Beitrag Mo 23. Mär 2015, 09:54

Agano-Klasse

Agano-Klasse



Die Noshiro in der Tokio Bucht (Juli 1943)



Technische Daten
Typ :leichter Kreuzer
Anzahl :4
Vorgängerklasse :Yubari
Besatzung :700
Länge :170 m
Breite :15,2 m
Tiefgang :5,58 m
maximale Geschwindigkeit :35 Knoten
Reichweite :6.000 sm bei 18 Knoten
Verdrängung :6.450 ts



Einleitung



Die Agano in der Nähe der der Stadt Sasebo (1942)


Die Agano-Klasse bestand aus vier Schiffen, die Agano, die Noshiro, die Yahagi und die Sakawa. Der Name der Agano kam von einem Strom im nördlichen Teil der Präfektur Niigata, die Noshiro kam ebenfalls von einem Strom, aber aus der Akita Präfektur, des Weiteren kam Yahagi wiederum von einem Strom aus der Aichi Präfektur und die Sakawa kam von einem Fluss an der östlichen Seite vom Berg Fuji im westlichen Teil der Kanagawa Präfektur. Die Nummern der Schiffe waren von 132 bis 135. Ursprünglich sollten die Schiffe in der Kure-Werft (Agano), Yokosuka-Werft (Noshiro), Nagasaki-Werft (Yahagi) und bei Mitsubishi Heavy Industries (Sakawa) gebaut werden, doch da die Werften für größere Schiffe gebraucht wurden, wurden drei in der Sasebo-Werft und ein Schiff in der Yokosuka-Werft gebaut. Der gesamte Bau der Agano-Klasse kostete insgesamt 26.400.000 Yen. Durch den Bau in nur zwei Werften und dem ständigen Aufschieben, weil die großen Schiffe Vorrang hatten, wurden die Schiffe sehr zeitversetzt fertiggestellt. Die Agano wurde im Oktober 1942, die Noshiro im Juni 1943, die Yahagi im Dezember 1943 und die Sakawa im November 1944 gebaut und trotzdem dauerte der Bau zwischen 24 und 28 Monaten. Dies entspricht in etwa der Bauzeit der Königsberg-Klasse.



Die Yahagi in der Nähe der der Stadt Sasebo (Dezember 1943)


In der japanisch kaiserlichen Marine waren die leichten Kreuzer die Flaggschiffe für die Zerstörer-Flottille, diese Tatsache veränderte natürlich die Anforderungen. Wenn wir die leichten Kreuzer anderer Nationen, wie die Cleveland-Klasse und die Town-Klasse, mit den Japanischen vergleichen, werden wir schnell sehen, dass die Japanischen wesentlich schwächer sind, aber hier sollten wir beachten, dass die Japanischen wesentlich kleiner waren, sodass wir sie nicht einfach so vergleichen können. Daher müssen wir sie mit etwa gleich schweren Schiffen vergleichen, wie der Atlanta-Klasse, Dido-Klasse oder der Königsberg-Klasse. Jedoch gibt es auch hier von vorneherein das Problem, dass die Schiffe für ganz andere Aufgaben konstruiert wurden. Die Atlanta-Klasse und die Dido-Klasse wurden zur Luftabwehr und die Königsberg-Klasse zur Aufklärung konstruiert.

