzR37 besetzt, die Stadt selbst wird belagert. 400 Mann weitere Verluste insgesamt. Mein Regiment, das glorreiche 23er Gebirgsjäger, nimmt am Angriff auf Siedlce teil. Ich bin äußerst stolz darauf, daß unsere Männer bereits am 16.9. in Bromberg und am 22.9. in Warschau das Siegesbanner aufziehen durften!!!

24.09.1939
Polnische Entlastungsangriffe bei Siedlce blutig abgewiesen. Suwalki vom SSIR8 unter schwersten Verlusten (500 Tote) erobert. Übergang des Pionierregiments 3 über den Narew südlich von Bialystok an Bunkerstellung gescheitert. Das 23er vernichtet 9 Kompanien des 11. Polnischen IR bei eigenen Verlusten von nur einer Kompanie. Nennung im Wehrmachtbericht! Sechs Artillerie-Regimenter zusätzlich in Richtung Bialystok unterwegs. Festung Brest vom OKH als letztes Ziel zugewiesen. Im südlichen Kampfraum gehen erste Regimenter nach Vernichtung des Feindes hinter die Demarkationslinie zurück. Die Luftwaffe beginnt ihrerseits mit der Verlegung der Einheiten in den Raum Siedlce.

25.09.1939
Das 23er erobert Siedelce! Wir haben sogar für die Vernichtung unseres vierten Regiments das EK II erhalten! Polnische Gegenangriffe auf Suwalki knapp abgewehrt. 140 Mann Ausfälle an der gesamten HKL.
Brückenpioniere! Wir brauchen Brückenpioniere! Der gesamte Vormarsch stockt an Narew und Bug! Wir zahlen einen hohen Preis für die Auffrischung der angeschlagenen Einheiten! Grade die Ari braucht ewig, um in den Weiten des polnischen Raumes vorwärts zu kommen!

27.09.1939
Endlich sind die Brückenpioniere und die Ari da! Das 23. rückt zum Bug vor! Grodno gefallen! Byalistok kurz vor dem Fall!

29.09.1939
Byalistok erobert! Übergang über den Bug südlich Brest nach Ausschaltung der polnischen Artillerie gelungen! Polnische Armee nach schweren Kämpfen auf fünf Regimenter Flak, Ari und leichte Panzer zusammengeschmolzen. Schwere deutsche Verluste an Stukas durch polnische Flak. Rückzug hinter die Demarkationslinie auch im Norden begonnen. Schmeckt uns bitter, diese blutig erkämpften Gebiete dem Iwan einfach so zu überlassen! 300 Ausfälle.

01.10.1939
SONDERMELDUNG! POLEN HAT KAPITULIERT!!! POLEN HAT KAPITULIERT!!!
Nach dem Fall der Festung Brest hat die polnische Regierung kapituliert. Die Rückführung der Truppe hinter die Demarkationslinie wird zu einem Wettlauf mit der Zeit! Die letzten Kämpfe haben noch einmal 100 Verluste gefordert.
Der gesamte Feldzug hat, falls ich richtig mitgeschrieben habe, mehr als 7000 Gefallene und Verwundete gefordert.
Ich hoffe, diese unsere Verluste werden entsprechend aufgefüllt.

Der Krieg, oder der Feldzug, war tatsächlich ganz anders, als ich es mir erwartet hatte, und eher so, wie Vater es mir prophezeit hat. Ich bin erst mal froh, weiter nix abgekriegt zu haben und die Hälfte meiner Männer durchgebracht zu haben. Oberstleutnant Gerstl ist befördert worden und ist jetzt Chef vom Regiment. Hauptmann Kühnhaupt befürchtet das schlimmste für uns. Ersatz wird erwartet. Ich spiele mit meinem Verwundetenabzeichen. Bin irgendwie stolz drauf! Muss einen Brief an meine Eltern schreiben. Ob jetzt bald Frieden einkehrt? Wenn ich wieder in Rosenheim bin, muss ich mir eine AGFA-Farbfilmkamera kaufen.
Ich bin ehrlich gespannt, wie es mit uns weitergeht.


Kapitel II: Unternehmen Weserübung

Teil I
Skandinavien! Schnee! Eis! Wir müssen da rauf! Erstens liefern uns die Schweden wertvollste Erze, für unseren Panzerstahl, und aus Finnland kommt über dieselbe Route Nickel ins Reich. Zweitens sitzen da schon Briten und Franzosen, um eben diese Lieferungen abzuschneiden. Ich bin gespannt, ob die Nordländer uns mit Bierkrügen oder Steinwürfen empfangen werden. Immerhin bin ich jetzt Oberleutnant, befördert wegen besonderer Leistungen in zwei hochgeheimen Operationen in Finnland, die so geheim sind, daß ich es unter allen Umständen bei dieser Andeutung belassen muss. Auf jeden Fall habe ich bei der Anfahrt über die Nordsee unter Deck schon wieder meine Gebirgsjäger kotzen sehen wie die Weltmeister!
Schiffe und LKW sind nix für uns, wir brauchen nur unsere Bergschuhe und unsere treuen Muli!

Immerhin haben wir auch neue Panzer, die alten Blechbüchsen Marke II und I wurden durch Panzer III (Ausführung F) ausgetauscht. Außerdem haben wir jetzt auch ein paar Grenadier-Regimenter dabei!
Insgesamt sind wir 37 Regimenter und Staffeln, wir sollen aber später noch Verstärkung bekommen: Fallschirmjäger und schwere Marine-Einheiten...
Meine Kampfgruppe, die KG Dietl, wird bei Trondheim landen, beschützt von einigen Einheiten der Kriegsmarine. Weitere Anlandungen werden bei Kristiansand, durch KG Greif, sowie zwischen Malmö und Göteborg und südlich Växjö stattfinden, durch die Hauptstreitmacht (Panzer-Korps Vogel), die sich später in zwei Flügel aufspalten wird, mit je zwei PzR.

Der Verrat der Schweden schmeckt doppelt bitter, da sie ja keinen Grund hätten, gegen uns zu kämpfen- oder doch? Aber das habe nicht ich zu entscheiden. Heute sind sie der Feind, morgen wer andrer.
Entscheidend werden die ersten Tage sein, in denen es uns gelingen muss, die Brückenköpfe zu sichern- und die wenigen Flugzeuge, die wir dafür zur Verfügung haben, müssen obendrein für ganz Schweden UND Norwegen reichen! Das riecht nach Schwierigkeiten. Heute ist der 15. März 1940, unser erster Kampftag im neuen Jahr. Ich bin ausgeruht und tatendurstig. Meine Eltern sind sehr stolz auf mich und ebenso besorgt: Auch einen Oberleutnant mit Verwundetenabzeichen kann es erwischen! Wird schon schiefgehen, solange Feldwebel Schweighofer bei mir ist, nicht wahr, Feldwebel? "Jawohl, Herr Oberleutnant! Solang i bei Ihna bin und i mein' Rosenkranz und mei Bier hob', wird uns scho' nix g'schehn!"
Ein Oberbayer müsste man sein! Mei! So ein G'miat! Aber jetzt heißt es in die Landungsboote! Unser neuer Kompaniechef ist Hauptmann Boxberg, ein strammer Parteigenosse, wie man hört. Der Kühnhaupt mag ihn gar nicht. Kühnhaupt ist ebenfalls befördert worden und ist jetzt als Oberstleutnant Kommandeur meines Bataillons. Ich bin gespannt, ob Oberst Gerstl uns in Norwegen verheizen wird, wie in Polen, als er das Regiment übernahm, nachdem der arme Würnbach sich wegen der Katastrophe bei Warschau erschossen hat!


15.03.1940
08.00 Uhr
Die Kriegsmarine beginnt mit dem Beschuss von Trondheim und dessen Flughafen. Hui, wie das donnert, wenn die ihre schweren Koffer übers Wasser schicken! Zwei Schlachtschiffe, dazu der Schwere Kreuzer Berglöwe und der leichte Kreuzer Werk. Es klingt fast wie Dampflokomotiven in steilem Gelände! Allerdings werden die Kameraden der anderen Feldpostnummer bald ebenfalls ein Wörtchen mitreden, fürchten wir alle. Hoffentlich sind wir da schon an Land, ansonsten gute Nacht, Anton! Volltreffer, versenkt! In dem saukalten Wasser! Brrrrrr!
12.00 Uhr
Die Anlandungen sind laut Oberstleutnant Kühnhaupt überall gelungen! Das heißt, überall bis auf hier- wegen einer Nebelsuppe ungeahnten Ausmaßes ist nur die erste Welle der KG Dietl an Land gegangen! Drei mickrige IR (SSIR38, die PioR47 und wir, GJR23), ein Regiment 10,5 cm-Ari und das SSPzR57. Wir müssen uns eingraben und den morgigen Tag abwarten. Da wir kein Feuer machen dürfen, wird das eine klamme, lange Nacht. Der arme Kühnhaupt wird heimlich rauchen müssen, vermutlich mit dem Mantel über den Kopf!! Hoffentlich erwischt ihn kein Scharfschütze!
16.00 Uhr
Wir haben den ersten feindlichen Gegenstoß glimpflich überstanden! Schweden und Norweger haben in erster Linie mit Kommando-Stoßtrupps unsere Artilleriestellungen infiltriert und gnadenlos unter den Bedienungsmannschaften gewütet. Am schlimmsten hat es ArR25, mit 40% Verluste und ArR27 bei Växjö, dessen Überlebende wurden sogar alle verschleppt! Wer weiß, ob wir die Kameraden jemals wiedersehen! Insgesamt aber hatten wir nur leichte Verluste: eine einzige Kompanie des FlaR8 unserer KG in Norwegen, während wir in Schweden 300 Pioniere, vier Batterien Artillerie, 200 Fallschirmjäger und einen Zerstörer verloren haben- der Feind dort hingegen 600 Mann Infanterie, eine ganze Staffel französischer Bomber und 60 Panzer. Wir in Trondheim haben zwei Flak-Batterien, 400 Mann Infanterie und 10 französische Jäger vernichtet. Nachdem wir den Rest unserer KG endlich an Land hatten (die 23er, StuR Gift, IR48, GrR22, SSPz45 und 57, PzR46, FlaR59, AR37 und 64) gingen wir konzertiert vor und haben ohne Probleme und eigene Verluste die Trondheimer Besatzung (ein Regiment Flak, ein IR) vernichtet und Stadt wie Flugfeld besetzt. Sechs Kompanien Fallschirmjäger haben sich zu uns gerettet- ihre Transportmaschinen wurden knapp vor dem Flugfeld in Trondheim von einer Staffel norwegischer Doppeldecker überrascht und ziemlich auseinandergenommen. Wir vom 23er hingegen haben in einem Waldstück im Nordwesten von uns ein norwegisches IR gestellt. Die Kriegsmarine stellt grade die Zünder ein, möchte ich wetten. Bald gibt es Verpflegung! Dann stürmen wir!
18.00 Uhr
Unser Angriff war dank unserer Kollegen der Kriegsmarine ein voller Erfolg: Die Norweger lösten sich auf. Verschwanden zwischen den Bäumen. Schweighofer und seine Gruppe haben sich wieder besonders hervorgetan- und haben als Beute einen Welpen eingebracht! Wir haben ihn "Wolf" getauft- sein Besitzer kann nicht mehr auf das Hundchen schauen- womöglich wegen des dritten Auges, das ihm auf der Stirn gewachsen ist...
Die Zerstörer-Flottillen Z1 und Z3, unter den Kapitänen Maho und Irrball, stellen bei letztem Büchsenlicht eine feindliche Z-Flottille und vernichten 9 der feindlichen Schiffe.
20.00 Uhr
Endlich weitere Nachrichten aus dem Süden! KG Greif hat ihr erstes Objektiv, Kristiansand samt Flughafen, erfolgreich genommen! Die Verteidiger sind schwer unter Druck!
Auch Dank der Schlachtschiff-Veteranen Kirchseestadt und Wildner, deren Granaten die Flak-Besatzungen in Oslo und die Küsten-Ari in Oscarsborg schwer in Bedrängnis bringen. Kühnhaupt berichtet mir von zwei SE-Staffeln Bf110 der Legion Condor, die überraschend und unter dem Kommando von Major Stahlmann in hübschem Tarnfleck tatkräftig zulangten.
Auch die Besatzung von Malmö ist schwer in Bedrängnis. Växjö ist gefallen, ebenso Vanersborg. Das belgische IR97 hat 70% der Mannschaften verloren, das französische PzR96 50%. Die gesamte KG Dietl wird, ohne auf uns zu warten, weiter auf der Straße nach Namsos ziehen, wo ebenfalls ein Flugfeld darauf wartet, den Besitzer zu wechseln.
Ich habe heute Post von daheim bekommen! Die Alten freuen sich über meine Beförderung wie die Schneekönige! Vater schreibt, er liest jetzt jeden Tag die Zeitung und hört am Abend Radio! Er weiß besser als ich, wo wir grade sind! Mutter hingegen hat -plötzlich- keine Angst mehr, schreibt sie, und legt dem Brief 10 Reichsmark bei- als ob ich hier irgendwo Zuckerwatte oder Kokos-Makronen kaufen könnte! Muttchen, Muttchen, wie sehr ich dich vermisse! Dich, und Vater, und Irene, grüßt sie schön von mir, und Rosenheim, die Glocken der Spitalskirche von St. Joseph, die vermisse ich auch, ebenso wie die Creme-Schnitten im Park-Salon, und erst die frischen Weißwürste mit Brezel und Maß, am Samstagmorgen beim Duschl-Bräu! Aber das kann ich euch nicht schreiben, sonst macht ihr euch am Ende noch Sorgen! Und ich- Ich weiß nicht- Sorgen? Im Krieg? Da könnte ich mich gleich selber totschießen! Und das geht nicht! Ist schon schwer genug für mich, als Christen, andere Menschen auf Befehl zu erschießen- ich habe es noch nicht tun müssen, bisher, und ich bin nicht sicher, wie ich danach damit umgehen werde!
Während es im Polenfeldzug noch langsam herging, mit den Orden und Nennungen im WH-Bericht, so wurden heute das FlakR59 und das IR52 kollektiv mit dem EK II ausgezeichnet. Ich wundere mich. Aber Schweighofer meint, er habe schon Pferde kotzen sehen. Und wo, wollte ich wissen? "Na, auf der Wies'n, natürlich, Herr Oberleutnant! Beim Oktoberfest!" "Ja, haben Sie denn einem Pferd Bier zum Saufen gegeben, Schweighofer?!" "Naa, i do net, Herr Oberleutnant, oba a Spezi von mia, der Huber-Hias! Nachernd haben's eahm, ja die Bierkutscher halt, ordentlich ein paar Brade aufg'legt!" "Na, dann passen Sie auf, daß Ihr Hündchen Sie nicht ebenfalls in die Bredouille bringt, verstanden?!" "Jawoll, Herr Oberleutnant!"
Seit Beginn der Kämpfe in Skandinavien haben wir 2100 Ausfälle bei Heer, 30 bei der Luftwaffe, sowie zwei versenkte Zerstörer der Flottille Z 202. Hoffen wir für morgen weiter das Beste!

16.03.1940
14.00 Uhr.
Schwere Luftangriffe auf die Ari! Britische Blenheims bombardieren Trondheim und die ganze KG Dietl entlang der Straße nach Namsos! 30 Panzer des SSPzR45 gehen verloren, dazu 3 Batterien Artillerie, 3 U-Boote und 2 Zerstörer. Das französische PzR30 verlegt uns südlich der Brücke von Namsos den Weg. Nach Beschuss durch Marine schlägt das PzR46 die französischen Souma zurück, und zerstört dabei ohne eigene Verluste 70 feindliche Panzer.
Die Luftwaffe kommt wieder rein. Manche Staffel ist ganz schön zerzaust. Insgesamt verlieren wir sechs Emils über Oslo. Malmö wird belagert. Das PzR Condor schießt nach Marine-Unterstützung insgesamt 80% eines schwedischen Pak-Regiments ab.
Die Kämpfe ebben schließlich ab. Wir bereiten unser Biwak vor.

17.03.1940
08.00 Uhr
Seit Morgengrauen schwere Kämpfe im Raum Oslo; IR79, ArR8 und PzR53 belagern Göteborg. Heftige See-Luft-Duelle über dem Kalmarsund! Neun Zerstörer der Z-Flottille Dimp versenkt, der Leichte Kreuzer Soldberg verliert 40% der Mannschaft. Oberstleutnant Kühnhaupt raucht mittlerweile Kette und hat Augenringe von da bis nach Straubing! Mit dem neuen Kompaniechef Boxberg werde ich leider nicht warm, alles, was recht ist, aber der oberkorrekte Nazi-Sau-Preuß hätte nix verloren, bei uns, den Gebirgsjägern!! Soll ein Schatzerl sein, vom Dietl, der ja leider auch ein Nazi ist! Da kann ich jetzt nichts machen, aber vielleicht fällt er ja bald, der Boxberg! Beliebt macht er sich mit seinem naßforschen Gered' im 23er sicher nicht!
Bei uns in Norwegen geht es flott voran, immer noch auf dieser engen, haarnadelkurvigen Miststraße voller Brücklein und Flüßchen und morschen Geländern über Abgründen- diese Kotzstraße nach Namsos! Was ist das überhaupt für ein Name, für einen skandinavischen Ort? Das klingt doch viel mehr nach Griechenland! Griechenland...Studienrat Müller, mit seiner Halbglatze und seinem blöden Aischylos! Gefesselter Prometheus! Meine Herren, den würd' ich jetzt gern hier sehen, den Müller, mit seiner Wampe im Dreck! Griechenland! Urlaub mit Irene am Mittelmeer! Ein Ouzo in Athen, ein Souvlaki auf Kreta! Ob ich da je hinkommen werde? Egal, ich muss wie meine Männer– Kotzen!
Oberfeldwebel Klein vom PzR46 hat für den Abschuß von vier (!) Feindpanzern südlich der Brücke über den Namsen auf der verfluchten Straße nach Namsos das EK II bekommen! SSPzR57 sowie SSIR38 haben ein aufgesessenes britisches IR in einer Schlucht, bei einem Bachbett, überrascht und sie in ihren Bren-Transportfahrzeugen bis zum letzten Mann vernichtet! Der Idiot Boxberg meint dazu, nur politische Soldaten hätten die nötige Überzeugung, keine Gefangenen zu machen! Wie krank muss der sein, so einen Kampf von einem Kampf nachträglich in ein Kriegsverbrechen umzumünzen? Na, ich bin mir sicher, für den Führer spricht der nicht! Der war ja selber Soldat! Der würde das doch nie gutheißen! Ich muss mit Kühnhaupt darüber reden! Und auf dich, liebes Tagebuch, muss ich ab jetzt sehr gut aufpassen! Außerdem ist das Wetter mies und soll so bleiben. Wir bleiben wohl erst mal hier.

18.03.1940
08.00 Uhr
Das OKW muss sich bald was einfallen lassen, mit unseren Panzern! Denn der Gegner hat beim gestrigen Gegenstoß fast AUSSCHLIESSLICH Panzer angegriffen! Und ziemlich malträtiert! Als ob sie es gewusst hätten!
Klar, SSPzR57 hat sich selbst in einer Schlucht überraschen lassen, das stimmt! Und in der Offiziersbesprechung wurde auch darauf hingewiesen, die schlimmsten Verluste, nämlich 40 von 50 Panzern, waren von Bombern verursacht worden, aber nur 10 Panzer von feindlichen Renault R35. Als ich Oberst Gerstl darauf hinwies, dass die früher mal schlechte Autos gebaut hätten, brüllte der mich an, was ich denn damit sagen wolle. Als ich ihm antwortete, daß die französischen Panzer dann im Allgemeinen vermutlich schlechte Getriebe hätten, und die Frontpanzerung von abgeschossenen Renault in Polen im Besonderen mir nicht imponiert hatte, war er plötzlich hellwach! "Jaaa?" "Ergebenst, dann wird auch unseren Panzern eine dickere Frontpanzerung gut tun, und vor allem ein weniger kompliziertes Getriebe, Herr Oberst!"
Sein IO ist dann hereingekommen und hat gemeldet, bei KG Dietl ein Verlust von 80 Panzern bei PzR46, sowie 50 Panzer bei SSPzR57. So schnell kann es gehen! Denn bei PzR46 waren die meisten Verluste durch feindliche Infanterie entstanden- danach erst durch die verfluchten Doppeldecker, die schon gestern die Fallschirmjäger zerlegt haben! Gerstl hat Jägerunterstützung angefordert. Er bekommt eine Staffel Emils, immerhin! Und will sich in nächster Zeit mal mit mir unterhalten, sagt er.
Nachdem die Panzer unserer KG außer Gefecht sind, und unsere Ari wegen der Luftangriffe nicht aufgeprotzt fahren kann, müssen wir Fußvolk den Gegenstoß alleine führen! Nur StuGR Gift kämpft mit, ist aber gleich liegen geblieben, das französische IR53 war im Wald praktisch unverwundbar. Wir werden Steilfeuer durch die Schlachtschiffe anfordern. Geht schon los!

SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM! SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM! SCHSCHSCHSCHSCH-BUUUUUUMMM!
Tja, ohne die Marine wären wir hier verloren! Denn die Jungs in Blau haben ganze sechs Kompanien weggeblasen! Jetzt drauf! Das war's! IR55 (fr.) vernichtet! Trotzdem gräbt KG Dietl sich quer zum Fluss Namsen ein, bis die Ari heran ist. Keine Verluste!
Die Zerstörer und Panzer von werden zur Auffrischung aus der Linie genommen.

In Schweden geht es "voran". KG Greif gräbt sich rund um den Flughafen von Oslo zur Auffrischung ein, die Kameraden vom GJR20 übernehmen dabei die Seitensicherung gegen Norden. Ihnen gegenüber liegt ein Regiment norwegischer Gebirgsjäger- das kann noch heiter werden! Der linke Flügel von KG Vogel nimmt Göteborg- dann graben sich FJR8 und PzR50 ein. Der rechte Flügel der KG Vogel hat ein schwedisches Jägerregiment gestellt. Das PzR53 gräbt sich ein. Ebenso bei Malmö IR18 und ArR8- bei dem Wetter ist's am besten Verpflegung fassen, Kräfte auffrischen und die Flinten putzen! U-Flottille 5 hat 10 Leichte Kreuzer der Schweden versenkt und dabei nur drei eigene Boote verloren!
Einzig die Brückenbauer vom PioR58 brausen frisch und munter aufgesessen in den Rücken von PzR Condor, das ebenfalls auf Nachschub an Munition und Treibstoff wartet. Auch die Werften in Kopenhagen, Malmö, Trondheim und Oslo haben die nächsten Wochen und Monate gut zu tun!

Die Luftwaffe nimmt ebenfalls das Sauwetter wie wir zum Anlass, Klarschiff zu machen. Die Schwere Gruppe um die Wildner und Kirchseestadt ist in Richtung Süden in See gestochen, mit Ziel Stockholm! Alle weiteren deutschen Operationen ruhen, bis wir wieder Luft- und Artillerieunterstützung haben. Oberst Gerstl und Oberstleutnant Kühnhaupt finden das fein, nur Boxberg will unser Bataillon exerzieren lassen, damit wir "In Schuß bleiben!" Der Sau-Preuß! Dem pflücke ich bestimmt keine Erdbeeren im Walde! Der Kühnhaupt hat das dann ausgebügelt, aber das schmeckt den Männern trotzdem bitter. Insgesamt haben wir in Schweden heute weitere 500 Mann verloren. Uns fast ohne Ari und Flugzeuge bei so langen Nachschubwegen in so eine unwirtliche Gegend zu schicken, ist wohl die größte Eselei des OKH bisher!!! Und wir können's ausbaden. Wir! Wir Stoppelhopser haben halt keine roten Biesen an den Hosen!

14.00 Uhr
Major Bruckner von der Jägerstaffel 65 hat für den Abschuss von 5 Blenheim-Bombern im Norden von Karlsstad das EK I bekommen! Die herbei gefunkten zwei Staffeln von Major Stahlmann haben den Tommies dann den Rest gegeben! Dafür sind beim rechten Flügel von KG Vogel 600 SE-Pioniere gefallen, beim Versuch, die eingegrabenen Schweden-Jäger auszuräuchern! Grenadierregiment 23 kam zu spät! Auch Stuka-Staffel 72 wird erst jetzt nach Växjö verlegt! Warum der Oberst der Pioniere nicht warten wollte, ist mir schleierhaft! Jedenfalls halten wir jetzt im Süden eine Linie, die von Oslo im Nordwesten bis Göteborg führt, dann der Straße nach Vanersborg folgt, wo sie einen scharfen Knick nach Süden, Richtung Vajk, macht, um dann wieder steil nach Norden zu führen, wo tatsächlich KG Vogel die Landenge in Smaland zwischen dem Bolmensee und der Ostsee sichert und gleichzeitig Stockholm bedroht. Vor Karlstad hat der Feind tief gestaffelte Befestigungsgürtel angelegt.
Die ganze Sumpfgegend zwischen den linken Spitzen von KG Vogel und Karlstad ist hingegen Niemandsland. Nichts als Schlamm, Schnaken, Elche.
In Norwegen kommen wir gut voran! Wir vernichten am Ufer des Namsen ein Regiment britischer leichter Vickers-Panzer, die frisch eingetroffene Jagdstaffel Condor fängt die Norweger über Trondheim ab, dem StuG-Regiment Gift gelingt aus eigner Kraft der Übergang über den Namsen, und die Marine im Norden hält die englische schwere IR auf dem Flugfeld von Namsos ganz famos nieder! Unsere Ari ist endlich heran und wird wohl morgen eingreifen können!

18.03.1940
08.00 Uhr
Es gießt wie aus Kübeln! Die Tommies schicken dennoch ihr Regiment Schwere Infanterie rüber- die Kerls werden entlang der gesamten Linie aufgerieben! Ja, es ist echt was los, am Namsen! Die Luftwaffe hat beim Reinkommen sogar zwei leichte englische PzR entdeckt, die sich auf Schleichwegen bis in unmittelbare Nähe von Trondheim geschmuggelt haben! Unsre SSPzR45 und 57 und die Marine sind schon unterwegs, um dieses Manöver zu vereiteln! Wir sichern die rechte Flanke unserer KG- auch uns liegt ein GJR gegenüber! Ansonsten- nur Schlamm! Die ganze Offensive im Süden steckt in Schlamm fest! Der Schweighofer macht derweil alle mit seinem Hundchen wahnsinnig- aber von den Männern mag sich's keiner mit einem bärbeißigen Zwei-Meter-Hünen verscherzen- außerdem ist unser Maskotten ja wirklich ein netter Anblick in dieser modrigen Misere! Dennoch- wir verlieren Zeit, zumal uns die Wetterfrösche für morgen ebenfalls Regen voraussagen! Wie soll in Schweden etwa unsere bespannte Ari, die noch vor Malmö und Göteborg liegt, die Belagerung von Karlstad unterstützen, die der gute Gerstl uns grade verkündet hat? Als einziger behält Kühnhaupt die Nerven. Er hat unsere Unterstände kontrolliert, jetzt liegt er auf dem Feldbett und qualmt, ansonsten lässt er uns einfach in Ruhe! Gerstl studiert Taktik-Handbücher, Boxberg, so höre ich, rasiert sich zwei Mal am Tag und liest dazwischen den Völkischen Beobachter.
Aber er will niemanden mehr pumpen lassen. Die Wildner und die Kirchseestadt versenken östlich Malmös eine feindliche Z-Flottille.

19.03.1940
08.00 Uhr
Famos! Zumindest StuGR Gift, das den Gegenangriff der Briten blutig abwies- 10 unserer StugGs, gegen 7 Batterien schwedische Artillerie und 30 französische R35! In jeder Division sollte es 2 Regimenter StuGs geben! Unser eigener Gegenstoß wird aber sicher noch teurer, für sie! ArR37 und 64 eröffnen das Feuer. Der Tod heult in 10,5 cm-Granaten dem Gegner entgegen- dann kommen die StuGs! Wie wütende Kaffernbüffel schnauben sie dem Feind in die Parade- und 50 R35 lösen sich zu Schrott auf! Die Sturmgeschütze stürmen weiter und bedrohen ein leichtes FlaR in der Flanke. GrR28 und SSIR38 nehmen entlang des Namsen die letzten 20 R35 in die Zange und knacken die stählernen Wanzen!
Dann kam der Befehl an uns- norwegische GBJ aus einem dichten Wald vertreiben- zum Preis von 200 Mann, übers Regiment verteilt! PioR47 hat ihnen dann den Rest gegeben. Zumindest bei mir hat's 10 Ausfälle gegeben! Schweighofer ist nicht dabei! Und auch nicht sein Hund, Gott sei Dank! Der ist sowas wie ein Maskottchen geworden! Im Fjord von Trondheim begrüßt die Kriegsmarine feindliche Panzer mit Stahl aus allen Rohren. Nachdem die Tanks ohne Sprit liegen geblieben sind, werden sie zur leichten Beute für die SSPzR55 und 57, die bei eigenen Verlusten von 10 Panzern 70 Hotchkiss H35 abschießen. Den Rest von 30 Panzern erledigten soeben die Condor-Emils. Dabei bestätigten sie erneuten Sichtkontakt mit weiteren Feindpanzern. Ob das Franzosen sind? AR37 schließt hinter die Pionigel auf, der Übergang nördlich des Namsen hat sich zu einem unerwarteten Durchbruch Richtung Namsos entwickelt! Sobald die Schlachtschiffe wieder da sind, meint der Kühnhaupt, gehen wir mit Macht auch über die Brücke des Namsen vor- die Grenadiere sollten das abkönnen! Zumal die englischen Vickers ja zuvor schwere Kost geboten kriegen! Außerdem haben wir uns ja mittlerweile an Infanterie lokal die dreifache Übermacht erkämpft. Nördlich Oslo schiebt sich die linke Flanke von KG Greif weiter Richtung Kil vor, während im Süden von Karlstad die Ari sich auf die eingegrabene Infanterie einschießt- ob's da wohl bald einen Angriff geben wird? Und wirklich! IR 52 und 79 greifen an! Ohne besonderen Erfolg!
Luftwaffe greift ein! Unsere Piloten vernichten eine ganze Staffel Blenheim, 30 Paks, 6 U-Boote, ansonsten- ansonsten erholen wir uns erst mal.
14.00 Uhr
Schlamm in ganz Skandinavien! Ich habe schon drei Fälle von Lungenentzündung pro Zug! StuGR Gift hat im letzten Gefecht 70 Kampfwagen verloren und kommt zurück nach Trondheim! Beim Übergang über den Namsen überrascht eine Sturzflut IR48, GR22 und FJR2- unsere Jungs können das Steilufer nicht überwinden! AR37 verliert 2 Batterien. Das gibt eine Katastrophe! Ein bitteres Panzergefecht im Süden von Trondheim kostet uns 40 Panzer, den Feind 90 R35. Feindflieger über uns! Den ganzen Tag schon kreisen über unseren Köpfen die französischen Potez-Zerstörer auf der Suche nach Beute! Das macht uns unter den karg belaubten Bäumen recht nervös! Schweighofer fragt sich, ob so ein Krieg wirklich ein gutes Zuhause für einen kleinen Hund sei. Hauptmann Boxberg, der die Frage mithört, strahlt den Feldwebel an: "Fragen Sie mal den Alten Fritz, der das hätte schon gewusst!" Fragzeichen in den Augen meiner Männer. Noch.
Im Süden betragen unsere Verluste weitere 400 Mann und 20 Panzer. Der Hafen von Trondheim ist laut Kühnhaupt ein einziges Chaos an Nachschubtruppen, Verwundeten-Transporten, Reparatur-Trupps aller Waffengattungen, Flak-Batterien, Feldpoststellen, Stäben, Soldatenheimen- da ein ordentlicher Luftschlag rein, und wir können einpacken! Oder ein großer Angriff der Royal Navy, mit demselben Effekt! Warum kommen die nicht? Die haben Angst vor der Luftwaffe- und unseren dicken Pötten! Bei Karlstad Kämpfe in den Außenbezirken, Feind hat bei Vorstößen aus seinen befestigten Stellungen heraus hohe Verluste. Es muss also auch bei denen Holzköppe geben! Die ollen Schweden verlieren auch das Grabenstück im Süden von Karlstad, zu den 15 Kompanien Infanterie- für nichts! Arme Kerle!

