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    [Panzercorps] LEO AAR

    After Action Reporte der beiden Weltkriege

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    Gebirgs-Division 1

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    Beiträge: 2457

    Registriert: Fr 28. Jun 2013, 07:32

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    Beitrag So 5. Jan 2014, 10:12 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    EL AGHEILA 1942

    Wo soll ich anfangen? Vielleicht mit meiner Müdigkeit, die ich zum ersten Mal seit einem Jahr vorläufig los bin? Vom Sonderurlaub, den mir unser Divisionsarzt, der gute Professor Schatten, quasi als Hauptmannsgeschenk und wegen meiner Verletzungen und Tropenkrankheiten.
    Ängste und Zweifel nagten die ganze Reise nach Deutschland an mir, ich fühlte mich elend, war schon viel zu lange viel zu erschöpft, um überhaupt noch schlafen zu können, mit dieser nagenen roten Hölle hinter der Stirn, diese heulenden Striche, die sich von der Netzhaut ins Gehirn fraßen, das ganz ausgefüllt war, mit heißer Watte und döste fast den gesamten Rücktransport in der klapprigen Tante Ju. Ab und zu mit Begleitschutz, aber die meiste Zeit kurvten wir allein über den verhangenen Himmel, der Luftraum von Malta bis Gibraltar in unseren Händen, die RAF in England festgenagelt: Was die Briten noch an Flugzeugen hatten, kam zum Großteil aus Indien und dem weiteren tiefen Hinterhof des Empire, mit all seinen Bodenschätzen und Ressourcen und Rekruten.
    Von Benghazi rumpelten wie nach Tripolis, dann weiter nach Neapel, Übernachtung im Lazarett, Vitaminspritzen etc. Am nächsten Tag weiter, zunächst über Venedig und München schlußendlich nach Garmisch, ins Lazarett. Mit dem ebenfalls bald vor Orden klirrenden Schweighofer zu meinen Füßen, wie ein treuer Mastino kamen wir über die Alpen, und erst im Schatten ihrer kalten Klippen konnte ich schlafen. Die meiste Zeit über döste ich jedoch voller schlechten Gewissens vor mich hin. Eigentlich war ich nur froh, erst mal dem verdammten Krieg hinter mir zu lassen. Ich wusste, früher oder später würde ich zurück müssen, aber zumindest ausgeruht. Das war unser oberster Kriegsherr uns schließlich schuldig! Oder nicht? Herr Hauptmann, weil leicht müssma amoi do nach Rußland nei, und dann würden mir uns scho im ersten Winter alle wünschen, wir wäraten bloß in Afrika blieben!

    Mach zwei Wochen Kur sind wir entlassen worden, der Schweighofer und ich. Noch eine Woche Genesungsurlaub drauf bekommen, schließlich waren schon alle unsere Auszeichnungen endlich eingetroffen. Für mich regnete es: Das Spanienkreuz in Gold, das EK II, das Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse mit Schwertern, das Verwundetenabzeichen in Silber, das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber, die Nahkampfspange in Bronze, das Sturmabzeichen III. Stufe, das Ehrenblatt des Deutschen Heeres, das Ärmelschild Narvik und das Ärmelband Afrika. Das versöhnte mich ein wenig mit meinem Schicksal, schließlich habe ich den Krieg weder gewollt, noch begonnen. Ich war nur Soldat. Und seit Anfang an dabei.

    Die Heimat hat sich recht fett gefressen, mit all unseren Eroberungen, das konnten wir Frontschweine gut sehen. Daheim, in Rosenheim, Festbeleuchtung, als wäre noch immer Weihnachten, keine Verdunklung, in der Bergstraße die ganze Bude geschmückt, auf Teufel komm raus, mit Kränzen und Kerzen und andrem katholischem Glumpert, einfach zum Heulen, der Bub, mein Bruder Barry, aufg'mascherlt, in seiner HJ-Führer-Uniform, und die Alten, meine Herrn! Im Anzug, der Papa, die Mutter im Festtagsgewand: Alle angetreten, und der Herr Hauptmann frisch gebacken, mittendrin! Beim Anschober der einzigen Kur-Konditorei in der Stadt, haben wir uns vier die Wänste mit Kastanienreis und Schlagobers vollgeschlagen, bis ich endlich Kotzen musste, auf der Herrentoilette, wobei meine Orden klimperten wie Weihnachtsschmuck, ja mei, was haben wir dann alle gelacht, Schweighofer, net woar? Und Sie, wie Sie später, nach dem zwölften Stamperl Enzian schließlich ihre Zigarette ins Schnapsglas getaucht haben, und alles gezischt hat, net wahr, wie sie mit Ihrer Pranke einen Gupf Schlagober drauf schaufeln, mitten am Tisch, was haben wir gelacht!
    Und keiner will uns zahlen lassen, in Rosenheim! Wir sind ja schließlich Helden, nicht wahr, so wurde uns erklärt, es regnet Leberkäs, Bier, Schnaps, Schokolade, Zigaretten, Blumen und Küsse… Es war auch bei so einem Auflauf, daß mir die Ingeborg zum ersten Mal seit drei Jahren wieder über den Weg lief. Ein wenig verhärmt sah sie aus, nicht ganz glücklich, Kinder sah ich auch keine. Und auch an der Brust ihres SSlers war außer Partei-Klimbim kein einziger Tapferkeitsorden auf seiner blanken Brust zu finden. Ich mochte seinen Gesichtsausdruck gar nicht, als der feine Herr Hauptsturmführer meinen Kragenspiegel beäugte, und sein Blick glitt meinen Klempnerladen entlang, ohne zu entgleisen, immerhin. Aber der Hass in seinen hellgrauen Augen versprach nichts Gutes für die Zukunft. Als aber der leicht trunkene Schweighofer mit seiner eigenen Lametta auftauchte, vor sich eine Fahne bis nach Bremen und derart schnapsbeduselt grüßte, daß es wirkte wie eine obszöne Geste. Der Nazi explodierte: Halten Sie Ihren Sauladen gefälligst zusammen, Herr Hauptmann, sonst rollen hier Köpfe, herrschte er mich an, ehe er wutentbrannt Ingeborg am Ärmel schnappte und schnaubend hinter sich herzog. Sie schenkte mir ein müdes Lächeln und trippelte hinter ihm her. Der Hauptsturmführer würde vermutlich nicht so schnell ein Bewunderer der Gebirgsjäger werden, das war sicher. Und Hauptmann Bleich hätte in Zukunft wohl einen Feind mehr, in den eigenen Reihen…

    Heute ist der 21.01.1942, es schlägt grade 08.00 Uhr.
    Wir sollen nun zum Angriff antreten, oder war es doch ein Gegenangriff? Hm. Na, jedenfalls gehen wir in die Offensive, nicht wahr! Das Afrika-Korps ist auf breiter Front angetreten, vom Mittelmeer wie ein Angelhaken hinein ins staubige Hinterland, alle 40 Regimenter bzw. Batterien stark. Stellenweise drei Reihen tief gestaffelt, vorne die 17 PzR, 10 Einheiten Ari, ein Dutzend Stoppelhopser, wir staubigen Wüstenfuchs-Apostel, aus der Luft gedeckt von 9 Staffeln der Luftwaffe. Sogar ein paar Einheiten der Regia Marina kommen uns zu Hilfe! Und wieder ziehen die Regimenter unter dem tödlich grinsenden Fileni-Bogen hindurch Richtung Feind!
    Wie gewohnt legen wir mit einem ordentlichen Feuerschlag los!

    Die Feuerwalze trifft die 6 aufgeklärten Tommy-Einheiten mit der Zärtlichkeit eines Felssturzes und die nachsetzenden Panzer zermalmen den kümmerlichen Rest. Würde mich wundern, wenn die noch einen letzten Funkspruch absetzen konnten! Die Panzerfahrzeuge stoßen weit vor, und verlegen gekonnt unsere gesamte Front geschlossen bis knapp vor Ajdabiya, diesem miesen kleinen Fliegenschiß auf der Generalstabkarte. Letztendlich, so Oberst Gerstl, sei Tobruk das Endziel, und mit der Festung die ganze verdammte Cyrenaika, diesen staubigen Müllhaufen der Geschichte, das es diesmal aber wirklich zu nehmen gelte. Der Oberst erinnerte uns sogar ans Versprechen, das wir bei unserem Rückzug im letzten April gegeben hatten, nach Tobruk wiederzukehren!
    Wir rücken nach, wo es geht, im Schutze der Luftwaffe oder der Flak, um einen etwaigen Luftschlag der Tommys auf unsere Fahrzeugkolonnen, zu entschärfen, in denen wir Männer wehrlos warten, wie Büchsenfleisch auf den Dosenöffner...

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    09.00 Uhr
    Schwache Tommy-Reaktion, wir hingegen, trommeln weiter! Aber das kennen wir ja inzwischen, vom Tommy: Ein paar krallen sich in der ersten Linie fest und lassen sich totschlagen, ein paar ziehen sich hinter die zweite, schwache Verteidigungslinie zurück, wo sie uns aufhalten und sich von uns totschlagen lassen, der Rest flüchtet sich eine schwer befestigte Anlage, wo sie uns in Überzahl erwarten, um jetzt uns totschlagen. Hin und her. Und wieder zurück. Und nochmals von vorne. Immer wieder, eine Art Blitz-Abnutzungskrieg in der Wüste, den nur der verlieren wird, der zuerst die Nerven wegschmeißt oder keinen Nachschub mehr hat. Na, da können wir dem Tommy ja nur gratulieren, Herr Hauptmann, lacht Stabsfeldwebel, pardon Fähnrich Schweighofer, auch er mittlerweile behängt wie ein Christbaum, uns fehlen nur noch die Eisen ins Kreuz, Herr Hauptmann, lacht er weiter, aber schon etwas leiser, vermutlich denkt auch er grade an die Kameraden, die das nicht mehr so witzig finden.
    Wir vernichten zwar die britische Besatzung des Dorfs und des Flugfelds, allerdings geht uns kurz vor Erreichen des Ziels die Puste aus- wie gehabt! Zwei kleine LW-Gruppen strecken ihre langen Guck-Hälse in die Wüste vor wie die Fühler einer waffenstarrenden Stahlschnecke.

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    25.01.1942
    Unsere HKL ist im äußersten Osten entlang einer Kette von Wanderdünen etwas zerfranst, ansonsten geschlossen. PioR47 hat Ajdabiya genommen, PzR25 das Flugfeld, PzR3 hingegen besetzt kampflos das geräumte Kaff Al-Zuwait am Meer. Über der Wüste haben unsere Fernaufklärer etliche Panzer-Einheiten des Feindes entdeckt und sofort angegriffen.

    27.01.1942
    Wir rücken nahezu ungehindert weiter vor, und die nächsten Marschziele sind Benghazi, wo die italienischen Leichten Kreuzer bereits die Geschützstellungen der Briten bombardieren, die Vernichtung jeglicher Feinde, auf die wir unterwegs stoßen sollten, weiträumige Luftaufklärung, sowie die Aufrechterhaltung einer geschlossenen Frontlinie, solange es möglich und nötig ist.

    29.01.1942
    08.00 Uhr
    Unter den Gegebenheiten des Wüstenkrieges sind Wasserstellen, Flugplätze und Benzindepots von einer ungeheueren Wichtigkeit, die unter allen Umständen verteidigt bzw. erobert werden müssen! Es ist daher abzusehen, daß es gerade um diese geographischen Punkte zu erbitterten Kämpfen kommen wird, da auch das Wohlergehen des einzelnen Soldaten, sein Trinkwasser, die Verpflegung, Wundversorgung etc. etc. vom Besitz solcher Punkte abhängt.
    Unsere HKL sieht nach wie vor einem Angelhaken ähnlich, wenn er auch etwas verkürzt und verdickt wurde. Auf diese Weise haben wir an drei Stellen der HKL schnelle Truppen postiert, die über die HKL hinaus etwaige Aufklärer des Feindes ausschalten können.
    Die haben sich allerdings schon ein paar Tage nicht blicken lassen…Herr Hauptmann, die sand scho no do, mechat i wettn! Die wern dem Führer sicher koa Freid' mochan und si heimschleich'n! Kümmern Sie sich um Ihren Spürhund, Fähnrich!

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    31.01.1942
    Im Sande nichts Neues.
    Unsere Verluste bisher: 6 Jäger und ein Muli. Das allerdings bald wieder gesund sein wird.

    02.02.1942
    Komplette Umstellung der Taktik! Wir waren wohl zu erfolgreich, scherzte unser ausgemergelter Oberst Gerstl, als er uns mitteilte, das OKH habe eine neue Taktik vorgegeben: Gepanzerte Einheiten mit Luftunterstützung sollen in kleinen Rudeln vor, während die Ari und die Infanterie in "lockerer Schützenkette" das vernichten sollen, was den Panzern nicht gelungen ist. Die Herren im Hauptquartier, vor allem Hitler, versprechen sich dadurch eine raschere Erreichung der strategischen Ziele. Das kostet aber erst mal nur kostbare Zeit! Weitere Verluste, vor allem durch diese verdammten Spitfires: 6 weitere Jäger, 30 Panzer, 300 Mann Infanterie, 5 italienische Zerstörer.

    04.02.1942
    Und schon schnellen die Verluste in die Höhe, und was bekommen wir dafür? Nichts, oder, genauer gesagt, eine Handvoll Sand! 50 Panzer, 9 Stuka und 2 Jäger futsch, ZSt4 wird hat ab sofort Startverbot!

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    06.02.1942
    Al-Maqrun samt Flugfeld genommen, und der weitere Vormarsch auf Tobruk zu, quer durch die Wüste, geht auch gut weiter.

    08.02.1942
    Der Spritmangel und die weite Entfernung zu den Basen machten sich langsam bemerkbar. Morgen wird das gesamte Afrika Korps rasten und Nachschub fassen. Die Panzerspitzen sind schon 220 Km nordöstlich von Marsa, und somit schon die Hälfte der Strecke bis Tobruk zurückgelegt.

    10.02.1942
    Gegenangriff der Tommys, mit Bombern und Panzern gehen sie auf uns los, wir verlieren ein paar Jäger, Spähpanzer, Batterien, Panzer, sie verlieren ein paar Jäger, Spähpanzer, Batterien, Panzer, und so fort.

    12.02.1942
    Tankstopp fürs Afrika Korps! Nur die LW kurvt übern Himmel, sie jagt Blenheims und Hurricans.

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    14.02.1942
    Benghazi ist gefallen! KG Stahlmann hat nach einem verheerenden Feuerschlag mit seinen 7 PzR die australische Besatzung von Benghazi niedergewalzt und die Hafenstadt zum wer weiß wievielten Male besetzt. Erst mal den Sand aus den Galoschen schütteln, duschen, rasieren, ein paar Stunden in einem Bett schnarchen, dann geht der Tanz von vorne los. Prost, Fähnrich! Auf den Sand!

    16.02.1942
    Kämpfe entlang der gesamten Front: südlich und östlich von Benghazi, auf der Piste Richtung Tobruk sowie südwestlich des Flugfelds in Zawiyat. Im Endeffekt ist es ein Stochern im Nebel, denn ohne Vernichtung des Gegners ist es in der Weite der Wüste sinnlos, irgendwelche Oasen oder Dünen zu "halten", wenn der Feind sich einfach -schwupps!- 100, 200 Kilometer zurückfallen lässt, um uns auf dem Vormarsch, der wieder nichts bringt als die Verschwendung kostbarsten Treibstoffs (während der Feind die endlosen Ölfelder seiner Kolonien gleich hinter der Front nutzen kann!) und sinnlose Verluste an Mensch und Material. So wird das nix, mit dem Sieg, Herr Hauptmann, pflichtet mir Fähnrich Schweighofer ausnahmsweise bei.

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    20.02.1942
    KG Donnerschlag ist bis auf 50 Kilometer an Tobruk herangekommen. Aber jetzt heißt es für die Kameraden warten, bis wir den Rest der Tommy aus der Cyrenaika verscheucht haben, um anschließend die dritte (oder vierte?) Belagerung von Tobruk anzugehen. Aber selbst unser Oberst Gerstl glaubt nicht, daß die Zeit dafür ausreichen wird, ehe der Tommy zum Gegenschlag ausholt.
    Verluste: 50 Marder, 50 Panzer, 5 Batterien Ari.

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    25.02.1942
    Sensation! Donnerkeil und Stubenschrei! Wir sollen gar nicht nach Tobruk! Ja Kruiztürkennoramoi! Ja wo suiman denn dann hin, Herr Hauptmann? Na, rauf nach Derna und von dort aus die ganze Küste nehmen! Und Tobruk? Das öde Rattennest lassen wir hinter seinen Stacheldrahtverhauen und Minenfeldern verrotten! Ja, manan'S wirklich, Herr Hauptmann? Is dös ned a Trick von denan Großkopfaten? Nein, nein, soviel Kreativität dürfen Sie dem Generalstab mit wenigen Ausnahmen nicht zuschreiben! Das wird schon ein Winkelzug von unserm alten Wüstenfuchs sein!
    Und seit dem Durchbruch bei Benghazi hat sich die angeblich so stählerne britische Faust über der Kyrenaika als leerer Handschuh erwiesen: Jedes Kaff, jedes Kuhdorf, jeder flohzerbissene Stall verlassen. Nicht, daß ich mich wundere, aber dennoch erstaunlich. Der Tommy glaubt also offensichtlich daran, wir würden schon wieder in seinen sauren Stechapfel beißen! NEIN! Das wird wohl die Luftwaffe. Denn durch die Wegnahme von Malta sind unsere Nachschubwege zur Belagerungsfront um Tobruk, sobald befohlen, kürzer als die der Tommys von Ägypten und dem Irak aus.
    Sobald Derna genommen ist, wird sich zeigen, wie der Tommy drauf reagieren wird.

    27.02.1942
    Seit bald zwei Tagen rasen wir durch die Wüste und halten wie der Teufel auf Derna zu. Derweilen rollen die Kameraden die Küstenstraße auf, ein Araberkaff nach dem andern wechselt den Besitzer. In Afrika nichts Neues…

    03.03.1942
    Derna! Endlich ist Derna eingekesselt, und der Tommy sitzt immer noch faul in Tobruk! Na, wir nehmen's ihm nicht krumm, kurven außer Reichweiter seiner Geschütze durch die Gegend und erreichen alle unsere strategischen Ziele!