Trotzdem werde ich hier die Bewaffnung, Geschwindigkeit und die Panzerung vergleichen. Zuerst werde ich mit der Bewaffnung anfangen. Dort sieht es wie folgt aus: Die Königsberg-Klasse hatte auch wie die Agano-Klasse 150 mm Geschütze, allerdings hatte die Königsberg-Klasse drei Drillingstürme während die Agano-Klasse nur drei Zwillingstürme hatte. Jetzt vergleichen wir die alliierten Kreuzer mit der Agano-Klasse, da hatte die Atlanta-Klasse acht 127 mm Zwillingsgeschütze und die Dido-Klasse fünf 133 mm Zwillingsgeschütze. Aus meiner Sicht waren die Schiffe der Agano-Klasse im Nachteil, auch wenn die Alliierten kleinere Kaliber genutzt haben. Doch zur Bewaffnung gehören auch die Luftabwehr und die Torpedobewaffnung. Bei der Agano-Klasse bestand die Luftabwehr aus den 150 mm Geschützen und den beiden 76 mm Geschützen an den Seiten. Die Königsberg-Klasse hatte lediglich die drei 88 mm Zwillingstürme auf dem Achterdeck. Jetzt schauen wir zu den Alliierten, dort hatte die Atlanta die acht 127 mm Zwillingsgeschütze und die Dido ebenfalls nur die Hauptbewaffnung zur Luftabwehr, doch trotz dieser großen Unterschiede sind die alliierten Klassen aus meiner Sicht besser zur Luftabwehr geeignet. Als Torpedobewaffnung standen der Agano-Klasse acht Torpedorohre des Typs 92 Modell 4, welche zu den Besten ihrer Zeit zählten, zur Verfügung. Diese Torpedos konnten über 40 km weit bei einer Geschwindigkeit von 36 kn schwimmen. Auf den deutschen Kreuzern standen zwölf 53,3 cm Torpedorohre zur Verfügung. Wenn wir jetzt die Daten mit den Daten auf den anderen Kreuzern vergleichen, so sehen wir, das die Atlanta-Klasse gar keine Torpedorohre und die Dido-Klasse nur sechs Rohre hatte. An dem Punkt sehe ich die Agano im Vorteil durch die erhöhte Reichweite, auch wenn die Königsberg mehr Rohre hatte.

Nun kommen wir zur Geschwindigkeit. Die Dido-Klasse konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 32,25 kn erreichen bzw. die Atlanta-Klasse 33 kn, während die Königsberg-Klasse eine Geschwindigkeit von 32,1 kn erreichte. Jetzt zur Agano-Klasse, sie konnte 35 kn fahren, daher hat sie in dieser Hinsicht wiederum einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Kreuzern.

Zu guter Letzt zur Panzerung. Da hatte die Agano eine Panzerdicke von 20-65 mm, während die Königsberg 15-70 mm, die Atlanta 32-89 mm, sowie die Dido 25-75 mm besaß. Auch hier ist die Agano im Nachteil, selbst wenn diese Klasse kleiner war. So komme ich zu dem Schluss, dass sie für deren Aufgabe gut geeignet war, auch wenn die Luftabwehr nicht sonderlich stark war.


Hauptbewaffnung



Turmdaten
Kaliber :152,4 mm
Turmlänge :6,5 m
Komplettlänge :7,876 m
Breite :4,55 m
Höhe :2,25 m
Distanz zwischen den Geschützen :1,5 m
max. Reichweite :21.000 m
Gewicht :72 t
Rohrgewicht :8,36 t
Geschossgewicht :45,36 kg
Lebenslänge :500 - 600 Schuss
Panzerung:19 mm Stahlplatten



Die Hauptbewaffnung der Agano-Klasse bestand aus sechs 50-cal Type 41 15 cm Geschützrohren, welche in drei Zwillingstürme aufgeteilt waren. Zwei davon waren am Bug und einer auf dem Achterdeck. Der Turm 2 war erhöht.
Diese Geschütze wurden extra für die Agano-Klasse konstruiert und konnten von -5° bis auf +55° erhöht werden, sodass sie sowohl zur Oberflächenbekämpfung als auch zur Luftbekämpfung genutzt werden konnten. Bei einem Winkel von 45° konnten die Geschütze 21.000 m weit schießen, während sie bei einem Winkel von 55° 8.000 m weit schießen konnten. Das Bewegen des Turms bzw. das Heben und Senken der Rohre wurde mit einem elektro-hydraulischen Motor unterstützt, dadurch konnte der Turm 6°/s gedreht bzw. die Rohre 10°/s gesenkt oder erhöht werden, aber das Ungewöhnliche war, dass dieser Motor außerhalb des Bedienraums war. Im Notfall konnten die Türme per Hand mit zwei Männern genutzt werden.
Es gab noch Experimente, 15,5 cm Rohre zu benutzen, aber die Türme hatten ein Gewicht von 106 t und waren damit zu schwer.


