Schwerer Kreuzer Prinz Eugen

Ein Kriegsschiff der Deutschen Kriegsmarine
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Die Prinz Eugen war ein Kriegsschiff der Admiral-Hipper-Klasse und gehörte der deutschen Kriegsmarine an. Sie war der dritte und letzte fertiggestellte schwere Kreuzer der Kriegsmarine. Der Namensgeber war der österreichische Feldherr Prinz Eugen von Savoyen. Im Rahmen der Aufrüstung der deutschen Flotte Mitte der 1930er Jahre wurde auch der Bau einer neuen Klasse von Schweren Kreuzern in Auftrag gegeben. Der Bauauftrag für die Prinz Eugen wurde bis zur Taufe unter der Neubaubezeichnung Kreuzer J geführt. Die Spitznamen der Prinz Eugen, die sie sich im Laufe ihres Kriegseinsatzes erwarb, waren „Der glückliche Prinz“ oder „Das glückhafte Schiff“ - weil sie verschiedene Einsätze fast unbeschadet überstanden hat, so z.B.:
- das Unternehmen („Rheinübung“) mit dem Schlachtschiff Bismarck,
Kanaldurchbruch („Unternehmen Cerberus“) mit den Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau
und das Norwegenunternehmen („Unternehmen Sportpalast“)
Bereits während ihrer Ausrüstung und Fertigstellung erhielt die Prinz Eugen am 2. Juli 1940 am Ausrüstungskai der Germaniawerft in Kiel ihren ersten Bombentreffer. Trotz des Bombentreffers konnten die Schäden schnell behoben werden.
Erster Kommandant der Prinz Eugen war Kapitän zur See Helmut Brinkmann.
23. April 1936 | |
22. August 1938 | |
1. August 1940 | |
Krupp Germaniawerft in Kiel | |
564 | |
104,5 Mio Reichsmark | |
Admiral Hipper, Blücher, Lützow, Seydlitz |
10.000 ts | |
14.680 ts | |
18.750 ts | |
über alles: 212,5 m | |
199,5 m | |
207,7 m | |
21,8 m | |
5,9 - 7,2 m | |
3 Getriebeturbinen von BBC mit zusammen 97.152 KW und Dampfversorgung durch 12 ölgefeuerte Wagner-La-Mont-Kessel |
Stapellauf der Prinz Eugen 1938
Am 18. Mai 1941 lief die Prinz Eugen zusammen mit dem Schlachtschiff Bismarck aus Gdingen, das liegt in Gotenhafen, zum Unternehmen Rheinübung aus. Das Ziel für die beiden Schiffe war der Atlantik. Dort sollten die Prinz Eugen und die Bismarck jagt auf feindliche Geleitzüge machen. Der Verband wurde jedoch von der britischen Aufklärung frühzeitig entdeckt und von mehreren Schiffen der Royal Navy beschattet. Im weiteren Verlauf der Operation Rheinübung kam es dann zu dem bekannten Seegefecht zwischen den deutschen Schiffen Prinz Eugen und Bismarck, sowie den britischen Schiffen HMS Hood und HMS Prince of Wales. Im Verlauf des Seegefechts wurde der Schlachtkreuzer HMS Hood versenkt und das Schlachtschiff HMS Prince of Wales schwer beschädigt. Die Prinz Eugen wurde anschließend zum selbstständigen Handelskrieg aus dem Verband entlassen. Aber Maschinenschäden zwangen sie jedoch zum Abbruch der Operation. Am 1. Juni erreichte die Prinz Eugen den Marinestützpunkt Brest.
In den folgenden Monaten lag die Prinz Eugen im Marinestützpunkt Brest. Am 8. Juli 1941 wurde der Stützpunkt von einigen britischen Flugzeugen bombardiert, dadurch erlitt die Prinz Eugen einen ziemlich schweren Bombentreffer. Durch diesen Treffer wurden 60 Mann der Besatzung getötet. Die Instandsetzungsarbeiten an der Prinz Eugen dauerten bis Mitte Dezember des Jahres an. Anfang 1942 wurde von Adolf Hitler der Rückmarsch nach Deutschland für den schweren Kreuzer befohlen. Dieses Unternehmen fand gemeinsam mit den Schlachtschiffen Gneisenau und Scharnhorst statt, die ebenfalls längere Zeit in Frankreich festlagen. Für die Rückkehr wurde der zwar kurze, aber riskante Weg durch den Ärmelkanal gewählt. Mit starker Unterstützung der deutschen Luftwaffe und unter Sicherung durch zahlreiche kleinere Marineeinheiten gelang der Kanaldurchbruch in der Zeit vom 11. Februar bis zum 13. Februar 1942. Bei diesem Unternehmen blieb die Prinz Eugen als einzigstes der Großkampfschiffe völlig unbeschädigt. Das Unternehmen Cerberus war somit der erste erfolgreiche Durchbruch einer feindlichen Flotte durch den Ärmelkanal seit Jahrhunderten.