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    16.03.1942
    Sieg! Endlich flattert unsere Fahne über Derna! Auch At-Tamini und Susah sind in unserer Hand, während der Tommy in Tobruk zusehends einsam wird…Wir sind buchstäblich mit der letzten Granate auf dem letzten Liter Sprit durchs Ziel gekommen, und ich hoffe, das nächste Mal würfelt unser OB von Anfang an ein bißchen besser!
    Zuletzt geändert von Gebirgs-Division 1 am Di 7. Jan 2014, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


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    Beitrag So 5. Jan 2014, 10:12 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    Platzhalter für WH-Bericht
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


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    Beitrag So 5. Jan 2014, 10:14 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    GAZALA 1942

    26.05.1942
    Wieder einmal steht das Afrika Korps, in seiner Gesamtstärke wieder hergestellt, geschlossen entlang der Front. Der Tommy hat sich heulend hinter einen breiten Minengürtel zurückgezogen. Ihm gegenüber stehen wir mit 46 Regimentern, unterstützt von 9 Staffeln der Luftwaffe. Gedeckt von ihren Minengürteln erwarte der Tommy unseren Angriff…
    Ich bin gottseidank wieder hergestellt, wie das Afrika-Korps, und hoffe, auch dieses Abenteuer heil zu überstehen. Das gilt auch für meine Männer und meinen Hund, nicht wahr, Schweighofer? Jawoll, Herr Hauptmann! Hoff'ma, daß Ihre neue Kompanie über die Runden kommt! Besser als der Boxberg machen' Sas sicher! Ja, der Boxberg! Wegen Nervenleidens ab in die Heimat! Ob der nicht nur simuliert hat, werter Schweighofer? Na, goar nie! So wiea der aus der Hos'n gstunka hat und dazu geplärrt, dös spüht ma koana vuar!
    Oberst Gerstl hat ziemlich ruhig gewirkt, bei der Befehlsausgabe heute Morgen, und auch unsere Gebirgsjäger scheinen gefasst. Sie sind alle braungebrannt, und selbst wenn einer unter ihnen voriges Jahr vielleicht einen kleinen Ranzen umhatte, so ist der schon längst weggeschmolzen. Tatsächlich schlottern die Uniformen um unsere ausgezehrten Körper, als wären wir Kinder in den Klamotten unserer Großväter. Die Küchenbullen in Garmisch und den andren Garnisonen würden uns tüchtig mit Knödeln und Speck füttern müssen, ehe wir wieder eine gute Figur machen können, bei einer Parade!

    Wir sind in drei Kampfgruppen gegliedert:

    KG1 "Walroß", an die hauptsächlich die schwere und schwerste Ari abgegeben wurde. Sie hat den Auftrag, die feindlichen Besatzungen des nördlichsten Frontabschnitts, also von Gazala bis zirka Tamar, in ihren zu Stellungen binden und mit Steilfeuer zu dezimieren. Sie besteht aus: IR28, 48 u. 56, GR66, dazu das Bersaglieri-Regiment 6. Dazu die PzR3 Condor, 14, 46, u. 69, das StuGR1 von OL Gift, das brandneue PzJR1, FlR59 u. 74, begleitet vom gedärmzerrütenden Bellen der Höllenschlünde vom Karl-Gerät VIII und vom dicken "Gustav".

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    KG2 "Skorpion", besteht hauptsächlich aus der Infanterie des AK, nämlich IR52 u. 79, FJR1 u. 2, GJR23 u. 5, PioR19 u. 27, von den Italienern IR17, Bersaglieri-Regiment 3 u. 4, dazu PzR29, 42, 50, 53 u. 73, AR 58 u. 72.
    Sie hat den Auftrag, in ihrem Frontabschnitt, von Tamar bis zum von der Abwehr so deklariert- schwach besetzten Nachschub- und Flugfeldkomplex (rings um die Dörfer Muftah, Scerab und Harmat) den Feind zunächst mit einem vorgetäuschten Frontalangriff zu binden, um sich schließlich zu teilen. Jede der Hälften sollte danach in die Minengürtel nördlich von Tamar bzw. südlich von Bir-Hacheim einzubrechen, um gemeinsam mit der dritten Kampfgruppe die beiden Flanken des Feindes aufzurollen und das Nachschubdepot gleichzeitig zu isolieren. Die schwache Besatzung des Nachschubdepots war den Spezialeinheiten zu überlassen, die im Handstreich Muftah-Scerab-Harmant zu nehmen hatten. Wieder einmal waren Präzision und Entschlossenheit Grundessenz des Angriffsplans. Sollte allerdings irgendetwas schief gehen, wäre auch der Plan im Eimer. OB Rommel setzt wieder einmal alles auf eine Karte.

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    KG3 "Nashorn" besteht aus den massierten Regimentern der WaffenSS: Die PzR40, 45, 57 u. 71, SSIR38 u. 49, PioR47, AR16, 25, 60 u. 64, die PzR4 u. 20 sowie zwei italienische Schrotthaufen des Typs M13 bzw. M14, mit denen höchstens Beduinen erschreckt werden können, aber bestimmt keine Matildas oder Grants…
    Die Luftwaffe wird hauptsächlich im Raum des Feldflugplatzes von Bir Tamrad operieren, der von einem Italienischen FlR beschützt wird: JgSt1, 10 u. 55, ZerSt9, StuSt20 u. 61 sowie die Do217E-Bomber der Legion Condor, wohingegen die JgSt11 u. 65 an der Küste die Ari-Monster zu beschützen haben.
    Nach dem Erreichen dieser ersten Ziele sollen wir die restlichen Depots der Briten nehmen und die Trümmer seiner Streitmacht nach Tobruk treiben, und dort einschließen!

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    08.00 Uhr
    Ich blicke auf meine Armbanduhr und blase in mein Pfeifchen. Generalangriff! Alles raus aus den Gräben! Das Afrika Korps greift an!
    12.00 Uhr
    Heftige Luftduelle über Tamar! JgSt11 verliert 7 Maschinen und muss sich zum Flugfeld beim HQ des OB zurückziehen. JgSt65 wird ohne Feindkontakt zum Schutz von JgSt1 ebenfalls abgezogen. Damit sind auf unsere Aufklärer im Norden stillgelegt. Über KG2 toben ebenso Luftkämpfe, allerdings ist es hier die RAF, die eine Staffel Hurricanes verliert, ohne uns Verluste zugefügt zu haben! 1:0 für uns!
    Im Norden knackt KG1 das erste Feld im Minengürtel, die LW ebenso mit der Air ein Feld, PioR66 zerstört ein ganzes Feld alleine. Auf Befehl General Rommels ziehen wir uns nach jedem Angriff auf ein Minenfeld aus der Reichweite der feindlichen Ari zurück. Auf diese Weise werden wir uns bald durch die Minengürtel gefressen haben wie gefährliche Wühlmäuse. Meine Kompanie ist ebenfalls an ein Minenfeld heran gerobbt. Meine Männer manövrieren die Minen mit Märtyrer-Mienen aus dem Sand, die mörderische Arbeit erfolgt in Grabesstille, sie treibt vor Anspannung und Hitze den Schweiß in die Augen, was extrem gefährlich ist. Die Männer stochern vorsichtig im Sand, bis sie auf etwas Hartes stoßen, dann markieren sie die Stelle mit einem Stöckchen und wühlen sich weiter. Die Feuerwerker hinter den Gräbern entschärfen dann die Minen. Auf diese Weise müht sich das Regiment im Schneckentempo durch das riesige Minenfeld. Es ist eine zeitraubende Angelegenheit, wenn hohe Verluste vermieden werden sollen. Die Mine wird dann mit den Händen freigeschaufelt, und der Zünder freigelegt. Meist sind es Tellerminen, die mit Panzerminen vermischt werden, und auch die Anzahl der Lagen variiert, obwohl wir mittlerweile wissen, daß der Tommy am liebsten zwei Lagen verbuddelt. Manchmal auch drei, oder vier, was dann zu Ausfällen auf unserer Seite führt, besonders, wenn er Holzminen verwendet, auf die der Metalldetektor nicht anspricht…Wir verlieren nur wenige Männer, allerdings ist das Minenfeld nur zu 40% zerstört.

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    16.00 Uhr
    Und wieder die RAF! Zwei Staffeln Spitfires greifen den Flugplatz beim HQ an! Sie schießen 3 weitere Maschinen JgSt11 ab! Allerdings kostet ihn das beide Staffeln Spitfires! Unsere StuSt20 verliert im Gegenzug über Bir Harcheim ebenfalls 6 Maschinen! Das soll den Kerls mal eine Lehre sein! Dennoch wird JgSt11 vorläufig stillgelegt. Unsere Angriffe gegen die Minengürtel gehen entlang der gesamten Front erfolgreich weiter, Scheinangriffe verwirren den Gegner zusätzlich, sodaß in den Stäben damit gerechnet wird, daß unsere Falle bald zuschnappt! Die schweren Verluste der RAF haben den Feind sichtbar demoralisiert, sind seine Jäger doch die einzigen Tentakel, mit denen er hinter seinem immer dünner werdenden Minengürtel nach uns schnappen kann!

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    27.05.1942
    08.00 Uhr
    Luftkämpfe über der ganzen Front! Angriffe gegen die Minengürtel fortgesetzt. Die Gürtel an mehreren Stellen durchbrochen! Als nächstes werden die Panzer durch die Lücken stoßen und die feindliche Ari vernichten! Der Rest der Truppe fasst Nachschub an Munition und Treibstoff. Wir sind auf den nächsten Zug der Tommys gespannt.
    12.00 Uhr
    Die Mittagssonne sengt erbarmungslos herab. Die meisten von uns haben ihre nach Erdöl schmeckenden Wasserrationen schon längst vertilgt. Wir werden später auf die Feldflaschen der Gefallenen angewiesen sein, so ist das eben.
    Wir haben den Minengürtel östlich von Tamar auf breiter Front durchbrochen und den Feind südlich Gazalas bereits eingekreist, die Stadt und ihre Depots liegen bereits im Feuer unserer Panzer. Tamar liegt ebenfalls fast offen vor uns, auch zwischen Muftah-Scerab-Harmant und Bir Hacheim steht der Durchbruch unmittelbar bevor! Der Feind wird sicher bald seine Reserven in die Schlacht werfen, ohne Luftunterstützung werden seine Panzer allerdings einen sehr schweren Stand haben! Ein Drittel von Bir Hacheim steht nach dem Sturmangriff von SSGrR1 ebenfalls unter unserer Kontrolle! Unsere Verluste sind zwar nicht gering, aber immer noch weniger, als von den Stäben erwartet worden war. Sieht aus, als hätten wir den Tommy wieder einmal mit runter gelassener Hose erwischt! Prost, Schweighofer! Auf unseren Hund und unseren Sieg! Jawoll, Herr Hauptmann! Auf die Gebirgsjäger! Und unsere treuen Mulis!

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    16.00 Uhr
    Schwache Gegenangriffe der Tommys. Ari-Duelle entlang der Front, Lüftkämpfe über Gazala und Hacheim.
    Inmitten eines Sandsturms, oder Ghibli, wie die Eingeborenen sagen, tobt die Schlacht von Bir Hacheim! Wir trauten unseren Augen nicht, als plötzlich Képis aus dem Sand auftauchten, und wir von Freifranzosen sowie der Fremdenlegion angegriffen wurden. Doch die WaffenSS beweist auch ihren ganz eigenen Ruf, und schlägt alle Angriffe bravourös zurück. Aber hinter der Infanterie lauern noch Panzer. Auch beim großen Depot ist es recht gefährlich, zumal einige Regimenter mittlerweile ziemlich dezimiert und ohne Versorgung, so IR28, PioR27 u. 47, FJR1, PzR4, GJR5, SSGrR1, StuSt61 und JgSt11. Die Offensive wird daher erst einmal angehalten. Das Afrika Korps erhält den Befehl: Eingraben!
    Dennoch: Gazala steht kurz vor dem Fall, die Garnison des Bunkergürtels an der Quattara-Senke ist völlig eingekesselt, Bir-Hacheim samt Flugfeld in unserer Hand und bei Sidi Muftah stehen sich unsere Truppen und der Tommy in einem Patt gegenüber. Unser General Rommel kann zufrieden sein. Wir werden den Sandsturm aussitzen. Soll den Feind doch angreifen!

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    28.05.1942
    12.00 Uhr
    Und er ist gekommen, der Feind! Im Windschatten des Sandsturms hat er sich heran geschlichen, und uns zum Teil wie müde Mäuse im Nest erwischt hat. Um ein Haar wären ein paar Neuseeländer aus der Umklammerung südlich von Gazala entwischt! Aber die Linie hat gehalten! Dafür werden IR48 und FJR2 ebenfalls aus der Linie gezogen.
    Schwere Gefechte um Bir Hacheim! Die Panzerrudel der Tommys greifen uns pausenlos an! Wir sind gezwungen, die schwächsten Regimenter aus der Linie zu lösen, und hinter den verbliebenen "starken" Einheiten in Deckung zu bringen. Der Feind geht ans Eingemachte! Bei Sidi Muftah ist er bereits in der Überzahl, und unsere Einheiten dort schweben in höchster Gefahr! Dieser verdammte Sandsturm nimmt uns seit Stunden unsere totale Luftüberlegenheit!

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    16.00 Uhr
    Endlich klart der Himmel auf! Wie durstige Kolibris stürzen die Flieger sich auf den Feind! Erstschlag!
    Dank der hopsgenommenen Nachschubdepots geht es endlich flotter voran! Zwar bleibt immer wieder mal eine Kolonne liegen, aber meist kommen wir gut durch.

    29.06.1942
    08.00 Uhr
    Unsere Infanterie-Regimenter schmelzen dahin, während die Panzer nur leichte Verluste erleiden. Es wird immerhin erwähnt, bei der Offiziersbesprechung. Na vermutlich, weil da immer wieder Infanterie ohne Deckung von Panzern in der Flanke angegriffen wurde! Insgesamt wurde die Krise der letzten Stunden beherrscht, wir sind bisher äußerst erfolgreich und liegen im Zeitplan.
    12.00 Uhr
    Wir treiben den Feind vor uns her und stopfen uns die Wänste voll mit seinem Nachschub. Die RAF ist verschwunden, die letzten Widerstandsnester verbissener Kolonialtruppen werden wohl bald gebrochen werden. Leider erwarten die Wetterfrösche demnächst einen neuen Sandsturm. Das mahnt zur Eile! Jeder von uns weiß, was das bedeutet! Letzter Einsatz! Wenn wir diesen Angriff noch durchstehen, sind wir übermorgen vor Tobruk!
    Dem OKH scheint erstens die Bedeutung dieses Kampfes und zweitens die Bravour und Tapferkeit seiner Truppen begriffen zu haben, denn es regnet Seit dem Fall von Gazala und Bir Hacheim nur so Orden und Auszeichnungen, sowie Nennungen im Ehrenblatt des Heeres und im Wehrmachtsbericht.

    Bild

    16.00 Uhr
    Luftoffensive des Feindes! Mit großem Gedröhn starten 5 oder 6 Staffeln Bomber nebst Geleitschutz ihren Angriff auf Bir Hacheim, aber die jungen, unerfahrenen Nachwuchs-Piloten der RAF haben gegen unsre Ritterkreuz-Träger keine Chance. Wir holen Flugzeug um Flugzeug vom Himmel, einizg behindert von Munitions-Nachfassen. Das Afrika-Korps zieht langsam den Sack zu! Ob die in Tobruk langsam anfangen, ihre Geheimakten zu verbrennen? Ob Auchinleck schon der kalte Schweiß auf der Stirne steht?

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    30.05.1942
    12.00 Uhr
    Der Widerstand es Feindes ist fast überall gebrochen. Wir rücken weiter auf Tobruk zu, während der Feind sich dorthin zurückzieht. Neuerlicher Sandsturm angekündigt!
    16.00 Uhr
    Eingraben! Nachschub fassen! Schlafen!

    Bild

    31.05.1942
    12.00 Uhr
    Luftkämpfe über Acroma und Adam. Dies letztgenannte Kaff birgt die letzte Besatzung der Briten im Festungsgürtel außerhalb von Tobruk. Wenn wir die kassiert haben, rücke die verbliebenen vollen Einheiten in die vorbereiteten Stellungen vor Tobruk.
    16.00 Uhr
    Die Waffen schweigen. Beide Seiten sammeln ihre Toten und Verwundeten ein.


    02.06.1942
    08.00 Uhr
    Artillerie-Überfälle durch Royal Navy werden blitzartig mit Stuka-Attacken gesühnt.
    12.00 Uhr
    Auftrag erfüllt! Tobruk im Visier! Endlich rumpeln und humpeln unsere Reserven heran, und nieten einen Stahlgürtel fast rings um die Festung. Die Stadt und der Hafen sind von drei Seiten eingeschlossen.
    Verlust gesamt: im Schnitt 60% der Infanterie, wobei einzelne Regimenter nur noch aus den Stäben und den rückwärtigen Einheiten bestehen, sowie lediglich 20% bei den Panzern und der Ari. Bei der Luftwaffe zirka 30% Ausfälle.
    Zuletzt geändert von Gebirgs-Division 1 am So 12. Jan 2014, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


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    Beitrag Di 7. Jan 2014, 14:08 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    Platzhalter WH-Bericht
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    Beitrag Di 14. Jan 2014, 17:29 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    FESTUNG TOBRUK 1942

    Tobruk! Die Schicksalsfestung des Afrika-Korps! Wieder einmal liegen sich Deutsche und die achte Tommy-Armee gegenüber, wie ein altes Ehepaar, das sich aus tiefstem Herzen verabscheut, doch aus alter Gewohnheit nicht voneinander lassen kann, bis einer der beiden endlich in die Gruft sinkt…
    43 deutsche und 7 italienische Regimenter laden ihre Waffen durch, überprüfen ihre Magazine, Feldflaschen, Hundemarken, manch einer liest stumm im Gebetsbuch, klammert sich an ein Bild seiner Familie, die er vielleicht nie wieder sehen wird, zieht an seiner Zigarette, obgleich der Mund schon ausgedörrt und bitter ist, oder er streichelt seinen Hund, wie mein guter Schweighofer. Was für ein Gemüt der Kerl hat! Sagenhaft! Richtig beneidenswert! Als ginge ihn der Tod nichts an!
    Der Tommy ist uns zahlenmäßig ebenbürtig, dennoch hat er die Topographie auf seiner Seite, seinen Arsch hinter Stacheldraht, Betonbunkern und Minengürteln geparkt, offene Nachschubwege übers Meer nach Alexandria und immer noch Kampfgeist in den Knochen, zumal knorrige Australier in den Gräben liegen, die wir schon ziemlich gut kennen…
    Allerdings ist der Tommy im wahrsten Sinne des Wortes wie einbetoniert, während wir die Freiheit genießen, den Gegner an jeder Stelle gleichzeitig angreifen zu können.