20.03.1940
08.00 Uhr
War eine schlimme Nacht! Es regnet noch immer, wir haben ein einziges Seuchenlager im Quartier!
Selbst der Hund vom Schweighofer niest! Staupe? Boxberg hat gedroht, er knallt die Töle persönlich ab, wenn der Hund die Staupe hat! Schweighofer hat nur genickt. Und erwidert, das Abknallen von räudigen Kötern übernähme er gerne persönlich, Herr Hauptmann, gelt?! Die waren beide WEISS im Gesicht, und wer weiß, was passiert wäre, käme nicht Oberstleutnant Kühnhaupt vorbeigeschneit-Der hat gemeint: der Hund hebt die Moral der Truppe, Herr Hauptmann! Oberarzt Schwabinger vom Regiments-Tross wird ihn impfen, und damit hat es sich's, nicht wahr? Der baldige Oberfeldwebel Schweighofer ist einer der besten Männer in Ihrer Kompanie, und mit seinem Maschinengewehrzug ein Fels in der Brandung! Ich habe ihn außerdem zum EK I eingereicht. Sie werden ihn noch gut brauchen können! Schweighofer trug plötzlich wieder sein breites Grinsen im schlecht rasierten breiten Bauerngesicht- Hauptmann Boxberg hingegen war hingegen eine Vogelspinne mit Gelbsucht.
14.00 Uhr
Uns ist der verdammte Übergang endlich (und ehrlich: irgendwie) gelungen! SSIR38 ist nach Schiffsartillerievorbereitung zwischen zwei feindlichen IR durchgeschlüpft und hat aus der Flanke kommend ein feindliches ArR vernichtet, welches den Flughafen von Namsos deckte- Die Truppen in der Namsen-Schlucht konnten endlich das Steilufer bezwingen und den Flughafen kampflos besetzen- ehe wieder alles im Matsch versank. Der Feind hält Stadt und Hafen von Namsos, starke Reste eines GJR halten östlich der Stadt eine Hügelkette besetzt. StuGR Gift in Trondheim eingelangt.
PzR Condor gelingt in kühnem Manöver, die Bahnlinie und Straße aus Karlstad heraus abzuschneiden, und deckt die Brücken über den Klarälven. Die Stadt ist dadurch von Rest-Schweden abgeschnitten. Ich wette, in Stockholm verheizen grade eine Menge Diplomaten eine Menge undiplomatischer Geheimnisse!

Die erste Schlacht von Karlstad! In Sichtweite der freigekämpften Stadt bleibt auch dieser Angriff im Schlamm stecken. Das lohnt doch die 1.200 Mann Verlust von heute, nicht wahr? GrR63 stürmt Kil und verliert dabei drei Kompanien! IR62 verliert bei der Rückeroberung des Grabenabschnitts Süd weitere 400 Mann und den größten Teil des Nachschubs! SE-PioR1 will die Südstadt von Stockholm stürmen und wird stattdessen von einem IR aus Belgien zusammengeschossen- 500 Mann weg!
Wir können von Glück sagen, daß Schweden ein eher kleines Land ist, und nicht Monate lang in Herbstregen absäuft wie…wie..."Wie Rußland, Herr Oberleutnant?!" Ich musste da schon laut lachen! Russland? Schweighofer, Sie Scherzbold! Die Russen sind unsere Verbündeten, schon vergessen? Die liefern uns Unmengen an Korn und Öl, Baumwolle und Dünger! Und 100.000 Tonnen Chrom! Wir brauchen das Zeug ja für den Krieg, Schweighofer, nicht wahr, für die Rüstung, den Lebensraum, Sie haben ja Ihre Lehrgänge besucht, nicht wahr? Der ernste Blick vom Schweighofer gefällt mir jetzt aber nicht besonders, nicht wahr? Ein Krieg mit Russland wäre Wahnsinn, nicht wahr? "Kruzitürken, woll'mas hoffen, dass net, Herr Oberleutnant! Weil dös Land is ja in Russland fei RIESENGROSS!!!"

21.03.1940
08.00 Uhr
Frühlingsbeginn! Aber nicht nur wir freuen uns übers gute Wetter! Der Hund von Schweighofer ist der erste, der etwas hört. Wir haben eine Hügelkette in der Nähe der Bahntrasse nach Orden gesichert. Das Hündchen fängt mit einem Mal an, zu wimmern und zu kläffen, so gut ein Welpe das halt kann. Wer das Brummen dann als nächstes gehört hat, weiß ich nicht. Aber es gab kurz drauf Fliegeralarm. Dann kommen sie schon aus der Sonne über den Gebirgskamm im Süden von uns- es müssen knapp 100 feindliche Flugzeuge sein- Bomber, Jäger, Jabos- was das Herz begehrt. Ich habe noch nie so viele Flugzeuge auf einen Haufen gesehen! Der arme Hund wimmert. Schweighofer steckt das zitternde Tier behutsam in seinen Rucksack und schultert seine Waffe. Unsere 30 Emils mussten jetzt aber zeigen, was sie können. Auf die Bomber! 16 schießen wir ab, verlieren dabei 3 Emils und 2 Bf110. Die Marine ist stante pede auf die offene See gedampft!
Die zweite Schlacht von Karlstadt kostet 900 Mann auf jeder Seite das Leben. Wir erobern die Erdwerke und den Flughafen. Die Stadt selbst wird belagert, und von einem IR gehalten. Da muss die Ari ran! Was das wieder Zeit kostet! Belgier. Oberst Gerstl hat gesagt, die Kampfkraft der Belgier in Schweden wird gering sein- wir sollten uns auf massive Gefangenenzahlen gefasst machen.
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! STOCKHOLM GEFALLEN!
Nach einem Feuerüberfall der Kriegsmarine früh am Morgen gelang es, die feindliche Ari auszuschalten. Lediglich die Nordstadt und der Hafen werden von belgischer Ari in englischen Diensten gehalten- ein Nahkampf-Jausengegner für uns! IR48 und SSIR37 erobern eine wichtige Straßenkreuzung. PzR Condor besetzt kampflos Falun. Die dritte Schlacht von Karlstad endet mit der Eroberung der Stadt durch GJR20! Luftschlacht von Namsos kostet die Alliierten FAST ALLE MASCHINEN. Nur2 Doppeldecker entkommen.
Ruhetag für die schwer angeschlagene Truppe! Einzig die intakten Einheiten strömen ins nunmehr offene schwedische Hinterland. Wir 23er sollen über die Berge fahren und Edsbyn besetzen, ehe wir uns zu den anderen GJ bei Karlstad begeben sollen. Abschied von KG Dietl! Zum ersten Mal, seit wir in Skandinavien gelandet sind, gehen die Dinge nach Plan! Das scheint auch das OKH endlich zu kapieren- jedenfalls sind insgesamt 6 Einheiten unsrer Armee Nord im Wehrmachtsbericht genannt worden, nämlich SSPzR40, IR26, SSIR38, PioR22, SSPzR57 und die Jagdstaffel Condor! Hitler hat befohlen, nach Abschluss dieses Feldzuges die Ehrenzeichen der gesamten Armee durchzählen und veröffentlichen zu lassen.
Diese erste Woche des Nordland-Feldzugs hat es ordentlich in sich gehabt!

22.03.1940
08.00 Uhr
Das Bockswetter geht so weiter! Und alle stochern im kalten Nebel. Wofür die Knaben der Luftwaffe ihren Sold kriegen, möchte ich wissen! Zum Skat dreschen! Brüllt unser Oberfeldwebel zum Gaudium der ganzen Baracke! Das Bier spritzt bis unter die Decke aus frisch gehobelten Birkenbalken, deren harziger Duft schon von allein besoffen macht! So manchem Gebirgsjäger ist in der Nacht ein Tropfen Harz ins Bier gefallen! Den Därmen hat's stets gutgetan! Oder dem Gebiß, je nach dem! OFW Schweighofers "Wolf" hat ungefähr gleich vielen Gebirgsjägern in den Schoß gepinkelt, vor lauter Freude, aber das hat ihm keiner krumm genommen! Ein EK I in Bier, bitte, hat Schweighofer heute Mittag, als die Ernennung schon durch war, beim Regiments-Furier bestellt. Der, sein alter Spezi, Stabsfeldwebel Stangl, hat ihm ohne mit der Wimper zu zucken gesagt: "Für dich? Zwanzig Tragln!! Und des Blechdings kannst dir an den Hut stecken! Sonst willst am Ende noch ein Ritterkreuz! S' Bier is' eh grad' sauer worden!" Ein Zwinkern später war das Bier weg, und die ganze Kompanie am Saufen! Gott sei Dank war der Boxberg mit dem Gerstl bei einer Stabsbesprechung, im HQ des Regiments, in Namsos. Ganz famos, übrigens, das saure Bier vom Stangl!
Und irgendwer hat doch etwas aus den Fehlern der letzten Zeit gelernt. Schlechtwetter heißt- keine Luftwaffe heißt- keine Gebirgsjäger! Obwohl wir uns wegen des nassen Wetters wirklich fühlen, wie die Gebirgsmarine zu Fuß, haben wir jetzt wenigstens feste Unterstände! Frische Klamotten, heißes Wasser, eine Dusche, Wanzen knacken, Nägel schneiden. Ja, da schaust du, liebes Tagebuch! DAS IST LUXUS! Hätte ich auch nie gedacht, bis zum Staub in Polen...
Alles, was halb hin ist, bleibt liegen, zur Auffrischung, der Rest muss vorwärts- unsere alte KG Dietl soll zunächst nur Hafen und Flugfeld der Erz-Stadt Mo i Rana kassieren. Wir 23er haben soeben kampflos Edsbyn besetzt. Die Bewohner der Stadt sind in ihren Häusern verschwunden, als wir einmarschieren, die Kinder verstecken sich hinter den Zäunen. Ihre Eltern aber, die beobachten uns hinter den Vorhängen ihrer schmucken kleinen Holzhäuschen. Die jeweils 32 Nägel unserer 2000 Bergböcke knallen wie stählerne Zähne im Gleichschritt aufs Pflaster. Tausend Mann machen eine Menge Lärm auf Kopfstein.
WAMWAMWAMWAMWAMWAMWAM!!!
Stille.
Aber als eines der Kinder, ein Bub, den Hund vom Schweighofer entdeckt, läuft es einfach hervor und– streichelt das Tier.
Der Rest der Leutchen von Edsbyn erkannte wohl, daß wir nicht Werwölfe in Uniform waren, die seltsame Laute bellten, ehe sie Kinder fraßen, und legten ihre Mistgabeln wieder hin. Eine Stunde später marschieren wir weiter, wir sollen wohl eine Brücke sichern, an der Bahnstrecke rauf nach Finnland. KG Greif und KG Vogel werden vorübergehend als Kommando Nord zusammen geführt. Was die Hufe hergeben, strebt die ganze Armee nach Norden! Wir sollen die Stellung halten, bis die Armee Hudiksval einnimmt. Danach werden wir wohl wieder auseinander dividiert.
Wir Gebirgsjäger sollen aber zukünftig gemeinsam kämpfen! Momentan kämpfen wir ja eher wie die Fallschirmjäger. Weit hinter den Linien Brücken sichern und so weiter. Das fehlte ja grade noch, lacht einer der Männer. Gebirgsjäger in Lastenseglern! Vor allem, wo doch aktuell drei Regimenter FJ im Raum Karlstad drauf warten, endlich mit LKW ausgestattet zu werden!
Husarenstück bei KG Dietl! Die StuGs von Oberleutnant Gift und SSIR38 schleichen sich im Nebel vorsichtig weiter, sie machen langsam vorwärts– und überrumpeln die norwegischen Verteidiger beim Teefassen! 900 Mann heben auf dem Flugfeld die Hände, eine versprengte Kompanie ist in die Stadt entwischt. Wie gut, daß wir die Marine in der Nähe haben! Die sammeln hübsch die Gefangenen ein, und bringen die Norweger heim nach - na, Norwegen, nach Trondheim. Für diese Burschen hier ist wenigstens der Krieg zu Ende.
Oberstleutnant Kühnhaupt erzählt mir von der Entscheidung der Ersatztruppenämter, auf Grund einer gewissen Knappheit der Güter und den Mangel an Ausbildern, vorerst Artillerie, Panzer und Luftwaffe beim Ersatz zu bevorzugen- also alle, außer uns! Bravo! Und da soll einer meinen Burschen den kleinen Umtrunk vermiesen? Derweil dampfen die Kirchseestadt und die Wildner in Begleitung von 20 Leichten Kreuzer gegen den Feind, unter dem Kommando von Kommodore Soldberg, der U-Flottille 5, dazu 10 Schwere Kreuzer und Z-Flottille 2.


23.03.1940
14.00 Uhr
Kommando retour! Wir sollen jetzt doch die Stadt sichern! PzR Condor hat in weiterem kühnen Einsatz die belagerte Stadt Hudiksvall links umfahren, und im Rücken des Feindes den Schienenstrang bei der Brücke über den Ljusnan unterbrochen- um ohne einen Tropfen Sprit liegen zu blieben! Nach Beschuss durch die Marine und ArR25 stürmen die Kameraden von GJR20 vor- blutige Nasen bei den Schweden, oder vielmehr Belgiern- 700 Mann hops! KG Dietl sammelt sich im Raum Mo i Rana, um dann gegen Narvik weiter zu ziehen. Derweil soll eine neue KG, die alte KG Greif, bestehend aus FJR2, SSPzR45, ArR37 und IR48 im Handstreich Ostersund und die wichtige Brücke über den Indalsälven nehmen. Die Abwehr meint, außer zwei schwächlichen Regimentern französischer Ari aus dem Jahre Schnee wäre dort nichts zu befürchten. Kommando Nord stößt weiter nach– Norden vor. Der Hund vom Schweighofer hat übrigens keine Staupe.
See-Luft-Gefecht nördlich Mo i Rana! Kommt jetzt die ganze Royal Navy? 10 Schwere Kreuzer der RN versenkt- ohne Gegentreffer! Ob die auch grade Tee gefasst haben? Arme Schweine!

24.03.1940
08.00 Uhr
Scheint so, als ob das Kaff Narvik zum heißen Pflaster werde! Oder wird? Schwere Seegefechte und Luftkämpfe im Raum Narvik sprechen dafür. 4 Bf110 ausgefallen. Hudiksvall von IR79 erobert. Das ganze Tal südlich der Stadt verwandelt sich bei der Abreise von Kommando Nord ist einen einzigen braun bespannten Opel Blitz-Parkplatz- und die Metamorphose macht auch vor der Landschaft nicht halt, denn bereits zwei Stunden später verstopfen hunderte LKW die Straßen! Gesprengte Brücken, Steinschläge und Baumfallen machen das Weiterkommen der gesamten Armee unmöglich. Da einige IR zusätzlich mit Motorschaden liegen geblieben sind, und KG Greif die gegnerische Ari bindet, sollen wir 23er als Vorsichtsmaßnahme das Waldgebiet südlich Ostersunds durchkämmen. Die Schwere Gruppe hat zu Kommando Nord aufgeschlossen. Das Stahlmann-Geschwader putzt eine Staffel Potez63 vom Himmel. Sieht aus, als ginge dem Gegner langsam die Puste seiner Männer aus. Selbst bei Oberstleutnant Kühnhaupt macht sich ein gewisser vorsichtiger Pessimismus breit.
14.00 Uhr
Schwerste Schlappe seit Trafalgar- für die Royal Navy! Bomberstaffel 44, Condor-He111 und die Z-Flottille 9 sowie die Kriegsmarine vernichten das Norwegen-Geschwader der RN komplett bis auf ein paar wehrlos geschossene Westentaschen-Flugzeugträger und einen wackligen Zerstörer! Die Nachricht geht um die Welt! Churchill tobt! Der Führer auch! Nur den Flugzeugtyp "Hurrican" werden wir uns merken müssen- der ist selbst für Emils eine echt harte Nuss! Die Schlacht um Ostersund wird zu einem blutigen Häuserkampf kleiner Stoßtrupps gegen eingegrabene Ari. Das 23er muss von vorn in den Wald! Schweighofer ist grade beim Kompaniechef herein getrampelt- "Schon wieder Franzosen-Jäger! Schon wieder im Wald, Herr Oberleutnant!" "Na, hoffentlich auch wieder mit Steilfeuer!", wozu sogar ein Eisenfresser wie Schweighofer nicken muss!
Na bitte! Auch diesmal geklappt! Ari, Panzer, uns- fertig ist die Kunst! Die letzte Kompanie streckt schnell die Waffen. Ich muss sagen, wir werden langsam immer besser im Gefecht- bin gespannt, ob wir bald eine Zusatzkompanie bekommen! Die Kameraden vom GJR20 haben grade ihr Lager auf dem Acker neben uns aufgeschlagen. Ich muss bei dieser GELEGENHEIT meinen alten Freund, den Oberleutnant Windischgrätz, unbedingt mit einer Flasche Cognac besuchen! Bevor sie dem guten, alten Schweighofer in die Hände fällt- und dann "zu Bruch geht"!

25.03.1940
08.00 Uhr
Frühlingsgefühle im Hohen Norden! Zumindest bei uns. Obwohl grade ich mich wegen des Cognacs hundeelend fühle. Aber die Royal Navy ist vernichtet, die feindlichen Luftstreitkräfte nirgendwo mehr zu sehen, unsere letzten Ziele im Visier- so muss es laufen! Bei unserer Belagerung von den öden Kaff Sundsvall wird so richtig aus dem Vollen geschöpft- Artillerie, Luftwaffe, Kriegsmarine- alles da! Nach dem Artillerie- und Luftschlag werden PzR50, 53 und Condor sowie unsere zwei GJR 20 und 23 in breiter Front über den Indalshäven setzen, während FJR2 und SSPzR40 aus Ostersund kommend dem Feind in den Rücken bzw. Flanke fallen werden! Vor uns liegen schwache Kräfte: IR43 (Belgien), FlaR41 (25mm) sowie hinter der Stadt ein Regiment Haubitzen- vermutlich sind beide AR belgisch, sie führen aber das Schwedenbanner! Im zusammengefassten Feuer unserer Ari sieht es für die allerdings nicht gut aus. Sobald auch noch die Flieger da sind, geht es los!
Auch KG Dietl macht gute Fortschritte! Die Schweren Einheiten schießen sich schon auf Narvik ein, unsere Infanterie wartet jedoch außerhalb der feindlichen Ari auf unsere eigenen Geschütze. Da Narvik voller Flak steckt, müssen wir bis deren Vernichtung auf die Luftwaffe verzichten- sogar Oberst Gerstl sagt, hoffentlich macht der Dietl keinen Blödsinn! Er sagt natürlich "Kühnheit", aber wir alle wissen, was gemeint ist. Seltsame Worte aus Gerstls Munde! Was ist denn mit dem los? Wir haben ja kaum noch Verluste, an der Front, wie passt denn das zusammen?
14.00 Uhr
Läppische Gegenstöße der Briten scheitern kläglich- lediglich PioR47 kriegt eins drauf- 500 Verluste! Englische Flak schießt über Narvik 2 Emils ab- die Piloten konnten sich aber per Fallschirm retten. Die dicken Dackel-Lokomotiven jaulen und rauschen grade fett und eingeölt über unsere Köpfe hinweg. Schweighofer setzt seinen Hund wieder in den Rucksack und kontrolliert den Verschluss seines MGs. Er scheint zufrieden. Muss gleich losgehen, bei uns. Zeitgleich beginnt auch KG Dietl ihren Angriff auf Narvik. Damit kämpfen in Skandinavien erstmalig zur selben Zeit die gesamte Wehrmacht, Kriegsmarine und Luftwaffe gemeinsam! Lieber Gott, bitte lass dabei nur die drei Generalquartiermeister umfallen, vor Schreck, aber sonst keinen, daheim!
Ein Teil der KG Dietl löscht genau das IR Briten aus, die vorhin noch 500 Pionigel kassiert hatten, und verliert dabei nur 100 Grenadiere! Stabsfeldwebel Kurzmann von Jägerstaffel 10 bekommt das EK II für sieben abgeschossene Potez! Sonst ist nicht viel geschehen! Panzer des Kommandos Nord haben das Flugfeld von Sundsvall gesichert und vernichten dabei die feindliche Ari komplett. Unterscharführer Meier vom SSPzR45 erhält für seine Tapferkeit das EK II. KG Dietl ist vor Narvik nicht recht weiter gekommen- trotz hervorragender Artillerie-Vorbereitung. Kühnhaupt sagte zu mir, das wird zwar noch was auf die Finger geben, bei Narvik, aber im Grunde seien wir schon durch, mit Skandinavien- ohne Marine, ohne Luftwaffe, ohne nennenswerte Unterstützung mehr von außen- wie sollen die paar Belgier und Briten uns da besiegen? Aufhalten ja, aber mehr nicht. Beruhigend.

26.03.1940
08.00 Uhr
Die Schlacht um Narvik wird für die Luftwaffe zu einem Aderlass. Die Tommie-Flak schießt scharf- und präzise! Wir haben 5 Bf110, je 2 Emils und He111 verloren, aber ihre Flak ist weg. In Schweden fällt Sundsvall dank einer Kriegslist, die den Belgiern zum Verhängnis wird- und uns allen einen freien Tag einbringt, immerhin! Da wir wund sind und gut in der Zeit liegen- noch! "Wolf" wächst munter und froh vor sich hin, statt Wimmern ist jetzt Jaulen angesagt. Wir müssen nur noch ein wenig mehr Druck machen, und der Feind steckt auf! "Ja, ja, Herr Oberleutnant, mi g'freits do herom a nimma!"
14.00 Uhr
Sauwetter aufgezogen! Schwere Verluste vor Narvik, SSIR35 500 Mann, GrR22 200 Mann, PioR47 200 Mann, 20 Panzer beim SSPzR57, aber StuGR Gift erobert den Flughafen. Immerhin. Die Tommies haben noch ein bißchen Pak, Ari, ein einziges Regiment Schwere Infanterie. Und 60 Matildas. Wir Gebirgsjäger werden nach Narvik umgeleitet. Kommando Nord lässt ebenfalls alles zurück, was humpelt, und strömt motorisiert nach Norden. Ob sich da zwei Generale ein kleines Wettrennen gönnen?

28.03.1940
08.00 Uhr
Narvik gefallen! Ebenso Lulea! Gestern war ein guter Tag wie heute an der ganzen HKL- es purzelt halt alles durcheinander- kaum Verluste, wir Gebirgsjäger haben in Narvik die letzte Kompanie Briten-Ari beseitigt es fehlen nur noch Kiruna und ein Ort an der Küste, der wie eine spanische Limonade klingt- Haparanda.
14.00 Uhr
Aber während ich hier noch schreibe, haben sich an der Front die Dinge überschlagen- durch konzertierte Überraschungsmanöver zeitgleich mit Angriffen der Marine und Stukas wurden die letzten feindlichen Regimenter in Skandinavien ausgeschaltet. Der Kommodore der Kirchseestadt, Kapitän von Klaus, hat das EK I erhalten! Kanonier Huber vom ArR60 das EK II!
SONDERMELDUNG! NORWEGEN UND SCHWEDEN KAPITULIEREN!
Wir haben den Feldzug gewonnen!
Und wir sollen auf Anordnung des OKH ALLE SONDERURLAUB ERHALTEN!!!! Ich freue mich auf daheim, Schweighofer aufs Gesicht seiner Frau, wenn sie den Hund sieht und Oberstleutnant Kühnhaupt auf ein Wiedersehen in der Fremde. Wo er hinfährt, erfahren wir nicht.

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Kapitel III Fall Gelb

Frankreich! Der Erbfeind! Das Land, wo man Schnecken und Frösche isst! Das Land, in dessen Erde die Blüte einer Generation europäischer Männer liegt- warum nur haben uns Franzosen und Tommies nur den Krieg erklärt? Wegen der Polen? Man hätte sich doch noch irgendwie arrangieren können, oder nicht? Na, jetzt geht es eben wieder gegen die Franzosen! Zum Glück war mein Heimaturlaub ohne Zores! Rosenheim war wie aus dem Ei gepellt, und im Park-Salon hat mir der alte Oberkellner, der seit neuestem auf dem Revers seines Fracks mit seinem EK II aus dem letzten Krieg renommiert, eine riesige CREMESCHNITTE gratis serviert! Und als ich mit Irene am Hauptplatz beim "Blitz-Kurier" eine dieser neumodischen Farbbildkameras von AGFA erstand, fragte uns der Besitzer, der Herr Rothschöttel, ob das Gerät für unsere Hochzeitsbilder sei- worauf Irene antwortete, die Tochter des Stadtkämmerers käme nur bei einem Hauptmann unter die Haube! Das ließ mich etwas erstaunt aufblicken, aber der Herr Rothschöttel half mir galant aus der Patsche, indem er entgegnete, in diesem Krieg gäbe es für solche wackere Oberleutnante mit Verwundetenabzeichen ja noch jede Menge Gelegenheiten für Beförderungen. Ich war sauer. Ziemlich. So war das also: Eine Ritterkreuzjägerin! Urlaub in Griechenland mit Irene? Jawohl, Frau Hauptmann!
Alles, was das Heer nur hergibt, ist mit der Ausnahme der Grenzgarnisonen im Westen aufmarschiert! Vor allem Veteranen in den 37 Divisionen der ersten Welle, dazu 7 Geschwader der Luftwaffe und 6 Geschwader der Kriegsmarine unter der Führung der Kirchseestadt und der Wildner! Unterstützt werden wir von weiteren 13 Infanterie-Divisionen der Reserve, zusätzlich 8 nagelneue Jagd- und Bomber-Geschwader der Luftwaffe, 6 Divisionen Panzer, dazu 5 Regimenter Flak und Artillerie sowie ein Regiment Panzerjäger.

Wollen wir hoffen, daß unsere Verlustzahlen nicht nach oben schnellen werden! Der Hund vom Schweighofer ist mittlerweile ein dicker Welpe geworden- vor lauter Leckerlis! Der wackere Oberfeldwebel hat für Wolf mittlerweile ein Wurst-Verbot verhängt. Bis er ausgewachsen ist, dann soll er Wurst fressen, bis er platzt! hat Schweighofer geschimpft, und Wolf dabei ein dickes Rad Braunschweiger zwischen die Lefzen geschoben. Braver Hund!
Unsere Armee ist in 5 Kampfgruppen unterteilt, die Schlachtordnung sieht aus wie folgt:
Kampfgruppe I (KG1), die aus zwei Flügeln besteht: IR 3, 6, 11 und 14, ArR4, StuGR1, PzR7 und 8, unterstützt durch Bombergeschwader 13 und Zerstörergeschwader 15. Ihre Aufgabe ist es, Leeuwarden und Emmen zu erobern.

Kampfgruppe II (KG2), die ebenfalls aus 2 Flügeln besteht: IR16, 31, 41 und 51, ArR 2 und 55, PzR24, SSPzR45, unterstützt durch Bombergeschwader 35, die Zerstörergeschwader 33 und 34, dazu Aufklärungs-Abt.17. Diese Truppen müssen Enschede erobern und jegliche Entlastungsangriffe des Feindes über die Issel und den Niederrhein bei Nimwegen abwehren. In Emmerich liegt zur Reserve eine Festungsdivision. Eine weitere Kampfgruppe, KG3, liegt am Rhein. Ihr operatives Ziel ist es, Venlo und die Brücken über die Maas zu erobern. Dazu stehen ihr zur Verfügung: IR48 und 56, FJR 1 und 2, PioR47, PzR62, StuGR61, ArR25, unterstützt von Stuka-Geschwader 63 und den 67er-Emils.