Flugabwehr




Die Sakawa in der Nähe der der Stadt Sasebo (November 1944)



Turmdaten
Kaliber :76,2 mm
Länge :4,777 m
max. Reichweite :13.600 m
max. Höhe :9.100 m
Gewicht :14 t
Rohrgewicht1,317 t
Geschossgewicht :5,99 kg
Lebenslänge :600 Schuss
Panzerung :19 mm Stahlplatten
Max. Winkel :90°
Min. Winkel :-5°



Die Luftabwehr bestand aus vier 60-cal Type 98 8 cm HA Geschützen in Zwillingstürmen, welche speziell für die Agano-Klasse entwickelt wurde, da die Kaliber 12 cm und 10 cm zu schwer waren. Die Geschütze konnten 25 Schuss/min schießen, aber sie wurden für 28 Schuss/min konstruiert. Die Rohre konnten 16°/s (per Hand 1,5°/s) angehoben bzw. gesenkt werden, aber bei einer ausgebildeten Mannschaft konnten die Rohre 18°/s bzw. 3°/s per Hand bewegt werden.
Als leichte Luftabwehr wurden bei der Agano und der Noshiro zu Anfang zwei Type 96 25 mm Drillingsmaschinengewehre und zwei Type 93 13 mm Zwillingsmaschinengewehre eingesetzt.
Die Yahagi besaß vier zusätzliche 25 mm Zwillingsmaschinengewehre und die Sakawa zusätzlich acht Type 96 25 mm Drillingsmaschinengewehre, weitere 18 25 mm Einzel-MGs, sowie vier 6,5 mm Type 11 Einzel-MGs. Die Anzahl der leichten MGs wurde in den Kriegsjahren stets erhöht.
So hatte die Sakawa am Ende zehn Type 96 25 mm Drillingsmaschinengewehre und 31 25 mm Einzel-MGs, sowie vier 6,5 mm Type 11 Einzel-MGs.
Die Yahagi hatte drei 25 mm Einzel-MGs weniger bzw. keine 6,5 mm Type 11 Einzel-MGs.
Bei der Noshiro wurden nochmal zehn 25 mm Einzel-MGs weniger eingesetzt und die Agano hatte am Ende nur vier Type 96 25 mm Drillingsmaschinengewehre, dafür aber zwei Type 96 25 mm Zwillingsmaschinengewehre.


Torpedobewaffnung


Die Torpedobewaffnung bestand bei allen Schiffen der Agano-Klasse aus zwei Vierlings Torpedowerfer Type 92 Modell 4. Da die Werfer offen unterhalb des Flugdecks waren, hatten sie einen kompletten Schutzschild und wogen dadurch 18,3 Tonnen. Sie waren 8,9 m lang, 4,6 m breit und 3,5 m hoch. Die Werfer wurden mit einem Motor gedreht und konnten in 25,2 Sekunden 360° gedreht werden, aber sie konnten im Notfall auch per Hand gedreht werden. Dadurch dauerte dies jedoch etwa zwei Minuten. Zum Nachladen wurde genauso wie zum Drehen ein Motor genutzt, aber auch hier konnten sie per Hand nachgeladen werden. Das Nachladen konnte auf drei bis fünf Minuten reduziert werden, aber normalerweise dauerte das Nachladen mindestens 20 Minuten. Es konnte jedoch auch bis zu 30 Minuten dauern, wenn mit Hand nachgeladen wurde. Die Maya von der Takao-Klasse hatte nach dem Umbau Type 93 Modell 1Torpedos ähnlich der Agano-Klasse, allerdings hatten die Schiffe von der Agano-Klasse 16 Torpedos, von diesen befanden sich acht in den Rohren und acht in Reserve in den Nachlademechanismen.


Aufklärer



Aichi E13A1


Die ersten beiden Schiffe hatten ein Type 1 No.2 Katapult Modell 11. Es war 21 m lang, 1,20 m breit und konnte ein Flugzeug von maximal 5 t auf eine Geschwindigkeit von 32 m/s katapultieren. Die anderen beiden Schiffe hatten ein Kure Type No.2 Katapult, vom selben Typ, wie die modernisierten Schiffe der Takao-Klasse.
Als Flugzeuge sollten ein 12 Shi (Aichi E13A) Dreisitzer und ein 14 Shi (Kawasaki E15K) Zweisitzer eingesetzt werden, aber als die Schiffe fertig gestellt wurden, hatten sie zwei Marine Type 0 (Aichi E13A1) Dreisitzer. Ein Flugzeug befand sich auf dem Katapult und eines auf der Plattform über dem ersten Torpedowerfer. Im Dezember 1942 hatte die Agano temporär ein Type 98 Nachtaufklärer und ein Type 0 Dreisitzer. Um die Aufklärer zu bewegen, wurde ein 15 m Kran installiert, welcher ein Gewicht von bis 6,5 t heben konnte. Da die Flugzeuge auch Bomben tragen konnten, hatten die Schiffe 20 Stück 60 kg (No. 6) Luftbomben dabei.