    Bei der Befehlsausgabe gab es keine echten Überraschungen: Tobruk nehmen! Zunächst sollen wir den Feind durch Scheinangriffe in seinen Verteidigungsstellungen niederhalten. Stukas nebst Ari würden derweil einzelne ausgewählte Widerstandsnester und Bunker sturmreif schießen, die an den Kardinalpunkten des Minengürtels rings um die eigentliche Festung Tobruk liegen: Bir Maghrun, Ras Mudawar, Bir Halaga, Sidi Daud. Der erste, massive Feuerschlag auf Bir Maghrun wird von unseren Eisenbahngeschützen geführt, denn wir sollen den Feind im Norden so unter Druck setzen, daß er frische Truppen von weniger brenzligen Frontabschnitten dorthin abzieht, und so seine Linie an irgend einer Stelle so weit schwächt, daß ein sofortiger Überraschungsangriff unsererseits zum Durchbruch an dieser Stelle führen wird. Sobald der Tommy darauf regiert, werden wir einen dritten Angriff an einer Stelle wagen, die geographisch gleich weit von den beiden andren Einbruchsstellen liegen soll, daß seine Einheiten durch dieses ständige Katz-und-Maus-Spiel zermürbt werden. Dann, so rechnen unsere Stäbe, muss er sich in die eigentliche Festung Tobruk zurückziehen. Eine solcherart verkürzte Front bietet unserer Ari dann die Möglichkeit, massiert den Gegner sturmreif zu schießen.

    Sollte alles nach Plan gehen, weht in einer Woche die Reichskriegsflagge überm Hafen von Tobruk…
    Unsere Frontlinie ist in drei Abschnitte unterteilt, die jeweils in autonome KG zerfallen werden, wenn sich günstige Gelegenheiten bieten, einen Einbruch ins feindliche Stellungssystem zu wagen.

    Der erste Abschnitt reicht von Bir Maghrun an der Küste bis Ras Mudawar. Er wird gehalten von: GJR5 u. 23, PioR47, SSPzGrR1 (LAH), dem Bersaglieri-Regiment 3 u. IR24 (it.). Dazu die PzR3 (Condor), 14, 21, 46, 53 u. 73, nebst einer Blechbüchse der Italiener, deren PzR20. An Ari stehen bereit: die schweren Einheiten Karl-Gerät VIII und das Gustav-Geschütz 8, FlaR59 u.74, sowie das Haubitzen-Regiment 22 der Italiener. Aus der Luft helfen die JgSt1 u. 18, sowie die Dornier-Staffel 1 der Legion Condor. Zwei Kreuzergeschwader der Regia Marina, von zwei Z-Flottillen vor U-Booten geschützt, werden ebenfalls ihre schweren Koffer portofrei nach Bir Maghrun schicken!

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    Der zweite, mittlere Abschnitt reicht von Ras Mudavar bis Bir Halaga. Er wird gehalten von IR52, SSIR38 u. 48, den italienischen IR26 u. 32 sowie deren PzR33, die lediglich die Dörfer Bir Mudawar und Bir Karmusa halten müssen, da sich hinter den Kuhkäffern der eminent wichtige Feldflugplatz von Mudawar befindet. Weiter die PzR4, 17, 45, 50, 69, SSPzR40, 45, 57, 71, ArR16 u. 60, nebst den italienischen Haubitzen vom AR31. Hier erwartet der OB die wenigsten Kämpfe.

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    Der dritte Abschnitt führt von Bir Halaga wieder zur Küste, nach Sidi Daud. Hier stehen die IR28, 48, 52, u. 79, sowie das it. IR35, das altbewährte GrR66, die PioR19 u. 27, sowie das ruhmreiche FJR1, die letztverbliebenen kampffähigen Fallschirmjäger der Wehrmacht. Luftwaffe, Herr Hauptmann! Luftwaffe! Dös möchte a der neiche OBL, unser Feldmarschall Udet nit anders hörn wie der dicke Herrmann! Geschenkt, Fähnrich! Hilfe gibt es für die Stoppelhopser von den PzR29, 42 u. 69, das it. PzR34, StuGR1, die AR25 u. 64. Aus der Luft JgSt10, 55 u. 65, die StuSt.15 u. 61 sowie ZerSt9.

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    Heute ist der 19.Juni 1942. Wir werden morgen Früh angreifen…

    20.06.1942
    08.00 Uhr
    Gespenstische Stille liegt über der Wüste, selbst der Wind hat sich verkrümelt. Wir Gebirgsjäger liegen auf einer Düne und können aufs Meer hinunterschauen, das wie ein unendlicher silberner Spiegel glatt daliegt. Dann beginnt unser Wolf zu winseln und richtig, schon wenige Augenblicke später hören wir das Rauschen der tonnenschweren Granaten, die aus den Höllenschlünden der Schiffsari und unserer Eisenbahngeschütze in Richtung Feind sausen. Dann greifen überall entlang der HKL unsere Regimenter an! Und tatsächlich gelingen uns erste Einbrüche in die feindlichen Stellungen! Bei Bir Maghrun und bei Sidi Daud, also an beiden Zipfeln des Kipferls erobern wir jeweils einen Grabenabschnitt und setzen uns sofort darin fest. Bin Ras Mudawar erobern wir sogar zwei Gräben, allerding zu einem hohen Preis: GJR5 verliert 8 (!) seiner Kompanien.
    Wir warten voller Spannung auf die Antwort der Tommys…



    12.00 Uhr
    Gegenangriff! Mit allem, was der Tommy hat, greift er die Einbruchsstellen an- und läuft in unsere Falle! Der Angriff bleibt blutig im Feuer unserer Front liegen! Allerdings vernichtet der Tommy JgSt18 sowie eine der it. Z-Flottillen!
    14.00 Uhr
    Chaos beim Feind! Durch die Zerstörung seiner Fernmelde-Kommando-Zentrale durch einen Zufallstreffer der Schiffs-Ari ist die Kommunikation beim Tommy ein einziges Tohuwabohu! Allerdings auch bei uns, denn der unerwartet rasche Zusammenbruch einer zusammenhängenden Verteidigung hat auch uns überrascht. Da auch nicht klar ist, ob es sich um eine Kriegslist der Briten handelt, müssen wir die HKL geschlossen halten! Obwohl Bir Maghrun und Bir Halaga und Sidi Daud frei von Feinden sind, dürfen wir vorerst nicht diese Schlüsselstellungen besetzen, was grade bei meinen Bayern und Österreichern (Ostmärker, Herr Hauptmann, Ostmärker!) im 23er zu saftigem Gefluche führt! Dafür haben wir Ras Mudawar erobert! Unsere Verluste sind wieder erheblich, allerdings ungleich verteilt, mancher Regimenter haben schon 70% ihrer Kampfkraft eingebüßt, andre grade mal eine Kompanie. Grade der Minengürtel zwischen Ras Mudawar und Bir Halaga hat sich wegen der Abwesenheit von Pionieren in diesem Frontabschnitt als echtes Hindernis herausgestellt: Die Truppen, die frisch vor den Minenfeldern liegen, konnten ihren Kameraden dahinter nicht helfen! Und die zwei PioR sowie die Fallschirmjäger mussten wegen schwerer Verluste schon aus der Linie gezogen werden! Herr Hauptmann, da kann ma nur mehr sagen: Helm ab zum Gebet!

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    21.06.1942
    08.00 Uhr
    Jetzt kommt Leben in die Bude! Der Tommy hat scheint's Verstärkungen aus Alexandria erhalten und greift an, wie toll! Aber die Front hält, wenn auch unter schweren Verlusten, grade bei den armen Italienern fliegen die Fetzen!
    12.00 Uhr
    Der äußere Festungsgürtel ist praktisch in unserer Hand! Bis auf ein paar hartnäckige Widerstandsnester ist der die erste Linie des Feindes überrannt! Bir Maghrun, Ras Mudawar, Bir Halaga und Sidi Daud sind in unserer Hand! Wenn das so weiter geht, gibt es im Radio bald eine Siegesfanfare inklusive Sondermeldung! Die Tommys scharen sich allerdings rings um die riesigen Wanderdünen mit den Namen Hügel 133, 144 und 13!
    14.00 Uhr
    Schwache Angriffe der Tommys werden geworfen. Haltebefehl fürs Afrika-Korps, wir müssen tanken, essen, schlafen.
    Wirkliche Sorge bereiten uns nur die verdammten Churchill-Panzer! Die sind fast nicht zu knacken, das braucht es immer Ari, Stukas, Pioniere, Grenadiere, bis die endlich hin sind!

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    22.06.1942
    Ein Sandsturm ist im Kommen: das heißt Tankstopp fürs Afrika-Korps! Die Pause tut uns gut.

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    23.06.1942
    Auflösungserscheinungen beim Tommy! Panzer sind bereits am Stadtrand von Tobruk aufgetaucht, die abgeschnittenen Einheiten zwischen Hügel 13 und Ras Mudawar haben sich ergeben, eine Hälfte des Afrika-Korps macht einen Stopp für Munition und Treibstoff, die andre Hälfte verfolgt den Feind, der sich eilends in die Festung Tobruk zurückfließt, und alle sind restlos erschöpft. Hügel 133 ist gefallen, um Hügel 144 und 13 toben heftige Kämpfe. Auch wenn ihre Situation aussichtlos ist, kämpfen die tapferen Australier vielerorts bis zum letzten Mann, und manch guter Kamerad sinkt lautlos im Sand zusammen, von dem er nie mehr aufstehen wird…

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    Aber das Ende des Kampfes ist abzusehen, und in der Offiziersmesse laufen schon die wildesten Wetten, wer der nächste glücklose Gegner unseres schwäbischen Napoleons sein wird! Wavell? Zu zögerlich! Cunningham? Zu alt! Wimberley? Zu altmodisch! Vielleicht ein gewisser Montgomery? Ach was, den kennt doch keiner! Wir werden ja sehen…ich frage mich allerdings, wer der nächste britische Premierminister sein wird, denn Attlee wird sich nach dem Verlust von Tobruk nicht lange halten, in der Downing Street 10.

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    25.06.1942

    12.00 Uhr

    Die Gefechte flauen ab, die ersten weißen Fahnen gehen hoch! Schweighofer, stellen Sie das Bier kalt! Jahwohl, Herr Hauptmann!

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    14.00 Uhr
    SONDERMELDUNG! ICH WIEDERHOLE: SONDERMELDUNG! TOBRUK IST GEFALLEN! HEUTE NACHMITTAG STRICHEN DIE LETZTEN VERTEIDIGER DIE FAHNE! TOBRUK IST IN UNSRER HAND!
    Zuletzt geändert von Gebirgs-Division 1 am Sa 18. Jan 2014, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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    Beitrag Di 14. Jan 2014, 17:29 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

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    Beitrag Di 1. Apr 2014, 01:40 von Kalle

    Re: LEO AAR

    Das ist ein Top AAR :) Ließt sich echt schön :)
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    Beitrag Di 1. Apr 2014, 08:47 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    Danke, lieber Kalle!

    Zu Ostern geht's weiter!

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    Beitrag Sa 19. Apr 2014, 22:32 von Kalle

    Re: LEO AAR

    Das sieht aus wie ein wunderschöner AAR und ich hoffe es gibt noch mehr zu lesen. :)
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    Beitrag Mo 5. Mai 2014, 17:14 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    UNTERNEHMEN AIDA 1942

    Ende August 1942. Die Witwe Bolte sehnt sich nach dem Apfelbaum. Unser Wettlauf mit der Zeit hat wieder begonnen. Der Tommy lässt derweil das Empire ausbluten, bloß um Scheiß-Nordafrika zu halten. Aber die Zeiten des Suez-Kanals sind vorbei, mein lieber Herr Gesangsverein! Jetzt ist Schluß mit eurem Great Game, gespielt mit Russen und Franzosen, und zwar für ALLE! Franzosen platt, Russen im Chaos, die Tommy mit dem Rücken zur Wand. Wie oft hat der Führer Frieden machen wollen! Aber nein, die Plutokraten der Downing Street hatten wohl nur die Profite ihrer Webstühle in Kalkutta im Sinn und ihrer Goldminen in Südafrika, die Teeplantagen auf Ceylon und die Ölfelder in Mesopotamien. Die hätte er ja alle behalten können! Europa hätte uns gereicht! Ja mei, Herr Hauptmann, des sagt si fei leicht. Aber was wissen wir denn wirklich, Schweighofer? Warum haben uns die Westmächte den Krieg erklärt? Was wissen wir wirklich? Na, oans waaß i, Herr Hauptmann, i häd schon leicht verzicht'n kenna, auf'n Kriag, Herr Hauptmann! Und ehe ich zu einer Antwort ansetzen kann, fallen mir all die gefallenen Kameraden ein, die zerstörten Dörfer an allen Fronten.

    Ich denke, wir sind da schon so weit drin, Schweighofer, wie sollen wir da heil wieder rauskommen? Nur tot- oder als Sieger?! Jawohl, Herr Hauptmann, antwortet mir ein verblüffter Schweighofer, ehe wir schweigend auseinander gehen. Aber was hatten die hohen Herrschaften sich erwartet, nach den Erfahrungen des Weltkrieges? Einen Verhandlungsfrieden? Siegfrieden gar? Oder gar kein Frieden? Krieg für immer? Eine erschreckende Vorstellung, nie wieder Frieden, immer nur Krieg, selbst der Harald kommt bis zum Ruhestand, bis er seinen Abschied nimmt, wie das halt im Frieden noch geheißen hat, nimmer raus, aus der Uniform! Was für eine Vorstellung, Schweighofer! Nur noch Soldaten und Krankenschwestern, keine Künstler mehr, Handwerker, Lehrer, Postboten, Apotheker. Nur noch Soldaten und Krankenschwestern! Wer kann sich sowas nur vorstellen? Nur ein Irrer!!! Jawoll, Herr Hauptmann!

    22.08.1942
    Afrika Korps in die Ausgangsstellungen! Von Tobruk im Norden bis Bir el-Gubi im Süden erstreckt sich unsere Hauptstreitmacht. Weit unten im Süden steht zusätzlich der Kampfverband Löwengrube z.b.V. bereit, dessen Aufgabe es ist, die drei Gefangenenlager südwestlich von Marsa Matruh zu erobern und unsere Kameraden dort rauszuholen. Das ist wenigstens ein Auftrag, der nicht völlig sinnlos ist.
    Immerhin: Das Afrika Korps hat die Kampfpause der letzten Monate eifrig dazu genützt, um völlig motorisiert zu werden. Von der Ari bis zum Sani, jede Stoppelhopser-Einheit ist nun auf Benzin statt Heu angewiesen, um seine Pferdestärken am Laufen zu halten. Sogar unsere italienischen Bersaglieri-Kameraden sitzen in bequemen Opel-Blitzen! Auch wurden unsere Reihen nach den Winterstürmen neu aufgefüllt, und sowohl die Wehrkreiskommandos als auch die Ausbildungskompanien haben ganze Arbeit geleistet.
    Auch mein kleiner Bruder Harald hat nach abgelegtem Abitur den Einberufungsbefehl erhalten. Vater schreibt, Harry will unbedingt auch Gebirgsjäger werden. Meinen Segen hat der Bub ja. Vielleicht kriege ich ihn sogar in meine Einheit. Dann kann ich wenigstens auf ihn ein wenig aufpassen. Mutter wäre bestimmt froh darüber!

    So stehen jetzt die braungebrannten und lamettabehängten Veteranen von hundert Schlachten Seite an Seite mit den käseweißen Grünschnäbeln vom Ersatz bereit, die Tommys endgültig aus Nordafrika hinaus zu komplimentieren. Moral hervorragend, Ausrüstung und Versorgung ebenso. Sollte man meinen. Sogar der Schweighofer ist zufrieden, vom Hund ganz zu schweigen. Außerdem habe ich einen langen Brief von meinem alten Freund Kühnhaupt bekommen, mittlerweile Oberstleutnant i. G., der sich so lesen lässt, daß ich womöglich aus Afrika raus nach Berlin soll, direkt ins OKH, als Adjutant von Oberst Gerstl, der angeblich kurv vor einer Beförderung steht und ebenfalls nach Berlin kommen soll. Wie Kühnhaupt mir schreibt, soll Generaloberst Heinz Guderian junge Frontoffiziere mit gleichzeitig Kampferfahrung und technischer Ausbildung in seine Stab "sammeln", um gemeinsam mit einigen anderen Spezialisten eine verbesserte Version des PzKpfw. IV zu entwickeln.

    Offensichtlich haben meine Beobachtungen in den zurückliegenden Feldzügen in Polen, Skandinavien und im Westen, die ich ja nach wie vor für richtig halte, trotz der öffentlich vorgetragenen Schelte meiner höheren Vorgesetzten an bestimmter Stelle durchaus Anklang gefunden. Gewisse Persönlichkeiten stünden ihnen mit Wohlwollen gegenüber. Karriere. Orden. Berlin. Wer würde da nicht zugreifen? Ich vielleicht?

    Na ja, aber was wird denn derweil aus meinen Männern? Sollen die etwa ganz alleine gegen den Tommy kämpfen? Nein, mein Herr! Ich bleibe hier im Dreck, bis der Tommy aus Afrika ganz draußen ist, Sakrament noamoi! Außerdem, ein Bayer in Preußen? Koa Bier, koane Berg, koane Weißwürscht, koa gar nix, Herr Hauptmann! Dös wuima fei ned, oder?
    Nein!

    Also bleibe ich hier, bis man mich wegkommandiert! Und dann nehme ich den Schweighofer mit!!!

    Die Kampfgruppe Tobruk besteht aus den PzR4, 17, 21, 42 u. 69, den SSPzR40, 45, 57 u. 71, neun Regimentern Infanterie, 4 Regimenter Ari, 2 Flak-Regimentern, dem Karl-Gerät IV und dem Gustav VIII, sowie dem StuGR1 von Hauptmann Gift. Aus der Luft gedeckt von 8 Staffeln der Luftwaffe, und von See unterstützt von den schweren Pötten Kirchseestadt, Berglöwe und Wildfang.
    Sie wird die Küstenstraße, die Via Balbia, in Richtung Bardia, Sollum und weiter über Sidi Barrani nach Marsa Matruh vorstoßen und die Aufmerksamkeit des Feindes auf sich ziehen.

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    Die Kampfgruppe z.b.V. Löwengrube setzt sich zusammen aus den PzR3, 29, 46, 50, 53 u. 73 sowie den IR28, 48, 56, PioR47, SSGrR1, SSIR38 u. 49 sowie das italienische IR14. Luftunterstützung nur auf ausdrücklichen Befehl des OB, um kein Aufsehen zu erregen!
    Ihre Aufgabe besteht darin, die drei Stalags tief in der Wüste südwestlich Marsa Matruh zu befreien, und mit den frisch gewonnenen Truppen umgehend nach Norden vorzustoßen, dort nach Fühlungnahme mit der Hauptkampfgruppe den feindlichen Stützpunkt Marsa Matruh einnehmen, um letztendlich zum vierzigsten Mal über Baggush, Fuka und El Daba die ganze verfluchte italienische Küstenstraße entlang bis nach El Alamein durchbrechen, wo der Feind endgültig vernichtet werden wird.