Kampfgruppe IV (KG4) wiederum besteht Großteils aus Veteranen der Feldzüge in Polen und Skandinavien. Wir liegen im Raum Aachen! Ein ziemlich bunter Haufen, der Genk und dessen Kohlegebiet, erobern soll, dazu Maastricht mit den Brücken über die Maas sowie Lüttich mit Flughafen und vor allem Eben Emael- die große Festung am Albert-Kanal! Kühnhaupt meinte, das ist eine Aufgabe für die Fallschirmjäger- wen sonst? Na ja, Herr Oberstleutnant, war sich Schweighofer nicht zu blöd, wenn mir Gebirgsjaga unseren Mulis des Fliagn a no beibringa kunntn, dann warat ma scho söba die Richtigen, für die Hetz! Kühhaupt beäugte unseren Hundehalter samt Hund mit einer kuriosen Mischung aus Wohlwollen und Strenge: "Lokalkolorit, wohin man sieht, nicht wahr, Oberfeldwebel!" "Ja mei, Herr Oberstleutnant, aber mit an guaten Arzt kriegt ma dös doch schnell wieder weg, oder?" Auch Wolf stimmte ins folgende Geheul mit ein! Für unsere Aufgaben stehen bereit: GJR20 und 23, IR79, GrR22 und 68, FJR3, SSIR38, PzR53, PzR Condor1, SSPzR57, SEPioR1, die FlaR59 und 68, das ArR64 und dazu Brücken-PioR58, sowie Festungsdivision 2. Unterstützung aus der Luft bieten Bombergeschwader 71 und die Emil-Geschwader 10 und 65, von Feldflugplätzen in Cochem und Bonn.
Unsere Hauptstreitmacht jedoch ist Kampfgruppe V (KG5) im Süden der HKL, im Raum zwischen Trier und Saarlouis: die PzR21, 29, 42, 46, 50, Condor 2 und SSPzD40, StuGR Gift, Panzerjäger-Abt. 73, IR18, 28, 52, PioR19 und 27, ArR 37 und 60, GrR26, die Festungsdivisionen 3 und 4, unterstützt durch Bomber-Geschwader 44 und CondorII, dazu die Zerstörer-Geschwader 9, Stuka-Geschwader 9, Emil-Geschwader Condor. KG5 hat die Aufgabe, Luxemburg zu kassieren, das belgische Arlon mit seinem Bahnhof aber vor allem, die Stadt Thionville in Fronkreisch und die nördlichen "Ausläufer" der Maginot-Linie vernichten! Die ganze Deutsche Armee brennt darauf, den Sommer 1914 endlich zu wiederholen, aber diesmal mit Erfolg bis nach Paris zu kommen!

10.05.1940

06.00 Uhr
Feldmesse! Ich habe noch nie so viele Gebirgsjäger, Landser, Fallschirmtruppen, Panzerfahrer, Artilleristen und Luftwaffen-Angehörige bei der Feldmesse gesehen! Die Kameraden mit den Runen natürlich ausgenommen- ich glaube, die glauben Glaube sei Aberglaube- was da wohl dahinter steckt? Ich weiß es nicht! Ich glaube aber auch nicht, daß die meisten der Kameraden, die da einmütig, die Hände gefaltet, mit gesenktem Kopf, ein Knie auf dem Boden, dem Herrn Militärgeistlichen katholischer Provenienz wirklich mit beiden Ohren zugehört haben- wie viele haben während der salbungsvollen Predigt in Wirklichkeit an ihre Lieben daheim gedacht, an ihre unmittelbare Zukunft, die nächsten paar Stunden nur- wird es mich erwischen? wird es wehtun? werde ich tapfer oder feige sein? Wie viele Herzen haben, wie meins, bis zum Halse geklopft! Wie viele haben einfach nur Angst gehabt? Wahrscheinlich grade die Mutigen! Wie Schweighofer um seinen Hund.

Warum sind wir hier? Diese letzte Frage natürlich weise ich persönlich weit von mir- sind wir nicht hier, um die Schandverträge von Versailles zu berichtigen? Friedensverträge, die zwar den Rachedurst der Franzosen stillten, aber durch ihre Unmäßigkeit derart tiefes Leid über die Menschen daheim brachten, die am allerwenigsten Schuld am Krieg hatten: Kinder, Alte, Frauen, unsere Krüppel und Entstellten, die kleinen Leute- erwischt hat das doch weder den Kaiser noch seine kriegslüsterne Entourage, die ganze Blase bei Hof, die adlige Kamarilla, die sich vom Krieg Vorteile erhoffte! Mein armer Vater hat mir immer wieder gesagt: Der ganze Krieg war für die Würscht'! Alles UMSONST! Die Opfer, die Strapazen, das ganze Leid und Elend! Diese Schweine! Diese Verbrecher auf allen Seiten! Die Leute, diese Vorbilder, an die wir alle unser Leben lang geglaubt haben, und auch die Pfarrer!!! Wie ich das erkannt habe, Bub! Da ist etwas in mir zerbrochen, und das ist nimmer heil geworden!
Der Vater ist dann immer zum Herrgottswinkel gehinkt, hat die kleine Lade aufgezogen und das schäbige graue Kartonschächtelchen daraus hervorgeholt. Er hat es dann aufgemacht, und den Inhalt gestreichelt. Und wenn sich der Vater mit zitternder Hand das Eiserne Kreuz an sein dünnes Hemd gesteckt hatte, pflegte er sich umzudrehen, und mit der Prothese zu salutieren: "Und das habe ich bekommen, für ein Kreuz aus Blech: Alpträume, ein steifes Knie, eine kaputte Hand, ein Aug' aus Glas!" Und dann hat der Vater immer geweint. Und wir auch. Ich, die Mutter und der Harald, mein kleiner Bruder! Ich muss nur aufpassen, daß der Hund vom Schweighofer nicht auch noch anfängt!! Wir hingegen, wir kämpfen nicht für die Machtlust des Herrschers, sondern nur dafür, dieses Unrecht wieder gut zu machen! Es kann doch keinen anderen Grund geben, oder?

08.00 Uhr
GENERAL-ANGRIFF! DER KAMPF UM FRANKREICH HAT BEGONNEN!
ÜBER UNS HEULEN Flugzeuge und Granaten in Richtung Feind. Das klingt nach Macht! Das klingt nach Stärke! Alles vibriert, die Luft dröhnt und saust in den Ohren, jetzt röhren auch noch die Panzermotoren los! Ich kriege jedes Mal eine Gänsehaut und muss blöde grinsen- warum, bleibt mir ein Rätsel. Aber es macht Stimmung! Der Hund vom Schweighofer hingegen macht seinem Herrl ein Lackerl auf den Schuh. Ich schaue auf meine Uhr: X-Zeit minus Eins! Gleich werde ich in meine Trillerpfeife blasen und die Gebirgsjäger meines Zuges zum Tänzchen bitten!
Tagebuch in die Tasche und hinein ins Feindesland!

10.05.1940
14.00 Uhr
Die Grenzübertritte gelangen (auch dank Unterstützungsfeuer durch Schiffsartillerie und Luftwaffe) an allen Punkten der HKL. Unsere Truppen sind auf nur schwachen Widerstand gestoßen, etwa durch Grenzwachen in Maastricht. Wir erwarten etwaige Gegenangriffe mit Gelassenheit. Wir haben bisher keinen einzigen Verlust zu vermelden! Wir Gebirgsjäger sollen nach Ari-Vorbereitung gegen Belgische GbJ antreten! Wieder einmal GbJ! Würde nur zu gerne nach dem Krieg mit einem von denen, egal ob Franzose oder Brite oder Belgier ein Schwätzchen halten- wir sind schließlich alles Gebirgsjäger, oder nicht? Ich würde auch lieber mit den Kerls den Großen Watzmann besteigen, als auf sie zu schießen! Mit Verlaub, noch lieber würd' ich eine Maß mit denen Saufen, Herr Oberleutnant, sagt Schweighofer wieder einmal en passant. Der Mann sollte eine Sammlung seiner Aphorismen anlegen.
Verdammter Krieg!!!

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11.05.1940
08.00 Uhr
Erste Lagebesprechung! Ernste Mienen bei unseren Stabsoffizieren- Oberst Gerstl, Oberstleutnant Kühnhaupt, Hauptmann Boxberg, all die andren Offiziers-Kameraden der Bataillone unseres Regiments, wir alle blicken besorgt drein. Dann hebt Gerstl an: "Meine Herren! Alles mal herhören! Ich habe grade Meldung erhalten von der Division. Die Lage ist wie folgt: In einem Seegefecht südwestlich der Insel Texel hat unsere Schwere Gruppe bei leichtesten eigenen Verlusten (200 Mann auf der Wildner, zusätzlich 2 Zerstörer der Z-Flottille Maho) 10 Leichte Kreuzer und ein Schlachtschiff der Royal Navy versenkt!" Jubel. Gerstl beschwichtigt mit den Händen. "Die KG 1 und 2 haben alle ihre Primärziele erreicht! Die Flugfelder von Leeuwarden und Zwolle sind erobert, die dazugehörenden Städte werden belagert, Venlo, Emmen und Meppel sind gefallen. KG 3 belagert Eindhoven und hat die Gelder-Brücken südöstlich Apeldoorn gesichert. KG 4 hat Lüttich, Maastricht und Genk erobert. Dinant und Bastogne haben sich bereits zu offenen Städten erklärt. KG 5 hat Thionville genommen, ebenso Luxemburg und Arlon. Der nördlichste Abschnitt der Maginot-Linie wurde dabei völlig von Sedan abgeschnitten." Noch lauterer Jubel! "Leider habe ich nicht nur gute Nachrichten. Denn das OKH sieht sich gezwungen, die Festungs-Divisionen zu Brückenpionieren umzuschulen! Hier sind unsere Verlustzahlen entlang der gesamten HKL:
140 Panzer,
700 Mann Infanterie,
1.100 Fallschirmjäger,
700 Pioniere,
300 Grenadiere,
40 Spähwagen,
30 Bomber,
40 Stukas,
20 Pak
500 Gebirgsjäger

"Davon hundert unserer eigenen Kameraden der ersten Kompanie im Bataillon Kühnhaupt, die gestern bei der Vernichtung des feindlichen GJ-Regiments gefallen sind oder verwundet wurden. Auch Oberleutnant Bleich und sein Zug II haben sich durch besonderen Mut ausgezeichnet! Meine Herren, weiter so! Wegtreten!"

Ja, das sagt sich so leicht! Die gefallen sind oder verwundet wurden. Ich werde dieses Schlachtfeld, diesen Wald hart am Rande des Flugfeldes von Lüttich nie vergessen! Und auch nicht all die armen Kameraden, deutsch und belgisch, die da in ihrem Blut lagen, die einen schon mit starren Augen, die anderen mit schmerzverzerrten Mienen. Und wenn ihre Gesichter gelb waren, dann nicht vor Neid, wie bei meinem lieben Kompaniechef Boxberg!
Vom Feuerüberfall unserer Ari überall Leichen, zerfetzte Holzstämme, Körperteile in den Ästen- es war fürchterlich. Und wieder habe ich Gebirgsjäger kotzen sehen! Aber nicht alle, bloß den Gefreiten Müller, als der bemerkte, daß er mit seinem linken Bergschuh in ein menschliches Gehirn getreten war, das dort in einer halben Hirnschale wie im zerbrochenen Ei des Vogels Roch am Waldbogen lag, schon von Ameisen und Fliegen umkämpft. Wie Hundekacke habe sich das angefühlt, ebenso weich und schmierig, nur der Geruch sei anders, sagte mir der Gefreite mit grünem Gesicht. Armer Müller!!
Mein Zug ist bald drauf ziemlich arg gebeutelt worden. Zunächst lag der heile Teil des Waldes noch still und diesig im Sonnenlicht, wir tasteten uns langsam und gespannt vor, bis wir- in ein MG-Nest gelaufen sind, das in einem Dickicht gut getarnt auf uns gelauert hat! Dazu wurden wir auch noch mit Steilfeuer aus 5cm- und 8cm-Mörsern belegt! Wir konnten eine ganze Zeit lang nicht ausmachen, woher das Feuer auf uns kam- aber immer mehr Männer wurden von den Garben zum Totentanz aufgefordert TAKTAKTAKTAK-TAKTAKTATAKATAKATAK dazu das BLOPP BLOPP BLOPP der Granatwerfer und das Knallen Sekunden später! Männer brüllten, Karabiner bellten, Handgranaten krepierten – Ich muss zugeben, ich hatte die Lage nicht mehr ganz unter Kontrolle, und war selbst knapp am Rande des Zweifels...bis wieder einmal der Schweighofer mich gerettet hat- er hat das Mündungsfeuer als erster ausgemacht und ist nach Brüllen einiger kurzer Befehle mit einer geballten Ladung Handgranaten durchs Unterholz bis auf 20, 30 Meter an die feindliche Stellung heran gerobbt. Wir haben blind Feuerschutz gegeben. Ich habe dann gesehen, wie er rasch aufgesprungen ist, um die geballte Ladung zu werfen- was ihm gelingt, als er plötzlich mit einem Schmerzensschrei niedersinkt! Ich weiß nur, daß ich SCHWEIGHOFER! SCHWEIGHOFER! IHR SCHWEINE!!! gebrüllt habe, und losgestürmt bin- und links und rechts von mir fünf, sechs Kameraden, die mit mir losstürmen wie die Wilde Jagd- ich habe das ganze Magazin meiner MP leergeschossen, und immer noch habe ich draufgehalten, bis ich endlich bei meinem Oberfeldwebel war- ich drehe ihn auf den Rücken- und Schweighofer- er grinst blöd- er lebt!
Oberschenkeldurchschuss und Verwundetenabzeichen Numero Zwei! Wenn da nicht bald ein EK I kommt? Passen's bitte auf mein' Hund auf, Herr Oberleutnant, hat er geflüstert. Wird gemacht! Und die armen Belgier? Da musste ich traurig den Kopf schütteln. Von denen lebt keiner mehr. Er ist dann ohnmächtig geworden, als ich ihm die Aderpresse anlegte. Aber ein schwerer Teufel ist er schon, der Schweighofer! Der Gefreite Müller und ich haben es dann mit Hilfe zweier weiterer Männer der dritten Kompanie kaum zu viert geschafft, den Oberfeldwebel zu bergen und zum nächsten Verbandsplatz zu schleppen. Für ein Drittel meiner Männer kommt allerdings jede Hilfe zu spät, und 5 weitere sind schwer verwundet.

12.00 Uhr
Schlechtwetterfront! Die Truppe nutzt die Zeit ohne Luftunterstützung, um hastig Treibstoff und Munition zu fassen! Die einzigen nennenswerten Kampfhandlungen finden im Gebiet der KG 5 am linken Ufer der Mosel statt, wo westlich Thionville eine Konzentration feindlicher Ari und Flak zerschlagen werden soll, sowie bei KG 3, die Eindhoven nimmt und die Artillerie-Stellungen östlich Herzogenbusch angreift. Mit gemischten Resultaten, wie Kühnhaupt mir versichert hat. Es ist schon zu Beginn dieses Feldzuges zu sagen, daß die Westalliierten aus andrem Holz geschnitzt sind, als Polen und Skandinavier. Wie ich es hasse, diese fürchterlichen Briefe in die Heimat zu schreiben! Ich sehe es förmlich vor mir, wenn so eine arme Frau vom Postboten die Hiobsbotschaft erhält, wie sie weint und nicht und nicht weiß, wie sie das ihren Kindern erklären soll, wenn sie von der Volksschule heimkommen: der Vati kommt nimmer! Gottseidank können meine Eltern mich jetzt nicht sehen... Verdammter Krieg!!!
Beim Lazarettzug gab es heute einen herzlichen Abschied von den Verwundeten (zum Glück!), die ins Kriegslazarett nach Aachen verbracht werden. Fast hätte man uns erwischt, wie wir dem bleichen Schweighofer einen satt glucksenden Flachmann unter die Decke schmuggelten- sieht etwas spitz aus, um die Nase, und die geröteten Augen sprechen von Fieber. Aber der Schnaps wird ihm schon helfen! Zumindest gegen Schmerz und Kummer. Und was kann ein Schnaps schon mehr tun? Der Hund vom Schweighofer jault trotz extra Wurst-Rationen nach seinem Herrchen und bleibt erst mal bei mir. Schnaps gibt's für den Wolf aber keinen!

16.00 Uhr
KG 1 erobert Zwolle und Leeuwarden, bei Verlusten von lediglich 200 Mann. Ihre nächsten Ziele sind Den Helder und die Halbinsel Nordholland, mit den Städten Alkmaar, Haarlem und Amsterdam. KG 2 hat entlang der Issel provisorische Stellungen bezogen und mit ihren Spitzen Fühlung zu KG 1 bzw. KG 3 aufgenommen. KG 3 ist im Raum Eindhoven-Herzogenbusch in schwere Abwehrkämpfe verwickelt. Wie es aussieht, haben die drei versammelten Nordsee-Löwen, die Briten, Belgier und Holländer, mit ihren albernen Löwen im Wappen, doch noch Lust aufs Kämpfen! KG 4 stößt in einem breiten Keil in die belgische Ebene vor. Ziel: Brüssel! Wir GJ vom 20er und 23er jedoch, werden zusammen mit GrR66 Lüttich, samt Flughafen, Brücken und Stadt, gegen Angriffe aus dem Südwesten sichern. Elemente unserer KG 4 haben Dinant und Bastogne besetzt. Die südliche Spitze hat ebenfalls Fühlung mit KG 5 aufgenommen. Laut Oberst Gerstl hofft das OKH, bald eine durchgehende HKL bilden zu können. Danach dürfte es zu gewissen Umgruppierungen innerhalb des Heeres kommen, und die Kampfgruppen je nach Lage neu gebildet werden. KG 5 wurde in schwerste Kämpfe verwickelt. Die Abwehrschlacht von Thionville zum Beispiel! Allein 50 StuG ausgefallen, das Regiment Gift wird zur Auffrischung aus der HKL gezogen. Ebenso die 73er-Panzerjäger, mit insgesamt 70 Kampfmittel-Verlusten und die frischen Brückis- gleich beim ersten Gegenangriff 400 Mann perdu! Beim benachbarten PioR sogar 500 Mann! Doch dank dieses Opfers ist es PzR Condor1 und SSPzR40 gelungen, sich endgültig am linken Mosel-Ufer festzusetzen! Ohne Luftunterstützung wäre das ja auch gar nicht möglich gewesen! Andreas Wagner von der StuSt72 wurde für den Abschuss von sieben schweren französischen Geschützen, die anderenfalls das Überqueren der Mosel unmöglich gemacht hätten, sogar als Held im Wehrmachtsbericht erwähnt!

Neue Verluste gesamt:
700 Mann Infanterie
400 Brückenpioniere
600 Pioniere
80 Panzer
60 StuGs
30 Bomber
40 Pak

Da unser Wetterfrosch für morgen wieder einen lieblichen Landregen angesagt hat, werden die KG 4 und 5 wohl die nächste Zeit ihre Wunden lecken! Wie sagte der Kühnhaupt in seiner abgehackten Art: Lieber Freund, wir sind zu schnell! Und zu tief vorgestoßen! Der Troß hält nicht Schritt! Sie werden sehen, das wird heißen: Konsolidieren! Geländegewinne sichern! Auffrischung! Die restliche Arbeit muss bei Sonnenschein eben eine Weile unsere wackere Balkenkreuz-Flugschau erledigen! Und wir hocken eben ein paar Wochen in diesem Wald, während der Rest...ach, lassen wir's! Die mit ihrer HKL! Zu weit auseinander gezogen, sind wir! Wen der Feind davon Wind kriegt, und der stößt mit seinen verdammten Panzern durch, dann sind wir geliefert! Von wegen 1914! Da sind wir schneller daheim, als unsere alten Herren damals! Sieht denn das keiner, da oben? Ich glaube es kaum! Ich möchte wetten, da steckt hrmm der Fürch... harramp der Fürchgr... der Führer dahinter! Na, ich muß aber komisch geschaut haben, weil Kühnhaupt exakt nach diesen Worten hustend das Weite suchte. Wenn der Boxberg sowas hört, ist der Oberstleutnant geliefert! Der feine Boxberg ist glatt imstande, und holt uns noch die Gestapo ins Haus! Ich werde mit ihm reden müssen! Und zwar dringend!

12.05.1940
08.00 Uhr
Neuer Befehl vom OKH! Thionville ist zu halten, die Bunkeranlagen in unmittelbarer Nähe der Stadt sind zu vernichten! Ebenso die Kasematte 180, deren Ari bis in die Stadt reicht. Doch der Rest der Maginot-Linie ist zu umgehen! Das wurde aber auch Zeit, meine Herren! Schwere Luftkämpfe im Raum Genk-Lüttich! Doppeldecker gegen Emils! Ein Massaker! Die Armen (Doppeldecker)!
12.00 Uhr
Umgruppierung im Norden der Front! Nachdem die Erdwerke westlich Zwolle außerordentlich geschickt angelegt wurden, und feindliche Ari diese Werke gegen Angriffe über den Fluß sichert, wird KG 1 entlang der Issel nach Norden vorstoßen, um den Fluß in der Nähe seines Mündungsgebietes mit Hilfe von neu aufgestellten Brücken-Pionigel zu queren. Der Feind wird durch eigene Kräfte daran gleichzeitig gehindert, die Issel östlich Apeldoorn zu überqueren und uns in den Rücken zu fallen! Die Schwere Gruppe verlegt ebenfalls nach Den Helder, um den Hafen zu schützen. Ansonsten: Nachschub ran, was nur geht!

13.05.1940
12.00 Uhr
Abwehrkämpfe entlang der gesamten Issel! Der Feind scheint unsere Absichten zu erraten, aber seine Gegenmaßnahmen sind von keinem Erfolg gekrönt! Unsere Verluste sind hingegen minimal: 20 Panzer und 200 Mann Infanterie! Die HKL ist mittlerweile fast durchgehend geschlossen, einzig zwischen Genk und Eindhoven klafft eine Lücke, die jedoch mangels feindlicher Truppen in dem Gebiet keine Gefahr darstellt. Auch die andren KG melden: Im Westen nichts Neues. Die Fouriere sind dankbar! Nur in der Luft wird gekurbelt, was das Zeug hält! Und fast immer sind unsere Jungs im Vorteil! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Holland und Belgien der Durchbruch gelingt! Möchte wissen, wie es dem Schweighofer geht! Sein Hund schleckt mir grade die Hand, der alte Schlawiner! Willst wohl ein Wursti, gelt? Kriegst gleich! Ja, ja, ein Hund müsst' man sein! Da würde jeder mich streicheln und füttern wollen, und mit mir spielen, anstatt zu versuchen, mich abzuknallen! Egal! Ich muss mich weiter fretten, um wenigstens ein paar meiner Männer und mich selbst durchzubringen!!!
16.00 Uhr
KG 1 sammelt sich für den Sturm auf Haarlem/Amsterdam, wobei sie von See her von der Kriegsmarine artilleristisch unterstützt werden. KG 2 ist in schwere Kämpfe im Raum Zwolle verwickelt. Das wasserreiche Terrain erleichtert den Verteidigern die Sache ungemein, während wir nur stückchenweise weiterkommen. Schwere Verluste bei der Luftwaffe: 90% der StuSt63 von feindlichen D-520 abgeschossen! ZerSt15 70% Verluste, dazu insgesamt 7 Emils über Eindhoven bei den JgSt10, 65 und Condor1! Bei der Eroberung von Herzogenbusch durch KG3 sind 400 FJ gefallen oder verwundet worden! Wir 23er haben Namur genommen, PioR1, IR79 und SSpzR57 haben zuvor gemeinsam die Kasematte westlich Namur zerstört: 10 Panzer, 300 Pioniere und 400 Mann Infanterie verloren. Der Flughafen von Brüssel liegt seit heute in Reichweite unserer schweren Ari, die mittlerweile gepfefferte Grüße aus Kruppstahl in die Stadt der Spitzen schickt. Elemente unsere KG 4 haben in einem Wald südöstlich Bastogne ein Regiment belgischer Jäger lokalisiert, morgen werden die wohl eins auf den Deckel kriegen. KG 5 hat ihren Kampfauftrag erfüllt und kann nun außerhalb der Reichweite der Kasematten der Maginot-Linie ihre Kräfte auffrischen und sich umgruppieren! Bei den abschließenden Kämpfen verloren wir 300 Pioniere und 20 Panzer. Kommt Zeit, kommt Rat!


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Save the last dance for me!

14.05.1940
08.00 Uhr
Gegenangriffe entlang des gesamten Mittelabschnitts der Front! Heftige Luftangriffe auf die Panzer und Ari-Regimenter von KG 3! Aber in kühnem Handstreich gelingt es IR56, Tilburg zu nehmen. Breda samt Flugfeld liegen in Reichweite. Übergang über die Issel nördlich Zwolle gelungen, allerdings bleiben uns die Erdwerke rings um Apeldoorn ein Dorn im Auge! Wir 23er haben die Gegend um Namur gesäubert, Charleroi und sein Flugfeld sind nunmehr ohne Garnison! Daher sind unsere GJ-Kollegen vom 20er in die Lastwagen gesprungen und zum Flugfeld gesaust! PzR50 hat den Befehl erhalten, morgen die Maas westlich Dinant aus eigener Kraft zu queren und GJR20 zu unterstützen! Könnte es sein, daß der heutige Tag schon die Wende markiert? Der Hund vom Schweighofer jedenfalls markiert auch schon die Wände!


12.00 Uhr
Dammbruch im Norden! Endlich ist KG 2 der weiträumige Durchbruch in Richtung Apeldoorn und Hilversum gelungen. Sobald Breda genommen ist, haben wir die Holländer in einem riesigen Kessel in der Falle! Auch in Belgien kommen wir voran, Brüssel ist bis auf ein paar Batterien Pak seiner Ari beraubt und ohne Flugfeld unserer Kanonade schutzlos ausgesetzt- wir werden wohl bald stürmen! Was sich westlich der Dender und der Schelde verbirgt, wissen wir vorerst nicht. Aber sobald Sedan im Süden genommen wurde, sollen laut Oberst Gerstl Aufklärer ins französische und belgische Hinterland fliegen, um Klarheit zu schaffen. Außerdem hat der Chef der KG 5, ein Generalmajor Schlumpeter, ohne die Erlaubnis vom OKH begonnen, je nach Lage Widerstandsnester entlang der Maginot-Linie nach eigenem Ermessen anzugreifen- das ist eine ungeheuerliche Entwicklung! Und die Franzosen stehen belämmert da, haha! Aber wenn Generalmajor Schlumpeter Pech hat, und hohe Verluste erleidet, kommt der vors Kriegsgericht, sobald der Führer das erfährt!
16.00 Uhr
Breda erobert! Somit ist Holland im Sack! Auch Brüssel wird bald fallen, und dann? Hoffentlich ein paar Eiserne Kreuze und ein paar Tage Rast! Nimwegen ist nach heftigen Häuserkämpfen gefallen!
SONDERMELDUNG!! AMSTERDAM GEFALLEN! Nach heftigen Kämpfen und dem Rückzug der verbliebenen Verteidiger ist heute Aufklärungs-Abt.5 in Amsterdam eingerückt! Holländisches Königshaus von Royal Navy eakuiert!
Holland wird nicht mehr lange durchhalten! Wir haben allerdings 1.000 Mann Infanterie und 100 Panzer verloren!

15.05.1940
08.00 Uhr
SONDERMELDUNG! BRÜSSEL und SEDAN GEFALLEN! In einer letzten gewaltigen Anstrengung gelang es GrR66, die belgische Hauptstadt zu erobern, während IR18 die berühmt-berüchtigte Festung gestürmt hat!
Auch haben wir Nimwegen und Apeldoorn erobert! Allerdings um den Preis von 800 Mann des IR51. Das alliierte Kartenhaus im Westen droht, zusammenzufallen! Was noch an holländischen Kräften vorhanden ist, wird von uns langsam in Richtung Den Haag und Utrecht abgedrängt. Wo bleibt bloß der Tommie? Wo bleibt der Franzmann? Alle schon wieder daheim? HA!
16.00 Uhr
Die KG 1, 2 und 3 bilden nun die Backen einer gewaltigen Zange, die Rest-Holland unweigerlich zermalmen wird! KG 4 fasst Nachschub und gräbt sich ein. KG 5 zieht sich endgültig hinter die Reichweite der feindlichen Festungs-Ari zurück- und hat einen neuen Kommandanten! Generalmajor Tannhäuser wird nach Berlin geflogen, wo ihm der Prozeß gemacht wird, was mir Boxberg süffisant unter die Nase rieb- denn Befehl sei Befehl, und wer dagegen verstoße, gehöre eben an die Wand! Ich denke, möglicherweise geht es um mehr, als nur Prinzipien. Hoffentlich kommt Boxberg nie in die Lage- aber woher denn, dazu bräuchte der Mann nämlich INITIATIVE!!!


16.05.1940
08.00 Uhr
Umstrukturierungen in der Armee! KG1 und KG 2 werden zur neuen KG Nord zusammengefasst, KG 3 und KG 4 zur KG Mitte und KG 5 heißt ab heute KG Süd. Hilversum, eine der letzten Bastionen der Holländer, ist gefallen! Damit steht der Endkampf um die Niederlande kurz bevor. Oberstleutnant Kühnhaupt weiß zu berichten, daß unsere Truppen im Norden auf obersten Befehl ihre Kräfte sammeln und in ein paar Tagen angreifen sollen. Die Luftwaffe hat wegen Schlechtwetter Hausarrest und muss die Fenster putzen!
14.00 Uhr
Wir vom GJR23 haben uns klammheimlich an Valenciennes heran gerobbt und spähen etwaige Schwachstellen des Gegner aus- wir können am Horizont nämlich Staubfahnen erkennen- der Gedanke an feindliche Panzerrudel ist beunruhigend, zumal es in unserer beschaulichen Ecke der Front an Pak und Panzern empfindlich mangelt. Insgesamt hat unsere Armee, um im Zeitplan zu bleiben, nur noch die Großräume Antwerpen und Den Haag-Rotterdam zu erobern, ehe wir endlich Urlaub kriegen! Wenn halt nix dazwischenkommt, etwa schlechte Nachrichten, oder ein Kopfschuss.