Antrieb


Der Antrieb der Agano-Klasse wurde von dem fünften Teil des Marine-technischen Ministeriums entwickelt und bestand aus vier Kanpon-Antrieben mit je 25.000 SHP und 360 Umdrehungen/Minute. Die Turbinen in den vorderen Maschinenräumen drehten die äußeren Schrauben, während die beiden Turbinen in den hinteren Räumen die inneren Schrauben bewegten. Nachdem es keine zentralen Schotten in den vorderen Kesselräumen und den hinteren Maschinenräumen mehr gab, wurden die sechs Kessel in fünf Kesselräume und die vier Turbinen in drei Maschinenräume eingebaut. Der vordere Kesselraum 1 beinhaltete Kessel 1 und 2, Kesselraum 2 hatte Kessel 3, Kesselraum 3 hatte Kessel 4, Kesselraum 4 beinhaltete Kessel 5 und Kesselraum 6 hatte Kessel 6. Die Maschinenräume wurden identifiziert durch deren Position in dem Schiff, so hießen sie vorderer backbord Maschinenraum, vorderer steuerbord Maschinenraum und hinterer Maschinenraum. Jeder Kesselraum war 9,50 m lang, während ein Maschinenraum eine Komplettlänge von 30,8 m hatte.


Schicksal



Agano



Wir schreiben den 15. Februar 1944. Nachdem die Agano notdürftig in Truk repariert wurde, verließ sie noch am selben Tag um 22:00 Uhr den Hafen mit dem Ziel, heimische Gewässer zu erreichen. Sie wurde eskortiert vom Zerstörer Oite und dem U-Jäger CH-28. Am nächsten Tag um 02:00 Uhr wurde die Agano von Vizeadmiral Masashi aus Truk gewarnt, dass sich eine US Task Force in dem Gebiet befindet. Sofort wurde die Luftabwehr und die U-Bootabwehr besetzt. Um 16:44 Uhr wurde die Agano von zwei 53 cm MK 14 Torpedos mit 300 kg Sprengstoff getroffen. Abgefeuert wurden diese vom amerikanischen U-Boot USS Skate (SS-305), aus einer Entfernung von 2.300 m, 160 sm nördlich von Truk (vier Torpedos wurden abgefeuert). Beide Torpedos trafen die Steuerbordseite, einer unter der Brücke und der Andere traf den zweiten Kesselraum am Achterdeck. Das Schiff neigte sich dramatisch schnell auf 12° steuerbord, während der zweite Kesselraum geflutet wurde. Des Weiteren brach schweres Feuer in demselben Kesselraum aus, welches sich sofort auf das Mitteldeck ausgebreitet hatte. Der Bereich vor dem ersten Kesselraum flutete bis zum Unterdeck, während die Kesselräume 3, 4 und 5 zusammen mit dem vorderen Maschinenraum sich zunehmend mit Wasser füllten. Um 17:30 Uhr wurde versucht die Agano abzuschleppen, aber das starke Fluten machte das Abschleppen unmöglich. Um 19:00 Uhr steigerte sich das Fluten weiter und das Feuer wurde sehr verheerend. Es breitete sich über das Mitteldeck mittschiffs über die Maschinenräume aus. Eine Stunde später begann die Oite das Übernehmen der Agano-Besatzung, welches um 23:30 Uhr endete. Um 01:50 Uhr am 17. Februar 1944 neigte sich die Agano stark nach steuerbord und sie sank an der Position 10°11'N, 151°42'E. Trotz der kompletten Evakuierung überlebten nur wenige Besatzungsmitglieder diesen Einsatz, da die Oite auf dem Weg zurück nach Truk in der Nähe des nördlichen Eingangs zur Truk Lagune um 07:40 Uhr am 18. Februar von einem US-Flugzeug der TF 58 versenkt wurde. Es starben der Kapitän und 522 Besatzungsmitglieder. Die Agano wurde am 31. März 1944 von der Flottenliste gestrichen.