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    Zumindest laut Plan. Aus unseren Gesichtern ist jeder Optimismus geschwunden, und hat einer düsteren Professionalität Platz gemacht, die bei einigen Kameraden bereits zu Zynismus geführt hat. Mir sind meine Männer aber noch nicht egal. Und vielleicht, eines Tages, begeht doch jemand einen allzu großen Irrtum, und der Kampf ist vorbei, so oder so…

    22.08.1942

    08.00 Uhr
    Das Afrika Korps rückt vor! Mit einem Feuerzauber in Krupp-Qualität eröffnen wir den nächsten Feldzug in 1942. Ohne eigene Verluste vernichten wir zwei Britische Panter-Regimenter, ehe die noch viel Zeit haben, um Hilfe zu piepsen.

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    KG Löwengrube allerdings wird zwei Stunden nach Beginn der Operation bereits von Tommy-Aufklärern gesichtet und wohl gleich gemeldet. Damit ist der Überraschungseffekt dahin.
    Es würde mich nicht wundern, falls Löwengrube nun nach Sollum, Richtung Hauptgruppe umgeleitet würde.

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    22.08.1942
    10.00 Uhr
    Scheiße! Der Tommy haut ab! Wir hintennach!
    12.00 Uhr
    Luftangriffe auf den Tommy, der immer noch zurückflutet. Luftduelle und Stuka-Angriffe fordern 5 Maschinen auf unserer Seite aber 3 Staffeln Tommys und Dutzende ihrer Panzer und LKWs. OB Rommel ist zufrieden.

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    14.00 Uhr
    Im Sande nichts Neues. Der Tommy flieht, wir hinterher. Staub, Sand, Scheiße. Bardia und Musaid in unserer Reichweite. Neue Verluste: 3 Stukas, 2 Me109 und 60 Panzer IV. Der OB frägt sich, ob der hastige Rückzug der Briten uns in eine Falle locken soll.



    23.08.1942
    08.00 Uhr
    Erste Erfolge! Bardia mit dem extrem wichtigen Flugfeld und Hafen sowie Musaid nach gründlicher Vorbereitung aus allen Rohren und Bombenschächten im Sturm erobert! Sollum steht als nächstes auf dem Programm. Wir vom GJR23 werden hingegen ordentlich duschen. Auch den Hund, will Schweighofer besorgt wissen? Auch den Hund, Schweighofer, auch den Hund! Vor allem den Wolf, sehen Sie nicht, wie der Arme sich mit den Flöhen und Fliegen plagt? Jo mei, Herr Hauptmann, wo Sie Recht haben, haben Sie recht! Hauptsach' wir kriegen in der Etappe außer Wasser noch was G'scheites zum Trinken!
    Na, wenigstens kriegen auch die durstigen Maschinen der Luftwaffe ordentlich zu Saufen!
    10.00 Uhr
    Sollum gefallen, nur der Hafen wird noch von einem gerupften Regiment schottischer Highlander verteidigt. Die laut interessierten Kreisen gewöhnlich gut unterrichtete Abwehr nimmt an, daß die Tommys erst ab Marsa Matruh Widerstand leisten werden, dann aber heftig. Warten wir es ab.
    12.00 Uhr
    Wir stoßen weiter vor. Hinhaltender Widerstand der Briten. Kaum Verluste auf unserer Seite. Tankstopp für die Hälfte unserer Panzer.

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    14.00 Uhr
    Bei Bombenangriffen auf unsere Kolonne im Süden verlieren wir 50 Panzer und 500 Pioniere. Immer wieder diese verfluchte Air Force! Ihre Jäger und Jabos tauchen wie die Geister plötzlich über uns auf und beharken die Kolonnen. Dann verschwinden sie wieder in der Wüste, ehe auch nur ein Fritz oder ein Emil hier auftaucht. Wir haben noch kein Flugfeld im Süden erobert, und unsere Aufklärer haben die Feindflughäfen noch nicht entdeckt. Wir Gebirgsjäger nehmen mit einem Regiment Spezial-Kameraden ein Kaff mit dem kuriosen Namen Buq-Buq ein, das wohl eher wegen seines Flugfelds denn seiner Denkmäler auf den Landkarten verzeichnet ist. Und immer wieder geht den Panzern der Sprit aus. Immer wieder verlieren wir halbe Tage, ehe wir weiterfahren können. Verdammter Sand! Jo, dös is scho fei richtig, der Dreckssand, Herr Hauptmann, do war mir Polen oder Belgien oder Norwegen scho mehr recht, gelt, die Länder doch einigermaßen überschaubar, gelt, und wenigstens ob und zu ein Gasthaus, mit einem Bier und einem Schnitzel! Dös da hier ist ja völlig unchristlich, koa Wasser, koa Baum, koa Bauernhof, gelt, Wolf?!". Der Hund vom Schweighofer bellt natürlich wie auf Bestellung, und ich konnte schon verstehen, warum Herrchen und Hund einander so ähnlich waren.

    16.00 Uhr
    Sidi Barrani versinkt im Bombenhagel unserer Stukas und schweren Pötte. Die Einkreisung ist mittlerweile komplett, und wir Stoppelhopser können bis zum Sturm auf die Barrikaden verschnaufen. Die Barrikaden sollen ruhig in Eigenregie unter der Hilfestellung großer Kaliber von selber in Staub auflösen. Wir haben es nicht eilig! Sind ja nur noch 400 Kilometer bis na El-Alamein! Das findet sich! Und ob!
    Tankstopp! Ein Schlag Suppe! Eine Mütze voll Schlaf!

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    25.08.1942
    08.00 Uhr
    Sidi Barrani genommen! Weitere Verluste unsererseits: 400 Mann, 50 Panzer, 3 Flugzeuge sowie 5 Zerstörer im Kampf gegen eine U-Flottille der Royal Navy verloren. Was wir an Bodentruppen verlieren, geht hingegen fast nur aufs Konto der Royal Air Force.
    Unsere HKL verläuft vom Bahnknoten und Versorgungsdepot Al Tarfaya, wo wir uns vorerst eingenistet haben, gerade hinunter und in die Wüste hinaus, auf gleicher Höhe mit den Stalags, wo in einer Hügelkette die gepanzerten Teile der alten KG Löwengrube den Abschluß unserer Linie bildet.
    Aus den Verhören verschiedenster Gefangener haben wir allerdings erfahren, daß der gute alte Monty quasi die letzte geliehene Blüte des Empire und ihrer Bankiers ausgetrieben hat und den Nektar dazu genützt hat, um 100 neue Regimenter zusammenzuziehen, 100 Regimenter!!! Dazu noch Navy und Air Force. Die sind mehr als doppelt so viele wie wir, und werden sich wie bei Tobruk in der Wüste festkrallen bis zum letzten Mann! Noch dazu in der Defensive, gedeckt durch starke Kräfte auf See und in der Luft! Wir alle wissen, was das bedeutet. Und zum ersten Mal seit dem Polenfeldzug haben die Feldgeistlichen nach der Befehlsausgabe wieder so richtig zu tun.

    24.08.1942
    12.00 Uhr
    Zwei Ritterkreuzträger der Luftwaffe, nämlich Stabsfeldwebel Steffen Stolz und Leutnant Daniel Peters, sind mit ihren Me109ern unterwegs, das feindliche Hinterland aufzuklären. Derweil wird das AK umgruppiert: Sämtliche angeschlagenen oder sonst wie langsamen Einheiten sammeln sich bei Sidi Barrani, um im Gleichmarsch die Küstenstraße weiter zu folgen, während die Blüte des Afrika Korps auf die Stalags zustößt.

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    24.08.1942
    Und wieder teilt der OB unsere zahlenmäßig weit unterlege Streitmacht in drei Teile! Aber alles der Reihe nach! Nach der Eroberung von Sheik el Birsi haben wir einen weiteren Knotenpunkt entlang der Via Balbia unter unserer Kontrolle. Unsere Aufklärer melden noch zwei schwache Regimenter im nächsten Dorf, ein Kaff namens Abu Tiri. Den nächsten größeren Ort, der auf unseren Karten eingezeichnet ist, kennen wir schon zur Genüge: Marsa Matruh. Das ist die Etappe, gehalten von der neuen, bunt zusammengewürfelten Spezialisten-Kampfgruppe, der KG Litoral, bestehend aus:
    PzR17, u. 50, SSPzR45, 57 u. 71, StuGR1, den IR79, GrR66, FJR1, GJR23, PioR47, die Bersaglieri-R. 6 u. 13, AR25, FlaR74, das Karl-Gerät 8/40 und das Gustav-Geschütz.

    In der Mitte unserer Linie steht KG Sprung, bestehend aus den PzR4, 21, 42, 53 u. 69, SSPzR40, dazu IR48, 52, PioR27, AR60 und das it. IR14. KG Sprung soll zum einen als bewaffnete Aufklärung in den Raum südlich der Quattara-Senke dienen in Richtung Marsa Matruh. Nach erfolgter Fühlung mit KG Litoral solle KG Sprung zum anderen ihre Infanterie in den Umschließungsring um Marsa eingliedern, und ihre Panzer ebenfalls Richtung Stalag, unserem gemeinsamen Hauptziel, schicken.

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    KG Löwengrube am südlichen Ende der HKL hingegen besteht aus den PzR3 (Condor), 29, 46 u. 73, dazu IR28 u. 56, SSIR1(LAH), 38 u. 49, die PioR19, dazu die AR16, 59 u. 64. Ihr Auftrag ist, die Stalags zu erreichen und die Besatzung einzukesseln. Danach Defensive, bis die Panzer von KG Litoral und Sprung da sind. Anschließend Großangriff auf die Lager.
    Nachdem unsere Ritterkreuzträger der Luftwaffe grade die Lager in der Wüste entdeckt und deren Koordinaten durchgegeben haben, ist unsere Arbeit ein großes Stück leichter geworden. Die Himmels-Jäger werden als unsere "Augen" über den Stalags kreisen und uns leiten.

    14.00 Uhr
    Sheik el Birsi von KG Litoral genommen!
    Feindkontakt! KG Sprung trifft auf englische Kräfte!
    KG Löwengrube bis auf 60 Km an die Lager heran!

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    Die Offiziersbesprechung war heute besonders angespannt, da die Abwehr einige brisante Informationen von unseren Spionen in Kairo und Alexandria erhalten hat, wonach die englische Achte Armee massiv aufgerüstet wird! Offensichtlich massiert der Feind Tausende Panzer, Sturmgeschütze, Flak und Haubitzen, die zum Teil aus amerikanischer und russischer Produktion stammen! Ein unglaublicher Vorgang! Wie wird Berlin auf diese Provokationen reagieren? Monty bildet direkt hinter der Front hastig Reservisten, Sicherheitspolizei und Freiwillige aus dem ganzen Empire aus. London sucht also die Endschlacht. Wir sind ganz grau im Gesicht. Hundert Regimenter!

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    Wenn die sich erst mal einigeln und uns kommen lassen, können wir uns gleich die Knarre in den Mund stecken. Wir sind alle zum Tode verurteilt. Wir wird Rommel uns da rausholen? Berlin ist ja nicht grade bekannt, für seine milden Entschlüsse! Ich habe dem Küchenbullen Befehl gegeben, Schnaps und Bier auszugeben. Schweighofer streichelt den Hund. Ich schnorre Schweighofer um eine Zigarette an. Meine Männer stehen betreten da. Andre Kerls sitzen da, starren auf Photos ihrer Kinder und Frauen, andere lesen Feldpostbriefe aus der Heimat zum tausendsten Mal durch, manchem laufen dabei stille Tränen übers sonnengegerbte Gesicht. Die Neulinge hingegen, mein Gott, die kotzen oder kacken sich aus. Weiß wie die Wand drücken sie sich in ihre Feldbetten, als könnten sie durch die dünnen Matratzen hindurch nach Hause entschwinden, an Muttis Rockzipfel. Tja, Büblein, das ist hier ganz was anderes, als die Scheiß-Wochenschau! Einer der jungen Burschen, janz Berliner Schnauze, ein dunkelhaariges Frettchen, gibt sich hingegen ganz naßforsch, er sitzt rittlings auf den Sandsäcken des vordersten Schützengrabens und äugt wie wild umher:
    "Kommt nur her, ihr dreckijen Briten-Schweine, ick tret' euch inne Fresse! Det jeht janz schnelle!"

    Na, schauen wir, wie er sich unter Feuer macht! In zwei Stunden ist es soweit, dann greifen wir an. Ich gebe den Männern die letzten zwei Stunden vor dem Angriff frei. Die Feldgendarmerie schwärmt aus. Ich lege mich aufs Feldbett streichle Wolf und versuche, noch ein wenig zu schlafen. Nichts zu machen.

    [img][img]http://www.streitmacht.com/gallery/image.php?album_id=364&image_id=7588&view=no_count[/img][/img]

    15.00 Uhr
    Fast, als mir die Augen zufallen wollten, fängt Wolf an, zu winseln, dann jault er los und bellt rasend! Was ist los? Ich springe aus dem Feldbett. Und lausche. Was ist das nur für ein seltsames Geräusch, dieses wabernde Zischen und Jaul… SCHSCHSCHSCHSCH- BRRAAAAAAAAANG! BRAAAAAAAANG! BRRAAAAAAAANG! SCHSCHSCHSCHSCH-BOOOOOM BOOOOOM BOOOOOM!
    Feuerüberfall? Ich brülle meine zu Tode erschrockenen Männer an, sie sollen sofort rein in die Bunker und Schützengräben!!! Im Schützengraben reiße ich mein Fernglas aus dem Halfter und suche fieberhaft den Horizont ab.

    GEGENANGRIFF!

    Monty's Reserven sind da! Es handelt sich um die größte Zusammenballung englischer Panzer und Artillerie seit deren verlorener Doppelschlacht von Dünkirchen und Paris vor über zwei Jahren! Das wird knapp! Wir beten die Stukas heran und die schwere Ari! Eingraben! Wollen sehen, ob unser guter Marschall Rommel sich nicht übernommen hat! Der Himmel ist schwarz vor englischer Jabos und Bomber! Die Tommys blitzen mit ihren Kanonen den ganzen Wüstenhimmel wach! Dann tauchen die ersten dunklen Pünktchen auf, ein, zwei, drei, Hundert Panzer…
    Der Tommy ist verrückt! Ich teile Schweighofer als Ari-Beobachter ein und kurble das Hauptquartier an. Rommel muss sofort Bescheid erhalten!

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    25.08.1942
    10.00 Uhr
    Die Front brennt von einem Ende zum andren! Die Tommy fallen wie die Fliegen! Warum zum Teufel rennen die gegen uns an? Mit ihren miserabel ausgebildeten Truppen haben die gegen unsere Veteranen gar keine Chance? Was ist passiert? Für die Tommys bahnt sich die schlimmste Niederlage seit der Schlacht von Castillon gegen die Franzosen im Jahre 1453 an!
    Erste Erfolge bei der Errettung der deutschen Gefangenen! Die befreiten Kameraden haben flugs eine Panzereinheit instand gesetzt und feuern fleißig auf ihre ehemaligen Kerkermeister! Der Tommy ist zurückgeschlagen!
    14.00 Uhr
    Sandsturm! Luftwaffe tankt nach, ebenso die Panzer. Mit den mobilen Infanterieeinheiten stopfen wir die Löcher in der HKL. Unsere Verluste betragen gut 10%, der Feind büßt regelmäßig zwischen 80 und 100% seiner Truppen. Berlin jubelt! In der Downing Street hingegen hängen dunkle Wolken…Vielleicht hängt a boid der deppate Bremier dortn im Gebälk, Herr Hauptmann! Diese verheerende Niederlage kann keine Propaganda der Erde wettmachen!

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    16.00 Uhr
    Der Tommy zieht die Trümmer seiner vernichteten Regimenter zurück in Richtung Marsa Matruh! Der Gegenangriff ist somit gescheitert! Der Plan Rommels ist gegen seinen Willen aufgegangen! Glück braucht der Mensch!
    18.00 Uhr
    Sämtliche Gefangenenlager sind befreit! Der Gegner ist zerschlagen, zu geringen eignen Verlusten! Wir können mehr als zufrieden sein!
    Marsa Matruh liegt bereits im Feuer unserer Schiffsari! Wir stehen vor einem großen Erfolg! Vielleicht ist die Schlacht von El Alamein schon vorentschieden!



    28.08.1942
    10.00 Uhr
    Ein spärlicher Minengürtel südlich von Marsa hält uns nur kurzzeitig auf. Sieht so aus, als ob wir diesmal nicht bloß die Türe zum Feind eingetreten, sondern auch schon sein Vorzimmer und die gute Stube erobert haben! Die gepanzerten Einheiten des britischen 8. Armee bleiben vernichtet. Wir werden bestimmt noch eine böse Überraschung erleben, aber unser Rommel wird schon ein As im Ärmel haben!
    14.00 Uhr
    Endkampf um Marsa! Der wichtige Bahnknotenpunkt ist umzingelt und liegt im Feuer der schweren Ari. Unser Fahrplan hält!

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    16.00 Ur
    Marsa gefallen! Die Via Balbia liegt nun bis Fuka offen vor uns! Das einzige, was uns jetzt noch aufhält, ist Spritmangel und die immensen Entfernungen! Aber der Tommy flutet geschlagen zurück, verzweifelte Nachhuten opfern sich sinnlos für einen hilflosen Premier in London und die falschen Entscheidungen ein paar schmerbäuchiger seniler Generalstäbler in Kairo. Wir nehmen an, alles, was beim Tommy noch laufen kann, strömt flugs in Richtung El Alamein, dem letzten Sperrriegel. Dahinter glitzern der Nil, Alexandria, der Suezkanal, wer weiß, sogar die Ölfelder in Mesopotamien. Gar Indien, Kronjuwel des Empire?

    29.08.1942
    Wer das wohl niemals erfahren wird, ist unser kecker Berliner Junge. Der ist doch tatsächlich stiften gegangen! Dummer Bub! Wo hätte er denn bitte hin wollen? Nach Kairo? In ein Beduinendorf? Zu Fuß bis Spandau? Hat er denn die Feldgendarmerie nicht gesehen, die schon vor dem Gefecht hinter der HKL Sperrposten bezogen hat? Mein Gott, was für ein dummer Junge!

