Streitmacht

Ihr habt es schon mal gehört. Etwas muss schnell und sofort passieren, quasi "stehenden Fußes" muss es erledigt werden.

Aber was soll das bedeuten? Das man etwas im stehen erledigen kann?

Auch diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Stand man dort vor einem Gericht und war mit einem gefällten Urteil nicht einverstanden, dann musste man dieses sofort anfechten. Einmal drüber schlafen, nach hause gehen um mit der Familie zu reden oder sich das alles in Ruhe überlegen, war nicht möglich. Ein möglicher Widerspruch musste sofort und direkt eingelegt werden, genau dort an der Stelle wo man stand, also "stehenden Fußes".

Sicherlich habt Ihr schon einmal gehört, dass jemand meinte, er hätte da etwas "in petto".

Man sagt es ja oftmals, wenn man noch etwas in der Hinterhand hat. Aber wo kommt das her? Was bedeutet das?

Im Mittelalter galt das Herz als Zentrum der Gedanken und Gefühle. Daher leitet sich der Spruch aus dem lateinischen "in pectorale" ab. Auf deutsch bedeutet es so viel wie, "in der Brust". Gemeint ist damit "nicht ausgesprochen", "geheim". Daraus ist im italenischen "in petto" geworden. Im 18. Jahrhundert wurde der Ausdruck ins Deutsche übernommen. Wenn man etwas in der Hinterhand hat, hat man ein Geheimnis, welches man in der Brust aufbewahrt.

Ihr habt es sicherlich schon gehört oder gar selbst benutzt. Eine Gefahr droht oder ist besonders groß, dann ist "Not am Mann".

Doch was soll uns das sagen? Wo kommt es her und warum nicht, Not an der Frau?

Dieser Ausspruch oder Redewendung stammt aus der Zeit, als man im Krieg noch Mann gegen Mann kämpfte. Damals noch ohne Fernfeuerwaffen, Zielfernrohre oder sonstiges. Man stand sich Auge in Auge gegenüber und kämpfte mit dem Schwert gegeneinander. Die Bedrohung, die damals bei solchen Kämpfen herrschte, also die "Not", war ganz nah: direkt "am Mann".

Kennt Ihr das auch, ihr wisst keine Antwort, jemand anderes hat keine Ahnung und kann dennoch "etwas aus den Ärmeln schütteln".

Aber was genau ist damit gemeint? So lange mit den Armen wedeln, bis etwas herausgefallen kommt?

Diese Redewendung hat ihren Ursprung ebenfalls im Mittelalter. Damals war die Kleidung sehr weit geschnitten, ebenso auch die Ärmel. Dementsprechend wurden auch diese als Taschen benutzt um Geld oder Papiere zu verstauen. Wenn man nun etwas braucht, dann konnte man es ganz leicht aus dem Ärmel schütteln und zum Vorschein bringen. Ähnlich, wie es Zauberer heute auch noch tun.

Sicherlich kennt Ihr das. Man muss etwas ausarbeiten oder vorstellen, trägt es vor und alle Augen sind auf einen Gerichtet. Man sitzt quasi direkt auf dem "Präsentierteller".

So schwer scheint die Bedeutung gar nicht, man kann es sich schon vorstellen.

Früher wurden auf dem Präsentierteller die Visitenkarten und Briefe von den Dienern, Dienstmädchen und Zofen den Herrschaften gebracht. Somit sind alle Blicke auf den gerichtet, der auf dem Präsentierteller sitzt.

Ich denke mal, den Ausspruch, jemanden "auf Trab bringen", habt ihr schon gehört, benutzt und könnt euch auch vorstellen, woher das kommen mag.

In der Kavallerie bringt man das Pferd auf Trab. Das geschieht manchmal auch unter Verwendung von Peitsche und Sporen. Somit liegt der Sinn der Redewendung auf der Hand.

Dieses Sprichwort hat bestimmt jeder schon verwendet: "Den Löffel abgeben!"

Damit ist beschönigend das Sterben gemeint

Bezüglich der Herkunft dieser Wendung gibt es verschiedene Deutungsansätze. Einer davon: In bäuerlichen Gemeinschaften erhielt jedes Kind einen eigenen Holzlöffel, der bis zum Lebensende immer mitgetragen wurde. Ihn „abzugeben“ war also gleichbedeutend mit „kein Lebensrecht mehr haben“. Auch ein Knecht erhielt leihweise einen Löffel. Wenn dieser weiterzog oder verstarb, musste er den Löffel abgeben, damit ihn der Nächste bekam.

Wisst Ihr eigentlich, warum eine der schlimmsten Grippen "spanische Grippe" genannt wurde?

Weil sie sich damals nur in Spanien entwickelt hat und nur von dort ausging...Nein! Weit gefehlt!

Der Name Spanische Grippe entstand, nachdem die ersten Nachrichten über die Seuche aus Spanien kamen; als neutrales Land hatte Spanien im Ersten Weltkrieg eine relativ liberale Zensur, sodass dort im Unterschied zu anderen betroffenen Ländern Berichte über das Ausmaß der Seuche nicht unterdrückt wurden.
Vollends „spanisch“ wurde die Influenza, als am 29. Juni 1918 der spanische Gesundheitsdirektor Martín Salazar verkündete, ihm lägen keine Berichte über eine vergleichbare Krankheit im übrigen Europa vor. Die internationale Presse gebrauchte ab Ende Juni 1918 zunehmend die Bezeichnung „Spanische Grippe“, was zudem von einigen kriegsführenden Regierungen gefördert wurde, um die tatsächliche Verbreitung zu vertuschen.
Denn diese Grippe gab es in ganz Europa, die Presse durfte dort nur nicht darüber berichten um die Bevölkerung zu verunsichern.