17.05.1940
08.00 Uhr
Donner! Regen! Schlamm! Dennoch Kämpfe in Süd-Holland, vor allem im Raum Dordrecht-Den Haag. Antwerpen ist von unseren Kräften umzingelt. Im Süden der Front bereitet sich die KG Süd auf ihren Ausbruch ins französische Hinterland vor- mit Reims als Etappenziel! Ohne Luftwaffe ein Ding der Unmöglichkeit! Anglo-belgische Versuche, mit Panzern und Infanterie bei Brüssel die Dender zu überqueren, werden blutig abgewiesen. Die Schlacht um Valenciennes, an der hauptsächlich Gebirgsjäger und Fallschirmjäger beteiligt sind, erweist sich nicht nur wegen des Schlammes als zähe Angelegenheit. IR56 hat kampflos den Hafen von Vlissingen besetzt. Ein Marinestützpunkt mehr! Das beschädigte Schlachtschiff Wildner und der havarierte Schwere Kreuzer Berglöwe nehmen mit Volldampf Kurs auf den Hafen und seine Trockendock. Die Bomberstaffeln 30 und 35 fliegen Aufklärungs-Missionen weit in die Nordsee hinaus. Die Luftwaffe verlegt weitere Geschwader aus Sedan in den Raum Charleroi. Ich füttere den Hund vom Schweighofer und gehe mit ihm am Ufer der Dender Gassi. Ich bin froh, um die Hunde-Gesellschaft. Ist ruhig geworden, seitdem sein Herrchen im Lazarett, wie ich doch meine, die Krankenschwestern auf Trab hält! Wenn das die Frau Schweighofer wüßte!


12.00 Uhr
Endkampf um Holland! Dordrecht, Den Haag und Hoek van Holland erobert! Der Flughafen von Antwerpen ist besetzt, doch um die Stadt einzunehmen, brauchen wir Artillerie! Valenciennes ist endlich gefallen! Wir fragen und ständig, wo die Hauptmacht der Franzosen bleibt- worauf warten die? Bis wir in Paris sind? Latrinenparolen machen die Runde- eine Falle, ist das, heißt es mal, dann wiederum, daß die schon am Ende sind, andre meinen, die Tommies sitzen schon längst wieder daheim im Trocknen, und lachen sich eins, wie zu Napoleons Zeiten, während die Franzosen von uns eine vor den Latz kriegen! Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Unsere Bomber haben eine kleine Abteilung der Royal Navy entdeckt, die wohl Vlissingen bombardieren soll! Unser Gegenangriff wird wohl bald gestartet!
16.00 Uhr
SONDERMELDUNG! ROTTERDAM GEFALLEN!
Nach äußerst schweren Kämpfen ist es SSPzR45 soeben gelungen, die Hafenstadt zu erobern. Auch die andren Kampfhandlungen in Belgien und Holland lassen keinen andren Schluss zu, als von einem baldigen Zusammenbruch des Feindes auszugehen.

Anders die Situation in Frankreich, wo es Meldungen von starken feindlichen Panzerkräften im Raum Valenciennes gibt. Die Kameraden vom 22er haben ordentlich Prügel bezogen- 500 Mann ausgefallen! Der Gerstl telefoniert wie verrückt um Luftunterstützung, aber er ist nicht der einzige! Von Kühnhaupt weiß ich aber, daß unsere Truppen bereits in großer Zahl aus dem besiegten Holland in Richtung Süden abgezogen werden- das gibt noch ein Tänzchen! Ich frage mich, warum haben die mit ihren Panzern so lange gewartet? Ein schwerer taktischer Fehler! Den KG Süd hat ihre gesamten Panzer in Richtung Valenciennes abkommandiert, während ihre Infanterie und Ari die Städtchen Reims, Cambrai, St. Quentin und Amiens nehmen sollen. Unseren schweren Bomber haben südöstlich von Dover die letzte größere Ansammlung Leichter Kreuzer und von Zerstörern der Royal Navy im Ärmelkanal gestellt!
11 Zerstörer und 8 Leichte Kreuzer versenkt!

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18.05.1940
08.00 Uhr
Die Belgische Luftwaffe ist vernichtet! Ihre letzten beiden Doppeldecker-Staffeln wurden von 40 Emils ohne eigne Verluste über Brüssel in der Luft zerfetzt!
12.00 Uhr
SONDERMELDUNG! ANTWERPEN GEFALLEN! Das ist ein großer Erfolg für unsere Waffen!
16.00 Uhr
Reims erobert! Da werden heute Abend beim IR18 wohl die Champagnerkorken knallen! Und sobald die Panzer der KG Süd die Kanalküste erreichen, haben wir die ganze Briten-Blase im Sack! Dann ist Feierabend! Dann knallen in der ganzen Wehrmacht die Korken! Ich werde ja wohl träumen dürfen...aber unser Angriff auf Terneuzen bleibt im Sumpfgebiet westlich von Antwerpen stecken...mit schrecklichen Konsequenzen für die Kameraden...StuGR62 vernichtet, IR6 und 48 jeweils 500 Mann verloren, GrR24 400 Mann. 70 Panzer in den PzR21, 29 und Condor, nur um EIN Regiment Matildas zu knacken- das schreit doch nach stärkeren Kanonen für unsere Panzer! Der Feind ist noch lange nicht geschlagen, und unsere Nachschubwege immens lang- wenn wir jeden Feindpanzer erst im Verbund mit Ari und Luftwaffe "vorbereiten" müssen, läuft uns die Zeit davon! Bei der Offiziersbesprechung hat es geheißen, wir sollen den Feind binnen 10 Tagen so weit wie möglich zurückdränen, um bei eventuellen Friedensverhandlungen einen bessere Position zu haben! Wie soll das gehen? Nur um den Preis vieler Männer! Wieder einmal: Verdammter Krieg!

19.05.1940
08.00 Uhr
Jetzt geht es um die Wurst! Das OKH hat den Befehl zum Generalangriff gegen! Alles was wir haben, wird gegen den Feind geworfen. Ich bin gespannt, ob ich die Zeit finde, etwas festzuhalten! Ob es mich erwischt! Der Hund vom Schweighofer winselt, und schleckt mir die Hand. Braver Hund! Guter Hund! Gleich geht's los!
12.00 Uhr
Wir haben gegen französische Panzer gekämpft, im Wald von Valenciennes, und wir haben 500 Mann dabei verloren, bloß um 80 Matildas auszuschalten! Mein Zug lag zum Glück in der Reserve, aber Boxberg hatte ein grünes Gesicht, als er wiederkam...seine erste echte Schlacht, wie es scheint...2 Kompanien futsch! Ob die paar Soumas, die wir bei Arras erbeutet haben, das wett machen können? Abgesehen davon, daß die Franzosen südlich von Amiens mit Panzern angreifen! Zum Glück haben wir die Luftwaffe! Und den Hafen von Vlissingen, von dem aus laufend Regimenter übergesetzt werden, um dem Feind in den Rücken zu fallen...
16.00 Uhr
Brügge gefallen! Und das Flugfeld von Ostende! Wenn wir jetzt auch noch im Süden entscheidend durchgreifen, glaube ich langsam an einen Sieg unserer Waffen! Auch das OKH, denn unsere angeschlagenen Divisionen der KG Mitte dürfen Halt machen, und den Truppen der KG Nord den "Vortritt" lassen, bis wir einigermaßen schlagkräftig sind! Kühnhaupt sagte mir, für die "kaputten Einheiten" gäbe es eine Art temporärer Garnisonsdienst, ähnlich wie in Polen...schon wieder eine Demarkationslinie? Wie ich höre, soll auch die gesamte Ari und Flak so schnell als möglich an die Front! Denn hinter Kortrijk und Lille liegt schon der nächste Fluss! Und dahinter angeblich die allerletzte Bastion der Alliierten!

20.5.1940
14.00 Uhr
"Meine Herren, nach den schweren Kämpfen der letzten Tage, inklusive eines französischen Überraschungsangriffs der bei Abbeville mit Panzern vorgetragen wurde, und nur unter Aufbietung aller Kräfte gestoppt werden konnte, hat sich das OKH entschieden, von den Erstürmung der feindlichen Stellungen um Dünkirchen abzusehen, und einstweilen eine Auffangstellung entlang der Linie Ostende-Gent-Kortrijk-Lille entlang der Leie auszuheben und dort Nachschub an Munition, Treibstoff, Verpflegung und Ersatz abzuwarten. Währenddessen sollen Kriegsmarine und Luftwaffe den Feind zermürben. Die Operationen sind vorerst als abgeschlossen zu betrachten. Wegtreten!"

Soweit unser guter alter Oberst Gerstl. Na Gott sei Dank! Dem Blitzkrieg wird erstmals der Stecker gezogen. Ich will nur zu gerne wissen, wie viele Auszeichnungen die Armee sich bereits verdient hat! außerdem ist es jetzt Zeit, sich nach Schweighofer zu erkundigen und in die Heimat zu schreiben...der Hund vom Schweighofer wedelt auch schon, gelt, Hund?!

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Der Feind ist unter uns!


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Kapitel IV FALL ROT

Wieder an der Front! Und- ich müsste lügen, wenn ich nicht sagen würde- endlich! Der Heimaturlaub war ein Reinfall. Nicht daheim, freilich, denn die Eltern und mein Bruder Harald (der bald sein Abitur macht) haben sich sehr über meinen Besuch gefreut- ein wildes Durcheinanderreden war das, und Lachen, an jenem ersten Abend! Riesling haben wir getrunken, und Bier, dazu Cognac und Aquavit, von meinen Reisen!! Und die Frittatensuppe von Mutter war wieder einmal ein Gedicht, ebenso wie der Rindsbraten mit Rotkohl und Bratkartoffeln – oder die Zwetschgenknödel zum Nachtisch! Da war wie- wie Weihnachten oder Geburtstag zusammen! Und dann haben wir alle mit dem Zirben-Schnaps angestoßen, der vom Onkel Alois, der bei Gmund am Tegernsee seine Landwirtschaft hat, und die schöne, einsam gelegene Hütte auf der Aueralm! Wir waren alle wie besoffen, vor lauter Stolz und Freude! Ja mei! Schön war's schon!
Und am nächsten Tag der Harald erst! Wie stolz der war, auf mich, und auf meine Uniform! Richtig angegeben hat mein kleiner Bruder mit mir! Leider ist mir nach unserem Spaziergang durch Rosenheim zuhause das Lachen wieder vergangen. Ein eher unwirscher Brief von Irenes Vater erwartete mich, in welchem mir recht lapidar mitgeteilt wurde, daß Irene ihre Verlobung mit mir wieder zu lösen wünsche... was danach kam, war eher dummes Nazi-Gewäsch von wegen "erbgesunder Nachwuchs in treuer Pflichterfüllung für den Führer"... Im Endeffekt hat Irene sich einen Sturmbannführer geangelt, einen gewissen Stefan Steinstadt, aus der Junkerschule in Bad Tölz. So, so. Sturmbannführer Stefan Steinstadt. Bei den vielen "S" ist der sicher ein DOPPELNAZI!!! Ging der Irene bei mir wohl nicht schnell genug, mit der Beförderung. So also machen Frauen Karriere unterm Hakenkreuz! Hoffen wir für den guten Sturmbannführer, daß der Irene nicht ein Kapitän zu See begegnet, oder ihr gar ein wackerer Flieger-General übern Weg, sonst steht auch der feine Herr SS-Heini ganz schnell ganz allein auf weiter Flur!!! Gönnen tät' ich's ihm ja! Der Alten weine ich keine Träne nach. Mein Bruder Harald hat gemeint, ich soll in den Puff gehen, die Bärengrotte, in der Bahnhofstraße…weiß allein, woher der Bub solche Sachen weiß!

09.06.1940
Wo soll ich anfangen? Am besten mit der Ausgangslage. Die West-Armee ist in zwei KG aufgespalten: KG1, die mit Unterstützung der Marine das zwischen den Flüssen Oise, Somme und Seine sowie dem Atlantik aufgespannte Landviereck mit den Städten Rouen und Le Havre erobern- gemeinhin auch als Ober-Normandie bekannt. Flaches, weites Land, ideal für Panzer! Damit wäre Paris im Norden und Westen von Rest-Frankreich abgeschnitten.
KG1 besteht aus 6 PzR (Condor 1+2, PzR53, 73, dazu SSPzR40, 45, 57), insgesamt 8 Regimentern Infanterie (IR28, 48, 52, 56, 79, FJR 2 und SSIR 49) 3 Aufklärungs-Abt. (3, 30, 54), je 3 Regimenter Flak (74, 75, 76) und Ari (15,16, 37), einer Staffel Stuka (StuSt72) nebst Jagdschutz (JgSt65).
KG2 hingegen soll die Brücken im Oise-Knie sichern, sowie jene zwischen Oise und Maas, weiter im Oste, dazu Sedan halten und mit der Hauptmacht die Maginot-Linie vernichten! Gleichzeitig sollen "schnelle Kräfte" in den Raum zwischen Luxemburg und Saarbrücken verlegen, die nur durch 5 Regimenter Reservetruppen (4 IR, 1 PzR) in Ausbildung "gehalten" werden und somit ein Einfallstor im wahrsten Sinne des Wortes darstellen! Was haben die OKH-Eierköpfe in Zossen sich dabei gedacht? Die "schnellen Kräfte" sind natürlich wir, die Gebirgsjäger. Nach der Ausbildung werden die Rekruten uns wieder ablösen und wir direkt aus den Kasernen an die Front gehen. Wir haben knapp zwei Wochen Zeit für all das. Na Mahlzeit!
KG2 besteht aus 5 PzR (21, 29, 42, 46, und 50), 13 Regimenter Infanterie (IR18, FJR1 u. 3, PioR19, 27, 47 und SE1, GrR22 u. 62, SSIR38, GbJ20 u. 23), dazu StugR Gift, ArR25, 60, 64, FlaR59 und BrPio58. Luftunterstützung durch die Bomber-Staffeln Condor1 und 79, ZerSt9 und die Jagd-Staffeln Condor1 und 10. Die Beute-Souma werden erst umgerüstet, ehe sich eingegliedert werden. So, fast acht Uhr! Wir werden gleich angreifen!

08.00 Uhr
Übergang über die Somme überall erfolgreich! Auch KG2 hat all ihre ersten Ziele erreicht! Verluste: 200 Mann und 10 Panzer! Wir erwarten jetzt mit Spannung den Gegenangriff! Die Ausbildung der Rekruten in Luxemburg ist mit heutigem Datum abgeschlossen, zum Glück!
14.00 Uhr
KG1 hat die Angriffe allesamt erfolgreich abgeschmettert! Verluste: 2 Batterien Ari, 40 Stukas, 50 Spähwagen, 80 Panzer, 500 Mann Infanterie.
Verstärkung für die Kriegsmarine! Endlich ist das Norwegen-Geschwader angekommen! Die Leichten Kreuzer Soldberg und Werk, die Z-Flottille Maho, die U-Flottille Großhagen, sowie die Schnellboote von Nikolaus v. Dodd sind eingelangt, und werden die Schwere Gruppe (die Schlachtschiffe Kirchseestadt, Wildner, Graf Spee und der Schwere Kreuzer Berglöwe) vor feindlichen U-Booten beschützen. Ihre mächtigen Kaliber sind von unschätzbarem Wert für uns Stoppelhopser! Man munkelt sogar, daß die Bomber-Staffeln von KG2 ebenfalls und ausschließlich zum Schutz der Kriegsmarine abgezogen werden sollen! Rin in die Kartoffel, raus aus den Kartoffeln! Flieger müsste man sein!
KG2 hat ebenfalls all ihre Stellungen entlang der Maas gehalten und konnte im Raum südöstlich Sedan sogar zum Gegenangriff übergehen, wobei ein ganzes französisches Panzerregiment vernichtet wurde. Verluste: 2 Batterien Ari, 70 Panzer und 800 Mann Infanterie.
Eine starke Konzentration feindlicher Flieger über unseren Panzern der KG1 im Raum Amiens konnte nur durch Zusammenziehung sämtlicher Jagdstaffeln zerschlagen werden. Wir haben über KG2 momentan keinerlei Jagdschutz für unsere Panzer und Bomber. Kühnhaupt hofft, daß uns in den kommenden Stunden nicht der Himmel auf den Kopf fällt…
SONDERMELDUNG! DAS ERSTE RITTERKREUZ DES KRIEGES!!!
Die begehrte Auszeichnung ergeht an Jürgen Schäfer, Chef der Jagd-Staffel 65 für den Abschuss von VIER Hurricanes!

Was die Propagandakompanie nicht zeigt, ist dies: Schäfer selbst hat dabei vier Staffelkameraden verloren! Kühnhaupt hat also recht behalten: Die Luftwaffe hat ziemlich Federn gelassen: StuSt72 ausgelöscht! Eine Katastrophe! Die Bomber verfliegen derweil Sprit und fallen als Hilfe aus! Die nächste Katastrophe! Zerstörer-Staffel wegen Spritmangel ebenfalls ausgefallen! Was kann denn noch alles schief gehen, in der Luft? NA, wir könnten einen Luftschlag auf die Ari kriegen, und wie ArR60 7 von 12 Batterien verlieren, weil die Herren Jäger im Norden die Panzer beschützen müssen! Und warum? Weil wir viel zu wenige Jäger haben, und zu wenig Flak! Von Oberst Gerstl bestätigt!

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Luftwaffe über Dünkirchen


10.06.1940
08.00 Uhr
KG1 bildet eine lange, dünne Kette- nein, nicht Preußen, wie bei Waterloo, sondern Panzer und Infanterie quer durch die Landschaft, dahinter Artillerie und Flak- ach, was das Strategen-Herz auch begehrt, es ist dabei! Mit dem donnernden Applaus der Schiffs-Artillerie versehen, bildet KG1 eine wahre Walze aus Stahl und Feuer und Tod, die da auf Le Havre und Rouen zurollt. Und, soweit unsere Späh-Augen sehen können, hält uns kaum noch was auf! Ein paar klägliche Batterien Briten in Le Havre, die von der Kriegsmarine zu Klump geschossen werden, und gar ein Regiment mickriger Infanterie nur, in Rouen!
Auch bei uns, KG2, sieht es für den Feind nicht besser aus: Dank eines Husarenstücks der Panzer-Regimenter 21, 42 und 50 wurden die feindlichen Kräfte im Raum Thionville dezimiert, sogar die Panzerkuppeln im Westen der Stadt wurden empfindlich getroffen. Die Panzerkuppeln! Was haben wir geschaut, als diese Stahl-Dinosaurier ihre rostfleckigen Buckel entgegen gebläht haben! Bedrohlich wie Erdbeben-Maschinen haben sie auf mich gewirkt, wie Sprengstoff-Titanen, und diese Stille dazu…der ganze Zug, nein, das ganze Bataillon … wir sind wie auf Zehenspitzen durch den Wald gehuscht, flüsternd, aber mit geballten Ladungen in der Hand! Dazu diese neuartigen Hohlladungsgeschoße, die unsere lieben Kameraden, die netten SE-Pioniere der Heeres-Versuchs-Anstalt in Peenemünde uns gestern erst gegeb…geschenkt…also gut, beim Skat verloren haben! (Wir hatten 1000 Flaschen Bier gesetzt)…Ganz geheim, natürlich! Aber der gute Gefreite Müller, der im Zivilleben Sprengmeister in Tirol war, hat sich diese Teufelswaffe lang und breit erklären lassen- und schleppt die zwei 50-Kilo-Dinger jetzt eben alleine mit. Vielmehr unser Muli Hans, aber der schafft das schon! Wir wissen natürlich alle, daß diese Riesen uns auf kurze Distanz nichts anhaben können, ja, uns dann eher zu fürchten haben, aber Respekt flößen sie uns schon ein! Als wir allerdings feststellen konnten, daß uns niemand bemerkt hatte, und die Kanoniere sich grade die Beine vertreten haben, da sind wir drauf, mit Gebrüll! Und die Jungs in Braun haben ihre Zigaretten fallen lassen und sich flugs in die Kasematten gerettet, oder auch nicht, denn wir konnten immerhin 3 der Batterien ausschalten! Den abartigen Knall der Hohlladungen werde ich wohl NIE VERGESSEN! So ein tiefes, höllisches Bellen mit stählernem Unterton, und wie es da die Kuppeln zerfetzt hat, wie eine böse dicke Teufelskatze hat der Stahl beim Bersten gekreischt, und was dann für Betonbrocken durch die Luft flogen, immens! Ich schwöre, da war einer dabei, der war mindestens SO GROSS WIE DER EISKASTEN BEIM KREUZWIRT IN DER SIGMARINGEN-STRASSE! Das dürfte im Umkreis von 30 Metern niemand überlebt haben…




Den Frontbogen um Reims und die Brücken über die Oise sparen wir z.Zt. von Angriffen aus, bis wir auch dort im Gefecht der verbundenen Waffen vorgehen können- wer hätte gedacht, daß im Zeitalter der Eisenbahn und des Automobils, der Flugzeuge und Panzer simple Flüßchen noch derartige Schwierigkeiten bereiten können! Wenigstens warten diesmal wir hinterm Wasser! IR52, ArR60 und Aufklärungs-Abt. 30 werden zur Auffrischung aus der Linie gezogen. Weitere Verluste: 1100 Mann Infanterie, 50 Panzer, 3 Zerstörer, 4 U-Boote.
Die Lage: Rouen ist umzingelt, und in Le Havre ist die Besatzung fast auf sich alleine gestellt. Kritisch nach wie vor ist die Lage bei Saarbrücken, wo stündlich ein französischer Angriff bevorsteht, bevorstehen könnte, bevorstehen müsste! Wenn ich Franzose wär… aber ich bin ja keiner, zum Glück für uns und sie! Vermutlich sind die französischen Männer nicht mehr die von 1914…oder vielmehr, es sind immer noch dieselben, und ein paar Jünglinge…die haben keinen Mumm mehr, die wissen nicht, wofür sie kämpfen… ob die Herren Daladier und Chamberlain ihre Kriegserklärung jetzt bereuen?
JgSt10 hat heute Morgen bei einem Aufklärungsflug südwestlich Reims eine starke Konzentration feindlicher Kräfte ausgemacht, etliche Regimenter Panzer, Ari und Infanterie, die offensichtlich nur die Vorhut der Verteidiger von Paris ausmachen! Seit Morgengrauen konstante Artillerie-Duelle über die Oise hinweg! Gleich werden unsre Truppen nördlich Reims ein Ablenkungsmanöver beginnen! Die Stärke des Feindes prüfen, heißt es. Mit drei Regimentern als "Lockenten". Ob da die Fische wohl beißen werden?
14.00 Uhr
Post vom Schweighofer! Ja, Hund, brav, brav, nicht bellen, dem Herrchen geht es schon viel besser, er soll schon in ein, zwei Monaten wieder bei uns sein! Es ginge ihm gut, das Essen sei mau, die Schwestern prüde und das Bier dünn, wie sich das vielleicht für Protestanten gehört, schreibt Schweighofer, aber nicht für einen anständigen Katholiken, der bei jeder Kollekte seinen "Obbulluss", wie Schweighofer wörtlich schreibt, rein schmeißt, daß es nur so klingelt, im Beutel! Ich sehe es schon kommen, wie müssen dem Schweighofer Freßpakete organisieren! Seine Frau schreibt ihm nämlich, schreibt Schweighofer, er sei selber schuld und immer so deppert, und sollte, schreibt sie, schreibt er, endlich zur Vernunft kommen, und nach dem Krieg aus den Gebirgsjägern austreten! Er soll wohl, bei ihrem Vetter Max in Straubing in der Kirchen-Bäckerei arbeiten, schreibt sie. Das wäre was Solides, schreibt sie, schreibt er. Ja, soll er dort Eiserne Kreuze aus Mürbteig backen? Ob sie wohl wahnsinnig ist, will er wissen, von mir. Und ob es dem Hund gut gehe. Geht es, nicht wahr? JA, wedel, wedel! Aber ich kenne die Frau Schweighofer ja gar nicht, nicht wahr, Hund? Wau, Wau, Wau, sagst du? Ja, so ist das! Jetzt müssen wir alle brav warten!

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Kriegsmarine vor Cotentin

11.06.1940
08.00 Uhr
Was für eine Schlacht! Die sind wie die Wilden, wie keltische Schnurrbartkrieger auf uns zugestürmt, und hatten alle ziemlich was geladen, wie schon gesagt, gesetzte Herren um die 50 Jahre, ihre Verwundeten hatten zumindest eine ziemliche Fahne, erzählte mir der Arzt, und die andren haben wenn sie in Maschinengewehrfeuer gelaufen sind, vielleicht weniger gespürt… als unsere Jungs vielleicht? 1.600 Mann Ausfälle bei der Infanterie! 16 ganze Kompanien! Mehr als anderthalb Regimenter! Auf einmal! Die schwersten Verluste eines Tages bisher! Das gibt viele Briefe in die Heimat! Aber die Front hat gehalten! Wir gehen jetzt zum Gegenangriff über! Das gibt was!
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! LE HAVRE GEFALLEN!
Nach schwerstem Beschuss von See und dem konzentrierten Angriff dreier Panzerregimenter ist der wichtigste Hafen Frankreichs nach Marseille in unsere Hand gefallen! Schwerer Schlag für den Feind!
Ebenso sind Rouen, Thionville und das Flugfeld von Reims erobert worden. Unter schweren Verlusten: 1.400 Pioniere, 500 FJ, 50 Panzer und 3 Batterien. Sogar Kühnhaupt, mein lieber Freund Kühnhaupt, ist heute bei einem Luftangriff aufs Stabsquartier schwer verwundet worden! Man hat ihn ausgeflogen! Wir anderen sind mit dem Schrecken davongekommen! Wir sicher weiterhin die Brücken südlich Sedan.
PioR 19 und 47, FJR2, SSPrR14 werden wegen der schweren Verluste ebenfalls aus der Linie gezogen.
Feldwebel Andreas Weber, Pilot der ZerSt.9 wurde für die Vernichtung von 5 Feindpanzern im heutigen Wehrmachtsbericht genannt!

12.06.1940
08.00 Uhr
Aufklärungs-Abt.54 verlässt Le Havre in Richtung Hinterland, gefolgt von Panzern, Infanterie und Ari.
Schwere Gegenangriffe! Panzerregiment Condor völlig vernichtet! Aufklärungs-Abt.54 70% Verluste! Immerhin gelingt es uns, zwei der eminent wichtigen Wehranlagen westlich der Seine-Brücken zu erobern! Die Verteidigung von Rouen wurde bis auf die Garnison selbst vernichtet. Luxemburg liegt mittlerweile weit im Rücken der Front, ebenso ist es uns gelungen, bei Saarbrücken eine starke Verteidigungsstellung aufzubauen, die jederzeit selbst die Initiative ergreifen kann. Auch die restliche HKL wurde gehalten! Warten wir ab, was der Tag noch bringt!
Stabsbesprechung! Kühnhaupt kommt durch! Selbst Gerstl wirkt sichtlich erfreut! Die Lage: Fall Rot entwickelt sich zu einem kontrollierten Chaos mit vier Schwerpunkten wie folgt von West nach Ost: 1) Der Kampf um Caen 2) Der Kampf um die Seine-Brücken, 3) der Kampf um Reims, 4) der Kampf um Metz. Die Maginot-Linie wir bis auf weiteres ausgespart und vom Rest Frankreichs isoliert. Es ist wichtig, aufgrund der hohen Verluste und der großen logistischen Probleme, die eine vor und zurück-springende HKL mit sich bringt, die Front zu stabilisieren, und alle Reserven heranzuführen. Gerade die Ausfälle bei Artillerie und Luftwaffe erfordern ein ständiges Umdisponieren der vorhandenen Kräfte. Paris! Ist das Hauptziel der gesamten West-Armee! Caen hat genommen zu werden, danach sind sämtliche Kräfte zu schonen, die Artillerie ist dem Belagerungsring um Paris zuzuschlagen. Die Zerschlagung des Widerstands im Raum östlich von Paris hat daher oberste Priorität. Und alles mit Tempo, ehe der Gegner sich sammeln kann!
Angriff! Auf der ganzen Linie!

14.00 Uhr
SONDERMELDUNG!!! REIMS GEFALLEN! Nach tagelanger Belagerung und Artillerievorbereitung ist die alte Kulturstadt Reims heute von PzR40 besetzt worden! Verluste: 1.300 Mann, 110 Panzer, ArR64 80% Verluste, dazu 3 Stukas und 2 Emils. Wie lange sollen wir diese Verlustraten noch aushalten? Wissen die Menschen daheim etwas davon? Hat niemand Angst, die Stimmung könnte umschlagen?
SONDERMELDUNG! CAEN GEFALLEN! Auch hier war der Erfolg ein Ergebnis des Gefechts der verbundenen Waffen und des Mutes unserer Männer!
Durchbruch bei Reims gelungen! Jetzt können wir Paris endgültig in die Zange nehmen! Verluste: 600 Mann und 50 Panzer. Da auch der Feind schwere Verluste erlitten hat, freuen wir alle uns über die Verschnaufpause bis morgen. Luftwaffe, Artillerie und Kriegsmarine setzen ihre Angriffe fort.

14.06.1940
08.00 Uhr
Jeglicher organisierte französische Widerstand östlich Paris ist in den letzten 24 Stunden völlig zusammengebrochen! Die Hauptstadt wird bald in Reichweite unserer Schweren Ari sein! Die Halbinsel Cotentin liegt im Dauerfeuer der Marine! Auch Metz steht dank der Initiative eines jungen Panzergenerals namens Rommel ebenfalls kurz vor dem Fall und die Maginot-Linie kurz vor der Zersplitterung! Und alles im Zeitplan! Unsere schweren Opfer haben sich also ausgezahlt! Langsam macht sich in den Stäben und Stuben vorsichtiger Optimismus breit…jetzt gilt es, die heutige Nacht zu überstehen, denn die Truppe braucht dringend Ruhe, einen Schlag Suppe, eine heiße Dusche…


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Panzer!


15.06.1940
08.00 Uhr
Lagebesprechung! Wie ich soeben erfahren habe, ist der britische Premierminister Neville Chamberlain vor einigen Tagen zurückgetreten! Die Tories, seine eigene Partei, haben ihm nach den Niederlagen der letzten Wochen in Verbund mit der Opposition das Misstrauen ausgesprochen! Sein Nachfolger ist ein gewisser Winston Churchill, wie man hört. Das Pressephoto ist wenig schmeichelhaft: ein bulliger, ja dicker Mann, ebensolcher Zigarre im Mund, Melone auf dem Haupt und eine Tommy-Gun in Händen- der Herr wirkt eher wie ein Gangster, denn Premier! Ein Gentleman wie sein Vorgänger ist er sicher nicht! Oberst Gerstl zufolge wird auch Mister Churchill unsere Panzer nicht aufhalten können.



