Mi 18. Nov 2020, 09:38 von Kanthe
Ihr habt doch bestimmt schon mal die Aussage gehört, "Geld stinkt nicht". Doch woher kommt das nun genau und warum sagt man das?
Habt ihr schon mal am Geld gerochen? Stinkt es wirklich nicht oder hat es eine andere Bewandtnis?
Dieser Ausspruch stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern ist sehr viel älter. Er stammt aus der Zeit des römischen Reiches. In den Jahren 69 bis 79 nach Christus regierte der römische Kaiser Vespasian. Dieser wollte, wer kann es ihm verdenken, reich sein und viel Geld anhäufen. Kurzerhand erließ er auf alles mögliche Steuern, auch auf Bedürfnisanstalten, mit anderen Worten, die damaligen Toiletten. Jeder Bürger der Stadt Rom musste nun also eine "Urinsteuer" bezahlen, wenn er auf die Toilette musste. Man muss dazu sagen, dass die Römer in Sachen Toiletten für die damalige Zeit sehr fortschrittlich waren. Man teilte sich für das "große Geschäft" große, offene Räume und konnte sich dabei auch noch unterhalten. Man teilte sogar einen stock mit einem Schwamm um sich dann den Hintern abzuwischen. Dieser Stock lag in einem Essigbad. Für die Männer gab es auch überall in der Stadt Amphoren, um das "kleine Geschäft" erledigen zu können.
Nun aber weiter im Text. Der Sohn von Vespasian fand diese Steuer allerdings nicht so toll. Er ging da zu seinem Vater und warf ihm vor, dass das eingenommene Geld ungerecht sei. Vespasian nahm das Geld in die Hand, hielt es seinem Sohn unter die Nase und fragte ihn, ob das Geld stinke, denn es war ja durch den Toilettengang anderer Leute eingenommen worden. Logischer Weise stank das Geld nicht und somit ist auch dieser berühmte Ausspruch entstanden, "pecunia non olet" - "Geld stinkt nicht".
Vespasian wollte seinem Sohn damit zeigen, dass es egal ist, woher das Geld kommt und dass man in der Öffentlichkeit auch nicht unbedingt darüber reden muss, wo es herkommt.