    08.00 Uhr
    Jetzt landet er in der Wüste vorm Erschießungskommando, statt Berlin in den Armen einer Spandauer Nutte! Ich empfinde zwar als Mensch mein Mitleid mit dem jungen Mann, aber als Kompaniechef ebenso Abscheu für den Deserteur. Das Kriegsgericht an sich ist eine kurze, aber äußerst ernste und sehr fair durchgeführte Angelegenheit, vor allem aufgrund der Klarheit der Beweislage. Aber auch die anschließende Hinrichtung ist eine bürokratische Choreographie des Todes der rückwärtigen Dienststellen, von der Ausgabe des Hinrichtungspfahls durch den Fourier, bis hin zur Quittung für den Sarg des Delinquenten. Leutnant Wenke, der Zugsführer des Berliners, Schütze Detlev Lehmann, befehligt das Peloton. Der Junge heult Rotz und Wasser, während der wackere Feldpfarrer Weydinger ihm den letzten Trotz spendet. Leutnant Welke weißt die Männer an, ordentlich zu schießen. Der Schweighofer legt eine Hand über die Augen von Wolf. Zwei scharfe Kommandos, eine trockene Salve- der Krieg, ist nun vorbei, und alles andre, für den Schützen Detlev Lehmann.

    29.08.1942
    10.00 Uhr
    Nach der Hinrichtung wird der Berliner Deserteur ohne viel Aufheben in seinem Wehrmachts-Holz-Pyjama vergraben. Auf Regimentsbefehl muss zur Abschreckung anschließend die gesamte Kompanie, alle 250 Mann, in Dreierketten übers Grab marschieren. Danach ist Schütze Detlev Lehmann endgültig im Sand der Geschichte eingebettet. Ich kippe im Unterstand einen Schnaps und reiche die Flasche an die Kameraden weiter.

    "Prost! Scheußliches Ende. Amen."
    "Hat er denn die Kettenhunde nicht gesehen?"

    Ich muss Oberleutnant Gambsbart innerlich Recht geben. Es bleibt mir unverständlich. Wie kann Lehmann sie nur übersehen haben, diese pommerschen Grenadiergestalten, eins neunzig ohne Helm, hellblaue Augen über ihren grimmig-holzgeschnitzten Gesichtern, diese grimmigen Hünen in ihren ewigen grauen Regenmänteln, die doch den Tod bedeuten, egal ob Schweden, egal ob Sizilien?

    "Die Kettenhunde sind das einzige, was der deutsche Landser mehr zu fürchten hat, als den Führer", räsoniert Oberleutnant Gambsbart.
    Wir übrigen zucken verstohlen zusammen. Was Hitler damit zu tun hat? Alles, natürlich!
    Leutnant Wenke nickt eifrig. "Aber ein Schuft bleibt er trotzdem! Haut einfach ab! Scheußlich!"
    "Wer weiß schon, wann ihm die Nerven durchgehen", werfe ich ein.
    "In diesem Regiment hat es noch NIE eine verdammte Desertion gegeben", wettert Gamsbart. Er kippt wütend den zweiten Klaren. Und einen dritten.
    "Das kommt davon, wenn wir Gebirgsjäger vom Ersatzheer solche Leute zugeteilt bekommen, die aus ihren Häuserschluchten nie herausgekommen sind! Charakterloses Großstadtgesindel! Das sind doch lauter Kriminelle, lauter schäbige Zuhälter-Figuren, denen unter Feuer blitzartig der Schneid abhandenkommt! Das städtische Lumpenproletariat sollte deswegen kategorisch vom Dienst an der Waffe ausgeschlossen sein!"

    Ach ja, der gute alte Gambsbart, unser Adliger aus Baden, mit seinem komisch-verquasten Namen, unser Sozialdarwinist und Anhänger der Eugenik, passionierter Hundezüchter, Biologe der alten Schule, ein tüchtiger, aber kalter Mann, jemand, der für mich in keine Offiziersuniform gehört hätte. Nun denn.

    "Woher sollten wir gestandene Gebirgsjäger herkriegen, in der kurzen Zeit? Unseren Ersatz können wir uns leider nicht aussuchen. Sie vergessen unsere Verluste in Afrika, Herr Oberleutnant!"
    "Und die in Polen, Skandinavien, Frankreich, Holland, Belgien, Spanien, etcetera Pe-Pe!!!", pflichtet mir überraschend Oberst Gerstl bei, der ebenso überraschend in unsrem Heldenkeller auftaucht.
    "Jawohl, Herr Oberst!" Der Oberleutnant knallt die Hacken zusammen und steht stramm. Er ist ein wenig blaß um die Nase geworden. Um es ihm ein wenig leichter zu machen, nehme auch ich Haltung ein, und die übrigen Kameraden machen es mir nach. Der Oberst streicht durch unsere Schar wie ein gutgekleideter, satter Kater.

    "Oberleutnant Gambsbart sind doch von Familie, nicht wahr?"
    "Jawohl, Herr Oberst! Aus Baden-Baden!"
    "Sie haben wohl eine entsprechende Ausbildung genossen, nehme ich an?"
    "Oberrealschule Baden, Herr Oberst, nach dem Abitur Heidelberg!"
    "Ah, Heidelberg", schmunzelte Gerstl. "Couleur-Student?"
    "Jawohl, Herr Oberst!"
    "Schmisse tragen Sie nicht?"
    "Katholisch, Herr Oberst! Ist uns verboten!"
    "Verboten. So, so."
    Gerstl zieht seine Kreise um Gambsbart wie ein Komet, der auf einen Kleinstplaneten zuhält.

    "War es schwer, sich dran zu halten, war es schwer, nicht fechten zu dürfen?"
    "Nein, Herr Oberst!"
    "Warum?"
    "Kein Bedürfnis verspürt, mit Verlaub, Herr Oberst!"
    "Verstehe. Wie das?"

    Gerstl trägt seine Uniform mit der Eleganz eines Anzugs aus der Hand eines Herrenschneiders in Pimlico. Der Stoff wirkt wie kostbare Vorkriegsware.
    "Eine Frage der Ehre, Herr Oberst!"
    "Erklären Sie!"
    Gerstl ist jetzt recht nahe an Gambsbart heran gekurvt und steht halblinks vor ihm.
    "Es ist für mich eine Frage der Ehre, mich an Gebote des Glaubens zu halten!"
    Wie ich mittlerweile erfahren habe, sind seine Uniformen tatsächlich von einem Herrenschneider in Pimlico.
    "Immer?"
    "Wann immer möglich!"
    "Haben Sie ein Gewissen, Oberleutnant? Haben Sie ein Gewissen, Graf Gambsbart?"

    Gerstl klemmt sich das Monokel ins Auge und beugt sich hinunter zur Brust des Grafen. Er beäugt dort Narvik-Schild, Nahkampfspange in Silber, das EK I mit Wiederholungsspange, das Deutsche Kreuz in Gold, Verwundetenabzeichen, Sturmabzeichen, das Kreta-Band am Ärmel.

    "Jawohl, Herr Oberst!"
    "Ehre, Glauben, Gewissen, Bildung. Lauter Werte. Darüber verfügen Sie doch! Richtig?"
    "Herr Oberst?" Der Graf in Uniform ist abwechselnd kirschrot und kalkweiß. Die Adern und Sehnen an seinem Hals tanzen einen strähnigen Fandango. Armer Hund!
    "Was meinen Sie, hat dieser Bastard von heute Morgen schon an Werten mitbekommen, mhm? ich meine, mehr als die heimlich geballte Faust, das harte Glied, den krummen Blick und die fiese Schnauze. Da gab es nur das große kleine ICH, und GANZ GROSS das schnelle Laufen, Rennen, Retten, wenn's drauf ankommt, verstehen Sie?"
    "Jawohl…"
    "Denken Sie dran, wenn Sie das nächste Mal die ganze Arbeiterschaft verdammen!"
    "Lumpenproletariat, Herr Oberst! Nicht Arbeiterschaft! Lumpenproletariat!"
    "Ist ja gut, werter Graf!" Gerstl klopfte Gambsbart kameradschaftlich auf die verdreckten Schultern. "Ist ja gut!" Kleine Staubwölkchen stiegen aus den zerfaserten Epauletten des alten Frontschweins. Gerstl rümpfte die Nase. "Niemand erwartet hier demnächst den Ausbruch eines Klassenkampfs!"

    Wir konnten alle in ein herzliches Gelächter ausbringen, nicht zuletzt der Bariton des Grafen hackt schallend durch den Unterstand.
    Da stürzt mit weit aufgerissenen Augen und einem Zettel fuchtelnd der Feldwebel der Funker in den Heldenkeller und schreit: "Eilmeldung für den Oberst! Der Tommy greift wieder an!"

    16.00 Uhr
    ZWEITER GEGENANGRIFF DER TOMMYS GESCHEITERT!
    Ihr Angriff, der sich zur Schlacht von Fuka steigerte, wurde umgehend abgeschlagen! Wir können nur staunen ob der Opfergangs der Männer und der sturen Dummheit ihrer Kommandeure. Alles Perdu! Tankstopp und Nachschub fassen fürs ganze AK!

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    Inzwischen haben sich unsere Verluste herauskristallisiert. Folgende Einheiten haben zwischen 50 und 70% ihrer Sollstärke verloren, sie werden sofort aus der Linie gezogen und bis zur Auffrischung mit Sicherungs- und Kurieraufgaben versehen: PzR17 u. 46, (it.) IR13, SSPzR71, PioR47, die Sahara-Patrouille, ebenso StuSta15, ZerSt9 u. JgSt55. Weitere sieben Einheiten haben 25% Ausfälle: JgSt1 u. 11, die PzR29, 42, 53, u. SSPzR57 sowie PioR27. Sie werden als mobile Reserve eingesetzt. Seit der Niederlage bei Fuka sind vom Feind bloß Vickers VI aufgetaucht, mickrige Spähpanzer-Blechschachteln, die sogar von unseren Gustavs und Emils zerlegt werden können.



    Und schon wieder stockt der Nachschub, vor allem an Sprit und Munition für die Ari bzw. Panzer. Das ist sehr ärgerlich, zumal die Späher der Abwehr gemeldet haben, daß ein Schwerer Verband der Royal Navy aus Alexandria ausgelaufen ist, und mit Volldampf auf El Alamein zuläuft! Na Mahlzeit!

    30.08.1942
    10.00 Uhr
    Die Royal Navy ist da! Das altvertraute Geräusch der Kofferlokomotiven hallt über den Sund, und unsere schweren Pötte feuern heftig zurück! Auch die Kollegen vom Luftzirkus beteiligen sich an dem Rummel. Und soeben ist der Befehl aus dem Führerhauptquartier eingelangt, daß unser Angriff auf El Alamein abgeblasen sei! Zu stark befestigt! Stattdessen sollen wir Sidi el Raman und den einzigen Feldflugplatz weit und breit nehmen und erst mal halten.

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    14.00 Uhr
    Nach einem schweren Gefecht im Sund von El Alamein hat die Royal Navy eine völlige Niederlage erlitten, alle Schweren Kreuzer, Schlachtschiffe und sogar ein Flugzeugträger sind versenkt!! Einzig ein paar lächerliche Zerstörer konnten sich aus dem Desaster retten! Wir haben zwei Z-Flottillen und 700 Mann auf der Kirchseestadt verloren, dazu 200 auf der Berglöwe und 8 Stukas. Auch Sidi el Raman ist dem Ansturm eines wütenden AK nicht länger als eine Stunde gewachsen, dann haben wir unsere Aufgabe erledigt!

    Und da drüben, wo der Sand am heißesten schimmert, da lauert der Tommy hinter zehntausenden von Tellerminen und Stacheldraht, und lacht sich ins Fäustchen! Wir hingegen liegen halb tot in unseren Unterständen und schlafen mit ausgetrockneten Mündern in einem Meer von Fliegen und Staub. Wir haben die HKL wie einen Angelhaken vom Meer und außerhalb der Ari-Reichweite des Feindes am Feind vorüber gezogen und wieder einen Flankenschutz seitlich hereingezogen.

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    Der OB hat schon Parlamentäre entsandt, um eine Waffenruhe zum Beerdigen der Gefallenen auszumachen.
    Niemand weiß, was die nächsten Tage an Befehlen bringen werden…
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


    Gebirgsjäger grüsst...

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    Beitrag Fr 20. Jun 2014, 09:42 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    EL-ALAMEIN

    Die erste Schlacht, Anfang Juli 1942.

    Die gesamte Blüte der kämpfenden Wehrmacht steht andächtig versammelt, um in hartem, aber ehrlichem Kampfe, den englischen Feind in Nordafrika entscheidend anzugreifen. Die Abwehr weiß ferner zu berichten, daß wir in England wiedeholte Male für Staatstrauer sorgen und uns in Afrika daher praktisch nur noch Kolonialtruppen verschiedenster Provenienz gegenüberstünden: Inder, Neuseeländer, Australier, Südafrikaner. Zusammengewürfelte Haufen, Polizeiregimenter sind darunter, abgesessene Kavalleristen, ausgebootete Matrosen, nicht fliegendes Personal der Royal Air Force und ähnliche abgerissene Gestalten. Sie werden dessen ungeachtet kämpfen wie die Raubtiere, das haben sie uns schon mehrmals bewiesen. Die Angelsachsen sind mit die härtesten Soldaten der Welt…

    Hunderttausend Mann und ein Befehl: Erobert El-Alamein!

    40 Regimenter der erfahrensten Streitmacht der Welt machen sich bereit, einen demoralisierten und oft geschlagenen Gegner endgültig zu werfen. Wir sind, wie durch ein Wunder, wie immer am Beginn eines neuen Feldzugs vollständig versorgt. Wir wissen auch, wie schnell das wieder vorbei ist. Wir werden von weiteren 40 Regimentern der italienischen Verbündeten unterstützt, die ihrerseits ebenfalls die Tonnen ausgekratzt haben, leider sind viele ihrer gepanzerten Einheiten in Wirklichkeit mit Menschen gefüllte Todesdosen, aber sie werden wertvolle Hilfe leisten bei den verschiedenen Ari-Duellen und Einschließungsringen.

    Denn der Tommy macht uns die Sache diesmal richtig schwer. Er hat überall die Anhöhen besetzt, sämtliche mögliche Flugpisten sowie die Wasserlöcher und vielerorts Minengürtel ausgelegt und getarnte Flak-Batterien in Stellung gebracht. Monty's Memmen nutzen grade einzelne Felsplateaus in der Quattara-Senke, an denen kein Mensch unbemerkt vorbei kann, geradezu vorzüglich für ihre Artillerie aus. Es gibt nämlich kaum Deckung, in der Wüste. Wir werden für jeden Schritt mit Blut bezahlen.
    Wir zerfallen in mehrere Kampfgruppen, die der Einfachheit halber diesmal bloß von Norden nach Süden schauend, durchnummeriert werden.

    KG1 besteht aus allen WaffenSS-Einheiten des AK: SSPzR1, 2, 3, u. 4, die SSPzGrR1, SSIR2 u. 3, GrR66, IR56, PioR19, dazu zwei Flak-Regimenter (59 u. 74), und die Überschwere Ari, nämlich Gustav VIII und das Karl-Gerät 8/040. Ihre Aufgabe ist es, das Plateau von Tel El-Eisa (Höhe 10), Tel El-Makh (Höhe 12) und den südlich davon gelegenen Kidney-Kamm (Höhe 11) vom Feind zu säubern, sämtliche Feindeskräfte in der Gegend zu vernichten und zu den Verteidigungsanlagen vor El-Alamein vorzustoßen.
    Unterstützung erhält KG1 vom Luftballett, aufgeführt von 6 Staffeln der LW: Die StuSt15 u. 61, JdSt11 u. 55, ZerSt9 und die schweren Dornier-Bomber 217E der Condor-Staffel. Sie operieren von nördlichen unserer Flugfelder, das von einem IR und eine Flakabteilung der Italiener bewacht wird.

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    KG2 ist unsere leichte Abteilung, sie soll das Vorfeld von El-Shisha samt Flugfeld und den dahinter liegenden Miteiriya-Rücken (Höhe 13) aufklären. Sie haben fürderhin den Feind zu beschäftigen, ehe von Süden die frischen Kräfte für den Angriff heran sind. El-Mireir ist mit schwerer und mittlerer Ari sowie jede Menge Flak ausgerüstet wie ein Stachelschwein. Die IR28, 48 u. 52, die Bersaglieri-Regimenter 1-3, Aufklärungs-Abt. 14 und 30, das Leichte lPzR18, KrDSchR1 und eine einsame Kanone, nämlich AR64.

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    KG3 ist der geplante Entsatz für die Belagerung von Miteiriya. Es sind die Italiener, mit ihren IR20 u. 33., Bersaglieri-Regimenter 24 u. 37, drei Batterien Schwere Haubitzen (it. sAR26, 34 u. 39), 8 Regimenter Leichte Panzer (it. lPzR6, 7, 12, 22, 32, 35, 36 u. 41), dazu zwei Aufklärungs-Abteilungen (it. Aufkl.Abt.7 u. 31). In der Luft wackeln die Flügel der deutschen JgSt1, 10 u. 65.
    Ihre Aufgabe ist es darüber hinaus, zuerst den Stützpunkt Deir El-Abyad zu nehmen, um damit den vorgeschobenen Posten der Tommys auszuschalten.
    KG4, direkt südlich, ist der stärkste Teil der Streitmacht. Denn PzR3 (Condor), 4, 17, 21, 29, 42, 46, 50, 53, 69 u. 73 stellen die größte Konzentration deutscher Kampfwagen seit Beginn des Krieges dar. Sie werden unterstützt von den Spezialisten, nämlich GJR5 u. 23 (wir!) den AR16, 25 u. 60 und die PioR27 u. 47.

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    Unsere Aufgabe ist es, die Felsplateaus von Jebel Kalak, die Oase von Bab Al-Quattara sowie die Senke von El-Mireir zu nehmen, na dem Maier wird' i an geben, dös is kloar! bellt wacker der Schweighofer, uns sein Wolf heult ein Städnchen dazu, als ob er sich freute, in den Kampf zu ziehen. Braver Hund, bist halt dumm, aber lieb, gelt?! So ein bisserl wie deine Herrchen, ned woar? Mia werdn dös scho no dablasen, Herr Hauptmann! Vielleicht wird das eine Kletterpartie, werter Schweighofer, was sagen Sie dazu? Fei goar nix, Herr Hauptmann, dös is ja allwei nix gscheids da undn! Do mechat i ned für Geld naufsteign, dös Glumpert zerbröselt mia ja unter die Schua weg, Herr Hauptmann!

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    KG5, direkt unter uns, ist eine Aufklärungsabteilung, wenn wir so sagen wollen, die Jungs sollen im Nebel stochern und herausfinden, wo im Süden der Verteidigungsgürtel der Tommys aufhört. Die (it.) lPzR70, 77, 80 u 81. die 8it.) IR67, 72 u. 82, die AR68 u. 79, FlaR75 u. 82, dazu (it.) Aufkl.Abt.51, 54 u. 83, die unseren südlichen Feldflugplatz sichern werden. Zwei Staffeln Jäger (44 u. 63) sowie eine Bomberstaffel (BomSt62) helfen aus der Luft.