Noshiro



Die Noshiro und die Yahagi lagen in der Nähe der Lingga-Inseln zusammen mit den anderen Einheiten der "Combined Fleet" bis die "SHO 1 GO" Operation am 18. Oktober 1944 begann. Beide waren während der Operation Flaggschiff der Zerstörer-Flottillen 2 und 10. Die Noshiro mit ihren neun Zerstörern waren ein Teil der "No. 1 Force", welches ein Teil der Sentai 1 (Yamato, Musashi, Nagato), Sentai 4 (4 Takaos) und Sentai 5 (Myoko, Haguro) war. Die Yahagi mit ihren sechs Zerstörern war ein Teil der "No. 2 Force", welcher ein Teil der Sentai 3 (Kongo, Haruna) und 7 (Suzuyas, Tones) war. Am 18. Oktober fuhr die "First Raiding Force" von den Lingga-Inseln los.
Nach einem Funkspruch wurde die "First Raiding Force" zum Leyte Golf durch die Sibuyan See geleitet. Am 25. Oktober war Kurita's Einsatztruppe mit US-Eskortträgern vor der Inselgruppe Samar beschäftigt. Die Yahagi und ihre vier Zerstörer von DesRon 10 feuerten, um 09:05 Uhr sieben Type 93 Torpedos auf diese Träger, doch bei dem Abfeuern wurde die Yahagi auf der vorderen Steuerbordseite in den Offizierskammern von einem 127 mm Geschütz der USS Johnston (DD-557) beschossen. Des Weiteren wurde sie von Flugzeugen dieser Träger angegriffen, welche den Torpedowerfer No.1 in Brand gesetzt hatten. Dieser Brand wurde aber sehr schnell gelöscht. Die Yahagi erreichte am 28. Oktober mit keinen weiteren Schäden Brunei. Die Verluste betrugen acht Besatzungsmitglieder, die tot oder verwundet waren.

Die Noshiro mit ihren sieben Zerstörern von DesRon 2 eröffneten um 07:30 Uhr mit ihren Hauptgeschützen das Feuer auf dieselben Träger. Um 08:38 Uhr wurde sie auf der Steuerbordseite von einem 127 mm Geschütz getroffen. Der Treffer traf den zweiten Ankerkettenraum. Des Weiteren wurde die Noshiro von Flugzeugen des Typs US-TBM-1C mit 250 kg Bomben um 12:43 Uhr angegriffen. Der Angriff verursachte Lecks in den zweiten und den vierten Achteröltanks und dem äußeren Backbordpropellerschaft, sodass die maximale Geschwindigkeit auf 32 kn reduziert wurde.

Am 26. Oktober, während Kurita's Flotte sich zum Brunei Bay zurückzog, wurde die Noshiro zwei Mal von US-Flugzeugen vor den Batbatan Inseln westlich von Panay angegriffen. Während des ersten Angriffs von TBM-1Cs von der Air Group 14 (USS Wasp CV-18) und Air Group 22 (USS Cowpens CVL-25), konnte die Noshiro sechs Torpedos ausweichen, aber um 08:52 Uhr wurde sie von einem 57 cm MK XIII Torpedo mit 272 kg Sprengkopf im Kesselraum Nr. 3 getroffen. Im Kesselraum Nr. 3 und Nr. 1 drang sehr schnell Wasser ein und dieser Prozess steigerte sich zum Kesselraum Nr. 2 und dem vorderen backbord Maschinenraum. Sämtliche Maschinenkraft viel aus und um 08:57 Uhr neigte sich der Kreuzer auf 26° backbord, welches aber auf 8° durch gegenfluten reduziert werden konnte. Während der Notfallreparaturen um die Maschinenkraft wieder in Gang und um das Schiff freischwimmend zu bringen, wurde Admiral Hayakawa auf den Zerstörer Hamanami gebracht. Um 10:22 Uhr lag die Noshiro tot im Wasser und sie wurde von der zweiten Welle von TBM-1C und SB2C-3 Flugzeugen von Air Group 11 von der USS Hornet CV-12 angegriffen. Um 10:39 Uhr wurde sie von einem zweiten MK XIII Torpedo auf der Steuerbordseite unterhalb des Turms Nr. 2 getroffen. Durch diesen Treffer drang sehr schnell Wasser am Bug ein und um 10:46 Uhr stand das gesamte Unterdeck unter Wasser. Um 11:00 Uhr neigte sich die Noshiro auf 10°, was sich aber rapide steigerte und um 11:13 Uhr sank das Schiff etwa auf der Position 11°42'N, 121°41'E. Die Zerstörer Hamanami und Akishimo konnten 328 Besatzungsmitglieder retten, aber der Rest ging verloren. Unter anderem war auch der kommandierende Offizier Kapitän Kajiwara Sueyoshi dabei, der das Kommando seit dem 15. Dezember 1943 hatte. Schließlich wurde die Noshiro wie viele andere Schiffe am 20. Dezember 1944 von der Flottenliste gestrichen.
Nach den Kämpfen von Samar zogen sich die Yahagi und der Rest von der Kurita Force nach Brunei zurück, welches sie am 28. Oktober 1944 erreichte. Ab dem 15. November ersetzte sie die Noshiro von DesRon 2, welche (wann war das?) versenkt wurde. Am 16. November wurde die Yahagi zu den Schlachtschiffen Yamato, Nagato und Kongo, sowie den Zerstörern Urakaze, Hamakaze und Isokaze von DesDiv 17 verlegt. Bis auf die Kongo und die Urakaze, welche beide von USS Sealion II (SS-315) am 21. November versenkt wurden, erreichten alle Schiffe Heimatgewässer. Die Yahagi erreichte Sasebo am 24. November und wurde bis zum 18. Dezember wieder fit gemacht. Am 20. Dezember wurde Kapitän Yoshimura Matake durch Kapitän Hara Tameichi ersetzt und einen Tag später verließ die Yahagi Sasebo mit dem Ziel Kure, wo sie im Kure-Hashirajima (Reede, Ankerplatz und Übungsgebiet) bis April 1945 trainierte.