UNSER NEUER GEGNER IN DER DOWNING STREET

Die Halbinsel Cotentin mit der Stadt Cherbourg, die über einen immens wichtigen Kriegshafen und ein Flugfeld verfügt, steht kurz vor dem Fall. Westlich Paris ist der Übergang über die Seine gelungen, aus dem Osten wird Paris ebenfalls bedroht- der Belagerungsring um die Stadt der Lichter nimmt immer mehr Gestalt an! Im Osten der Front steht auch Metz dank der übermenschlichen Anstrengungen der Truppen unter Generalmajor Rommel kurz vor der Kapitulation. Obwohl das OKH tobt, jubelt der Führer. Initiative, Mut zur Konsequenz und rasches Handeln zu Gunsten des Reichs- was kann der Reichskanzler sich besseres wünschen? Nach dem Fall der Stadt soll Rommel sich aus der Reichweite der Geschütze und Bunker der Maginot-Linie zurückziehen und weitere Instruktionen abwarten- diesmal aber wirklich, betont Oberst Gerstl. Ein möglicher Durchbruch nach Nancy, im Süden der Front, um die Maginot-Linie von der Rückseite anzugreifen, ist ihm klar verboten worden. Unklar sind nur die Pläne des Gegners, so er außer der Hinhaltetaktik noch welche haben sollte. Der Hund vom Schweighofer ist jetzt schon so groß geworden, daß ich ihm das Apportieren wohl bald beibringen kann! Braver Hund!

14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! CHERBOURG GEFALLEN! Der wichtige Atlantik-Hafen ist samt Flugfeld in unsere Hände gefallen! Großräumige Vorstöße der Luftwaffe und U-Boot-Angriffe in den Atlantik sind nunmehr möglich!

SONDERMELDUNG! METZ GEFALLEN! Die alte Reichsstadt Metz ist heute den wuchtigen Schlägen der Panzertruppen von Generalmajor Rommel erlegen! Unser Vormarsch ist unaufhaltbar!



Unser guter Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels dürfte vor lauter Siegesfanfaren ganz aus dem Häuschen sein! Und die Operationen im Osten der Front können einstweilen als abgeschlossen gelten. Verluste der Truppen von Generalmajor Rommel: 2.200 Mann Infanterie, 60 Panzer, 5 Batterien schwere Artillerie. Nun muss aber bald das Juwel aus Frankreichs Krone fallen: PARIS!!!

16.06.1940
08.00 Uhr
Das Schlachten geht weiter! FJR2 wurde bei Paris vernichtet! Der dicke Göring springt im Quadrat! Aber das Selbstopfer der Fallschirmjäger hat einen ersten Einbruch unserer Kräfte in die Pariser Abwehrstellung ermöglicht! Auch der Flughafen von Le Bourget ist fest in deutscher Hand! Die Truppen im Raum Metz haben auf Anordnung des OKH die höchste Priorität bei Ersatz und Nachschub erhalten. Das klingt so, als fände dort bald eine Offensive statt! Aufgrund der starken Konzentration von Flak in und um Paris sowie Eingedenk der Erfahrungen bei der Eroberung von Warschau hat das OKH beschlossen, vorläufig die Luftangriffe auf die französische Hauptstadt einzustellen! Da unsere Aufklärer in der Biskaya U-Boote der Royal Navy gesichtet hat, verbleibt die Kriegsmarine vorläufig im Schutz der Halbinsel Cotentin, bis unsere ZerSt9 ihre Maschinen nach Cherbourg verlegt hat.
14.00 Uhr
Kampf um Paris! Erste Arrondissements am linken Seine-Ufer bereits besetzt! Schwere Kämpfe ums Quartier Latin und den Quai d'Orsay! Unsere Verluste vor Paris: 2.200 Männer, 50 Panzer, 8 Batterien Flak und Ari, 5 Emils…und das alles, trotz völliger Lufthoheit! Wir 23er haben bei der Eroberung einer Ari-Stellung im Nordosten von Paris lediglich 100 Mann verloren…GrR22, IR52, FJR1 aus der Linie genommen, JgSt65 zur Überholung ebenfalls von der Front abgezogen. IR28 wurde abgeschnitten und ist ohne Hilfe von außen womöglich verloren…
Völlig anders ist die Lage im Osten: Metz gesichert, Nancy eingeschlossen, Rommel mit galvanisierter Truppe bereit, loszuschlagen. Auch im Westen keinerlei Anzeichen für einen Abnutzungskrieg: Elemente der KG1 folgen dem Schienenstrang Richtung Süden, und lassen dabei Caen und Cherbourg weit hinter der HKL, geführt von den Himmelsaugen der Bomber und JgSt Condor1!



17.06.1940
08.00 Uhr
Wir sind in Paris! Zumindest haben wir 23er nach einem gewaltigen Feuerschlag Paris-NW erobert! Was haben meine Gebirgsjäger gestaunt, als wir in die Seine-Metropole eingerückt sind! So breite Straßen haben sie nicht einmal in Wien oder München gesehen! Die Kameraden vom PioR47 haben links von uns die Bunker auf dem Montmartre weitgehend ausgeschaltet- wodurch IR28 grade so davongekommen ist! IR18 hat den Eiffelturm besetzt, lediglich auf dem handtuchgroßen Landfetzen zwischen Seine und Marne halten sich Reste französischer Truppen. Groß der Stolz bei IR52, als ZerSt9 auf ihrem Weg nach Cherbourg als erste Luftwaffeneinheit überhaupt die Dienste des wiederhergestellten Flughafens Le Bourget in Anspruch nimmt! SSIR38 nimmt Nancy, PzR29 das Flugfeld der Stadt. Da gepanzerte Elemente der KG2 westlich Nancys inzwischen die Brücken über Maas und Mosel kontrollieren, sind alle französischen Truppen östlich der Maas, inklusive der Magnot-Linie, von Frankreich abgeschnitten! Jetzt heißt es nur noch abwarten.
14.00 Uhr
Tommies über Cherbourg! Haben sich die Briten doch noch an ihr Bündnis erinnert! Aber die paar Staffeln sind zu wenig, und zu spät- vor allem um Paris zu retten, in deren Straßen erbitterte Gefechte toben…lange wird Frankreich seine Kapitale nicht mehr haben!

SONDERMELDUNG! PARIS IST GEFALLEN! Nach wochenlanger Belagerung und härtesten Kämpfen hat die Wehrmacht Paris erobert! IR18 hat die letzten Verteidiger innerhalb der Stadtgrenzen vernichtet! Im ganzen Reich läuten die Glocken, flattern die Fahnen in den Straßen! Unerhörter Jubel!
Verluste: 800 Mann, 30 Panzer, 3 Batterien, 4 Me110.
Rommel greift an! Zumindest bald, sagt Oberst Gerstl. Nachdem der Generalmajor in Berlin einige Argumente dargebracht haben dürfte, wurden ihm und seinen Truppen zwei Über-Schwere Eisenbahngeschütze zur Verfügung gestellt: Gustav-8 und das Karl-Gerät. Mit dieser Monster-Artillerie sollte es möglich sein, die Betonwerke der Maginot-Linie wie Kekse zu zerbröseln! Boxberg schwadroniert derweil vom Schicksal Deutschlands, der Welt Friede, Brot und Freiheit zu bringen und von der Überlegenheit germanischer Waffen! Die Tausenden Gefallenen, Vermissten und Verwundeten hat er wohl schon vergessen! Ich aber nicht! Wer weiß, was die Alliierten uns noch unter die Nase reiben werden? Bestimmt keine Extrawurstscheiben, nicht wahr, mein lieber Hund?

18.06.1940
08.00 Uhr
Aufgrund der rasanten Entwicklung der Lage in ganz Frankreich hat das OKH beschlossen, zur altbewährten Praxis der auftragsgebundenen Kampfgruppen zurückzukehren. Hierzu wurde bei Rennes die KG Condor gebildet, die mit PzR Condor1, SSPzR40 und 57, sowie IR48 und SSIR38 Rennes und das Flugfeld der Stadt zu nehmen hat. Die Stadt soll als Bollwerk gegen etwaige Gegenangriffe aus der Tiefe des südwestfranzösischen Raumes fungieren. Da außerdem schwere Luftangriffe der Franzosen auf Paris stattfinden, werden sämtliche Jagdstaffeln nach Paris beordert. Unteroffizier Robert Lang, Flugzeugführer in der JgSt10 wurde für den Abschuss von 6 Potez-Bombern im Wehrmachtsbericht genannt! KG Rommel erringt gegen die zähen französischen Verteidiger schrittweise Erfolge. Trotz aller Schwierigkeiten rechnet das OKH aber mit dem Zusammenbruch Frankreichs binnen weniger Wochen. Vor allem die Wegnahme von Paris und die Nutzlosigkeit der Maginot-Linie untergraben die Moral der Truppen und die öffentliche Meinung. Auch der Mangel an britischer Hilfe lässt das weitere Verbluten französischer Männer für britische Interessen sinnlos erscheinen. Wer weiß, ob die alte Rivalität zwischen den Alten Mächten wieder aufbricht! Ich werde meinem Freund Kühnhaupt einen Brief ins Heereslazarett Aachen schreiben- bin auch gespannt, was er zu unseren Erfolgen zu sagen hat, der alte Miesepeter! Vorsichtshalber schicke ich ihm ein Fläschchen Cognac mit! Einen herrlichen Courvoisier, gerade beim Marketender erstanden! Für drei läppische Reichsmark!
14.00 Uhr
Rennes und das Flugfeld erobert! Verluste: 800 Mann. Da Paris als gesichert gilt, werden neue KG aufgestellt, die KG Schirm, Condor und Gerstl (ja, wirklich! Unser Oberst hat erstmals die Ehre erfahren, Kommandeur einer KG zu sein!). Derweil werden die verschlissenen Rohre unserer Artillerie in aller Eile ausgewechselt, ehe die Ari weiter kämpfen kann. Die verzweifelten Luftangriffe der Franzosen haben sich als uneffektiv erwiesen und sind im zusammengefassten Feuer dreier Flak-Regimenter und der Emils zusammengebrochen! Generalmajor Rommel trommelt weiter gegen Straßburg an, die feindliche Artillerie wurde bereits weiträumig vernichtet, die Stadt umstellt. Jetzt werden die Sturmpioniere die Bunker im Nahkampf knacken! Wie in Belgien, würde der Schweighofer jetzt wohl sagen, und kräftig rülpsen!

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Straßburg kurz vor dem Fall
19.06.1940
08.00 Uhr
Aufklärungsflüge in großer Höhe haben ergeben, daß die Tiefe des Raumes kaum noch verteidigt wird. Oberst Gerstl hat bei der Offiziersbesprechung gemeint, der schlimmste Feind sei ab jetzt die Entfernung zum nächsten Nachschubdepot und das Stochern im Nebel, ehe man den flüchtigen Feind stellen und vernichten kann! Daher heißt es für heute: Nachschub fassen, Waffen reinigen, Uniformen instand stellen! Na, mir und meinen müden Männern kann das nur recht sein. Wenn der Boxberg aber meint, er kann uns schikanieren, wegen fehlender Hemdknöpfe oder ähnlichem, dann gehe ich diesmal direkt zum Gerstl! Und den Hund vom Schweighofer hetze ich auch auf ihn!

14.00 Uhr
Infanterieangriffe gegen unsere Linie südlich Straßburgs sind an unseren Panzern gescheitert. Im Gegenstoß erobert IR6 die Stadt. Verluste der KG Rommel: 800 Mann Infanterie, 120 Panzer. Unsere nächsten operativen Ziele: Orleans (KG Schirm), der Verkehrsknotenpunkt Troyes (KG Gerstl), KG Condor soll den Hafen von Lorient einnehmen. Sie erhält dafür 3 Regimenter Verstärkung und wird bis zu deren Eintreffen ihre Kräfte auffrischen. Dank der Vernichtung der feindlichen U-Boote im Raum Cherbourg durch die Schnellbootflottille Nikolaus v. Dodd wird auch die Kriegsmarine die Anker lichten und die Halbinsel Cotentin in Richtung Normandie umfahren und von See aus das Heer unterstützen. Die Gesamtlage Frankreichs kann man getrost als trostlos bezeichnen.

20.06.1940
08.00
Orleans erobert! Verluste: 30 Panzer, 900 Mann Infanterie, 3 Emils. KG Condor arbeitet sich bis auf Artillerie-Entfernung an Lorient heran- und bleibt im morastigen und von Wallhecken durchzogenen Gelände, die sogenannte Bocage, liegen! Immerhin gelingt es PR Condor, die Bahnverbindung Lorient-St. Nazaire zu kappen.
14.00 Uhr
Troyes nach Trommelfeuer gefallen! Verluste: 200 Pioniere! Der französische Widerstand erlahmt allmählich, aber auch wir sind müde, hundemüde…aber man hetzt uns von Schlacht zu Schlacht, von Belagerung zu Belagerung. Und das seit Wochen! Heute sind wir 23er in der Etappe, es gibt wenigstens warme Verpflegung und ENDLICH eine heiße Dusche!! Mutter wäre entsetzt, wenn sie wüsste, wie selten wir uns richtig waschen können!

21.06.1940
08.00 Uhr
Mühlhausen im Visier! Die berühmte Maginot-Linie ist auf ein paar kümmerliche Reste rings um Mühlhausen und Montbeliard zusammengeschmolzen! Wenn der Rommel dafür nicht befördert wird, freß' ich einen Besen! Da uns langsam die Gegner ausgehen, ergeht vom OKH die Weisung, in kleinen, unbenannten KG in Aufklärungsmissionen jenen Straßen zu folgen, die von den soeben besetzten Ortschaften nach Süden und Westen ausgehen. Bei Feindkontakt ist Luft- oder Artillerie-Unterstützung zu verlangen. Unnötige Verluste an Mannschaften und Material sind zu vermeiden!
14.00 Uhr
Lorient gefallen! Verluste: 30 Panzer, 100 Mann Infanterie. Die Abwehr unter Admiral Canaris hat nach der Auswertung der Luftaufklärung verlautbaren lassen, daß erheblicher Widerstand seitens französischer Truppen nur noch in den Räumen Mühlhausen und möglicherweise der Festung Brest am Atlantik zu erwarten sei. "Sei", wie wir Gebirgsjäger diesen Konjunktiv lieben! Ansonsten: Im Westen nichts Neues.
Lorient gefallen! Der Verdacht bezüglich der Kräfte der Festung Brest hat sich bewahrheitet - und verflüchtigt zugleich! Marine und Luftwaffen melden 3 Regimenter Infanterie und zwei Artillerie-Brigaden kleineren Kalibers- Butter bei die Fische! Die Franzosen sind fertig, das soll es heißen! Die minimalen Verluste der letzten Tage lässt gar keinen andren Schluss zu. Gewiss werden auf beiden Seiten noch viele Menschen sterben, aber für die stolzen Franzosen führt kein Weg mehr an der Niederlage vorbei! Diesmal kommen ihnen keine Amerikaner oder Russen mehr zur Hilfe!

22.06.1940
08.00 Uhr
Ein letzter Angriff französischer Panzer bei Mühlhausen kostet uns zwar 50 Panzer, er wird aber unter Vernichtung zweier Souma-Regimenter blutig abgewehrt! Einzig das vertrackte Gelände westlich der Stadt hat ihre Erstürmung bisher verhindert. Die Festung Brest liegt im Bombenhagel der Schweren Gruppe sowie der Bomberstaffeln Condor 1 und 44. Die Städte Tours und Dijon tauchen am Horizont auf- noch weht die Trikolore über ihnen, aber die Wehrmacht verspricht, diesen Umstand bald zu ändern! KG Condor stürmt in Richtung Brest weiter. Da der Feind praktisch geschlagen ist, wurde uns befohlen, in Zukunft nur noch aufgesessen zu marschieren- die Entfernungen wären sonst zu groß! Fein für uns, faul im Lastwagen zu sitzen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen- puh, was muffelt denn da so?! Jessasmaria, was das macht denn der Hund vom Schweighofer da? Böser Hund! Schlimmer Hund! Das waren meine Bergschuhe! Pfui!! Du Rabauke!
14.00 Uhr
Dijon-Brest-Mühlhausen, das ist alles, was uns noch von der französischen Kapitulation trennt! Das ist ein unglaublicher Ansporn, unsere Arbeit schnell zu erledigen, und möglichst nicht dabei zu sterben! Ein paar Tage noch, und wir werden in vier Wochen das geschafft haben, was unsere Väter in vier Jahren nicht geschafft haben!
Verluste der letzten zwei Tage: 500 Mann Infanterie und 20 Panzer.

23.06.1940
08.00 Uhr
Großangriff! KG Gerstl, KG Rommel und KG Condor treten an! Das OKH erwartet den endgültigen Sieg! Die Schonungsbefehle wurden vom Führer persönlich aufgehoben! Ich denke, da pressiert es jemanden arg! Aber es hilft nix! Ich streichle den Hund vom Schweighofer und gebe ihn in die Obhut des Feldgeistlichen, soweit sind wir schon gekommen, gelt?
14.00
Mühlhausen ist soeben gefallen, ebenso Angers, Tours und die Flugfelder von Dijon und Mühlhausen. Besatzung Brest auf 2 Regimenter Infanterie zusammengeschossen. Eine Katastrophe! Aber nicht für uns! Der Gerstl hat heute die Order ausgegeben, die französische Bevölkerung nicht mehr als feindlich zu betrachten. Das Fraternisierungsverbot bleibt allerdings aufrecht!

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Panzer!

25.06.1940
08.00
SONDERMELDUNG! DIE FESTUNG BREST IST GEFALLEN! Der letzte feste Platz Frankreichs ist gefallen! Nur noch die Besatzungen von Nantes und Saint-Nazaire leisten ebenso erbitterten wie sinnlosen Widerstand! Das OKH rechnet mit der Kapitulation Frankreichs binnen Stunden!
Bleiben Sie an den Rundfunkapparaten!
14.00 Uhr
ACHTUNG, ACHTUNG! SONDERMELDUNG! ICH WIEDERHOLE! SONDERMELDUNG!
FRANKREICH HAT KAPITULIERT! FRANKREICH HAT KAPITULIERT!

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KAPITEL V
Unternehmen ISABELLA FELIX
Teil 1
Spanien! Ausgerechnet Spanien! Wie konnte das nur passieren? Haben nicht erst vor kurzem sage und schreibe fünf unserer Regimenter hier in Spanien auf General Francos Seite gekämpft? Nicht nur gekämpft, sondern erheblich beigetragen zum Sieg des Generalissimo Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco y Bahamonde Salgado Pardo, besser bekannt als Francisco Franco ? Ist wirklich nur noch Undank der Welten Lohn? Hat dieser Emporkömmling nicht geahnt, wie fürchterlich die Rache des Reichskanzlers sein wird, der nichts mehr hasst als Verrat und Untreue? Das hat er doch im Laufe der Röhm-Affäre allzu deutlich bewiesen! Welcher Teufel hat denn Franco da geritten? Erpressung etwa? Hat das perfide Albion den iberischen Hungerleidern Kolonien oder Gebietsabtretungen angeboten im Tausch gegen ihren Verrat? Die Spanier sollten sich weder auf die Unwegsamkeit ihres Geländes verlassen, noch auf die hohen Temperaturen im Sommer, wenn die Bäche und Flüßchen versiegen, oder die bittere Kälte im Winter, wenn die Eiswinde der Sierra Nevada im Tiefland wüten, denn wir haben Bergschuhe an den Füßen, und nicht Lumpen! Napoleons Zeiten sind vorbei, und mit ihnen die Legitimation jeglicher Franc-tireurs oder eben Heckenschützen, die damals den Franzosen so viel Ärger und Verluste bereiteten…
Gestern habe ich endlich Antwort von Kühnhaupt erhalten: Er wird wegen seiner Verwundungen vom Kriegsdienst befreit! Es wundert mich nicht, armer Kerl, so wie er da im Lazarett gelegen ist…das linke Auge weg, linker Arm unterm Ellbogen weg, linkes Bein steif…fast wie Vater, hat es mich geschüttelt, fast wie Vater. Aber mein Freund Klaus war nicht gebrochen, er war WÜTEND. Er war auch auf mich böse, und ich glaube, ein paar Sekunden lang hat er sogar mich gehasst, so hart und gnadenlos war der Blick in seinen schwarzen Raubvogelaugen- ich bin unwillkürlich zurückgezuckt, voller Scham, weil er das Recht hatte, mich zu hassen, aber sein fiebriger Blick ist bald weich geworden, und müde, so müde. Ich haben ihm nur still die Hand gedrückt, und den Cognac auf das Tischchen gestellt, worauf eine Oberschwester mit der Kraft der Scharnhorst Boxberg und mich mit einer Schwimmbewegung ihrer wie Spaten ausgefahrenen Finger beiseiteschob wie Holzentchen im Schwimmbecken und flugs den Weinbrand konfiszierte: So nicht, meine Herren! Der Oberstleutnant hat ein hartes halbes Jahr vor sich! Sie dürfen ihn keinesfalls mit Alkohol schwächen!
Sogar der stahlharte Boxberg war beim Hinausgehen nachdenklich still, und eine halbe Minute lang wieder so etwas wie ein Mensch…
Unser guter Oberstleutnant Kühnhaupt wird also zum Oberst befördert und nach seiner vollständigen Rehabilitation nach Berlin kommen, ins Heerespersonalamt. Abteilung P3, die Personalführung der Offiziere der Sonderlaufbahnen. Verwundung, Beförderung, Versetzung. Karriere im Krieg. Glück gehabt. Wenn das nämlich so weiter geht, steht der Hund vom Schweighofer am Ende des Jahres wieder ganz alleine da. Da spitzt der Hund die Ohren, was? Wir werden also Ersatz bekommen, für unsern Klaus. Ich bin gespannt, was da auf mich zukommt. Na, wenigstens komme ich so vielleicht einmal dienstlich nach Berlin.
Dafür ist der Schweighofer zurück, gelt, Hund?! Ja, brav, dein echtes Herrli ist wieder da, gelt? Seine Genesung schien im Frühsommer ja schon große Fortschritte zu machen, oder er war den armen Schwestern im Lazarett so auf den Geist gegangen, daß sie ihn schnellstmöglich loswerden wollten, wer weiß, jedenfalls war unser Schweighofer im Sommer wieder bei uns, im Ruhequartier in Toulouse! Egal, ich habe mich auf ihn gefreut! Außerdem war ich dann seinen Hund wieder los, denn was der mich an Bestechungs-Würsten gekostet kostet, das bringt mein Sold ja kaum ein…ja, brav, das Herrli kommt bald wieder, wenn er aus dem Puff in Tarbes zurück ist. Ich habe es ihm auf dem Weg nach Lourdes, ich kann es selbst kaum glauben, aber im Nachbarort von Lourdes gibt es ein Wehrmachtspuff! Das es schon seit fünfhundert Jahr' gibt, Herr Oberleutnant, wie mich der Oberfeldwebel unterrichtete, ich frage mich, woher mein Oberfeldwebel all diese Informationen her hat, aber gut, und der gute Oberfeldwebel hat also beschlossen, nach dem Pilgern in den Puff zu wollen, weil es ja nicht nur das Essen ist, was Leib und Seele zusammenhält…was kann ich schon dagegen sagen? Vieles, manches, nichts. Denn ohne Moral keine Sünde, ohne Scham keine Reue. Dazu brauche ich keine drei Affen am Kaminsims!

15.11.1940
08.00 Uhr
Kalt ist es, und der Wind pfeift runter, von den Klippen der Pyrenäen! Wir liegen hier in einem Kaff namens Sarrance auf der Lauer. Offiziersbesprechung!
Guten Morgen, meine Herren! Die übliche Begrüßung durch unseren Oberst Gerstl. Die Lage:
Wir werden den Col de Somport nehmen, den nächsten Pass über die Berge, und auf einem Teil des Jakobsweges von Toulouse herauf unter den Augen des Pic Montagnon und Monte Perdido, (Allein die Namen jagen mir Schauer über den Rücken, mein Gott, mit dem Schweighofer und ein paar Steigeisen dort hinauf, auf die Berge!) die Grenze nach Spanien überschreiten, und als erstes das Städtchen Jaca erobern, und von dort aus entlang des Flüßchens Rio Aragón immer den Jakobsweg nach Süden nehmen, um endlich ins Ebro-Tal einzufallen. Je nach Lage sollten wir dann nach links in Richtung Barcelona abdrehen, und somit Katalonien von Spanien abschneiden.
Ja, ja, mein lieber Herr Studienrat Georg Mölleburg, OSB, Sie haben richtig gehört! Das Ebro-Tal, die Ebro-Verträge, Hannibal und Scipio, die Punischen Kriege, antike Weltkriege, über Aufstieg und Fall von Weltmächten, an all das kann ich mich noch erinnern! Sie waren ja einer der wenigen Pauker im Internat, in Metten, die nicht gar so streng waren, und sogar mit Humor die Tragik vortrugen, die wir gemeinhin "Geschichte" nennen, wo von Napoleon oder Cäsar oder Hannibal irgendetwas erobert oder erbaut wurde, und ich habe mich als Kind immer gefragt, wie hat der das bloß alleine geschafft?
Das Spanien-Korps unter Generaloberst Curt Haase ist in zwei Flügel geteilt.
1) Kampfgruppe Nord unter Generalmajor Wiedemann (IR28, 48, 52, 56, 79, GrR22 u. 66, PioR47 u. Peenemünde, FJR1 u. 3, PzR21, 46, 50, 73, CondorIII und SSPzR45. Ari: ArR15, 16 u 37, FlaR59 u. 74 und Gustav VIII. Luftwaffe: StuSt11 u. 61, JgSt10 u. 65 in ihrem brandneuen Fritz. Dazu das gesamte Biskaya-Geschwader der Kriegsmarine. Ihre Kampfaufträge lauten: Sicherung sämtlicher Atlantikhäfen Spaniens und Eliminierung jeglichen Widerstands in den Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien bis zur Grenze mit Portugal.
2) Kampfgruppe Süd unter Generalmajor Rommel (bestehend aus IR18, GJR20 und 23, SSIR38 und 49, dazu BrPio58 und PioR27, PzR29, 42, 53, CondorIV und SSPzR40 u. 57. Ari: ArR25, 60, 64. u. FlaR75 u. 76. Dazu StuGR Gift, das Karl-Gerät 4. (Später sollen noch die FJR2 u. 4 zu uns stoßen.) Luftwaffe: JgSt. 11 u. CondorF, ZerSt9, dazu die Bomberstaffeln 44 und Condor88, die auf dem Mittelmeer nach Beute jagen sollen, und die berüchtigte Aufklärungs-Abt.30, die wieder, wo nötig, im Nebel stochern wird. Kampfaufträge: Eroberung von Barcelona, sowie der Regionen Katalonien, Aragonien und Valencia.
Verstärkt wird KG Süd gemäß Wunsch des italienischen Diktators Benito Mussolini auf hoher See von der Regia Marina, der italienischen Kriegsmarine, mit dem Kampfgeschwader Mar Ligure, bestehend aus: 10 Schwere, 10 Leichte Kreuzer und 20 Zerstörer, dazu 20 U-Boote im Raum Oran, wo eine kleine italienische Armee nur dafür sorgen soll, nicht vernichtet zu werden und erst mal nur die Stadt und die immens wichtigen Flugfelder halten soll. Was im Westen, Richtung Melilla und Ceuta, also gegenüber Gibraltar auf uns wartet, wird sich erst zeigen. Daher sollen nur die italienischen Flugzeuge aggressiv und aktiv sein, bei Patrouillenflügen, Angriffen auf Konvois und der U-Boot-Abwehr. Alles Gute, hat er uns gewünscht, und die Uhren verglichen. In knapp 2 Stunden soll es losgehen. Gut zu wissen!
11.00 Uhr
Angriff! Pünktlich auf die Sekunde bellen die Kanonen los! Unternehmen Felix hat begonnen!
Unter den Donnerschlägen von Kriegsmarine, Luftwaffe und Heeres-Artillerie wankt der Gegner entlang der gesamten Front. Einzig bei uns steckt man fest- die Verteidigungsstellung des Feindes wurde nicht sauber getroffen, entschlossen vorgetragene Angriffe der WaffenSS führten zwar zu einer weiträumigen Säuberung von Feindkräften, jedoch nicht zum Durchbruch in Richtung Jaca, das vehement verteidigt wird. Bei diesen Angriffen taten sich gleich zwei Offiziere derart hervor, daß sie im Wehrmachtsbericht genannt wurden. Wir erwarten stündlich den Gegenangriff…
Verluste: 300 Mann Infanterie, 40 Panzer.
14.00 Uhr
Die Spanier konzentrieren ihre Angriffe aus der Luft (Stukas und Jäger) auf die Räume Barcelona und Jaca. Schwere Verluste bei ArR15 (80%), das aus der Linie gezogen wird, sowie Aufklärungs-Abt.30, mit 30% ausgefallenen Kampfmitteln. Unsere Gegenmaßnahmen sind bereits im Gange. Bilbao von Vorausabteilungen des GrR22 besetzt. Verluste: 600 Mann Infanterie und 30 Panzer.