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    Die politische Lage ist für den Herrn in der Downing Street ziemlich mißlich, und es will ihm einfach kein Rezept einfallen, wie er uns packen könnte. Wir jedenfalls haben genug Sorgen mit den Italienern und ihren klapprigen Panzern.

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    Die Karten sind gemischt, das Spiel kann beginnen…

    01.07.1942
    08.00 Uhr
    Wir greifen an! Unsere Ari eröffnet überall den Totentanz. Aber auch unsere verlässliche Luftwaffe trägt ihr hochbrisantes Scherflein dazu bei, dem Tommy möglichst viele heiße Blaue Bohnen zu verpassen!

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    02.07.1942
    08.00 Uhr
    Der Tommy macht zögerliche Vorstöße entlang der Front, erreicht aber nicht viel.
    Erstes Etappenziel erreicht! Der Kidney-Kamm ist gesäubert! Auch El-Aiysa und der Jebel Kalak sind schon schwer unter Druck. Wie es scheint, schwärmen wir grade ziemlich ungehindert aus, aber jeder Veteran der Wüste weiß, welche wundersamen Überraschungen auf uns warten!

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    03.07.1942
    08.00 Uhr
    Schwere Luftduelle über den KG 3 u. 4! Kidney-Kamm genommen! Schwierigkeiten gibt es nur bei den Italienern, aber das liegt an deren völlig veralteter Ausrüstung, und nicht deren Mut. Ter El-Eysa fast erobert. Ein Flugfeld und ein Wasserreservoir erobert. Der Tommy macht uns nur mit seinen Fliegern zu schaffen.

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    04.07.1942
    08.00 Uhr
    Erfolge entlang der gesamten Front! Der Feind beginnt zu wanken! Nachschubprobleme,50% Ausfälle und mehr bei den italienischen leichten Panzern und deren Infanterie!

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    06.07.1942
    08.00 Uhr
    Schwere Panzerangriffe der Tommys! StuGR1 völlig vernichtet! Tel El-Makh erobert, ebenso El-Vishka Bab El-Quattara und den Großteil von El-Mireir. Größere Schwierigkeiten erwachsen uns nur aus den Hängen des Miteiriya-Rücken. Weitere Totalausfälle bei den Italienern. Die viel gepriesene Entlastung wird zur bleiernen Ente. Moral der Italiener wankt nicht zum ersten Mal im Kriege! Viele von ihnen verlangen, unter deutsches Kommando gestellt zu werden, wo sie wie Männer und nicht wie Schlachtvieh behandelt würden! Schwere Abwehrkämpfe östlich El-Teira, wo der Tommy einen Ausfall macht!

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    12.00 Uhr
    Alles macht Halt! Blitztelegramm aus Rastenburg! Der Duce, also der werte Signor Mussolini, hat vor lauter schlechten Nachrichten auf Afrika einen Herzinfarkt erlitten! Sein Stellvertreter und Schwiegersohn, Graf Ciano, hat übernommen! Wir wissen nicht, ob die Italiener weiterhin unsere Waffenbrüder bleiben! Das AK gräbt sich ein und bereitet umgehend defensive Maßnahmen vor! Wir setzen uns zusätzlich in den zurückeroberten Stellungen fest! Wir brechen die Schlacht ab! Wenn wir die Verluste vergleichen, so sind wir der eindeutige Sieger! Auch taktisch sind wir im Vorteil, da der Feind nun völlig demoralisiert ist.

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    EL-ALAMEIN

    Die zweite Schlacht, Ende Oktober 1942

    Es sind einige Monate seit der letzten Schlacht vergangen. Italien ist nach angemessenen territorialen Kompensationen im Mittelmeerraum unser Verbündeter geblieben. Einige italienische Regimenter sind geschlossen in die Wehrmacht eingetreten und kämpfen weiter in Afrika an unserer Seite. Inzwischen sind aus Amerika hunderttausende "Freiwillige" in britische Dienste getreten und sind mit amerikanischen Waffen ausgerüstet, die Amerika zuvor offiziell an die Tommys verhökert hat! Der Führer will keinen offenen Krieg mit den USA riskieren, solange die Situation in Afrika so unklar ist. Daher sollen wir die US-Kerle zwar erschießen, aber weiter nicht zur Kenntnis nehmen. Wir befinden uns in einer äußerst angespannten Situation.

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    23.10.1942
    Es geht los! Der Tommy lässt entlang der gesamten Front seine Geschütze bellen, ihr Donner rollt über den Horizont. Der Boden erzittert unter den Einschlägen, Fontänen aus Dreck und Stein werden von Riesenfäusten aus dem Boden gezupft, Dann kommen seine Flieger, ganze Schwärme neuester Modelle tauchen auf und belegen uns mit Feuer! Anschießend kommt das knochenzermalmende Mahlen der Panzerketten, das heisere, kurze Bellen der KwKs, das Grollen der 8,8er. Dazwischen husten die hochgehenden Minen Sand und Menschenmaterial in die Luft.

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    Es ist ein Paukenschlag mit Titanenfäusten, ein Ringen um einen sinnlosen Streifen Sand und Steine. Die Front wankt, aber sie bricht nicht. Stellenweise rückt der Gegner bis auf Handgranatendistanz heran, aber insgesamt stabilisiert sich die HKL sogar noch durch herangeführte Reserven. Einzig ganz im Süden bricht der Tommy durch. Die tiefgestaffelten Minenfelder halten den Tommy zusätzlich auf, seine numerische Überlegenheit kommt noch nirgends zum Tragen, es gibt genug Engpässe und Schluchten, an denen er ebenfalls nur einzeln an uns herankommt. Das Gelände kommt, ein wenig den Thermophylen ähnlich, dem Verteidiger sehr zupass! Einzig die massive Luftüberlegenheit spricht für den Feind!

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    Die Gefechte wogen jetzt schon seit Tagen hin und her. Ich habe völlig die Übersicht verloren. Ich weiß gar nicht, wie regelmäßig ich zum Schreiben komme!
    Östlich des Jebel Kabir sind riesige Panzerrudel aufgetaucht! Heikel ist es auch bei Tel Eisa und Tel Makh, wo der Feind seit Stunden gegen unsere Stellungen anrennt!

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    25.10.1942
    08.00 Uhr
    Sandsturm! Der Ghibli zwingt uns unter die Erde! Das nackte Chaos ist ausgebrochen! Ich kann keinem Meter weit sehen, das Atmen wird zur Qual! Der Sand kriecht schmerzhaft in jede Öffnung, die sich ihm bietet und entzündet blitzartig die Schleimhäute der Augen. Selbst in den festgezurrten Zelten und den Bunkern unter der Erde hängt feiner Sandstaub wie ein brauner Nebel in der Luft…
    Der Wunsch, sich alle Klamotten runter zu fetzen und nackt wie ein Irren lachend in den Sturm zu laufen, ist sehr groß. Ich hatte noch nie in meinem Leben Selbstmordgedanken, aber dieser Sandsturm bringt mich nahe an diese Grenze. Was da draußen im Moment so passiert, ist mir Wurst!
    Hoffentlich erstickt uns der Wolf nicht!

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    14.00 Uhr
    Endlich kann ich wieder atmen! Der Sandsturm,
    Doch bald kommen wieder die Tommys und dann geht das Ganze von vorne los!

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    15.00 Uhr
    Der Tommy greift an! Entlang der gesamten HKL wird gekämpft! Durchbruch beim Miteiriya-Rücken und bei El-Mireir! Nach gewaltiger Ari-Vorbereitung hauen die Crusader- und Churchill-Tanks die armen Italiener dort zu Klump! Wir leiten sofortige Gegenangriffe ein, die zum Teil recht erfolgreich verlaufen. Dennoch bleibt die Situation brenzlig, da unsere Linie nicht mehr durchgehend ist, und keiner genau weiß, wo der Feind steht: in der Flanke, im Rücken? Zusätzlich wird klar, daß die große Anzahl an Panzern, die im äußersten Süden der HKL stehen, dort kaum auf Widerstand stoßen, während sie grade im Mittelabschnitt schmerzlich fehlen! Dös stingt ma nach Verrad, Herr Hauptmann! Oba fei gwoitig! Verrat, Schweighofer? Das ist ein arges Wort! Na, glaubm leicht Sie an so an Zufoi, Herr Hauptmann?

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    Außerdem steht nun eindeutig fest, daß Amerika die Tommys massiv mit Panzern ausstattet! Ihre Sherman und Grant-Panzer sind in Rudeln überall an der Front aufgetaucht! Und sie bringen uns entsetzliche Verluste bei! In den letzten zwei Tagen sind sechs Regimenter italienischer Truppen vernichtet worden! El-Mireir ist an die Tommys gefallen, den Miteiriya-Rücken haben wir aber zurückerobert. Dort hält eine dünne Linie Italiener den Sand mit den Fingernägeln fest, während unsere ausgedünnten Ari-Einheiten unseren Waffenbrüdern Feuerschutz geben. Es war knapp, aber es ging doch. Auch in El-Mireir halten einige wackere Bersaglieri und Alpini immer noch Stand! Denn immerhin ist das Gelände auch für den Gegner extrem anstrengend!

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    26.10.2014
    08.00 Uhr
    Während wir im Süden auf breiter Front durchgebrochen sind, und die Flanke des Tommy aufrollen, ist die Lage in der Mitte der HKL nach wie vor hochbrisant. Wir haben ein paar Alarmeinheiten zusammengerafft, und schicken diese diversen Heldenklaus ohne Rücksicht auf mögliche Luftangriffe aufgesessen zum Brandherd. Im Norden ist die Lage ruhig. Der Tommy schickt uns immer wieder Jagdkommandos durch den Stacheldraht, aber wir fangen die SAS-Typen regelmäßig ab und schicken sie mit blutigen Nasen wieder heim. Da wir hier im Norden die numerische Überlegenheit haben, werden grade von hier die Alarmeinheiten abgezogen. Wir wollen hoffen, daß der Tommy uns da keinen dummen Streich spielt… Jawoll, Herr Hauptmann, weil grad jetzt, da haben wir keine HKL, sondern eine Front-Brezen!

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    14.00 Uhr
    Im Süden gibt's kein Halten mehr! Tommys und Ami-Tanks liegen zerschlagen und ausgebrannt überall in der Wüste herum, während zwei, drei Dutzend deutscher Regimenter mit Höchstgeschwindigkeit gegen Norden rasen. Ihr Ziel ist ein Flugfeld, im Süden von Alam El Halfa, dann diese Oase. Ein paar Todgeweihte aus Australien und Neuseeland halten das Plateau von Alam Nayil, und dann kommt lange gar nichts…

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    Erst auf der Höhe von El-Mireir, genauer auf der Anhöhe von Ruweisat, ist wieder organisierter Widerstand seitens der Tommys zu erwarten. Die meisten Verluste an Tanks verdankt der Tommy übrigens weder Ari noch der Luftwaffe, sondern- den Minenfeldern der Pioniere! Gott ist ein Pionier, pflegte mein Großvater zu sagen, habe ich noch Oberst Gerstls Worte im Ohr…
    In El-Mireir hingegen, geht das Sterben weiter, geht den Italienern die Luft aus. Wir rechnen stündlich damit, daß der Union Jack über dieser zernarbten Felsenkluft weht, verziert mit einem Kranz aus getrockneten Blutstropfen. Herr Hauptmann, Sie sind halt echt ein Katholik, des merkt ma imma wieder, Sakrament noch amoi! Durch unseren raschen Vorstoß vom Süden her geraten die in der Mitte der Front durgebrochenen, aber bei El-Mireir hängen gebliebenen Tommys in Gefahr, von ihren Linien abgeschnitten zu werden und in einem hübschen Kessel gar gekocht…

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    Sei's wie es sei, aber der italienische Anteil des Afrika-Korps stirbt uns grade en masse weg. Wir haben überdies endgültig feststellen müssen, daß der italienische Soldat, wenn gut geführt, und ausgerüstet, sich hervorragend schlägt, tapfer und diszipliniert, wie es sich für ein Volks geziemt, das seit zweitausendfünfhundert Jahren die besten Berufssoldaten der Welt hervorbringt, von den Legionen Roms angefangen, über die Söldner der Condottieri, zu den Venezianern in den Türkenkriegen bis zu den Alpini im Großen Krieg…

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    27.10.1942
    14.00 Uhr
    Neue Direktive vom OKH! Der Feind ist zu VERNICHTEN! Es geht nicht mehr um Geländegewinn, sondern um die Vernichtung des Feindes!
    Daher wird die Ari in Kernschußweite an die Front herangeführt, und vor vorne durch uns Stoppelhopser gedeckt.
    Langsam ebben die Angriffe des Gegners ab. Wir tauschen Verluste in der Höhe von 3:1 bei den Panzern, bei der Infanterie und den Fliegern, sodaß wir recht zufrieden sein sollten. Alam Nayil ist nach einem wütenden Endkampf in unserer Hand! Die Garnisonen der drei Bunkeranlagen nach Norden, liegen im Feuerbereich unserer Ari.

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    16.00 Uhr
    Gegenangriff im Norden! Im ersten Büchsenlicht sind dutzende englische Regimenter zwischen Bunkern und Stacheldraht bis in unsere HKL gesickert! Nahkampf nahezu überall!

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    20.00 Uhr
    Nach Abwehr der Angriffe scheint die Angriffskraft der Engländer zunehmend erschöpft. Wir nutzen die Zeit für Tanken, Munition fassen, fressen, eine Mütze voll Schlaf.
    Die Tommys in der Mitte sind nun tatsächlich hinter den eigenen Linien gelandet, und völlig abgeschnitten. Wenn das Hinterland gesäubert ist, werden wir in einem zweiten Schritt den Belagerungsring um die verbliebenen Tommys immer enger schnüren…
    Auch im Mittelabschnitt und im Süden der Front haben sich die Dinge für uns zum Besseren gewendet. Der Gegner ist fast überall auf dem Rückzug in Richtung Höhenzug, auf dem hunderte Geschütze auf die weite, staubige Tischtennisplatte tief unter ihm gerichtet sind. Und auf dieser Tischtennisplatte sollen wir wohl tanzen wie weiße Bälle…
    Die nächsten 24 Stunden werden wohl entscheidend sein…

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    29.10.1942
    08.00 Uhr
    Situation bereinigt, alles unter Kontrolle! Die abgeschnittenen Tommys sind vernichtet, ihre Flieger in alle Winde zerstreut, auch unsere Männer brechen schier zusammen. Eine weitere, gigantische Schlacht, in der zwei hochtechnisierte Völker ihre gesamte Erfindungsgabe darauf verwenden, einander möglichst kreativ umzubringen. Schade! Verdammte Politiker!
    Und wieder rennt der Tommy mit Mann und Maus und Maultier gegen uns an, wieder und wieder beweist Physik ihre Gründlichkeit, werden Wunden gerissen, auch in den Familien daheim. Große Kriege bedeuten große Opfer, meinte der Militärpfarrer der Evangelischen, aber so ein Krieg muss doch auch einmal ein Ende haben…

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    14.00 Uhr
    Der Kampf um Al-Halfa neigt sich dem Ende zu. Fallschirmjäger und Bersaglieri stürmen gleichzeitig den linken Stützpunkt auf der Ruweisat-Anhöhe. Die Felsnadel von Deir El-Hima hingegen, mit ihrem herrlichen Beobachtungsposten an der Spitze, wird ausgerechnet- von griechischen Gebirgsjägern gehalten! Ja mei, Herr Hauptmann, was soll ich sagen? Jetzt hamma dann bald fast alle Gebirgsjäger von Europa da in der Wüste beisammen! Und wir schießen aufeinand'!
    Zwei Dinge halten den Tommy davon ab, sofort zusammenzubrechen: seine Minengürtel und seine Bunker. Das spricht nicht unbedingt für die Qualität der Truppe, die sich zwar immer noch tapfer schlägt, aber mit zunehmend weniger Geschick. Das kommt von den Verlusten, die sie nicht schnell genug mit ausgebildeten Männern füllen können. Also eine dreimonatige Ausbildung, dann flugs an die Front, und mehr zum Sterben, als zum Kämpfen.

    [imghttp://www.streitmacht.com/gallery/image.php?album_id=370&image_id=7715&view=no_count][/img]

    Sobald Al-Halfa und Ruweisat gefallen sind, sitzt alles, was es noch irgendwie nach Alamein geschafft hat, in die allerletzte Verteidigungslinie, wie die halbtoten Mäuse in der Falle…
    Die militärische Präsenz des British Empire hängt vom Ausgang dieser Schlacht ab, davon sind wir alle zutiefst überzeugt. Es mögen noch Gefechte kommen, aber mehr schafft der Tommy nicht. Oder eben wir. Sobald wir in Kairo sind, fällt der Kanal, dann Alexandria, die Ölfelder in Syrien und im Irak…

    30.10.1942
    08.00 Uhr
    Unser Vormarsch geht weiter. Trotz erbitterten Widerstands rücken wir vor. Der nördliche Teil des Verteidigungsfeldes vor El-Alamein gehört zu 90% schon uns. Auch im Süden kommen wir gut vorwärts, aber die üblichen Nachschubprobleme bleiben uns erhalten, auch sind die alten KG nicht mal mehr auf dem Papier existent. Jeder hilft jedem.
    Wir müssen jetzt den Gegenschlag der Tommys abwehren, dann wird erst mal wieder verschnauft!



    14.00 Uhr
    Schwerste Verluste! Drei Regimenter vernichtet!
    Aber auch der Feind verliert Hunderte Männer und Fahrzeuge! Aber unausweichlich zieht sich der Sack zusammen, und wir drängen den Feind Schritt für Schritt zurück. Es ist uns auch gelungen, wieder so etwas wie eine geschlossene HKL zu bilden, wenn auch mit zum Teil arg gezausten Regimentern. Der Feind sitzt in der Falle, ein zweites Dünkirchen bahnt sich an. Ganz im Süden ist es ein paar Panzern der Tommys fast ein Ausbruch gelungen, aber mit unseren italienischen Reserven und der Luftwaffe haben wir die schweren Jungs schon ganz schön gestutzt. Immerhin scheint der Tommy von uns etwas gelernt zu haben, denn mittlerweile spitzt er seine Angriffe immer nur auf einen Punkt zu, auf den er seine Offensivkräfte fokussiert.
    Im Norden sind wir vollends durchgebrochen und bedrohen Montys Hauptquartier. Dort qualmen bestimmt schon die Geheimpapiere vor sich hin. Schließlich kann man dort schon längst den Gefechtslärm hören.