Die Yahagi unter Beschuss am 7. April 1945 südwestlich von Kyushu.
Das Foto wurde früh beim Angriff geschossen, nachdem sie von einem Torpedo auf der Steuerbordseite gestoppt wurde,
aber vor dem Treffer einer Bombe, die den zweiten 15cm-Turm ausgeschaltet hatte.



Yahagi



Am 6. April wurde die Yahagi zur Yamato und acht Zerstörern (Surface Special Attack Force) für die "TEN 1 GO" Operation zugeordnet, mit dem Ziel Okinawa. Am 7. April ab 12:40 Uhr, als sie auf Südkurs nach Okinawa gingen, wurde die Flottille von sieben Wellen Flugzeugformationen von US TF 58 angegriffen. Sechs Minuten nach der ersten Welle, während die Yahagi versuchte einen herannahenden Torpedo auszuweichen, wurde sie von einem 57 cm MK XIII Torpedo getroffen, der von einer TBM-1C abgeworfen wurde. Der Torpedo traf auf der Steuerbordseite in der Nähe vom Maschinenraum und brachte den Kreuzer zum Halten. Des Weiteren brach ein Feuer in der achteren Munitionskammer aus. Während die Yahagi tot und bewegungsunfähig im Wasser lag, wurde die Isokaze zur Hilfe gerufen um den Kreuzer zu unterstützen. Es wurde der Befehl gegeben, die Torpedos über Bord zu werfen und während die Besatzung den Befehl Folge leistete, wurde der Kreuzer von einer 250 kg Bombe, welche den zweiten 15 cm Turm zerstörte und von mehreren Torpedos am Bug und Achterdeck getroffen. Um 13:45 Uhr griff die zweite Welle an, und während die Yahagi tot im Wasser lag, wurde sie von weiteren Bomben und Torpedos getroffen. Insgesamt trafen die Yahagi sieben Torpedos und mindestens zwölf Bomben. Diese Treffer führten dazu, dass sich die Yahagi stark nach Steuerbord neigte und um 14:05 Uhr auf den Koordinaten 30°47'N, 128°08'E mit 446 von etwa 1.000 Mann Besatzung sank. Der Flaggoffizier Rear Admiral Komura und ihr kommandierender Offizier Kapitän Hara waren unter denen, die von den Zerstörern Hatsushimo und Yukikaze gerettet wurden. Die Zerstörer erreichten Sasebo am Morgen des 8. April 1945. Die Yahagi wurde schließlich am 20. Juni 1945 von der Flottenliste gestrichen.