Sicherlich kennt Ihr den nächsten Ausspruch. Man redet und redet und irgendwann passt was nicht mehr. Man hat "sich verhaspelt" und hat den Faden in seinem Gespräch verloren.

Aber was genau soll das bedeuten? Was ist das überhaupt für ein Wort?

Früher wurde beim Spinnen mit dem Spinnrad aus unbehandelter Wolle Garn gesponnen. Dieser Garn wurde auf eine sogenannte "Haspel" aufgerollt. Wenn man nun allerdings beim aufrollen den Faden verlor, dann hatte man sich verhaspelt.

Ihr habt das sicher schon mal gesagt oder gehört. Da kommt eine nackte Person und man sagt, "Schau einmal, der da hinten ist ja "splitterfasernackt"."

Aber warum splitterfaser? Was soll das für eine Faser sein und warum sagt man das so bei einem nackten?

Auch diese, wie viele Redewendungen, stammt aus dem Mittelalter. Im 15. Jahrhundert hieß es allerdings "splitternaket". Der Ursprung stammt vermutlich aus dem Wort "splinternackt". Splint ist die Faser- oder Bastschicht, die zwischen der Rinde und dem Stammholz eines Baumes liegt. Daher kommt wohl auch die Form splitterfasernackt. Ein Stamm ist erst dann nackkt, wenn neben der Rinde auch der Splint entfernt wurde. Mit anderen Worten, Splitternackt bedeutet also, macht bis unter den Splint, also ausgezogen bis auf das Holz.

Na du bist mir ja ein "Schlitzohr". Das habt Ihr sicherlich schon oft gehört oder gar gesagt. Aber was soll das heißen?

Warum Schlitzohr? Hat er einen Riss im Ohr? Und warum nutzt man das für listige Persönlichkeiten?

Früher trugen Gesellen aus bestimmten Zünften Ohrringe, mit denen sie zeigten, zu welcher Zunft sie dazugehörig waren. Wenn nun jemand gegen die Regeln der Zunft verstieß, dann benahmen sie sich unzünftig und man entfernte den Ohrring auf eine schmerzhafte Art und Weise: man riss ihnen einfach den Ring aus dem Ohr. Somit hatten die Personen einen Schlitz im Ohr und man wusste, der Tat nur das, was ihm gut tut.
Nebenbei gesagt, die Ohrringe waren aus Gold um damit ein ordentlichen Begräbnis zahlen zu können, wenn man ablebte.

Es gibt allerdings noch eine zweite Erklärung. Es hieß, dass wohl mal ein Bäcker viel zu kleine Brötchen (Semmeln, Schrippen) gebacken hatte. Darauf hin wurde er mit dem Ohr an eine Kirchentür genagelt. Um sich da nun befreien zu können, blieb ihm nichts anderes übrig als sich loszureißen.

"Also ganz ehrlich, bei der Aktion hast du echt "über die Stränge geschlagen!". Ihr habt das doch bestimmt auch schon einmal gesagt, wenn jemand bei irgendetwas zu weit gegangen ist.

Doch warum sagt man das? Was hat das für einen Sinn?

Einer der ausgelassener Stimmung ist und zu weit geht, schlägt über die Stränge. Er wird verglichen mit unwilligen Kutschpferden, die bocken und dabei über das Geschirr, die Zugstränge, ausschlagen.

Sicherlich habt ihr das auch schon einmal gesagt. Irgendwas läuft und man sagt, "O Jemine" oder auch "Herrje".

Man kennt es, nutzt es, aber was soll das eigentlich bedeuten und heißen?

Es ist ein Ausruf des Mitleids, des Entsetzens oder auch der Überraschung. In der Bibel lautet das zweite Gebot: "Du sollst den Namen deines Herrn nicht missbrauchen."Aus Angst dieses Gebot zu verletzen, verkürzten gläubige Christen den Ausruf "O Jesu Domine", die lateinische Anrede für "Herr Jesus", auf "Herrje" oder "O Jemine".

Hier etwas aktuelles, den im Moment herrscht eine Affenhitze da draußen.

Alle wissen was gemeint ist, aber woher kommt es?


Unter Affenhitze versteht man sehr hohe Temperaturen in Deutschland. Der Begriff stammt ursprünglich aus Berlin. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte nämlich im Affenhaus des Berliner Zoologischen Gartens eine extreme Hitze. Deshalb sprach man auch von einer ''Hitze wie im Affenstall''. Daraus wurde schließlich verkürzt der Begriff Affenhitze, der sich dann landesweit etabliert hat.

Habt Ihr auch schon mal jemanden "gehänselt" oder wurdet es? Schon doof wenn man jemand anderen nieder macht oder schlecht.

Heutzutage wird das ja als Mobbing bezeichnet, aber woher kommt der ursprüngliche Begriff eigentlich? Wurde der von einem Hans etabliert?

Nein, Falsch. Hänseln kommt nicht etwa von irgend einem Hans, sondern aus dem Kaufmännischen. Da das Aufnahmeritual für künftige Kaufleute in der Hanse relativ drastisch und peinlich war, wurde es bald schon im Volksmund "Hänseln" genannt.