16.11.1940
08.00 Uhr
Pulverdampf in der Luft! Katastrophaler Ausgang der gestrigen Kämpfe! Massenangriffe spanischer Panzer- und Flugzeugrudel treffen uns unvorbereitet! Stuka-Angriffe auf die Panzerkonzentration östlich Bilbao, Jägerattacken auf die Bomber und IR18, das glorreiche IR18– durch den konzentrierten Angriff von zwei PzR und schwerer Ari bei Barcelona in Gefangenschaft geraten oder vernichtet! Eine Katastrophe! Berlin tobt und schreit nach Vergeltung!!!
Schweighofer macht übertrieben korrekt Meldung: "Herr Oberleutnant, unser neuer Bataillonschef ist da! Ein Herr Oberstleutnant Gerlach, vom Stammregiment in Graz." Ja, und? "Der Herr Oberstleutnant möchte den Herrn Oberleutnant morgen sehen." Na, hoffentlich gibt das keinen Anschiss wegen irgendwelcher Sünden, kann ich nur sagen! Als hätte ich keine andren Sorgen! Verdammter Krieg!
Wir 23er fahren nun auf unseren Opel-Blitzen voran, hinein ins trockene Aragonien, und keiner meiner wackeren Gebirgsjäger muss sein Frühstück zurücklassen und wir lassen die Schlachtfelder hinter uns zurück, wo Dutzende verkohlte Panzerwracks beider Kriegsparteien in der Landschaft aufblühen wie grausam-starre Trockenblumen aus einer anderen Welt. Dabei sind die meisten dieser Panzer in Deutschland gebaut worden! So schnell werden wir wohl keinen unserer kommenden Verbündeten mit unseren eignen Waffen ausstaffieren…
11.00 Uhr
SONDERMELDUNG! BARCELONA GEFALLEN! Die katalanische Hauptstadt wurde heute bei leichten eigenen Verlusten von unseren schnellen Panzertruppen unter Generalmajor Rommel im Sturm erobert! Die vom Feinde zerstörten Hafenanlagen werden zur Stunde von unseren Pioniertruppen instand gesetzt, um rasch wieder als Truppenumschlagsplatz zu dienen.
Auch die Hafenstadt Santander in Norden wurde von See her sturmreif geschossen! Unsere Verluste: 200 Mann Infanterie, 20 Panzer, 2 Schnellboote. Auch der italienische Bundesgenosse in Afrika hält sich gegen den Engländer wacker, KG Orano hat bei eigenen Verlusten von nur 4 Jabos 40 leichte PaK, 6 Zerstörer, 5 Batterien Mittlerer Ari und 2 Schlachtschiffe vernichtet. Bislang sind unsere Pläne aufgegangen. Gewonnen ist dieser Kampf noch lange nicht! Aber jetzt gibt es erst mal was zu Fressen!
Wir 23er haben einen kleinen Kampfauftrag: die Reste eines IR auf einem Hügel säubern- Kleinigkeit! Sollte man meinen, aber Oberleutnant Peters, mein Kamerad in der dritten Kompanie ist mit seinen Männern in einen Hinterhalt geraten, und mit nur 4 Mann zurückgekehrt- alles Verwundete, die er unter Einsatz seines Lebens zurückbrachte- Dafür Nennung im Wehrmachtsbericht!
Unsere Verluste: 300 Mann Infanterie, 20 Panzer.
14.00 Uhr
Bei den wechselvollen Kämpfen der letzten Tage haben wir Bilbao, Burgos, Santander, Saragossa erobert. Wir haben mit Masse 6 Panzerregimentern südwestlich Saragossas und Barcelonas über den Ebro gesetzt. Gute Nachrichten auch aus Afrika, wo nach Ausschaltung der Schlachtschiffe vor Oran durch BomSt44 italienische Kräfte den ersten Abwehrriegel östlich von Melilla vernichtet haben. Die Italiener warten nun auf das Nachrücken von Tross und Artillerie, um anschließend die Belagerung der Stadt einzuleiten. Sie haben dabei 100 Mann und 10 Panzer verloren.
Wir erwarten entlang der gesamten HKL in Spanien und Afrika den Gegengriff der Spanier und Briten.
16.00 Uhr
Wir haben die Außenbezirke von Valladolid, Teruel und Valencia erreicht und eine Gegenoffensive des Gegners blutig abgewiesen. Wir haben 300 Mann Infanterie, 210 Panzer, 30 Spähwagen, 3 Flak-Batterien, 3 Zerstörer, 2 Fritz', dazu 5 Jäger, 3 Schwere Kreuzer und eine ganze Staffel Jabos der Italiener verloren. Aufgrund der schwerwiegenden Verluste der Panzerwaffe und der schlechten Wetterlage hat das OKH einen Haltebefehl zur Konsolidierung der bisher erzielten Geländegewinne erlassen. IR52 wird aus der Linie gezogen.

18.11.1940
08.00 Uhr
Bei einem Seegefecht hat heute die Schwere Gruppe Biskaya ohne eigene Verluste 20 Leichte Kreuzer und 5 Zerstörer der spanischen Marine versenkt.

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In der Biskaya

SONDERMELDUNG! MELILLA GEFALLEN! Heute Morgen ist es Elitetruppen unseres Verbündeten gelungen, die spanische Festung Melilla zu stürmen! Damit fehlt nur noch Ceuta, um eines der Kronjuwelen des British Empire, den infamen Piratenfelsen Gibraltar, auch von Land her anzugreifen!

Bei einem Fliegerduell über Bilbao hat der Feind 24 Stukas verloren, wir nur 2 Fritz. Teruel und Valladolid genommen, Verluste: 1000 Mann Infanterie, 20 Panzer.
Die scheinbar so einfache Besetzung Spaniens im Unternehmen Felix erweist sich in der Praxis als alles andre, denn leicht. Das Terrain alleine, begünstigt jeden Verteidiger massiv. Ohne unsere technische Überlegenheit wären wir nur unter noch schwereren Verlusten in der Lage, den Feind zu werfen. Dann stünde der Einsatz dem möglichen Gewinn aber bei weitem nicht dafür. Das wäre dann eine reine Prestigesache, und dafür müsste der Reichskanzler doch als ehemaliger Frontsoldat sich doch zu schade sein! Außerdem ist etwas Ungeheuerliches durchgesickert: Die Ersatztruppen werden schneller ausgebildet als bisher! Die Panzerregimenter werden dadurch etwas an Erfahrung verlieren, aber dafür frische Kräfte erhalten! Auch die Verlustmeldungen sind ab sofort zensuriert. Laut Oberst Gerstl will man im OKH ohnehin die gesamte Praxis der täglichen Veröffentlichung zu einer wöchentlichen Veröffentlichung überdacht, falls hohe Verluste auftreten, um die Moral der Truppe nicht zu gefährden. Davon abgesehen soll die Veröffentlichung der Verluste in Zukunft in Bezug zu eroberten Städten, Tonnage, Treibstoff etc. ausgedrückt werden.
Ich vermute, da wird Politik gemacht! Aber wer hier wen treibt, der Reichskanzler das OKH, oder umgekehrt, könnte ich nicht sagen. Was ich allerdings sagen kann, und auch sagen werde, ist dies:
Herr Oberst, melde gehorsam, unsere Panzer sind im Zweikampf mit Feindpanzern durch eine zu schwache Frontpanzerung und eine zu schwache Kampfwagenkanone im Nachteil! Wie in Polen, Frankreich und auch hier- überall abgeschossene PzKpfw IV! Die dürfen doch nicht gegen Panzer kämpfen! Die sollten doch nur unsere Infanterie unterstützen! Außerdem sind die schmalen Ketten ein weiteres Problem! Auch das Laufwerk gefällt mir nicht! Wir sind offensichtlich etwas zu optimistisch in den Krieg gezogen, zumindest, was unsere Panzerkampfwagen betrifft, Herr Oberst! Wir haben schlicht zu wenige und zu schlechte Panzer!
Woher ich das so genau wüsste, wollte der Gerstl wissen. Vom Maschinenbaustudium. Interessant. Wo? TU München. Schwerpunkt? Fahrzeugtechnik. Verstehe. Dann hat er mich volle zwei Minuten schweigend angeschaut. Oberleutnant, wenn Sie wollen, können Sie der Schlüssel für mich sein, um wieder ins OKH zu kommen. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich ja abkommandiert worden, zu den Gebirgsjägern, weil ich mit einer ganz bestimmten Persönlichkeit des OKW eine lautstarke und grundlegende Meinungsverschiedenheit akademischer Natur hatte. Die Beobachtungen eines Truppenoffiziers mit fachkundigem Wissen könnte meine Position bei Hofe, ich will sagen, meinen Ruf am OKH…sagen wir- rehabilitieren.
Und er muss meine Gedanken gelesen haben, denn Gerstl sagte dann freiheraus: "Für Sie ist die Sonderlaufbahn drin, und damit Beförderung, Orden und ein wenig Abwechslung, vom ewigen Frondienst an der Front. Ihren Schweighofer können Sie samt Hund als Faktotum gerne mitnehmen, wenn der gute Mann es denn will. Sollten Sie sich allerdings für einen andren Weg entscheiden, so hat dieses Gespräch…nie stattgefunden. Und wird auch nie wieder stattfinden, verstehen Sie mich?"
Natürlich habe ich verstanden.

Teil 2
20.11.1940
08.00 Uhr
Schöner Buß- und Bettag! Das elende Wetter bekommt mir nicht. Es ist zwar nicht sehr kalt, aber die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, und diese feuchte Kälte kriecht mir in die Knochen. Außerdem ist ja noch Krieg, draußen…
Unser Spanien-Korps wurde wieder einmal neu gegliedert…in drei Teile.
Für KG Wiedmann (IR49, 56, 78, GrR22, PioR47, PzR21, 53, 72, ArR37, FlaR59 u. Gustav VIII) ist das Ziel die Hafenstadt La Coruna im Norden Spaniens, mit ihrem Flugfeld und Marinestützpunkt. Danach soll KG Wiedmann nach Süden schwenken und wiederum die gesamte Atlantik-Küste erobern, um Spanien von jeglicher britischer Unterstützung von See her abzuschneiden. Die Italiener in Afrika sollen einen Entlastungsangriff in Richtung Ceuta unternehmen.
Für KG Mitte unter Generalmajor von der Tann (IR52, FJR1, 2, 3, GrR66, PioR Peenemünde, SSIR49, ArR15, 16, 25, FlaR74, dazu BrPioR25 und StuGR Gift und wir vom GJR23) glitzert in der Entfernung Madrid als Ziel und lautet die Sicherung Kastiliens als Auftrag. Danach wird KG Mitte wieder KG Rommel unterstellt.
Im Süden soll KG Rommel (GbJR20, PioR19 u. 27, FJR4, SSIR38 ArR60 u. 64, FlaR75 u. 76, PzR42, 53 und CondorIV dazu Aufklärungs-Abt 40 und das Karl-Gerät 040) den Küstenstraßen folgen und schlußendlich Gibraltar vom Norden her bedrohen.
Die Luftwaffe hat den Befehl erhalten, den Feind bei Sichtkontakt anzugreifen.

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Ceuta
11.00 Uhr
Erste Ergebnisse unserer Operationen! Verluste: 7 Fritz', 200 Mann 3 Stukas, 1 Bf110, bei den Italienern eine zweite Staffel Jabos vernichtet, 10 Panzer, 30 Spähwagen, 100 Mann. Bei U-Boot-Angriffen konnte die Regia Marina bei 3 eigenen Boots-Verlusten 7 Schwere Kreuzer der Royal Navy versenken! Leon, Gijon, Ovieda erobert!
Aufgrund der schweren Verluste bei der Luftwaffe werden unsere Bomberstaffeln aufs Festland zurückgezogen. Der italienische Angriff auf Ceuta wird aufgrund der massiven Präsenz englischer Kriegsschiffe und Bomber ebenfalls abgebrochen.
Das gibt sicher wieder ein Kopfkratzen in Berlin! Eher ein Köpfe-Rollen, Herr Oberleutnant! Wirft der gute Schweighofer ein. Der Hund vom Schweighofer, ein Rüde, der sich zu einer prächtigen Bracke gemausert hat, blafft nur dazu. Ich muss jetzt zum neuen Bataillonskommandanten. Rapport!
War nicht so schlimm! Der Oberstleutnant hat sich vorgestellt und jedem von uns Leutnanten die Hand geschüttelt! Seiner Ansicht nach liegt die Zukunft der Wehrmacht in unseren "jungen Händen", und er hätte vor, mit der vollsten Zustimmung vom Regimentschef, natürlich, wie Gerlach betonte, die Zugführer seines Bataillons nach Kräften zu fördern, ihren Korpsgeist zu stärken und durch weitere Steigerung ihrer persönlichen Fähigkeiten durch entsprechende Fortbildungskurse ihr volles Potential abschöpfen. Als Elitebataillon der Gebirgsjäger sollen wir der Wehrmacht zeigen, daß nur aus erfahrenen Leutnanten gute Generalstäbler werden! Davon wiederum sollen alle lernen. Ihre Kompaniekommandanten werden entsprechend instruiert. General Dietl habe starke Fürsprecher in Berlin, das Projekt müsse jedoch diskret durchgeführt werden. Um keinen Kameraden mit Knobelbecher oder Fliegerkombination zu blamieren! Da hatte er unsere Lacher sicher in der Tasche!
Hauptmann Boxberg wird das nicht schmecken!
14.00 Uhr
Gegenschlag! Und eine schwungvolle Riposte unsererseits! Entlang der gesamten Front brüllen Geschütze, belfern Maschinenkanonen, bersten Granaten– sterben Männer! La Coruna erlebt eine Feuertaufe, wie sie die guten Leutchen wohl eher für den Tag des Jüngsten Gerichts erwartet haben!
Aber auch die Madrilenen hören die Englein singen, die nach einem kühnen Vorstoß von Oberleutnant Gift ihren Flughafen verloren haben, und die Bewohner von Segovia, die ebenfalls eingekesselt sind.
Albacete und Alicante flaggen von nun an anders aus! Aufklärungs-Abt.30 vollführt wahre Wunder und findet allenthalben leere Dörfer und Städte. Verluste: 6 Ju88 bei uns, 2 Jäger, 10 Panzer und 20 Kanonen bei den Italienern, die dazu 8 U-Boote verlieren und 3 weitere Spähwagen, die aus der Linie gezogen werden. Da für den Nachmittag Regen angesagt ist, werden uns die feindlichen Flieger wohl eine Pause gönnen!

21.11.1940
08.00 Uhr
Sauwetter! Regen, Nebel, feuchte Socken! 9°C und 80% Luftfeuchtigkeit! Sauwetter, übereinand'! Das hilft nur mehr ein Jagatee, Herr Oberleutnant!! Wie die Österreicher uns gezeigt haben! Ostmärker, Schweighofer! Ostmärker! Haben Sie ja selber gesagt, Oberfeldwebel, schon vergessen!? Jawohl, Herr Oberleutnant! Und ab. Samt Hund. Prost!
Ein Jagatee in Spanien?! Absurd!
Eine schöne Brezen haben die heute Italiener gerissen! Flugzeuge, U-Boote, Artillerie, vom Tommy alles zu Klump gehauen! Der ratlose Comando Supremo in Rom weiß zurzeit nicht einmal, wer wo wann wie viel verloren hat- ein einziger aufgeschreckter Hühnerhaufen! Wenigstens konnten wir die arg gerupften Ju88 der 44er-Staffel heimbringen! Aber jetzt rollen unsere energischen Gegenangriffe, und dann wollen wir sehen, wer hier einen Pyrrhussieg errungen hat!
11.00 Uhr
Schwere Kämpfe um Segovia, Belagerung von La Coruna aufrecht. Verluste: 300 Mann Infanterie, 20 Panzer.
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! LA CORUNA GEFALLEN! Dank des heldenmütigen Einsatzes der Truppen unter Generalmajor Wiedmann ist es uns heute gelungen, die Reichskriegsflagge über dem Hafen zu hissen! Ein weiterer Schlag gegen die Plutokraten in London!
Weiter sind Murcia und Madrid-Ost gefallen, Cartagena wird belagert, PzR sichert die Brücken über den Mino. Belagerungsring um Madrid geschlossen. Der Sturm auf die Stadt, die noch von 3 IR und etwas Ari gehalten wird, ist für morgen befohlen worden. Salamanca zur Offenen Stadt erklärt. Heftige Luftkämpfe über ganz Spanien. Unsere Verluste: 1 Fritz, 20 Panzer und 300 Mann Infanterie. Italiener verlieren in Afrika 5 U-Boote, 4 Jäger und die letzten 3 Batterien Ari in Melilla- prekäre Situation für den Verbündeten! Die englischen Spitfire bereiten der Luftwaffe enorme Probleme!!!


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In den Pyrenäen
22.11.1940
08.00 Uhr
Bomber-Staffel 44 vernichtet! Die letzten vier Maschinen sind am Boden von Spitfires erwischt worden! damit bleibt der Luftwaffe nur noch das Condor1-Geschwaader! Göring springt im Quadrat!
Jaen und Cartagena samt Flugfeld erobert. Das Zentrum Madrids wird nach wie vor von Guardia Civil und Falange gehalten. Das OKH hat zur Vermeidung unnötiger Verluste den Sturm des Zentrums auf einen Zeitpunkt nach erneutem Bombardement verschoben. Granada belagert. PzR53 besetzt das unverteidigte Almeria. Die Kriegsmarine zieht vor Oporto auf und beginnt mit Fernbeschuss der Stadt. KG Weidemann schiebt sich südwärts in Richtung Duero vor.
14.00 Uhr
Italiener versenken vor Melilla englische Z-Flottille. Kampfkommandant von Porto gibt die Stadt auf. Panzergefecht westlich Madrids endet für den Gegner in einer Katastrophe! Verluste: 300 Mann Infanterie, 10 Panzer, 8 Stuka (StuSt11 aus der Linie gezogen!). Der Feind hat erheblich an Schlagkraft verloren. Pattstellung in Afrika.
SONDERMELDUNG! DAS ERSTE EICHENLAUB ZUM RITTERKREUZ VERGEBEN! Oberleutnant Gift hat für die Vernichtung von 5 Kompanien feindlicher Infanterie die Auszeichnung erhalten! Sein Richtschütze, Unteroffizier Klaus Zimmermann, wurde für seine selbstlose Tapferkeit im Wehrmachtsbericht genannt!

23.11.1940
08.00 Uhr
Panzerangriff auf Segovia unter schweren Verlusten bei IR28 und 52 abgeschlagen. IR 52 aus der Linie gezogen. Feuerstellungen nördlich Toledos am Nordufer des Tajo bezogen. Ju88-Staffel Condor1 greift unter italienischem Jagdschutz englische Leichte Kreuzer östlich Melillas an und versenkt 4 von ihnen! Italienische Ari versenkt weitere 3 englische Begleit-Zerstörer! Unsere Kriegsmarine bunkert Treibstoff und Munition im Hafen von Porto.
14.00 Uhr
Toledo und Merida gefallen. Verluste: 100 Mann Infanterie, 10 Panzer, 10 Spähwagen, 10 Kanonen und 6 italienische Zerstörer.
SONDERMELDUNG! MADRID GEFALLEN! Das Gebirgsjägerregiment 23 hat heute Morgen den letzten Widerstand gebrochen und die spanische Hauptstadt erobert! Die Reichskriegsflagge weht über dem Palacio Real!

24.11.1940
08.00 Uhr
Granada gefallen! Verluste: 200 Mann Infanterie, 10 Panzer. Bei den Italienern 2 Schwerer und 1 Leichter Kreuzer, die bei einem Seegefecht nordwestlich Melillas in Zusammenwirken mit den Ju88 von Condor1 6 Leichte und 7 Schwere Kreuzer der Royal Navy versenken! Dieses Gefecht, das von den italienischen Zeitungen (zu recht!) groß herausgebracht wird, dürfte das Kräfteverhältnis im westlichen Mittelmeer endgültig zu unseren Gunsten gewendet haben! Freilich vergessen die braven Italiener dabei nicht zu erwähnen, daß die Schweren Bomber der Deutschen eine große Hilfe gewesen seien!
Lissabon im Bombenhagel der Kriegsmarine! KG von der Tann strebt auf allen Straßen südwärts, um sich bei Gibraltar mit KG Rommel zu vereinen. KG Wiedmann strömt ebenfalls Gibraltar entgegen und stößt auf keinerlei Widerstand mehr- die Portugiesen haben das Kämpfen wohl vollständig verlernt! Auch den Spaniern dürfte dämmern, welch Bären sie sich haben aufbinden lassen! Zu spät!
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! LISSABON GEFALLEN! Auch die Hauptstadt Lusitaniens hat die Waffen gestreckt! IR48 ist damit heute erstmals in eine Kapitale eingezogen, die am Atlantik liegt! Unsere tapferen Soldaten tragen sich mit ihrer Tat ins Buch der Geschichte ein! Ganz Deutschland ist stolz auf sein Heer!

25.11.1940
08.00 Uhr
Schlamm! Die gesamte Offensive zu Land säuft grandios im Schlamm ab! Der Dauerregen der letzten Tage hat die ganze Halbinsel in eine Schlammwüste verwandelt! Nur die Kriegsmarine ist noch zu Offensivaktionen imstande! Diese Verschnaufpause für den Feind behagt mir gar nicht! Und sonst auch niemanden! Gedrückte, gereizte Stimmung im ganzen Bataillon. Ich habe drei Mann aus dem Zug mit Lungenentzündung im Lazarett, und bei den andren Kompanien sieht's auch nicht besser aus! Das ganze Regiment! Ein reines Seuchenlager! Stinkt schlimmer als ein nasser Hund! Und sogar der Hund vom Schweighofer niest schon wieder! Aber diesmal ist der Kühnhaupt nicht zur Stelle! Mit Verlaub, mein sehr geehrter Herr Oberleutnant, diesmal wäre es mir auch egal! Und so a Flachland-Indianer von Saupreuß' rutscht bald amal aus, auf so am rutschigen Stoa, und dann purzelt er leicht an G'röllhang owe, und zerschlogt si sein deppaten Schedl dabei! Ich legte blitzartig meinen Zeigefinger an die Lippen und schüttelte energisch den Kopf… Allerhand! Und am Ende steht der Saupreuß grade hinter uns, und Boxberg versteht Bayrisch! Das wäre bitter, für den Oberfeldwebel Schweighofer! Sehr bitter! Auf Mordpläne gegen Vorgesetzte im Krieg, da gibt's, Orden hin, Hund her, auch beim Gerstl nur das Erschießungskommando! Und für mich gleich dazu, wenn ich das nicht sofort melde! In einem Monat ist Weihnachten! Das möchte ich noch gern erleben! Daher kriegt der Schweighofer jetzt von mir zu seinem eigenen Schutz eine Woche lang totales Alkoholverbot! Und Redeverbot! Und Schnupfen hin oder her, der Schnaps wird gestrichen! In der Früh schon einen in der Krone! Armer Hund!
14.00 Uhr
Im Westen nichts Neues. Zum Glück.


26.11.1940
08.00
Wie ein Sturzbach ergießt sich das Spanien-Korps aus allen Richtungen in den Rest von dem, was einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit erst, das gemütliche Imperium eines Westentaschendiktators zu sein schien. Jetzt brandet eine Sturmflut der besonderen Art auf ein britisches Kronjuwel zu, das schon seit knapp zweihundertvierzig Jahren wie ein eiternder Dorn in der Flanke der Spanier steckt. Und diese Sturmflut spült auch den sogenannten Caudillo hinfort. Ich glaube, jeder Mann, hüben wie drüben, spürt hier einen Hauch von Historie heran wehen. Die Italiener sind dabei, ihren Traum von einem neuen Mare Nostrum wahrzumachen, und es scheint klar zu werden, daß ein maritimes Imperium wie das Britische in ärgste Nöte gerät, wenn eine Landmacht (wie wir!) unter anderem durch Erringung der Lufthoheit, in die Lage gerät, der maritimen Macht die Landstützpunkte, also Häfen, wegnimmt…dann nämlich, wenn die Landmacht so viel Land in seiner Macht hat, daß die fehlende Kontrolle der Hohen See keinerlei gravierende Nachteile zeitigen kann.
Badajoz, Málaga, Cordoba gefallen. Unsere Verbündeten greifen die Festung Ceuta mit bescheidenen Kräften an, werden aber von der Marine Deutschlands und Italiens im Sektor unterstützt! Auch die Luftwaffe wird ihren Teil beitragen, um den abgeschnittenen Franco-Truppen einzuheizen! Wie hat der Reichskanzler sich ausgedrückt? Ach ja: "Und wenn irgendwo in Europa Kultur die Faust ballt, dann hier! Und nur ein eiserner Willen kann dieser Faust gebieten! Arbeiter der Stirne, Arbeiter der Faust! Hier ist auch viel Sonne!" Soviel dazu. Eigentlich müssten die Spanier längst kapitulieren. Was hält die davon ab? Eine Geheimwaffe etwa? Unwahrscheinlich.
14.00 Uhr
1200 Bersaglieri vor Ceuta gefallen! Befehlskettenchaos? Dazu Verluste von 4 Zerstörern und 1 Jabo beim Verbündeten, wir verlieren 400 Mann Infanterie, 1 Bf110, 2 Fritz', 4 Stuka. Huelva ist eingeschlossen, Sevilla zur Offenen Stadt erklärt! Gibraltar steht ebenfalls kurz vor dem Fall.

27.11.1940
08.00 Uhr
Nächtlicher Gegenstoß abgewehrt! Verluste: 20 Spähwagen 2 Leichte Kreuzer, 300 Mann Infanterie.
14.00 Uhr
Ist mir schlecht! Und kalt! Moment…mir…wird…wie wird mir? Schwindlig, und ich muss gleich kotzen! Schweighofer…!
16.00 Uhr
SONDERMELDUNG! GIBRALTAR GEFALLEN! SPANIEN HAT KAPITULIERT! ICH WIEDERHOLE! SPANIEN HAT KAPITULIERT!

Der letzte europäische Stützpunkt der britischen Piraten wurde heute Morgen von unseren Truppen befreit! Englische Regierung kurz vor dem Sturz? Franco verhaftet! Deutschland grüßt seine Soldaten!

Sondermeldung? Und davon erfahre ich mit Darmgrippe im Lazarett? Zum Glück bringt mir der Schweighofer gleich einen Jagatee! Prost!


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Kapitel VI Unternehmen Herkules

Teil 1

12.01.1941

08.00 Uhr
Sauwetter! Stürmische See! 200 kotzende Gebirgsjäger und ein heulender Hund- wer kann das sein? Richtig! Nur wir, die 23er von Oberst Gerstl! Auf dem Weg nach– Malta! Ein Haufen Steine im Meer, darauf ein Feldflugplatz mit ein paar Staffeln Bomber und Jäger, eine aufwändig befestige Seefestung, ein hübscher Marinehafen dazu, Hunderte Flakgeschütze jeden Kalibers, Dutzende Bunker– Herz, was willst du mehr? Ach ja, vielleicht einen Besitzerwechsel? Diese feinen Sächelchen gehören nämlich dem Tommy, und der Führer möchte sie doch auch so gerne haben! Auch die Italiener freuen sich sicher über ungestörten Nachschub in ihre nordafrikanischen Kolonien, oder nicht? Na, siehste! Und deswegen sind wir hier! Zum Glück haben wir in Rosenheim noch ordentlich Silvester gefeiert, mit der ganzen Familie, und ich muss zugeben, ich habe beim Notar Fellgiebel in der Parkstraße mein Testament hinterlegt, ohne zuhause davon zu erzählen. Die Eltern sorgen sich sonst noch!

In der ersten Landungswelle: PzR21, 42, 50, GrR22 und wir, GJR23. Jede Menge Luftunterstützung (JgSt10, 55, 65, Condor, StuSt11, 61, Z-St9 u. BomberSt Condor) und Fallschirmjäger-Regimenter 3,4,6,31 mit leichter Ari (lAR5, 7, 26)
In der zweiten Landungswelle: Italienische Sturmtruppen (IR13, 14, 17, 18, 24, 34, 35, 41, 80) unterstützt von 3 Zerstörer-Flottillen, 2 Leichte Kreuzer sowie je ein Schwerer Kreuzer und ein Schlachtschiff der Regia Marina, alles brandneue, kampfstarke Einheiten.
In der dritten Landungswelle: Panzer! SSPzR40, 45, 57, PzR46 und Condor. Dazu FJR 84 u. 86 mit leichter Ari (lAR72, 82,83,85), JgSt81 u. 87, dazu Feuerschutz durch die Schwere Gruppe der Kriegsmarine: Kirchseestadt, Wildner, Gneisenau, Werk und Soldberg.
Die Jagdflieger sausen über uns hinweg, Richtung Feindflugplätze, ohne deren Besitz die ganze Mission für den Hugo wäre. Ja, ja, Herr Major, wackeln Sie nur keck mit den Tragflügelspitzen! Wir speiben zurück! Schießen Sie lieber mal eine Spitfire ab, Sie Henkelmann! Herr Oberleutnant, ein Schnapserl gefällig? Her damit, Schweighofer! Immer nur her damit! Zum Glück ist die Royal Navy denkbar ungünstig platziert! Das eine Geschwader weit im Westen der Hauptinsel, das andre im Osten, schon in der Reichweite unserer Bomber! Die Schwere Gruppe wird Salven feuern und dann unter der Nase der Tommies das Südkap von Malta umschiffen und nach Norden stechen, wo sie zusammen mit den Italienern das Ostgeschwader der RN in die Zange nehmen werden! Da, schon jagen feurige Garben von Leuchtspurmunition in die feindlichen Stellungen! Der Feuerzauber geht los! Unternehmen Herkules hat begonnen! Uns allen viel Glück dabei! Wir werden es brauchen!

08.30
Erste Luftduelle! Über Gozo schießen wir bei 3 eignen Verlusten 6 Blenheims und 5 Hurricanes ab, über Malta ohne Verluste 8 Hurricanes. ZerSt9 versenkt 6 U-Boote! Feuerschlag gegen Ari und Bunker im Süden Maltas.

09.00
Husarenstück! FJR51 springt über dem Flugfeld von Comino ab– Volltreffer! Der erste feindliche Flughafen ist in unserer Hand! Damit ändert sich unsere taktische Lage gewaltig! Aber jetzt sind erst mal die Tommys dran, und die werfen bestimmt nicht mit rosa Wattebäuschchen!


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Comino!

14.00
O tempora, o mores! Die Luftlandetruppen sind ganz schön zerzaust worden! Auf Gozo müssen FJR7 und lAR7 aus der Linie genommen werden, aber immerhin haben wir 2 Kuhdörfer erobert und die Panzerkuppeln des Sperrforts Quala schwer beschädigt. Auf Malta selbst ist die Situation verworren und unübersichtlich, die einzelnen Kampfgruppen sind auf sich allein gestellt, zu zweien gibt es nicht einmal Funkverbindung. Das gesamte Malta-Korps hat den Befehl erhalten, sich erst mal einzugraben. Zum Glück wird es am Nachmittag regnen, das gibt in aufgespannten Zeltplanen frisches Wasser für uns und es hält gleichzeitig wenigstens die Tommy-Flieger davon ab, uns zurück in die Steinzeit zu bomben…na, Hund, schmeckt das trockene Wursti? Sicher aus Esel, meine ich. Oder aus Hund? Na, wohl bekomm's, Wolf!