    [img]http://www.streitmacht.com/gallery/image.php?album_id=370&image_id=7724&view=no_count/img]

    01.11.1942
    Allrheiligen! Wir kämpfen weiter...
    08.00 Uhr
    Nur im Osten von Ruweisat gibt es noch Probleme, ansonsten sind wir durch. Die Bunker westlich von El-Alamein und ein Teil derer im Süden sind bereits mit unseren Truppen besetzt. Die Gegenschläge fallen immer kürzer und schwächer aus. Der Tommy kriegt offensichtlich keine Einheiten mehr, wir nützen einander hier also ab. Wer zuerst zuckt, hat verloren…
    14.00 Uhr
    Der westliche Teil von Alam el-Halfa ist in unsere Hände gefallen! Auf der Ruweisat-Höhe wird noch erbittert gerungen! Im Norden haben wir Monty am Schlafittchen. Im Mittelabschnitt konsolidieren wir die Geländegewinne der letzten Stunden. Im südwestlichen Eck der Front und ein Stück weiter im Süden halten Tommy noch längere Grabenstücke und Bunker, aber auch sie müssen ausgeräuchert werden!

    02.11.1942
    14.00 Uhr
    Der Westen von Alam el-Halfa ist gefallen! Und auch El-Alamein!!! Der Tommy hält nur noch zwei hektisch verteidigte Flugfelder, von denen aus die hohen Tiere ausgeflogen werden, vermutlich mit Monty munter voran…

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    03.11.1942
    Das große Sterben geht weiter. Auf allerhöchsten Befehl rennen wir entlang der gesamten HKL gegen den Feind an. Der Tommy wehrt sich zwar tapfer, aber seine Einheiten gehen eine nach der andern unter. In diesem bitteren Ringen neigt sich die Waagschale immer mehr zu unserer Seite hin.

    14.00 Uhr
    Alam al-Alfa gefallen!
    Jetzt drücken wir aus der Tommy-Zahnpasta-Tube den letzten Rest raus. Die Erfolge der letzten Tage beflügeln meine völlig erschöpften Mannen, und wir werfen den Tommy aus noch einem und noch einem Grabenabschnitt, einem weiteren Bunker.

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    Da der Süden als befriedet gilt, hat der OB befohlen, daß sämtliche Einheiten, soweit sie nicht mit der Ausräucherung der feindlichen Schützengräben im Norden vom Ruweisat-Kamm beschäftigt sind, sofort den Angriffskeil auf die Bunkerlinie Alamein II zu unterstützen. Unsere Kolonnen ziehen ihre Staubfahnen hinter sich her wie Kamele auf Fliegerschokolade.
    Die einzelnen Stellungen der Tommys sind schon längst auf sich allein gestellt, da kommt keine Nachricht, kein Befehl mehr durch.

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    04.11.1942
    ACHTUNG, ACHTUNG! SONDERMELDUNG! ICH WIEDERHOLE! SONDERMELDUNG! GROSSER DEUTSCHER SIEG BEI EL-ALAMEIN! MONTGOMERY VOLLSTÄNDIG BESIEGT!

    Seit 08.00 Uhr morgens schweigen die Waffen. Die überlebenden Tommys gehen in Gefangenschaft. El-Alamein ist zu einem zweiten Dünkirchen geworden. Dieser Sieg wird sicher auch politische Konsequenzen haben…
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


    Gebirgsjäger grüsst...

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    Beitrag Di 24. Jun 2014, 16:29 von Hoi Neuling

    Re: LEO AAR

    Bin mim lesen gerade da wo Derna 1942 genommen wurde. Ist bis jetzt super geschrieben und erzählt. daumen nach oben!....

    Was mir auch sehr gut gefällt sind die Charaktäre, die eingebaut sind (Schweighofer, der Erzähltyp und die ZZ-Preußen sowie der Hund vom Schweighöfer).

    Btw. Ich mach mein AAR ähnlich wie du. Ich spiele einen Teil und schreibe dabei mit, daher weiß ich wie Zeitaufwändig so etwas ist. Von daher brauchts halt immer ein wenig bis wieder etwas geschrieben ist. Ach ja, bevor ich es vergesse mache am besten so einen Abschnitt mit Anregungen usw. wie beim XCom AAR. Damit würde der erzählfluss nicht unterbrochen und die Story bleibt zusammen. Die Komentare die wir dazu abgeben wären extra aufgehoben.
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    Beitrag Mi 25. Jun 2014, 09:54 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    Alles klar, danke für das Lob und die Anregungen!
    Meine strategischen Überlegungen fließen ohnehin in den Erzählfluss ein, wenn auch etwas versteckt zwischen den Zeilen.
    Werde ich mir jedoch mit Blick auf den kommenden, neuen AAR (LoV Ultimate) merken!
    danke.....
    Gebirgsjäger grüsst...
    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


    Gebirgsjäger grüsst...

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    Beitrag Mo 30. Jun 2014, 12:30 von Gebirgs-Division 1

    Re: LEO AAR

    ANGRIFF ÄGYPTEN / UNTERNEHMEN WASSERADER

    13.01.1943
    Kaum hat das verdreckte Afrika-Korps seinen sauer verdienten Rausch nach El-Alamein und Silvester ausgeschlafen, stecken sie uns schon wieder in neue Spielanzüge, sprich Uniformen, und auch die Schweren Jungs von der Panzerkolonne sind schwer erfreut über ihre neuen schweren Tiger-Panzer für die WaffenSS und die neuen Panzer III N, für unsere eigenen Stahlkutscher, und speziell für Kämpfe gegen Stoppelhopser bewaffnet: Dicke Panzerung, extra MGs, Schrappnell-Granaten.

    Unsere guten, "alten" Panzer IV-G sind auch schon frisch gebohnert, geölt und gefettet, die LW-Jäger auf die neue FW 190A umgestellt, wir haben uns außerdem Dutzende Kampfschiffe und Flugzeuge von den Italienern "leihweise" besorgt, ebenso sind unsere eigenen Schlachtschiffe da: Insgesamt greifen wieder weit über 100.000 Mann den schwächelnden Tommy in seiner süßen Lasterhöhle an, im weihrauchgeschwängerten Ägypten.

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    Nach der verheerenden Niederlage bei El-Alamein und dem Verlust von knapp 1.000 Panzern und Hunderten weiteren gepanzerten Fahrzeugen bei den Briten, rechnet die Abwehr nur noch mit bedingter Abwehr, maximal mit hinhaltendem Widerstand. Wir wissen natürlich, daß schon Freund Napoleon geglaubt hat, mit dem Besitz Ägyptens sei dem perfiden Albion die Pistole auf die Brust gesetzt, obwohl dem Korsen klar gewesen sein muss, daß Ägypten 1805 eine türkische Kolonie war und nicht in englischem Besitz. Egal.
    Wir werden die Fehler der Geschichte schon nicht wiederholen…


    Alle Kameraden sind zuversichtlich, den Tommy endlich an den Hörnern zu packen, zumal zwar das englische Parlament zwar den glücklosen Mr. Attlee in Pension geschickt hat, den angeblich mittlerweile schwer depressiven Monty jedoch nicht. Unser Oberbefehlshaber Rommel konnte bei dieser Nachricht ein glühendes Lächeln kaum verkneifen…

    Der neue Tommy-Premier hingegen heißt Stanley Baldwin und er war schon drei Mal konservativer PM, in den letzten zwanzig Jahren. Er gilt als harter Kriegs-Hund, im Charakter dem guten, glücklosen Churchill näher, als dem guten, glücklosen Chamberlain.

    Wir werden sehen, wie ihm unsere Knochen schmecken…




    UNTERNEHMEN WASSERADER

    13.01.1943
    08.00 Uhr
    Mit einem Paukenschlag eröffnet die Kriegsmarine den Angriff auf Ägypten!
    Unsere knapp 200 Kanonen blasen eine kleine Flotte englischer Zerstörer, Kreuzer und S-Boote vom Wasser hinweg. Keine Überlebenden!
    Dann kollern die 800 schweren Panzermotoren los, und ihre Rohre speien Tod und Verderben gegen den Feind… Auch an Land wird die erste Verteidigungslinie der Briten im Nu pulverisiert, quasi ohne eigene Verluste. Dann allerdings stoppt schon unser Vormarsch…nicht wegen der Tommys, sondern an einem immens tief gestaffelten Minengürtel. Die Pioniere sind gefragt!
    Wir indes reinigen unsere Waffen und warten auf den ersten Gegenstoß der Tommys…

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    15.01.1943
    08.00 Uhr
    Da vom Tommy kam was zu sehen war, sind unsere Pioniere ans Werk gegangen und haben uns ein paar saubere Schneisen durch die Minengürtel geschlagen. Unsere Panzerkolonnen strömen ungehindert auf ihre Ziele zu. Wir haben bisher leidglich 5 Jäger, 50 Panzer und 5 Zerstörer verloren…
    Die Royal Navy greift an! Ebenso die RAF, die uns ein paar harmlose Nadelstiche versetzen, ehe sie wieder in der Tiefe des Raums verschwinden.
    Das Dorf El-Hamam, direkt hinter dem Minengürtel, fällt uns samt Flugfeld in die Hände. Das ist ein bedeutender taktischer Erfolg, da es das Operationsgebiet der Luftwaffe erheblich erweitert, während es denjenigen der Royal Air Force in diesem Kampfraum erheblich einschränkt. Und so kann es kommen, daß eine windschiefe Hütte, dreihundert Meter gestampfter Erde und ein Funkgerät über Sieg und Niederlage einer ganzen Panzerabteilung entscheiden können! Es ist daher verständlich, wenn unser OB seit Beginn des Krieges die Eroberung feindlicher Feldflugplätze für wichtiger hält, als ein paar Panzer oder Bunker auszuknipsen. Wir haben längst verstanden, warum!

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    16.01.1943
    14.00 Uhr
    Unsere Truppen sind die letzten Stunden sehr rasch ungehindert weiter und weiter in Richtung Kairo vorgestoßen. Unsere Angriffskeile schieben sich immer tiefer ins Feindesland hinein. Nach U-Boot-Alarm sind unsere schweren Pötte hinter einem "Vorhang" aus Zerstörern in Deckung gegangen. Unsere Fernaufklärer melden freie Sicht aufs Mittelmeer…

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    18.01.1943
    Alexandria im Fadenkreuz! Die uralte Hafenstadt mit ihren Minaretten und Moscheen, ihren Bazaren und Souks, ihren Märkten und Mösen, die im Laufe ihrer uralten Geschichte so oft schon den Besitzer gewechselt hat, liegt vor unserer Marine da, wie eine überreife Frucht aufs gepflückt werden hofft.
    Unsere neuen Focke-Wulfs fegen alles vom Himmel, was der Angloamerikaner uns auch immer entgegenwirft. Und auch den zweiten hoffnungslosen Versuch der Royal Navy, uns in der Flanke zu bedrohen, ist mit Mann und Maus untergegangen. Trafalgar, die Dritte!

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    Der Tommy bietet nur noch frisch ausgehobene Truppen gegen unsere harten Veteranen auf, und verliert erneut. Der arme Tommy muß während der letzten drei Kriegsjahre das Beste an Truppen schon drangegeben haben. Erst die englischen und schottischen Regimenter im Westfeldzug, und jetzt hier in Afrika die Blüte der Kolonien verheizt. Das ist ein komplett sinnloses Unterfangen, das nur das Leid hinauszögern wird, ohne am Ausgang etwas zu ändern außer einer höheren Opferzahl. Das Einzige, was uns jetzt noch empfindlich in die Parade fahren kann, ist die Tiefe des Raums. Und mit jeder Stunde, die vergeht, kann der Tommy sich tiefer in die Erde wühlen, eine Ladung Beton mehr in Form eines Bunkers aushärten…

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    Was wir hier grade erleben, unseren Vormarsch in Ägypten, das können wir getrost als einen der großen Sturmläufe der Geschichte bezeichnen!!! Nach verbissenem Widerstand an der Front bricht der Tommy im Hinterland zusammen wie ein Kartenhaus. Wir sind auch überglücklich, hier im Nildelta endlich wieder etwas GRÜNES zu sehen! Palmen, und, und, äh, Darf ich helfen, Herr Hauptmann? Ich blicke mich erstaunt um. Ein mittelgroßer Mann, um die 50, mit Rundbrille, großen Ohren und einem freundlichen Mund salutiert. Ja, wenn Sie können? Ich schaue dem Mann auf den Ärmel. Zwei graue Winkel. Aha! Ein Oberschnäpser! In dem Alter? Faul oder feig? Gar den Beruf verfehlt? Irgendwie kommt mir das komische Gesicht aber trotzdem bekannt vor. Und schon assistiert mir der unermüdliche Schweighofer. Herr Hauptmann, des is unser Obergefreiter Hartfeld. Den nennen wir "Professor". Der is, war, Oberbotaniker im Tierpark Hellabrunn! So, so? Ja, was machen Sie denn bei der Wehrmacht? Eingezogen? Der arme Mann schüttelt den Kopf. Freiwilliger! Ja, um Gottes Willen, warum denn? Herr Hauptmann, und da veränderte sich der arme Kerl, alles an ihm wurde traurig und schlaff, die Ohren, die Lippen, die Augen, alles hing herunter.

    Ich bin schon seit 12 Jahren Witwer, Herr Hauptmann, und mein Bub, der Hannes, der hat auch hier gedient, der Arme. Schweighofer hat meinen fragenden Blick registriert. Der Sohn vom Obergefreiten ist voriges Jahr beim Halfaya-Pass gefallen, Herr Hauptmann. Wolf winselt. Sie haben mir diesen Brief geschrieben, Herr Hauptmann, sagt darauf Hartfeld, und kramt ein gefaltetes Blatt Papier aus seiner Brusttasche. Jesus, Maria! Eines meiner Kondolenzschreiben! Mein Gott! (Und jetzt, zum allerersten Mal, und bitte, lieber Gott, mach zum allerletzten Mal, steht mir ein Angehöriger leibhaftig gegenüber!) Und ich möchte mich für Ihre Anteilnahme aufrichtig bedanken! Ich strecke ihm meine Hand entgegen: Es tut mir sehr leid, Herr Hartfeld! Er ergreift meine Hand und schüttelt sie fest. Seine Hand fühlt sich an wie raues Papier. Danke! Sie können ja nichts dafür, Herr Hauptmann!

    Er reißt sich zusammen und macht mit der anderen Hand eine ausholende Bewegung. Seine müden Augen sind jetzt aber feucht. Was wir hier sehen, Herr Hauptmann, das bunte Chaos, das sind Nilakazien, dort, die Sykomore, mit ihren rosa Maulbeerfeigen, da hinten, mit der grünen Haube, mit den Früchten wie getrocknete Knoblauchwürschteln, das sind Johannisbrotbäume, weiter links sehen Sie Dattelpalmen, Herr Hauptmann, und jede dieser Pflanzen hat ihren eigenen Sinn und Nutzen. Und dann überall der Bambus, aus dem Körbe und Matten geflochten werden, und dort, der dicke Baum mit den kleinen gelben Früchten dort, das ist der berüchtigte Lotusbaum, dessen Früchte bei Herodot als die Droge der Lotosesser galt, und dort unten, beim mäandernden Sumpf, das sind die berühmten Papyrusstauden! Sie wurden zur ersten "Arbeitsunterlage" der Antike verarbeitet, wis Sie sicher wissen, und selbst unser Wort "Papier" ist davon abgeleitet!

    Er schluckt. Ich vermag in dem grünen Gewirr kaum eine Pflanze von der andren zu unterscheiden. Aha, die eine hat gelbe Zipfel an den Ästen baumeln, die andre violette, die dritte rote. Immerhin! Herr Hartfeld, was machen Sie eigentlich bei den Gebirgsjägern? In Ihrem Alter! Bin seit dreißig Jahren beim Alpenverein! Habe manche Hütte mit aufgebaut! Und Schießen kann ich auch noch, das habe ich noch unterm Kaiser gelernt! Stimmt, die Wiederholungsspange zum EK II steckte adrett in der Feldbluse, daneben hing adrett unterm Reichadler das "neue" EK I. Also hat man mich bei den Gebirgsjägern genommen! Nun, Professor Hartfeld- nur Doktor, Herr Hauptmann! Den Professor hat mir die Truppe angedichtet! Also gut, Herr Doktor, ich brauche Sie in der Schreibstube mehr, als hier im Graben! Verstanden? Lebendig mehr als tot, verstehen Sie? Schweighofer, Sie sind mir persönlich dafür verantwortlich! Jawoll, Herr Hauptmann, schallt es mir aus zwei bartbeschatteten Mündern entgegen. Ich hätte ja niemand mehr, zum Schreiben, Sie Blödmann!

    Im Südosten von Alexandria, in der Wüste, hart am Abbruch der Quattara-Senke, bei einem dieser mickrigen Fellachendörfer namens Faraj Madi, stoßen wir auf unsere "erste" Ölquelle!!! Wie ein Menetekel für die Tommys ragt die Pumpe aus dem Sand. Ihr Motor wurde abgestellt. Sie fördert grade keinen Tropfen Öl.
    A gscheide Brauerei warad ma lieber, Herr Hauptmann! Und an ordentlichen Metzger, mit am ordentlichen Fleisch für den Wolf! Der braucht wieder a gscheide Wurscht! Und i aa! Herr Hauptmann!
    Ja, ja, so ist es halt, mit den hochdekorierten Portepee-Trägern! Denken nur ans Fressen und Saufen! Jawoll, Herr Hauptmann! Da waaß i wenigstens, woran i bin!

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    20.01.1943
    14.00 Uhr
    Offiziersbesprechung! Wie immer im mittlerweile einer orientalischen Räuberhöhle ähnelnden Kommandozelt unseres guten Obersten Gerstl, der fast schon Tränen in den Augen hatte, als er uns die Lage vorträgt. "Meine Herren! Aufgrund der erstaunlichen Entwicklung der letzten Tage und Stunden ist das OKH zum Entschluss gekommen, sämtliche laufende Operationen sofort anzuhalten!"
    Unser subalternes Raunen muß verdächtig laut gewesen sein, denn sofort reagiert unser Chef:

    "Aber, aber, meine Herren, natürlich nur vorübergehend und selbstverständlich nur im Sinne einer Konsolidierung unserer HKL! Sie wissen doch so gut wie ich, daß grade unsere neuen Tiger-Panzer Sprit saufen wie die Berliner ihre Molle!"

    Hämisch zustimmendes Gemurmel unserseits, es gibt ja kaum Preußen bei uns, aber jede Menge Abneigung gegen sie! Na ja, nicht wirklich, aber wir ziehen einander ganz gerne auf! Nazis gibt es auf beiden Seiten, Arschlöcher, Kameraden, ebenso. Oft in verwirrenden Kombinationen.