Das Ende der Yahagi fotografiert aus der Sicht eines Flugzeuges von der USS Yorktown (CV-10)



Sakawa



Die Sakawa, das letzte Schiff der Agano-Klasse, wurde am 30. November 1944 unter das Kommando von Kapitän Okimoto Kibusuji gestellt und wurde in der Yokosuka Marinestation eingetragen. Ab dem 15. Dezember war sie das Flaggschiff von DesRon 11, um die Tama zu ersetzen, welche im Oktober verloren gegangen war. Bis Mitte Juli trainierte sie im westlichen Heimgewässern mit den neuen Zerstörern der Matsu-Klasse. Vom 1. bis zum 20. April war sie kurzzeitig der zweiten Flotte zugeordnet, welche für die "TEN GO" Operation gedacht war, jedoch hatte sie ein Leck im Treibstofftank und sie konnte nicht an der Operation teilnehmen. Wegen den ständigen Luftangriffen und den Minen in Heimgewässern wurde sie am 15. Juli zur Maizuru Marinestationsstreitkraft zugeordnet. Ab 17. Juli verließ sie Kure und erreichte am 19. Juli Maizuru. Am 15. August wurde die Sakawa in Maizuru übergeben und wurde am 5. Oktober 1945 von der Flottenliste gestrichen.
Am 1. Dezember, nachdem die Bewaffnung, das Katapult und das Radar entfernt waren, wurde sie zum Heimkehrservice zugeordnet. Die Transporte gingen bis zum 25. Februar 1946 und anschließend wurde sie der US-Marine übergeben. Sie wurde schließlich zusammen mit der Nagato ins Bikini-Atoll geschleppt, wo sie als Ziel für Atombombentest diente (Operation Crossroads). Der erste Test, bekannt als Able Test, war am 1. Juli 1946. Die Bombe explodierte um 09:00 Uhr in einer Höhe von 400 m. Die Sakawa war 500 m von der Explosion entfernt und wurde schwer beschädigt. Der Aufbau wurde zertrümmert, besonders die Hauptmasten und der Bereich hinter der Brücke, während die Rumpfplatten im hinteren Teil des Schiffes auseinander gebrochen waren. Am nächsten Tag steigerte sich das Fluten im hinteren Bereich und das Unterdeck am Achterdeck wurde überflutet. Es wurde noch der Versuch unternommen, das Schiff zu schleppen, aber durch den Auftrieb neigte sich das Schiff sehr schnell nach backbord. Als das Schiff bei 85° war, rollte sich das Schiff über und sank.


Schlusswort



Viele Menschen sehen ein zerstörtes Schiff, einen zerfetzten Panzer oder ähnlich zerstörtes Kriegsmaterial. Doch sie sehen oftmals nur den Schrott und vergessen, dass in den Schiffen und Maschinen Menschen zerquetscht, lebendig verbrannt bzw. ertrunken sind oder etwas ähnliches Grausames erleiden mussten. Auf den hier vorgestellten Schiffen wurden zum Teil mehr als 1.000 Männer an Bord getötet bzw. sind teilweise komplett mit ihren Schiffen untergegangen. Daher appelliere ich an euch, denkt an die Toten und sagt nicht, die Japaner und ihre Ideologie stehen für Selbstopferung bzw. die Banzai oder auch Seppuku Tradition hat die Menschen auf den sinkenden Schiffen zurückbleiben lassen. Es gab die Möglichkeit, das Schiff zu verlassen, dennoch war es nicht die Tradition, sondern die Kontrolle eines autoritären Systems, dass die Japaner in den Tod für Ehre und Land getrieben hat. Das Sterben und der Schande einer Kriegsgefangenschaft zu entgehen wurden Ihnen eingepflanzt. So wurden unter anderem Namen aus den japanischen Geschichtsbüchern gestrichen, weil sie nicht mehr die Chance hatten, sich selbst zu töten und in Kriegsgefangenschaft gegangen sind. Die Kultur und die Vergangenheit formen die Menschen und die Kriege, der Soldat, der gefallen ist, hat trotz alledem nur seinen Beitrag geleistet. Jede Tradition, jede Kultur und jede Vergangenheit gründet sich auf die Menschen, der ihr innewohnen. Sie gehören respektiert und ihre Namen geehrt. Zu viele sind im Krieg gefallen und jeder Name eines Soldaten, egal welcher Nationalität, welchen Glaubens oder Ideologie auch immer - Sie ließen ihr Leben und darum sollte man Ihrer Gedenken.


Danksagung

Zum Schluss will ich nochmal einen Dank an den Moderator Markus von Scaleworld.de aussprechen, dass er mir das Buch "Japanese Cruiser of the Pacific War" für so wenig Geld verkauft hat und des Weiteren möchte ich auch noch einen Dank an die Leser des Eintrags und an meinen Helfer Hasso von Manteuffel senden.


Quellen



Autor Loser568