13.01.1941
14.00
Lagebesprechung! Unsere Kampfgruppe wurde erneut unsrem Obersten Gerstl unterstellt! KG Gerstl berichtet wie folgt: Die Panzerkuppeln bei Quala zerstört, und drei kleine Dörfer besetzt, wir haben uns also im südöstlichen Zipfel von Gozo festgesetzt. Nach Auffrischung werden wir aufklären und in zwei Kolonnen den Rest von Gozo nehmen. Anschließend Evakuation nach Malta.

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Phase 1

Im Stillen wundre ich mich über die fremdartige Landschaft, über die karge Vegetation, bloß dornige Heidesträucher und Affenbrotbäume, stinkender Wacholder, verkrüppelte Steineichen, Stechpalmen, überall die scharf riechenden Mastix-Sträucher, deren Harz gegen Durchfall und Zahnfleischbluten gekaut werden kann, aber nur mit starkem Willen, aber wie durch ein Wunder mahlen die Backen meiner Männer wacker das Harz. Lediglich der Rosmarin und der Lavendel grüßen freundlich wie alte Bekannte. Richtiggehend außerirdisch hingegen wirken diese zyklopischen Ruinen, die so bedrohlich gegen den stumpfen, bleigrauen Himmel ragen oder im Boden als gigantische Grabkammern wie zahnstupfgesäumte Eingänge zum Hades gähnen. Es ist, als ob die Jahrtausende uns betrachten würden, aber nicht so, wie zu Napoleons Zeiten als zustimmende Aufforderung, zu höheren Sphären zu gelangen, sondern mit einer grausigen Kälte, die nichts Menschliches innehält, die uns abstößt, instinktiv erkennen wir, worum es sich hier handelt: verschlagen dräuende Feuer-Götter, die auf ihr tägliches Blutopfer drängen. Und unsere Blutopfer bringen wir Menschlein den heidnisch monströsen Tempeln aus Äonen auch dar, jeden Tag saugt der Boden hier unseren kostbaren Lebenssaft auf, und scheint doch nie getränkt genug. Unheimlich sind diese Steinruinen, Vorboten des Unheils, scheint es, und sie haben so gar nichts gemein, mit den lieblichen Tempeln der Griechen und Römer…
Außer dem Tommy schmecken uns weder die feuchte Kälte, die in jeden klammen Knochen kriecht, noch das wenige, brackig schmeckende Wasser, das wir aus den Brunnen ziehen. Wir haben alle die Wahl: Durst oder Dünnschiss. Zum Glück gibt's Mastix! Und wir hoffen, daß es anderswo tiefere Zisternen gibt.

Comino wird von FJR und einem it. IR gehalten. Die FJ sollen nach Auffrischung ebenfalls nach Malta ausgeflogen werden.
Denn dort gärt es gewaltig: Keine zusammenhängende HKL, noch immer kein Funkkontakt zu zwei der Lande-Gruppen, und fast nirgendwo wurde eine lokale Überlegenheit erkämpft. Die Kriegsmarine ist auf der Suche nach Feind, eine große Schlacht wird erwartet. Lokalisierte deutsche Widerstandsnester: Lediglich Mellieha samt Flugfeld, und Zebugg. Nur am Südkap Maltas hat KG Widder sich eine starke Position erkämpft, und sichert mit ihren Panzern, Ari, und Flak den Flughafen sowie den Marinestützpunkt. Hierhin sollen die schwachen IR sich absetzen, so sie in Kenntnis der Lage versetzt werden können, und die Besatzung des Brückenkopfs verstärken, bis KG Gerstl von Gozo übersetzt und sie raushaut.
Auch wird nach Abschluß der Seeschlacht vor Malta ENDLICH mit Feuer-Unterstützung durch unsere schwere Schiffs-Ari gerechnet! Bisher haben nur die Tommies diesen Vorteil auf ihrer Seite gehabt!
Und immer wieder sehen wir die Rauchfahnen abgeschossener Flieger, die ihre todbringenden Spiralen gen unten drehen. Die Schlacht um Malta entwickelt sich zu einem richtigen Gemetzel. Für beide Seiten.
Immer mehr Versprengte treffen im Laufe des Tages in Zebugg ein! Ihre Gesichter sprechen Bände. Aber jeder Mann, jeder Ladestreifen, jede Handgranate werden bitter benötigt.

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14.01.1941
08.00
Angriff! KG Gerstl bricht endlich aus dem Brückenkopf aus! Nach Vorbereitung durch Ari und Stukas greifen wir das Kaff Ghanjesiel an. Wir finden ein ziemlich gefleddertes Regiment Schotten vor, alle schon die Händchen in der Höh…aber das ist erst der Anfang! Immerhin sind wir froh, nicht mehr auf die Liebesgrüße der RAF warten zu müssen, sondern selber Kopfnüsse verteilen zu können!
Oberst Gerstl war blaß um die Nase, als er bei der Offiziersbesprechung folgendes mitteilte: Unsere Verluste bisher betragen 2200 Seeleute, 150 Jagdmaschinen (!), 110 Panzer, 19 Batterien leichter Ari und 30 (DREISSIG!) Kompanien FJ!!! Eine KATASTROPHE! Hitler TOBT auf dem Berghof! Und der dicke Reichsmarschall soll angeblich einen Schlaganfall erlitten haben! Was haben die sich beim OKH eigentlich gedacht? Die Erfolge der letzten Jahre einfach so Vabanque verspielen? Eine Sauerei! Mit unseren Leben bezahlt! Was der gute Schweighofer in diesem Zusammenhang zu sagen hat, würde übrigens selbst einer Hafendirne in Marseiller die Schamesröte in die Schläfen treiben, das garantiere ich!
Auch unserem strammen Nazi Boxberg scheinen Zweifel zu plagen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Wir müssen natürlich bedenken, daß wir den Briten auf See ordentlich Prügel gegeben haben, und die Verluste der Luftwaffe dürften jenen der RAF gleichen. Ein Abnutzungskrieg um diesen mickrigen Fliegenschiss auf der Landkarte, allerdings von unermesslichem strategischem Wert…Wie man hört, steht auch dem neuen britischen Premier, dieser Bulldogge Churchill, wegen unserer Landung auf Malta das Wasser bis zum Hals!
Ein Kamerad hat mir von der Latrinenparole berichtet, wonach der Führer dem OKH befohlen haben soll, wir sollen hier auf Malta keine Gefangenen mehr machen, und der nur nach dem dringenden Hinweis auf das Schicksal der eigenen Soldaten auf diesen Befehl verzichtet hätte…allerdings werden im OKH wohl ein paar Köpfe rollen, und der von Brauchitsch zuallererst!

Teil II
14.01.1941
14.00 Uhr
Wir erwarten gebannt den Gegenangriff der Tommys. der wohl eine matte Sache sein wird. Wären ja blöd, wenn sie ihre Bunker verließen, um uns im offenen Gelände anzugreifen! Da wir viele Flieger vernichtet haben, können wir davon ausgehen, daß die Briten in der Defensive bleiben werden, und vermutlich nur gewaltsam aufklären werden…werden wir ja sehen.
16.00 Uhr
Tatsächlich! Ein paar Störmanöver, ein paar Artillerieüberfälle auf Malta, und leider 500 tote Matrosen auf der Gneisenau, die nördlich St. Julians von einer Staffel Whitneys abgepasst wurde. Doch die Flieger fielen aus allen Wolken, als JG65 / Condor im Gegenschlag 9 Maschinen abschossen und nur den Staffelführer grausam mit dem Überleben straften…
Doch allein Turm Anton bringt mit seinen drei 28cm-Schnellfeuerkanonen mit Kaliber 54 bei jeder Salve eine knappe Tonne hochbrisanten Sprengstoff ins Ziel. Ich nehme an, die Gneisenau wird bald nach dem Einsatz in Tarent ins Trockendock verlegt werden. Doch vorher werden die Tommys in Valletta guten Kruppstahl zu schmecken kriegen!
KG Gerstl geht vor! Zunächst die linke Kolonne, die im Handstreich die Dörfchen Munxar, Victoria samt Flugfeld und Xagra nimmt, danach schließen die FJ rechts auf, sodaß endlich auf Gozo eine durchgehende HKL hergestellt wurde. Die dezimierten leichten Ari-Verbände werden aufgefrischt, während die StuSt11 und 61 die britischen Stellungen im Norden von Gozo beharken.
Auf Malta gelingt der KG Hartmann die Einnahme des Ortes Zurrieq (mein Gott, was für Namen!), während die Kriegsmarine die letzten Bunkerstellungen nördlich der KG Hartmann in einen Schutthaufen verwandelt. Östlich von Valletta geben auch die Italiener ein kräftiges Lebenszeichen von sich, und belegen die Bunkerstellungen der Stadt mit ihren Granaten! Die beiden Zerstörer-Flottillen werden nach Comino in Marsch gesetzt, um die anstehende Evakuierung von Gozo gegen etwaige britische U-Boote zu sichern. Die Bersaglieri kämpfen sich mühsam von ihren Stellungen landeinwärts, werde in der flachen und deckungslosen Landschaft allerdings von Tommy-Artillerie böse begrüßt. Die verschollenen FJR und ihre Ari tauchen endlich auf, und unterstützen die Truppen in Mellieha, die bald in Richtung Süden vorstoßen sollen um die letzten Bunker zu knacken, die den Flughafen bedrohen.
Endlich landen die ersten Jäger auf dem Flugfeld von Zurrieq . Die dortige Stellung dürfte ab jetzt sich in Sicherheit wiegen dürfen. Wenn wir die nächsten 24 Stunden ohne böse Überraschungen überstehen, haben wir die Initiative endlich zurückgewonnen! Auch der Hund vom Schweighofer wedelt freudig, weil sein Herrchen wieder gute Laune hat! Naja, Schnaps trinken ohne Wasser gegen den Brand zu haben, kann schon mal zu derben Kopfschmerzen führen! Schweighofer kann allerdings mehr als froh sein, daß er der beste MG-Schütze in der Kompanie ist, und daß der helle Presslufthammerklang, mit dem Schweighofers MG den Feind dezimiert, Balsam für meine Nerven ist. Ansonsten müsste ich ihn wegen Trunkenheit im Dienst eigentlich disziplinieren, oder gar auf dem Dienstweg melden¬– aber den Mann, der mein Leben gerettet hat, deswegen anschwärzen? Da müsste ich ein ehrloser Hund sein, gelt, Wolf?

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15.01.1941
14.00 Uhr
Gozo fast befreit! Nur noch ein Regiment verschanzter Pioniere hält uns beim Hafenstädchen Marsalforn auf, im Nachbarskaff Gharb gilt es, die letzten Flak-Batterien auszuschalten, die uns doch im Erdkampf etliche Panzer gekostet haben. Wir 23er halten die Straße aus Marsalforn abgeriegelt, FJ links und rechts von uns haben den Belagerungsring geschlossen. Sobald die Ari da ist, werden wir angreifen. Die restlichen Truppen der KG Gerstl begeben sich bereits zum Hafen von Ghanjsiel, um evakuiert zu werden. Weitere Verluste bisher: 60 Panzer, 20 Stukas und 200 FJ auf Gozo, 600 Italiener und 60 Panzer auf Malta. Verglichen mit den Ausfällen der letzten Tage ist das wenig.
Bei Valletta hat die britische Küstenartillerie 6 Leichte Kreuzer der Regia Marina versenkt, zum Dank hat der OB des Malta-Korps, Generalfeldmarschall Kesselring, den Messerschmitts die Erlaubnis zur "Freien Jagd" erteilt, und das wird vor allem den Infanteristen der Tommys gar nicht gefallen! Die restlichen Einheiten ziehen sich aus der Reichweite der Küstenartillerie zurück. Zudem hat JgSt65 westlich Zurrieqs das gesuchte Royal Navy-Geschwader entdeckt! Bomber sind schon unterwegs. Unsere Verbündeten sind durch die Artillerie-Überfälle allerdings so geschwächt (so ist etwa deren IR35 auf 200 Mann zusammengeschmolzen!), daß ihnen nach Ausschaltung der feindlichen Ari nur noch der Rückzug in die Ausgangsstellungen bleibt, sehr zum Mißfallen sämtlicher Dienststellen zwischen Neapel und Berlin. Allerdings muss der Fairneß halber gesagt werden, daß diese Schwäche nicht auf die individuelle Feigheit des italienischen Landsers zurückzuführen ist, der ganz im Gegenteil von großem Mut erfüllt ist, sondern an der ganz miserablen Ausstattung der Truppe, die zum Teil das Niveau des Krieges 1914-1918 nicht überschritten hat, sowie an der erbärmlichen Führung durch eine abgehobene Offiziers-Kaste, die selbst im Krieg nicht auf ihre überkommenen Privilegien verzichtet und zum Beispiel wesentlich bessere Verpflegung erhält, die ihnen auch noch von livrierten Mannschaften in Glacé-Handschuhen auf Porzellangeschirr serviert wird! Ja, auch dazu hat der gute Schweighofer eine eigene Meinung, die nicht ganz jugendfrei ist!
Fallschirmjäger, Ari und die Truppen aus sind inzwischen nach Ausschaltung der Bunker südlich von in die Außerbezirke von Bugibba eingedrungen und liefern sich dort Scharmützel mit den Pionieren der Briten, die gestern erst die Bersaglieri so rüde abgekanzelt haben.

16.01.1941
08.00 Uhr
Offiziersbesprechung! Die Lage des Malta-Korps ist wie folgt: Wehrmacht auf dem Vormarsch, Briten zu sehr über die Insel verstreut, um effektiven Widerstand zu leisten. Hier bewahrheitet sich wieder einmal die Maxime vom Alten Fritz: Wer alles verteidigen will, verteidigt gar nichts.
PzR21 nimmt Gharb, PzR50 Zebbug. Und jetzt sind wir dran! Nach Artillerievorbereitung gehen wir Kompanieweise links und rechts entlang der Straße in Richtung Marsalaforn vor. Die Tommys in haben zwar den Kopf eingezogen, aber sicher nicht für lange! Schon sehen wir die zertrümmerten Häuschen, in denen unsere Feldhaubitzen Neujahrsputz abgehalten haben, ein müder, geknickter Telegraphenmast weist uns den Weg zum Postamt, als plötzlich ein MG das Feuer auf uns eröffnet. Der Gefreite Töpfner, der ungemein scharfe Augen hat, macht die feindliche Feuerstellung rasch aus, und die 8cm-Granatwerfer machen kurzen Prozeß mit dem MG. Als wir jedoch ins Dorf ausschwärmen, kommen wir auf dem Dorfplatz kurz vor dem Postamt von allen Seiten unter Feuer. Aber wir stürmen verbissen die Stellungen des Feindes, bis uns die Munition ausgeht. 300 Ausfälle! Ein schwarzer Tag fürs Regiment! Auch FJR2 verliert weitere 200 Männer, ehe dieses verdammte Kaff endlich uns gehört! Die Tommys sind allerdings bis zum letzten Mann gefallen. Ein Offizier, scheint es, hat sich sogar selbst erschossen, anstatt sich zu ergeben. Ein Mann nach Boxbergs Geschmack! Wir begraben die Gefallenen beider Seiten und schießen über ihre Gräber hinweg Salut. Dann machen wir Kehrt und brechen in Richtung Süden auf, zur Evakuierungszone. Gozo ist gesichert!
Der neue Plan aus Kesselrings Feder liegt nur vor: Evakuierung der Truppen auf Gozo nach Malta, dann systematisches Aufrollen der feindlichen Stellungen in Richtung Süden. Die Sperr-Riegel der KG Hartmann ganz im Süden, bzw. KG Dorn, die immer noch im Mittelteil Maltas die Dörfer Zebbuq und Quormi hält, übernehmen die Aufgabe der Ambosse, auf denen der zurückweichende Feind vom Hammer der KG Gerstl zerschlagen wird. Die Luftwaffe wird zur Bekämpfung der RN eingesetzt, während die Kriegsmarine und die Regia Nautica mit ihren Großkalibern die Feuerunterstützung für uns Stoppelhopser leisten werden. Der marode Reichsmarschall hat sein Schlagerl leider nur mit schweren Hirnschäden überstanden und wird per Führerdekret mit sofortiger Wirkung durch Generalfeldmarschall Milch als Generalluftzeugmeister in allen Ämtern und Würden ersetzt. Die Position des Reichsmarschalls wird mit dem gleichen Dekret abgeschafft.



14.00 Uhr
Totenstille bei der andren Feldpostnummer. Einzig ein halbherziger Ausfall bei Bugibba, der von den Italienern bravourös abgewiesen wird. KG Gerstl staut sich derweil in den Häfen von Gozo, da zuallererst die schwere Ari nach Malta übergesetzt werden soll. Ich habe von Gerstl einen Tag Urlaub bekommen, und gehe mit Wolf und Schweighofer in der Nähe von auf die Jagd. Karnickel! Aber wie dünn sind bloß diese Viecher! Ich überlasse sie schweigend dem Hund und schwöre mir, in diesem Krieg nie wieder unnötig Leben auszulöschen. StSt61 entdeckt auf dem Flug nach Comino eine englische U-Boot-Flottille, und greift sie sofort an, jedoch platschen ihre Bomben nur noch ins Wasser! Immerhin wissen wir jetzt, daß die U-Boote wirklich da sind, und die italienischen Zerstörer laufen in Höchstfahrt auf ihre Konterparte zu!
Heftigste Kämpfe im Raum Bugibba, wo die tapferen Briten wirklich in die Zange genommen werden. Vom Nachschub abgeschnitten, ohne Luftunterstützung und ohne Aussicht auf Evakuierung durch ihre Marine kämpfen sie dennoch immer wieder bis zum letzten Mann. Ich vermute, der dumme Wutausbruch des Führers hat sich aus Berlin bis London herumgesprochen– mit fatalen Konsequenzen für uns alle! Der Krieg wird schmutzig!

17.01.1941
08.00 Uhr
Großkampftag auf Malta! Unsere Truppen verwickeln den Feind überall in Gefechte, unterstützt durch Marine und Luftwaffe. Südwestlich Cominos werden 10 feindliche U-Boote versenkt, was die Evakuierung von KG Gerstl nach Malta erheblich erleichtern wird. Unsere Bomber und Zerstörer fegen derweil die restlichen Einheiten der RN von der Seekarte! Verluste: 10 Flugzeuge, 30 Panzer, 300 Mann Infanterie. Dennoch bleibt der Tommy ein zäher, einfallsreicher Gegner, der uns noch tüchtig zu schaffen machen wird!
14.00 Uhr
Regen! Es gießt wie aus Kübeln, ein richtiges Hundewetter! Der Westwind bringt dicke Wolken, die sich gerne am Nachmittag sintflutartig ergießen. Die Luftwaffe sitzt im Trockenen, der Tommy auch, nur wir nicht. Schweighofer! Einen Zirbenschnaps! Bugibba gesäubert.
Leider sind dem Kommandanten von KG Hartmann die Nerven durchgegangen, und er hat eigenmächtig einen Angriff gegen die eingegrabene Artillerie in der Doppel-Ortschaft Quabba-Luqa befohlen, der ohne besondere Geländegewinne die KG 130 Panzer kostet! Oberst Gerstl ist sich sicher, daß Hartmann auf Befehl des OBs vors Kriegsgericht kommt! Doch stattdessen befiehlt Kesselring der KG Dorn den Ausbruch aus ihren Stellungen und einen Angriff auf Quabba-Luqa, der von den FJ schwungvoll vorgetragen wird, und sogar zur vollständigen Vernichtung der englischen Ari führt! Immerhin hat Oberführer Kristian Wolf vom SSPzR57, der schon in Frankreich das EK I bekommen hat, für seine Tapferkeit das Ritterkreuz erhalten! Weitere Verluste: 500 Mann Infanterie, 1 Batterie 8,8er-Flak, dazu 300 Bersaglieri.
Aufgrund der hohen Verluste hat Kesselring der Infanterie und Panzerwaffe für die nächsten drei Tage die Einstellung aller Kampfhandlungen mit dem Ziel befohlen, Nachschub an Munition und Verpflegung zu beschaffen, sowie uns Landsern ein paar Mützen Schlaf nachzuholen. Na, uns soll's Recht sein!

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21.01.1941
08.00 Uhr
Ein riesiges Versorgungsdepot! Direkt vor unserer Nase! Ein Aufklärungsflug der JgSt65 hat dies zutage gebracht! Benzin, Verpflegung, Zigaretten, Schnaps, alles da. Zwei Regimenter Bersaglieri machen sich sofort auf den Weg, um dieses Göttergeschenk in Empfang zu nehmen! Derweil schrumpfen Dank Marine und Luftwaffe die britischen Kräfte auf Malta zusehends. Aufklärer berichten, es gebe nur noch zwei Widerstandsnester: La Valletta, die Hauptstadt Maltas, und ein Kuhdorf namens Rabat (lag das nicht in Marokko??), südlich des großen Depots. Allerdings besteht die Besatzung Vallettas aus vorwiegend Artillerie, während Rabat von einer gemischten Brigade gehalten wird. Wir 23er bleiben zusammen mit den dezimierten Grenadieren von GrR22 als Sicherung auf Gozo. Die Italiener erhalten gottseidank laufend Ersatz für ihre Regimenter, und werden bald wieder in den Kampf eingreifen können.
14.00 Uhr
Endlich! Die große Panzerkuppel A im Hafen von Valletta ist endlich zerstört! KG Gerstl heute Mittag vollständig auf Malta eingelangt, und strebt im Schweinsgalopp in Richtung HKL. Auch sonst rücken wir überall auf Malta vor und quetschen die Briten langsam auf immer kleinerem Raum zusammen, wie die Zahnpasta in einer fast leeren Tube. Am Ausgang dieses für beide Seiten sehr verlustreichen Kampfes kann es ab jetzt keinen Zweifel mehr geben.

22.01.1941
08.00 Uhr
Der Endkampf um Malta hat begonnen! 3 Regimenter Bersaglieri sind im Schutze der Nacht in die britischen Artilleriestellungen im Nordosten von Valletta sowie in den Hafen von Griza eingesickert und haben die Geschützmannschaften im Nahkampf niedergemacht. Gleichzeitig haben Einheiten von KG Hartmann das Dorf Conspicua am östlichen Hafeneingang von Valletta erobert und bringen soeben schwere Ari in Stellung. Außerdem haben die Briten sich aus dem Dorf zurückgezogen, was der Aufspaltung ihrer Kräfte gleichkommt.
14.00 Uhr
Regenwetter! Das Versorgungsdepot ist erobert! Briten ziehen sich überall kämpfend nach Rabat und die Zitadelle von Valletta zurück. Sobald es wieder aufklart, werden wir mit Luftunterstützung wieder vorgehen. Kesselring hat die unnötige Vergeudung von Mensch und Material aufs Strengste untersagt. Dennoch hat der Führer für den Rest des Kampfes um Malta die Veröffentlichung der Verlustzahlen untersagt.

23.01.1941
08.00 Uhr
La Valletta ist bis auf die Panzerkuppel B in deutscher Hand! Pioniere werden heute Nachmittag den Sturm wagen. In und um Rabat toben erbitterte Kämpfe, die sich allerdings auch hier für den Briten zur bitteren Neige entwickeln.
14.00 Uhr
La Valletta ist gefallen! Nach stundenlangem Trommelfeuer barsten die Panzerkuppeln in einer ehrfurchterregenden Wolke aus Flammen und schwarzem Rauch. Lediglich der Flughafen von Rabat und ein Kuhdorf namens Dingli leisten noch Widerstand.
Oberst Gerstl rechnet spätestens morgen mit der vollständigen Eroberung Maltas.

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24.01.1941
14.00 Uhr
SONDERMELDUNG! MALTA IST GEFALLEN! ICH WIEDERHOLE! MALTA IST GEFALLEN! EIN WEITERER VERHEERENDER SCHLAG GEGEN DAS BRITISCHE KOLONIALREICH IST GELUNGEN!!!
Premier Churchill vom König abgesetzt!

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Kapitel VII El Agheila

Teil 1

Sakramentnochamal! Ja, wenn ich ein Magengeschwür hätte haben wollen, dann wäre ich ja gleich Beamter geworden! Verfluchte Magensäure! Schon wieder schicken die Großköpfigen uns Gebirgsjäger übers Meer- nach Afrika! Aber nicht zum Kilimanjaro, nein- in die verflixte Wüste! JA, und wo soll's denn dort einen Berg geben? Ich wüsste keinen, nicht wahr, mein frisch gebackener Herr Stabsfeldwebel? Ja mei, Herr Oberleutnant, ich hob hoit meine 12 Jahr' schon halb durch, und …und… und… an Hund hob i jetzt aa, und a Verwundetenabzeichen… wos soll i sag'n, Herr Oberleutnant? Dank'schön? Nein, sondern: Prost, Schweighofer, Prost! Wenigstens müssen wir nicht mehr so viel Kotzen, ehe wir in den Kampf dürfen! Ich glaube dennoch, der liebe Gott würd' nicht wollen, daß wir Gebirgsjäger so viel schwimmen und fliegen und sparen sollten!
KG Rommel, nach unserem schneidigen Panzergeneral im Fall Rot benannt!
Dazu kommen noch 5 schmalbrüstige Einheiten der Italiener, die im Endeffekt als Flankenschutz den Verkehrspolitzisten spielen werden– Eliteeinheiten sind das keine, sondern glückliche Überlebende der katastrophalen Offensive des letzten Jahres. Und wieder dasselbe Bild wie auf Malta: Feiste Offiziere und Landser mit harten Gesichtern- ich meine, Italien steuert auf eine Art Revolution zu, auf den Aufstand der hungrigen Helden gegen die fetten Memmen! Wen würde das wohl wundern?!

25.03.1941
08.00 Uhr
Alles, was unsere KG nur hergibt! Der Krieg in Afrika beginnt mit einem Luftschlag, was sonst? Die Luftwaffe greift die feindlichen Stellungen südlich Ajdabiya an- und die Jäger putzen als erstes die feindlichen Flieger vom Himmel. Dann sind die Panzer und die Ari dran- was danach noch an Kapazitäten frei ist, stanzt in der Freien Jagd kleine rote Löcher ins Fußvolk, ganz penibel und gratis!
Zum allerersten Mal in der Geschichte Afrikas bellt das Krupp-Großkalibergerät Gustav seine Herausforderung über die Weite der Wüste hinweg und speit dabei fast fünf Tonnen Sprengladung pro Abschuss in die Reihen des Feindes…ich hatte die Ehre, bei solch einem Abschuss dabei zu sein, und es ist ein wahrlich primordiales Erlebnis, wenn Oberst Böhm den Feuerbefehl gibt, und dieses Ungetüm losbrüllt, wie eine Herde Wollmammuts in der Brunftzeit…alleine, was da an Luftmassen gequetscht wird, sollte schon reichen, um eine halbe Kompanie Gebirgsjäger zu Brei zu manschen! Wie ein Erdbeben auf Knopfdruck! Un das Dröhnen, das einen richtiggehend betäubt und die Eingeweide in Rage versetzt! Kein Wunder, daß die meisten Artilleristen so terrische Kapellen sind!
Hitler wollte diese wahrliche Titanen-Waffe in Afrika, um die Tommies zu demoralisieren; Rommel, um die Festung Tobruk bequem hinwegzufegen…uns Gebirgsjägern ist's gleich, solang es unser Blut spart!
Immerhin erlaubt das Gelände die nahezu bedingungslose Umsetzung des Konzepts vom Gefecht der verbundenen Waffen- Luftschlag, Panzer vor, Ari im Schutz der Panzer, Infanterie fürs Säubern…der gute Generaloberst Guderian hätte seine Freude an Afrika! Warum der bloß nicht hier mit uns kämpft? Keine Ahnung. Schweighofer meint, der Hitler hätte mit dem Guderian noch eine Rechnung offen, weswegen er ihm keinen Ruhm gönnen kann! Aber der Rommel, den mag der Führer!
Ich mache mir lediglich Sorgen, wie wir unseren armen Hund durch dieses Hundsklima bringen! Jetzt aber ist der Tommie dran! Und ich sicher, den fressen die verdammten Fliegen genauso gern wie uns! Was ist das überhaupt für eine hirnverbrannte Idee, in so einer verdammten Wüste zu kämpfen? Es gibt ja nix als Sand, Sand, Sand, Wind und Staub und Durst! Und koa g'scheits Bier kennans net braun, die dünnen Araber da! Von ei'm Wirtshaus gar net zu reden, wirft Schweighofer murrend ein.
12.00 Uhr
Das hat gesessen! Nach einem mehr als schwächlichen Gegenangriff ergreift der Tommie– das Hasenpanier! Unsere Flieger berichten von einer überstürzten Flucht der britischen Verbände entlang der Küstenstraße der Italiener in Richtung Benghazi, das knapp 500 Kilometer weiter im Norden liegt , eine zweite Kolonne, deren Spitze schon ausserhalb der Reichmweite unserer Fliegt liegt, strebt nach Osten, also wohl nach Tobruk, die sind… Ja mei, Herr Oberleutnant, der Tommie hat wohl g'meint, mir haben leicht in der Wehrmacht keine Landkarten von Afrika! - Stabsfeldwebel Schweighofer unterbricht mich wieder einmal- …ein gefundenes Fressen für unsere Flieger: lauter aufgesessene Stoppelhopser, fahrende Ari, der ganze Train, die patscherten Tankwagen für Sprit und Wasser, all die schneckenhaften Gulaschkanonen, die buntbewimpelten Kommandofahrzeuge…das alles ohne Jagdschutz… eine wahre Schlachtplatte à la Luftwaffe! Oder "Lüft-ouaffäh", wenn ich eine Art Franzose wäre wie unser fliegender Kamerad Hans-Joachim Marseille! Die Nachhut bei Ajdabiya, die uns geopfert wird, kostet uns etwa so viel Zeit wie ein Tankvorgang, der hier ohnehin planmäßig anstand! Na ja, Generalstab, halt!