    Der Oberst fährt fort:
    "Deshalb werden wir entlang der gesamten HKL schwere und schwerste Einheiten zuallererst mit Nachschub versorgen, sowie Einheiten, die direkt an der HKL liegen. Auch die Luftwaffe wird uns nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.
    Die Einnahme der Ölquellen von Faraj Madi hat hohen symbolischen Wert, sie wird uns aber nicht den Sieg bringen. Dennoch ist ihre Eroberung gewünscht. Natürlich, unter so kleinen eigenen Verlusten wie möglich! Das hat noch einen Tag oder zwei Zeit! Die PK-Kompanien kommen ja gar nicht nach, in ihren Halbkettenfahrzeugen!"

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    Lautes Lachen.

    Die drei Angriffskeile, die sich nunmehr herauskristallisieren, sind KG Ptolemäus, KG Nil und KG Süd.

    Die Belagerung Alexandrias obliegt KG Ptolemäus, und hat oberste Priorität. Daher werden 80% der Ari dorthin abgegeben. Ebenso wird die Kriegsmarine sich dem Bombardement der englischen Bunkeranlagen und Artilleriestellungen anschließen. Der Einsatz von Infanterie ist vorerst nicht vorgesehen, und sollte sich auf Not- oder Bedarfsfälle wie Pioniere und andren beschränken.

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    KG Nil soll soweit wie möglich nach Osten vorstoßen und sowas wie bewaffnete Aufklärung betreiben, und dabei mögliche wertvolle Plätze wie Brücken, Flugfelder dem Feind wegnehmen.

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    KG Süd wird in Richtung Kairo vorstoßen. Fernaufklärer der Luftwaffe werden die nötigen Informationen beschaffen.

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    Ich betrete unser Zelt und lasse draußen antreten.
    "Männer! Alle Mal herhören!"
    Die Männer treten wohl zum zehntausendsten Mal vor mir an.
    Männer, Helm ab zum Gebet. Tankstopp! Essen fassen und sonstiger Nachschub ist befohlen und erbeten. Zeit für Dusche und Rasur! Herr Hauptmann, mit Verlaub, aber mir scheint's, Sie wollen es unbedingt in die Wehrmacht schaffen! lacht der unverschämte Schweighofer auf meine Aussage los! Will er damit sagen, ich hätte Halsschmerzen? Ich dachte, ich wäre schon in der Wehrmacht, Sie frisch gebackener Fähnrich ebendieser! Naa, Herr Hauptmann, ich mein fei unsre Heeres-Zeitschrift! Waas?

    Er besteht auch noch auf seinem dummen, verletzenden Scherz? Das geht mir wirklich zu weit!
    Fähnrich Schweighofer! Ich glaube, Sie wären besser noch eine Zeit lang Unteroffizier geblieben! Beim Respekt gegenüber Ihren Vorgesetzten hapert's nämlich noch ein wenig! Das kann gefährlich sein!"
    Eine knappe Stunde später steht der besoffene Schweighofer stramm wackelnd vor meinem Schreibtisch habt Acht, und verzichtet auf seine Hoffnungsbalken. I wui lieber Feldwebel bleiben, Herr Hauptmann, da kenn i mi besser aus!
    Anfrage angenommen, Affäre bereinigt. Abtreten!


    21.01.1943
    14.00 Uhr
    Angriff! Unsere KG beginnen das Unternehmen Wasserader!
    Überall zermalmen wir den Gegner, rücken wir vor. Die Luftwaffe gibt uns darüber hinaus Gewissheit, nirgends überrascht zu werden. Außerdem bestätigen ihre Berichte die Annahme der Abwehr, uns stünden kaum noch Kampftruppen gegenüber. Einige befestigte Plätze, vereinzelte Bunkeranlagen, Ari hinter Brücken. Lediglich die Nilübergänge sind anständig, sprich mit Bunkern, Minenfeldern und Infanterie, gesichert. Unser schlimmster Feind ist die Entfernung, die der Nachschub derzeit noch zurücklegen muss!

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    22.01.1943
    08.00 Uhr
    Wir erwarten den Morgen- ohne Sorgen, der Kalauer sei mir gestattet. Wir haben im Morgengrauen nach einem Nacht-Bombardement, frei nach Koordinatensystem, die Vororte von Alexandria erreicht und den Flughafen der Stadt schon erobert. Allerdings hat das Bombardement fast sämtliche Munitionsvorräte der Ari aufgebraucht! Morgen wird nur die Marine schießen! Drei mickrige Regimenter Infanterie und ein bißchen Ari bloß sichern die mürbe Metropole am Mittelmeer! Herrschaftszeiten, uns kann's nur recht sein!

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    14.00 Uhr
    Die ersten Vororte von Alexandria sind in unserer Hand! Um den Fußtruppen den Vormarsch zu erleichtern, und ihnen einen verlustreichen Häuserkampf zu ersparen, wurde die Auslöschung feindlicher Stützpunkte aus der Luft, von See her und durch die Ari befohlen. Die Männer sind ob der geringen Verluste und des schnellen Vormarsches guter Stimmung und voller Zuversicht.
    Nach den gestrigen erfolgreichen Gefechten trat heute Morgen KG Ptolemäus erneut zum Angriff auf Alexandria an! Der Feind wurde vernichtet, die Stadt besetzt. Die Hafenanlagen sind unzerstört! Sie werden morgen von Spezialeinheiten besetzt, die Stadt selbst wird dem italienischen Bundesgenossen übergeben, lediglich die Flugplätze verbleiben bei uns!!!
    Die Ortschaften und sind vom Feind geräumt worden, auch sie werden morgen besetzt! Die Sondermeldung mit der Besetzung unserer Ölquelle hat mächtig Staub aufgewirbelt, und wurde bald zum Orkan weltweit aufgeblasen vom schmächtigen Propaganda-Minister Goebbels.

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    23.01.1943

    08.00 Uhr
    SONDERMELDUNG! ICH WIEDERHOLE! SONDERMELDUNG! SEIT HEUTE MORGEN WEHT ÜBER ALEXANDRIA DAS BALKENKREUZ! UNSERE STURMPONIERE HABEN DEN LETZTEN WIDERSTAND GEBROCHEN! SONDERMELDUNG! ALEXANDRIA GEFALLEN!
    Auch Abukir ist gefallen! Auch die kolossalen Panzerkuppeln auf den Klippen hinter dem Kap sind weitgehend kaputt gemacht!







    24.01.1943
    14.00 Uhr
    Nach der Einnahme Alexandrias hat das OKH einen Stopp befohlen! Die Werfen, Hafenanlagen, Treibstofflager, etc. pp müssen erst entmint werden, solange wird Nachschub gefasst und Instand gesetzt! Vom Feind bis auf sporadische Luftangriffe keine Spur. Außerdem sind Verstärkungen aus Italien eingelangt, 5 Regimenter Infanterie werden uns helfen, das weite Hinterland in Ägypten zu sichern! Derweil strömen unsere Truppen langsam, aber unerbittlich auf den Nil zu!
    Unsere Stukas haben inzwischen den Angriff auf die Stellungen westlich von Kairo begonnen! Wenn wir dem Tommy jetzt auch noch Kairo aus der Krone brechen, bleibt dem Pfandleiher nicht mehr viel!

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    27.01.1943
    Die Lage ist wie folgt: Der Nil ist bei den Übergängen von Rasheed, Mutubas, Desouk, Kafr El-Bajah und Kafr El-Amra erreicht. Die so genannte Igel-Stellung westlich von Kairo ist von uns abgeriegelt worden und steht unter unserem Artillerie-Feuer. Bis zur Eroberung sämtlicher Nil-Übergänge ist auf Infanterie-Angriffe zu verzichten.

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    28.01.1943
    Der eminent wichtige Feldflugplatz von Kafr-El Bajah, auf dem unsrigen, linken Nil-Ufer, ist gefallen! Der Flußübergang selbst wird von einem Regiment australischer Elite-Pioniere gehalten. Ein weiterer Dämpfer für den Tommy, der außer weiteren, wütenden Luftangriffen nicht viel tun kann. Der Sperrriegel westlich von Kairo zerbröselt langsam, aber sicher! Vor allem die wenigen neuen Tiger zermalmen so ziemlich alles, was sich ihnen in den Weg stellt!



    29.01.1943
    Mutuba und Rasheed gefallen! Der obere Nilabschnitt ist damit in unserer Hand!
    Überraschend sind heute Morgen amerikanische Bomber über Alexandria aufgetaucht und haben den Hafen bombardiert! Sie sind sofort von einigen Staffeln Focke-Wulfs angegriffen und abgeschossen worden! Bei Rasheed, Mutubas, Desouk ist uns der Nilübergang aus eignen Kräften gelungen! Wir haben bereits Brückenköpfe auf dem rechten Nil-Ufer eingerichtet! Sperrgürtel bei Kairo Großteils neutralisiert! Lediglich die Funkmasten und einige Bunker sind noch in der Hand des Feindes! Nur bei Kafr-El Bajah sind die Kämpfe mit den Australiern erwartungsgemäß hart!

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    31.01.1943
    Kafr El Bajah gefallen! Nach heldenhaftem Kampf sind heute bei den Ozzys die weißen Fahnen hochgeflogen. Hocherhobenen Hauptes und staubigen Gesichts wanken die Ozzys in Gefangenschaft. Wir salutieren vor diesem tapferen, harten Gegner!

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    02.02.1943
    U-Boot-Alarm! Vor Kafr Jallu sind englische U-Boote aufgetaucht! Marine in Hochspannung! Vormarsch auf Kairo geht zügig voran, nachdem der Sperrgürtel westlich der Stadt praktisch beseitigt ist.
    Wir werden seit gut drei Tagen pausenlos von amerikanischen Bombern angegriffen, und egal, wie viele wir abschießen, sie tauchen immer wieder in Staffeln auf! Unsere Jagdpiloten sind pausenlos im Einsatz! Die Schlacht um Ägypten, die Wachablöse im Vorderen Orient, fürchtet so mancher, die hat gerade erst begonnen…

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    04.02.1943
    08.00 Uhr
    Vormarsch geht zügig weiter! Die Schlacht um Kafr Jallo, dem Kap im Norden, ist fast entschieden! Außerdem fällt uns dort ein weiterer Feldflugplatz in die Hände! Auch die Kuhdörfer Mansoura, Sintimay und Kafr El-Amrah sind in der Reichweite unserer Ari! Mit der Eroberung der letzten Bunkeranlage westlich von Kairo haben wir dort nach Schanzarbeiten ein tief gestaffeltes Rückzugsgebiet, falls vor Kairo doch was schief gehen sollte. Auch Munitionsdepots, Krankenreviere und Treibstofflager werden hier flugs angelegt.
    Die kleinen Dörfer auf unserem Nil-Ufer werden eines nach dem anderen genommen. Um unnötige Verluste bei uns Stoppelhopsern zu vermeiden, wird zu diesem Zweck die Ari je nach Bedarf weitergereicht wie ein Wanderpokal.

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    05.02.1943
    14.00 Uhr

    Kairo gerät außer Kontrolle. Nachdem sich Gerüchte verdichtet haben, in den Hinterhöfen verschiedener Botschaften und Stäbe brannten muntere Dokument-Feuerchen (von den geschickt placierten Agenten der Abwehr ebenso munter weiter verbreitet), begann ein allgemeiner Exodus jener, die sich vom Einmarsch der Deutschen nichts Gutes versprechen konnten. Es sollte Gerüchten zufolge eine Liste mit ihren Namen geben. Eine ziemlich lange Liste, was ich gehört habe. "Gestapo" flüsterte Oberst Gerstl mir ins Ohr. Ohne Wissen oder Erlaubnis Rommels! Sondern? Von Graf Ciano, dem neuen Dittatore d'Italia! Duce hören sie nicht mehr so gerne, in Rom und diese Listen sind der Preis fürs Mare Nostrum. Grauenvoll! Die Brücken über den Nil sind völlig verstopft, die Straßen ein einziger krakeelender Mob. Rette sich wer kann! Und im Rücken der Flüchtenden die Plünderer, das unterste soziale Element, daß nur im Aufruhr seinen Instinkten ungezügelt nachgehen kann. Wir werden dank unserer bissigen Feldgendarmerie der Lage schnell Herr werden…

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    14.00 Uhr
    Großalarm! Die Royal Navy dampft heran! Wir bereiten uns auf den nächsten großen Seekampf vor! Kafr Jallu ist ein einziger Ameisenhaufen in Erwartung einer Feuerwalze. Alles, was raus konnte, ist in sicherer Entfernung von der Küste in getarnten Verstecken untergebracht. Schwere Kämpfe um Sintimay und Mensoura.
    Auch Kafr Al-Amrah ist nach langen Kämpfen genommen! Ein paar Artillerie-Einheiten der Tommys, die aus der Stadt geflohen waren, werden in der Nähe der Nil-Brücke gestellt und vernichtet.


    07.02.1943
    SONDERMELDUNG! KAIRO GEFALLEN! ICH WIEDERHOLE! HEUTE MORGEN HABEN TRUPPEN DES GENERALFELDMARSCHALLS ROMMEL KAIRO EROBERT! ACHTUNG, ACHTUNG!!!
    Auch der Flughafen auf dem östlichen Nil-Ufer und seine Besatzung sind sofort unter Beschuß genommen worden und zum Teil bereits erobert. Mensoura besetzt. Ari und Tiger laufen ständig trocken. Zu wenig Munition, zu wenig Sprit. Das hält auf! Auch die Tatsache, daß jedes Kuhdorf ein darin verschanztes Regiment vorzuweisen hat, sind auch die weitgehend intakt gebliebenen aber nicht kartierten Minenfelder der Tommys ein schweres Hindernis, dabei steigen andauernd die Verluste an Pionieren, die wir nicht auf die Schnelle wettmachen können…
    Lediglich im Norden von Kairo, in Fort Mahmud, halten sich noch Briten. Die Kaffs Kafr Taha und Banha stehen als nächste auf dem Programm. Auch jenseits der Brücke bei Al Amrah bereiten sich die Männer auf ihren nächsten Angriff vor. Geschwindigkeit ist jetzt das Gebot der Stunde, hat OB Rommel verlangt!

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    08.02.1943
    Eine Panzerdivision ist bereits im Anmarsch auf Damietta und das Delta, wo die Tommys östlich von Fas El-Bar ihre seltsame Antennenanlage stehen haben!
    Schwärme feindlicher Flieger tauchen über der Brücke von Sintimay auf und stören empfindlich unseren Vormarsch! Kann das mit den seltsamen Antennen zu tun haben? Oberst Gerstl hat die Abwehr informiert!

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    10.02.1943
    Damietta und Fas El-Bar belagert! Die harten Kämpfe der letzten Tage haben unsere Truppen entsetzlich dezimiert. Ausfälle von 60% und mehr sind keine Seltenheit! Dennoch peitscht uns der OB weiter und weiter voran! Wir müssen den Suez-Kanal erreichen! Verlangt er immer wieder von uns!!! Ganze Truppenteile müssen eigentlich dringend Ersatz erhalten und ruhen, anstatt zu kämpfen, aber das geht nicht…
    Harte Kämpfe bei El-Zakazik, oda wia dös depperte Gurkenzeug do heißt, was mir in Kreta g'fressen haben! Mit vül Knoblauch! So was Guat's! Und hinter jedem Kuhdorf noch eines, und noch eines, und dann wieder die verdammte Wüste! Eine starke Panzerkolonne ist hingegen auf dem Weg nach Suez! Weitere Kämpfe bei Belbes und Damietta! Eine Kompanie der "Brandenburger" ist heute bei uns aufgetaucht! Sonderauftrag! Ich wette, die werden diese Antennenmasten sprengen!

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    13.02.1943
    Kämpfe im Süden weitgehend abgeschlossen. Panzerkolonne Suez von feindlichen Bombern angegriffen! Antennenanlage bei Damietta von den Brandenburgern im Handstreich genommen und gesprengt!
    Fas El-Bar und Damietta erobert! Die Royal Navy wurde im Nildelta von der Kriegsmarine vernichtend geschlagen!

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    14.02.1943
    In den drei Kampfabschnitten nichts Neues.
    Unsere Kräfte konzentrieren wir drauf, noch drei Ziele einzunehmen: Port Fuad, Port Suez und Port Fayed!

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    15.02.1943
    Die Vorauskommandos haben bereits den Suezkanal erreicht!
    Letzte Seegefechte bei Port Fuad!

    18.02.1943
    Port Sayed wird nun bald fallen!
    Nach tagelangem Bombardement wird der Sturm auf die Hafenstadt befohlen!
    Auch bei Suez, im Süden, und bei Port Fuad, im Norden, wo unsere Sturmdivisionen und Elite-Panzer sich zum Angriff rüsten, rechnen wir stündlich mit dem Unmöglichen: Der Eroberung Ägyptens!
    Allerdings zu einem horrenden Preis: Nicht nur das Empire, auch das Reich hat die Blüte seiner Männer dran gegeben…Die Wehrmacht wird nach diesem Feldzug nicht mehr dieselbe sein: Die Hälfte ihrer Soldaten sind gefallen, vermisst, schwerversehrt.

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    14.00 Uhr
    ACHTUNG, ACHTUNG! SONDERMELDUNG! ICH WIEDERHOLE: SONDERMELDUNG!!!
    EINHEITEN DER 4. DER 17. UND DER 42. PANZERDIVISION HABEN HEUTE MORGEN DEN SUEZKANAL EROBERT! DAS BALKENKREUZ FLIEGT ÜBER DEM SUEZKANAL!!! GANZ ÄGYPTEN IN UNSERER HAND!!!

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    Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann


    Gebirgsjäger grüsst...

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    croatiafreiburg

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    Registriert: Di 13. Aug 2013, 18:38

    Wohnort: Freiburg

    Beitrag Mo 28. Jul 2014, 11:15 von croatiafreiburg

    Re: LEO AAR

    Hi Leo,

    nachdem ich die AAR Sektion beim "Der Stratege" überarbeitet habe, habe ich deinen ganzen AAR (bis Kapitel V) auch bei uns auf die HP gesetzt. Kapitel VI. kommt ja in die kommende Ausgabe.

    Dann werde ich alle vorhanden Kapitel auf die Homepage stellen.

    Für die übernächste Ausgabe planen wir die AAR Bücherei im Heft etwas anders. Mehr Infos bekommt Du per PN.

    Auf jeden Fall, ein ganz toller AAR und vorallem mit einem Spiel, welches sehr selten mit AAR gesegnet wird.

    Im Zeitalter von LetsPlays empfinde ich den AAR immer mehr als hohe Kunst.

    Grüße

    Robert danke.....
    Euer Croatiafreiburg

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    "Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt."
    (Niccolò Machiavelli)
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