Offiziersbesprechung! Der Befehl des OB lautet: Kameraden! Aufgrund der taktischen und strategischen Lage ergeht an euch ein Befehl, der ansonsten eher den Männern auf den U-Booten eine Maxime ist: Angriff, ran, versenken! Seit den Schlachten der Griechen, Makedonen und Römern weiß der erfahrene Krieger: Am verwundbarsten ist der Feind auf der Flucht! Daher werdet ihr…
(der gute Oberst Gerstl unterbrach an dieser Stelle seinen Vortrag und blickte uns über den goldgefaßten Rand seiner verkehrten Lünetten wie beiläufig an)
vorstoßen und zuschlagen, wo immer Lage und Treibstoff das erlauben! Durch die heldenhafte Eroberung der Inselfestung Malta, woran etliche eurer Einheiten reichlichen Anteil hatten, ist Gottseidank das Nachschubproblem nunmehr auf Seiten der Tommys! Daher: Euer OB hat keine Eile und keinen Zweifel: Ihr werdet Tobruk erobern!



16.00 Uhr
Die Jagd geht weiter!
Das Afrika-Korps ist mittlerweile in 3 KG zerfallen: KG Littorale, die ihren Namen und ihren Auftrag dem italienischen Verbündeten verdankt, Benghazi und die Küstenstraße zu nehmen. Danach unter Zurücklassung von (italienischen) Garnisonen Fühlung mit der KG Sand bei Tobruk aufnehmen soll:
IR48, 52, 79, und 13 (ita.), PioR19, GJR23 (JA! DAS SIND WIR!), die PzR29, Condor und SSPzR57, dazu AR37, 64; AR17 (ital.), das Gustav-Gerät (GG)8, FlaR74, 76, sowie die Spürnasen von Aufkl.Abt.30.
KG Oase, die den Auftrag hat, zu nehmen, versprengte Truppen des Feindes aufzuspüren, und zu vernichten, und anschließend KG Sand zu unterstützen hat:
IR28, GR22, PioR27 u. 47, FJR3, AR16, 25, 60, FlaR59, PzR42 und SSPzR45 und 57.
Und schließlich KG Sandkorn, die direkt auf Tobruk zuhalten wird, und alle englischen Feldflugplätze etc. unterwegs nehmen wird: IR56, 12 u. 24 (ital.), GR66, GJR20, FJR2, die SSIR38 u. 49, PzR50, 71, 73, u. Condor, AR15 und FlaR75.

26.03.1941
12.00 Uhr
Erster feindlicher Gegenstoß bei Al-Muqrun gnadenlos zusammengeschossen! Der Ort samt dessen ungemein wichtigen Feldflugplatzes werden genommen- das bringt den Tommy schwr in die Bredouille! Östlich Suluq erwischen unsere Panzer zwei Kolonnen der berüchtigten Eliteeinheit der Tommy- Langstrecken-Wüsten-Aufklärer und vernichten sie fast vollständig– das schließt dem britischen Geheimdienst für immer ein paar allzu neugierige Äuglein!!
Verluste bisher: 300 Pioniere, 200 Mann Infanterie, 4 Batterien Ari, 20 Panzerspähwagen und 5 Zerstörer bei ZSt7.
16.00 Uhr
Hoppla! Bei Benghazi wird er wieder munter, der Brite! Ob ihn, diesen begnadeten Rasenpfleger der westlichen Kultur, die grünen Matten des Wadis zum Widerstand animiert haben? Oder soll bloß wieder eine Nachhut geopfert werden, eine nach der andern, bis am Ende nur noch Oberste und Generale verlegen an ihren Sam-Browne-Belts rumfummeln, wie die schmutzigen alten Männer am Nollendorfplatz?
Das Afrika Korps jedenfalls hat seine Ziele bislang erreicht: Ajdadiya und Flugfeld genommen, ebenso die Ortschaften Az-Zuwajdado, Al-Maqrun und Flugfeld, dazu Suluq und Qaminis auf dem Weg nach Benghazi, welches bereits in der Reichweite unserer Stukas und Ari liegt! Auf der schnurgeraden Wüstenpiste Ajdadiya–Bir Hacheim–Tobruk haben wir sogar einen bislang geheimen Feldflugplatz der RAF entdeckt und erobert! Dadurch sind wir in einer hervorragenden taktischen Situation, erstens; Tobruk aufzuklären und zu bombardieren, zweitens; unseren Truppen auf dem Weg nach Tobruk Luftunterstützung zu leise und drittens; sämtliche Ausfälle aus Tobruk frühzeitig zu erkennen und abzufangen! Oberst Gerstl ist sehr zufrieden, vor allem der geringen Verluste wegen, ebenso der Boxberg, der langsam nicht mehr nur in Herzen braun ist, und der sich seine Wasserration mit dem Rasierpinsel teilt! Dieser fiese Korinthenkacker! Hast halt einen Bart, in der Wüste! Die Kamele rasieren sich doch auch nicht!

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Neue Verluste: 4 it. Bomber, 40 Panzer, 2 Fritze, 400 Mann und 40 Panzer der Waffen-SS.

28.03.1941
08.00 Uhr
Nachschub! Tanken! Reparaturen! Und eine Mütze voll Schlaf!
Inzwischen hämmern Stukas und Ari die Verteidiger von Benghazi in Grund und Boden. Aufklärungs-Abt. 30 hat kampflos ein Dorf an der Südseite des Djebel Akhdar, der "Grüne Berg" Libyens, ein Kalksteinmassiv, das die Küstenstraße vom Hinterland abschneidet…
12.00 Uhr
Benghazi erobert! Wir vom 23er hatten die Ehre, die Kapitulation eines völlig zerrupften Australier-Regiments entgegenzunehmen, und dann ging es schon ans Plündern, ich meine, Requirieren! Zigaretten, Whiskey, Büchsenfleisch und BIER, BIER, BIER! Jede Menge englisches Dosen-Geschlader mit zu wenig Kohlensäure, aber immerhin Bier! Die Marketender reiben sich schon die feisten Pfoten! Aber sogar der OB hat uns erlaubt, "unserer Freude über die rasche Wegnahme des feindlichen Stützpunktes würdig Ausdruck zu verleihen", wie es heißt! Na, wir werden das schon machen!

El Agheila
Teil 2

28.03.1941
16.00 Uhr
Erster Luftüberfall auf die Außenwerke von Tobruk- und keine englischen Flieger in Sicht! In der Wüste rollt die stählerne Wand der KG Sandkorn jeden Tag 40 bis 50 Kilometer pro Tag auf Tobruk zu, während eine stark verschlankte, aber schnelle KG Oase Jagd auf alles macht, was sich im Sand zwischen der Tobruk-Piste und dem Mittelmeer noch verstecken könnte! KG Littorale stößt weitgehend ins Leere…hat der Tommy die Cyrenaika schon ganz aufgegeben?

29.03.1941
08.00 Uhr
Wir streben jedenfalls in hohem Tempo die Küstenstraße entlang und lachen immer wieder über die Kamele, die sich in ihrem wiegenden Galopp vor unseren Opel Blitzen in Sicherheit bringen! Außerdem sind wir heilfroh über die Unterstützung durch italienische Kriegsmarine, die unsere Augen und Ohren auf See darstellen! Wir nehmen kampflos die Dörfer Al-Abyar und Tocra, erst bei Al-Seilya und Al-Badanah sowie nahe der Oase Samalusa haben Luftaufklärer und Aufklärungs-Abt. schwache Nachhuten entdeckt! Auch der Weg nach Tobruk im Osten der Front liegt praktisch frei vor uns da. Und die Luftwaffe kreist wie eine Rotte stählerner Adler über die Vorhuten bei Tobruk und hält täglich reiche Ernte! Zumindest, soweit ihr Treibstoffvorrat reicht!
Neue Verluste: 60 Spähwagen, 10 Panzer, 1 Me 110.
Unsere HKL verläuft nun entlang einer schrägen Front, die von Al-Badanah im Nordwesten nach Bir Hacheim im Südosten führt.
16.00 Uhr
Läppische Kämpfe um Al-Badanah bei KG Littorale, die Oase Zawiyat wird von KG Oase belagert, und ein Tankstopp für KG Sandkorn. Keine Verluste auf unserer Seite. Wir alle wissen es schon, und fürchten uns davor: Bei Tobruk wird der Tommy uns zeigen, daß er sein Weltreich nicht durch Teetrinken gewonnen hat! Ganz im Gegenteil dazu die Eingeborenen: Wie alle "Quasi-Heloten" in den Kolonialreichen ist auch der Araber ein unsicherer Kantonist: Gestern jubelte er Mussolini zu, heute Attlee (dem Nachfolger Churchills als Premier), morgen Hitler… ein ganz und gar unmilitärischer Mann, dieser Attlee, der verspielt noch das Empire, erklärte mir Boxberg, das ist ein verweichlichter Zivilist, ein Berufspolitiker. Ein leichter Gegner für einen alten Frontsoldaten wie den Führer, war Boxberg sicher.

30.03.1941
08.00 Uhr
Tankstopp für unsere KG! Später werden wir der Bahntrasse nach Norden folgen. KG Oase hat das Flugfeld der Oase Ziwiyat genommen, die Oase selbst soll morgen nach Artillerievorbereitung im Sturm genommen werden- die Grenadiere vom GR22 sind schon ganz begierig auf den Kampf! Vor Tobruk hat sich KG Sandkorn eingegraben- Spähtrupps haben vier britische Panzer-Regimenter ausgemacht, die hinter Bir Hacheim aufmarschiert sind- direkt in die Kanonen und Bomben unserer Flieger! Vor allem ein junger Oberfähnrich namens Marseille macht von sich reden- er hat bisher bei jedem Einsatz zwei Feindmaschinen vom Himmel geholt! Leider liegt seine Staffel weit im Süden, vor Tobruk, also werden wir seine Flugkünste nicht selbst bewundern können- der Tommy aber allemal!
12.00 Uhr
Erster Gegenangriff bei Tobruk! Die Tommy-Panzer haben zwei IR angegriffen- 50 Panzer sind liegen geblieben, und 200 unserer Männer! Im Gegenstoß werden die restlichen 50 Panzer vernichtet. KG Oase nimmt Ziwiyat um den Preis von 100 Männern. Außerdem ist es jetzt sozusagen amtlich: Der Brite hat die gesamte Cyrenaika bis auf Nachhuten in Susah und Al-Bayda geräumt! Unserer KG bleibt also nur die Vernichtung dieser Trupps entlang der Bahntrasse nach Susah im Norden, danach schwenken wir nach rechts und werden die Küste entlang Richtung Tobruk vorstoßen, wo wir unseren Platz im Belagerungsring einnehmen werden.
16.00 Uhr
Neuerliche Angriffe durch Panzer vor Tobruk! Diesmal erwischt es GR66 und IR 56, die zusammen 500 Mann verlieren- der Tommy allerdings büßt durch schnelle Gegenstöße unsererseits weitere 110 Panzer- schon wieder 2 volle Regimenter vernichtet! Uns kann das nur recht sein. Neuer Kampfauftrag für KG Oase: Vorstoß zum Mitteleer und Abschneiden der Bahntrasse nach Tobruk, während KG Sandkorn den Druck auf die Festung aufrecht erhält, bis die KG Oase und Littorale heran sind.
Eigene Verluste: 100 FJ, 40 Panzer, 10 Spähwagen, 1 Stuka und 30 italienische Jabos.

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31.03.1941
08.00 Uhr
KG Oase ist im Schutz der Dunkelheit bis auf Kernschußweite an den Grenzort At-Tamimi gelangt, und belagert die Garnison. Die Luftwaffe verlegt nach Ziwiyat, um von dort in den Erdkampf vor Tobruk einzugreifen. KG Sandkorn ist mitten ins Aufmarschgebiet einer riesigen Tommy-Kolonne geraten- der OB erwartet hier in den nächsten Tagen heftigste Kämpfe! Schweighofer füttert unseren Hund und fragt sich, wozu wir überhaupt in Afrika sind. Zum Kämpfen wohl net, Herr Oberleutnant! Ich habe noch keinen einzigen Schuss abgefeuert, seitdem wir in dieser flohverseuchten, gottverlassenen Dreckswüste gelandet sind! Wolf kratzt sich bei dem Wort "Floh" ausgiebig hinter dem linken Ohrwaschl. Das, lieber Schweighofer, beweist wieder einmal die alte Weisheit des Soldaten, daß Krieg zu 90% aus Langeweile und zu 10% aus mörderischer Hektik besteht. Aber ich hege keinen Zweifel, Stabsfeldwebel, daß wir schon noch zum Schuß kommen werden! Ja, aber nur in einem Wehrmachtspuff, Herr Oberleutnant! Wollen Sie ein wenig mit den Rekruten durch den Sand robben, Schweighofer? Nein, Herr Oberleutnant! Na, dann passen Sie auf Ihr Mundwerk auf! Schweighofer glotzt mich baß erstaunt an…ich muss laut loslachen- Na, mein Gutester, war nur ein Scherz nach Boxberg-Art! Aber der Stabsfeldwebel ist ein bisserl angerührt und schlägt bloß die Hacken zusammen, ehe er das Zelt verlässt.
12.00 Uhr
Flugfeld und Stadt At-Tamimi genommen, dazu die Dörfer Labraq und Al Qubah, die Oase Zittiyat.
Verluste: 300 Mann, 20 Panzer, 2 Stukas.
16.00 Uhr
Wir sind überall auf dem Vormarsch! Lediglich Susah leistet im Norden der Front erbitterten Widerstand, während sich vor Tobruk ein munterer Reigen aus Angriff und Gegenangriff etabliert hat. Ohne Luftunterstützung ist der Tommy in diesem Spiel allerdings immer der Zweite! Das einzige, das Oberst Gerstl (und auch mir) Sorgen bereitet, ist die Zersplitterung unserer Kräfte. Wir haben einen engen Zeitrahmen, und obwohl wir große Geländegewinne gemacht haben, haben wir die wahre Aufgabe, Festung und Besatzung von Tobruk zu vernichten, noch nicht einmal in Angriff genommen. Außerdem haben wir festgestellt, daß sich der Ort als richtiger Sperr-Riegel präsentiert- mit Flak, Ari, Panzern und Infanterie. Die müssen wir auch noch knacken, ehe wir Tobruk erreichen…
Angriff gegen Tobruk! Schwere Verluste bei der ersten Welle! IR28 und PioR27 verlieren insgesamt 7 Kompanien!

Einen wahrlich unbesiegbaren Feind stellen die verfluchten Fliegen dar, der uns alle in den Wahnsinn treibt- sogar der arme Wolf weiß nicht, wohin er in seinen Pelz zuerst schnappen soll! Aber auch der Sand, der fein wie Puderzucker seinen Weg in jeden Kolben, jeden Lauf, jeden Motor findet, reibt uns auf- im buchstäblichen Sinne! Vom eklen "Wasser", nicht zu reden, von dem wir immer wieder Ruhr und Durchfall bekommen- auch der Tommy, denke ich.

Meine Rolleiflex hat bisher keinerlei romantische Motive eingefangen- nur Dreck, Elend, hungrige Viecher und unfreundliche, abgerissene Eingeborenen. Und vor lauter Hitze raschelt der Film in der Kamera wie die Cellophansackerln, die mein Vater zum Nikolo immer in meinen Schischuh steckte, voller Äpfel und Nüsse und Lebkuchen! Mich dauern die armen Italiener, die hier seit 30 Jahren versuchen, etwas Zivilisation zurück in diese abgelegene Gegend zu bringen, die deren Vorfahren, die Römer, zu einer blühenden Kornkammer ihre Reichs gemacht hatten, lange, ehe wir in Germanien wussten, was überhaupt ein Plumpsklo ist. Jetzt hat der Krieg ihre mühsame Arbeit zunichte gemacht, ihre Häuser gesprengt, ihre kostbaren Olivenbäume umgehackt, ihre Brunnen verschüttet, und ich frage mich, wozu? Warum der Mussolini sich ausgerechnet mit den Briten anlegen musste? Aus krankhaftem Ehrgeiz, es uns Deutschen nachzumachen? Sein Volk wird es ihm schon zu danken wissen, früher oder später! Welcher Vollidiot hat sich hier erwartet, mit Palmwedeln begrüßt zu werden, wie einst der Heiland in Jerusalem? Wo sind all die "edlen Wilden", wo die kulleräugigen Kamele, die Dattelhaine? Ich weiß nicht, vielleicht in den Afrika-Häusern der Zoos von Berlin bis London? Wir haben hier mit eigenen Augen die geplünderten Soldatenfriedhöfe der Italiener und Briten gesehen, die nicht von Schakalen auf vier Beinen heimgesucht wurden, auch die gefledderten und furchtbar verstümmelten Leichen eines ehemals vermissten Verwundetentransports, die nicht einmal mehr ihre Unterwäsche am Leibe trugen. Wir konnten nicht erkennen, welcher Nation die verdorrten Reste angehörten. Wo das herrührt, kann ich nicht sagen. Aber ich würde mir lieber eine Kugel durch den Kopf jagen, als diesen wüsten Gestalten lebend und wehrlos in die Hände zu fallen…und i hob do a Handgranat'n, Herr Oberleutnant! Do nimmi no a Paar mit! Guter Mann!

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Der Sand kommt und wir gehen, nichts bleibt von uns, und ich frage mich, ob der gute Doktor Spengler nicht doch recht hat, mit seiner Annahme vom Untergang des Abendlandes, und zwar von uns Kulturmenschen des Westens freiwillig eingeläutet!
Ich bin Gebirgsjäger, und kei…kein…keine Springmaus in ihrem staubigen Sandbau! Mir reicht es! Warum sollen wir über die Dünen kraxeln? Wollen die uns verarschen? Ich will endlich wieder grüne Bäume sehen, und Wolken, und Berggipfel mit Schnee! Ich will mich eine Stunde lang duschen und endlich einmal satt trinken, ohne mir danach die Seele aus dem Leib zu scheißen! Ich hasse die Cyrenaika, ich hasse Libyen, ich hasse das ganze Afrika! Kruzifix und sapralot noch einmal! Und wenn mich der Boxberg hört, bringt der mich glatt wegen Wehrkraftzersetzung vors Kriegsgericht, möchte ich wetten! Eine Sandviper soll ihn in die Nase beißen! Ich will nach Hause!

01.04.1941
08.00 Uhr
Angriff abgeblasen! Kommando zurück! Nein, das ist kein Aprilscherz! Haltebefehl durch unseren OB! Der liebe Gott hat meine Gebete erhört, oder zumindest hat er jemanden im OKH den richtigen Stups gegeben! Wir haben vor dem ersten Angriff beim GJR20 allein durch Ari-Beschuss aus der Festung heraus innerhalb von drei Minuten 400 Mann verloren! Auch PzR50 verliert 20 Panzer bei der ersten Salve. Der Befehl lautet nun: Raus aus der Reichweite der Ari, eingraben, abwarten. Eine Nasenlänge außerhalb des Flugfeldes von Tobruk! Es ist zum Mäusemelken! Aber alles andere ist glatt Selbstmord! Die Kompaniechefs beim 20er schreiben sich jetzt sicher die Finger wund. Das heißt, jene, die noch ihre Finger haben oder ihre Finger spüren…wie sagte einst der Dichter: Sie schmolz in meinen Armen wie eine Zucchiniblüte in heißem Öl.
Entweder der Tommy ist so verrückt, und greift uns frontal an, oder wir gehen zurück. Kann mir nicht vorstellen, daß Hitler Rommel befiehlt, anzugreifen.
Wir im Norden sollen weiterhin auf den Stützpunkt Derna zuhalten und ihn erobern, um wenigstens eine Art Auffangstellung an der Küste zu haben, sollte das Abenteuer vor Tobruk schiefgehen. Das ganze Afrika-Korps ist in Gedanken bei den Kameraden in der Wüste!
12.00 Uhr
Kein Gegenangriff! Dafür zerschlagen wir bis auf ein paar zersprengte Kompanien die Reste der Briten, die sich außerhalb der Festung aufhielten. Eigene Verluste 50 Panzer. Ein Regiment Italiener hat sich bereit erklärt, den Flughafen von Tamimi so lange wie möglich zu halten, sollte der Tommy bei Tobruk durchbrechen. Wir warten bange auf die Antwort der Tommys…selbst Schweighofer schweigt, und Wolf winselt weinerlich unter meinem Feldbett hervor…
16.00 Uhr
Spitfires über Al-Abrakadrabra, oder wie das Kaff heißt! Aus dem Nichts sind zwei Staffeln Feindjäger aufgetaucht, und haben die gesamte StuSt22 AUSGELÖSCHT! Wir brauchten schließlich 10 Flak-Batterien, 3 Staffeln 109er gebraucht, 2 Staffeln Me110er und 1 Staffel Re2000, um die zwei Staffeln Tommys zu vernichten! Vielleicht fällt dem Chef der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Albert Kesselring ja bald was ein?
Abgesehen davon nur Gefechte um Derna, zu Lande, in der Luft, zur See. KG Sandkorn, nunmehr KG Tobruk, hat sich eingegraben und nimmt eine Mütze voll Schlaf, wenn möglich. Wir sind alle am Rande der Erschöpfung. Trotz Malta klemmt es grade beim Treibstoff und der Munition für die Ari.

02.04. 1941
12.00 Uhr
Derna gefallen! Die Sperre steht! Jetzt heißt es erst mal, abzuwarten, was aus Berlin kommt…
16.00 Uhr
Die Befehle sind da! Während KG Littorale Derna hält, und der größte Teil der KG Tobruk ebenfalls ihre Stellung hält, wird ein Überraschungsangriff auf den Flughafen von Adam stattfinden. Das OKH hofft, den Gegner dadurch zu einem Gegenangriff zu provozieren, der möglichweise dazu führen könnte, daß er seine Befestigungen stellenweise entblößt, sodaß KG Tobruk eventuell eine lokale Lücke in der KHL des Feindes findet, die sich zum Angriff anbietet. Man möchte etwas Bewegung in die Sache bringen… Etwas vage, bißchen viel Konjunktiv, im Plan, denn nur eins ist sicher: Männer werden dabei sterben.
Angriff! Nach heftigem Ari-Schlag durch drei zusammengezogene Batterien schwerer Feldhaubitzen stoßen vier PzR und die Stugs von OL Gift auf den Flughafen von Adam zu, vernichten zwei leichte Ari-Stellungen der Tommys und besetzen das Flugfeld! 10 Panzer III verloren! Der Angriff einer Staffel Blenheims kostet uns 100 Pioniere und den Tommy alle 10 Flugzeuge!

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03.04.1941
08.00 Uhr
Wir warten auf den Tommy…
Keine Spur vom Feind. Wir gehen weiter vor! Wir nehmen das Fort Adam im Süden Tobruks!
Das FJR 2 hält jetzt dort die Stellung!
12.00 Uhr
Das Comando Supremo hat daraufhin ihre KG Richtung Quardabah beordert, um die Belagerung Tobruks durch Fernfeuer zu unterstützen. Auch wurde alles, was an Luftwaffe und Regia Areonautica vorhanden ist, über KG Tobruk zusammengezogen. Der OB hat außerdem angeordnet, daß bis auf eine italienisches AR alles an Kanonen, inklusive GG8, bei Al-Quadabrah in Stellung geht- sieht aus, als würde unser Rommel den Tommy in die Flanken zwicken wollen! Das Schlimmste sind allerdings die tief gestaffelten Flak-Stellungen hinter der Bunkerlinie. Angriffe aus der Luft werden dadurch nahezu unmöglich. Vielleicht können wir die Italiener und ihre Kanonen dafür einsetzen, während ihre beiden Z-Flottillen allfällige U-Boote auf Abstand halten. Wir sind mit unserem Zeitplan schwer im Rückstand, auch dank der Unentschlossenheit in Berlin! Wir wissen ja nicht einmal, ob der Führer diese Entwicklung vor Afrika überhaupt goutiert: Die ganze Cyrenaika in unserer Hand, aber Tobruk als Stachel im Fleisch!
16.00 Uhr
Ein weiteres Erdwerk ist genommen! Nach Trommelfeuer vertreibt PioR47 den zäh kämpfenden australischen Feind mit Flammenwerfern und geballten Ladungen aus seinen Stellungen. Unsere Jabos greifen im Hafen von Tobruk alles an, was sich außerhalb der Reichweite der feindlichen Flak befindet. Die Schlacht um Tobruk hat begonnen!
Verluste: 300 Mann Infanterie, 100 Pioniere, 20 Panzer III!

04.04.1941 08.00 Uhr
Die Schlacht um Tobruk geht weiter!
FJR2 in Fort Adam vom frischen SSIR37 abgelöst! Solange der Tommy über Air verfügt, sollen wir keine Bunker oder Erdwerke mehr halten, sondern den Gegner, der sie hält, vernichten! Auf diese Weise werden wir seine Verteidigung so löchrig machen wie ein Stück Schweizer Käse! Ari und Stugs haben nur noch wenige Salven Munition, das PioR47, das mittlerweile auf eine (1!) einzige Kompanie zusammengeschossen worden ist, wurde aus der Linie gezogen. Da der Gegenangriff bei Fort Adam haarig werden dürfte, schiebt unser OB hinter der Front die Verstärkungstruppen wie Dame-Steine übers gelbe Brett der Wüste.
Verluste:, 6 Me109, 600 Pioniere, 2 Bf110, 4 Bomber, 2 Zerstörer und 300 Infanteristen der Italiener durch Fernfeuer der Royal Navy! Im Gegenschlag verlieren die Briten allerdings 3 Leichte Kreuzer und 10 Zerstörer!
12.00 Uhr
Schwere Verluste! ZSt11 und GJR20 wurde völlig vernichtet! Allerdings verlieren die Briten ihre letzten Zerstörer, die halbe Panzerkuppel im Norden der Bunkerlinie und 7 Leichte Kreuzer. Da die It. Kriegsmarine heran ist, greifen auch ihre Rohre endlich in den Kampf ein!
Verluste: 300 Mann Infanterie, 6 Leichte Kreuzer der Italiener.

05.04.1941
08.00 Uhr
Die Schlacht tobt weiter! Verluste: 2 Z, 1 LK, 800 Mann Infanterie, 20 Panzer. SSIR37 aus der Linie gezogen.
12.00 Uhr
Verluste: 400 FJ, 40 Pz, 400 Grenadiere, 1 Zerstörer
16.00
Verluste: 300 Pioniere, 500 Mann Infanterie, 3 Italienische Jabos.

06.04.1941
08.00 Uhr
Abzug von Tobruk! Aufgrund der hohen Verluste bei vergleichsweise geringen Geländegewinnen und absehbaren Verstärkungen für die Besatzung von Tobruk hat das OKH unseren OB Rommel den Befehl gegeben, die Truppen geordnet hinter die Sperranlagen bei Derna zu führen. Ein wenig Erholung und Körperpflege werden uns allen gut tun!

Und eins sei dem Tommy versprochen: WIR KOMMEN WIEDER!!!

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Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Fr 16. Aug 2013, 23:33
von Benutzer K
Sehr schöner AAR , ich habe ihn mir zu Gemüte geführt! Hat sich gut gelesen! sehr gut....

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Sa 17. Aug 2013, 09:36
von Gebirgs-Division 1
Danke, lieber Major Tom!

Steckt auch viel Herzblut drin! Und ich freue mich über jeden, dem meine Schreibe gefällt!

Dein Leo

Gebirgsjäger grüsst...

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Sa 17. Aug 2013, 20:55
von Hoi Neuling
Also ich muss sagen, ich lese auch gerne mit. Doch eines muss ich anmerken: Ich würde dich bitten, deinen AAR in mehr Teilstücke aufzuteilen (so wie ich es im XCom AAR mache), da dieses Teilstück ziemlich langatmig zu lesen war.

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: So 18. Aug 2013, 14:50
von Gebirgs-Division 1
Also, danke fürs Lob und die Anregungen!
Jedes Kapitel ist normalerweise in 2 bis 3 Teile unterteilt. Da die hochgeladenen Screenies erst genehmigt werden müsse, und ich aus Real Life Problemem zur Zeit nicht nachkomme, sie unterzubringen, ist der Textfluß nicht unterbrochen, sorry.

Bis bald!

Leo

Gebirgsjäger grüsst...

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Di 20. Aug 2013, 09:30
von churchlakecity
Super Sache,Leo.... prost....

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Di 20. Aug 2013, 09:55
von Gebirgs-Division 1
Danke, lieber Klaus!
Jetzt bin ich Screenie-mäßig "aktualisiert"

Allen andren viel Spaß beim Lesen und Bilder-Gucken!

Grüße, Leo

Gebirgsjäger grüsst...

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Di 20. Aug 2013, 10:04
von Metalman
Schönes Ding! Endlich was zu gucken. Juhuuu....

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Di 20. Aug 2013, 11:02
von Der Wolff
Moin Leo, prost....

liest sich schön, kann mich immer nur wiederholen, super Sache. Hugh.....

Viele Grüße Hofnarr.....

Holger / Der Wolff

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mi 21. Aug 2013, 09:23
von Benutzer K
es wird im September ein "AAR Contest" durchgeführt, das heisst dem Sieger winken auch Preise in Form von Orden bzw. speziellen Ribbons dazu, mehr demnächst! Abstimmen werdet dann Ihr wer dann der Gewinner ist.

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mi 21. Aug 2013, 09:50
von Gebirgs-Division 1
Super Idee!

Ich hoffe dann auf zahlreiche Unterstützung aus euren Reihen!

;)))


Gebirgsjäger grüsst...

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mo 16. Sep 2013, 08:14
von Benutzer K
bis jetz tut sich an der AAR Front noch nicht viel, aber das kommt noch ... :D

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mo 16. Sep 2013, 10:43
von churchlakecity
Kommt noch....Leo ist im Urlaub.... hassone

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mo 16. Sep 2013, 10:45
von Ghoule
Wann kommten der wieder?
Er hat sich ja auch beim PC Turnier eingetragen...

Re: LEO AAR

BeitragVerfasst: Mo 16. Sep 2013, 10:49
von churchlakecity
Leider keine Ahnung...DU kannst ihn ja fragen.Ich glaub,er ist grad ON....