Am 20. Februar 1942 liefen die Prinz Eugen und das Panzerschiff Admiral Scheer, gesichert durch die Zerstörer Hermann Schoemann, Friedrich Ihn und Z 25 aus Brunsbüttel aus, um nach Norwegen vorzustoßen. Am 23. Februar wurde die Prinz Eugen durch einen Torpedotreffer des britischen U-Boots HMS Trident am Heck schwer beschädigt. Das Heck knickte durch die Explosion ab, dabei fanden sieben Matrosen den Tot und es wurden 26 Matrosen verwundet. Daraufhin war die Prinz Eugen nicht mehr manövrierfähig. Es gelang aber, den Kreuzer in den Lo-Fjord zu bringen, wo eine Notreparatur durchgeführt werden konnte. Am 16. Mai begann die Rückführung der Prinz Eugen nach Deutschland. Am 17. Mai wurde die Prinz Eugen und ihr Begleitverband der aus Zerstörern bestand von britischen Flugzeugen angegriffen, die aber durch Einsatz der gesamten Bewaffnung abgewehrt werden konnten. Am 18. Mai erreichte die Prinz Eugen den Hafen von Kiel (Unternehmen Zauberflöte). Vom 22. Mai bis zum 7. Oktober 1942 verbrachte die Prinz Eugen eine Werftliegezeit in den Deutschen Werken, wo sie ein neues Heck erhielt. Nach ihrer Reparatur und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft schlug am 9. Januar 1943 ein weiterer Versuch nach Norwegen durchzubrechen fehl. Dieser Versuch wurde gemeinsam mit dem Schlachtschiff Scharnhorst und drei Zerstörern, die als Sicherung des Verbandes dienten, unter der Führung des Admiral Schniewind, am 11. Januar abgebrochen, da die unsichere Luftlage eine Weiterfahrt nach Norwegen nicht zuließ. Am 25. Januar lief die Kampfgruppe erneut aus dem Kieler Hafen aus, doch auch dieser Versuch nach Norwegen zu gelangen wurde nach zwei Tagen abgebrochen. Daraufhin kehrte die Prinz Eugen nach Gotenhafen zurück, wo sie erst einmal verblieb. Nach einem Erlass Hitlers sollten alle schweren Einheiten außer Dienst gestellt werden. Daraufhin wurde die Prinz Eugen erstmals als ein Ausbildungsschiff genutzt. Ab dem 1. Oktober wurde die Prinz Eugen dann reaktiviert und der II. Kampfgruppe zugeteilt.
8 x 20,3 cm L/60 in 4 Doppeltürmen | |
4 - 5 Schuss in der Minute | |
360 hm = 36 km (mit Erhöhung auf 45°) | |
290° | |
-10° - + 37° | |
72 Mann |
Sprenggranaten mit Kopfzünder (gegen leichte Ziele und Landziele) 320 Schuss 20,3 cm Sprenggranaten mit Bodenzünder (gegen leicht gepanzerte Ziele) 320 Schuss 20,3 cm Panzersprenggranaten (gegen schwer gepanzerte Ziele) 320 Schuss 20,3 cm Vor- und Hauptkartuschen 960 Schuss 20,3 cm Leuchtgranaten Turm B und Turm C je 30 Stück 20,3 cm |
Turm A Graz Turm B Braunau Turm C Innsbruck Turm D Wien |
Am 10. Oktober 1944 verließ die Prinz Eugen den Hafen von Gotenhafen, um an den Abwehrkämpfen im Bereich Memel teilzunehmen. Vom 10. bis 15. Oktober beschoss die Prinz Eugen 28 Landziele und verschoss dabei 1.196 Granaten vom Kaliber 20,3 cm. Auf dem Rückmarsch nach Gotenhafen rammte die Prinz Eugen am 15. Oktober 1944 den Leichten Kreuzer Leipzig mittschiffs. Dabei erlitten beide Schiffe schwere Schäden. Die Prinz Eugen erlitt dabei starke Schäden im Bereich des Buges, dadurch wurde sie nach Gotenhafen verlegt, um in der Werft repariert zu werden. In der Zeit des Werftbesuches erhielt die Prinz Eugen einen neuen Vorsteven. Nach der Reparatur wurde sie nach Sworbe verlegt, um da vom 20. bis 22. November russische Stellungen zu beschießen. Anschließend fuhr die Prinz Eugen wieder zu einem kurzen planmäßigen Werftbesuch nach Gotenhafen zurück. Am 15. Januar 1945 waren die planmäßigen Arbeiten an der Prinz Eugen abgeschlossen.
Im Zeitraum vom 29. bis 31. Januar unterstützte die Prinz Eugen den erfolgreichen Ausbruch des XXVIII. Armeekorps durch den Beschuss russischer Stellungen aus dem Brückenkopf Cranz. Sie verschoss dabei 871 Schuss 20,3 cm Munition. Ab dem 10. März 1945 wurde die Prinz Eugen zum Beschuss russischer Einheiten bei Danzig sowie Gotenhafen und schließlich bei Hela beordert. Nach der Aufgabe von Hela Mitte April 1945 wurde die Prinz Eugen nach Westen in den Hafen von Kopenhagen verlegt. Am 7. Mai 1945 wurde die Prinz Eugen endgültig außer Dienst gestellt und am Folgetag an die Royal Navy übergeben.
Unternehmen „Rheinübung“ mit Schlachtschiff Bismarck | |
Unternehmen „Cerberus“ Kanaldurchbruch | |
Unternehmen „Sportpalast“ Marsch nach Norwegen | |
Zauberflöte Marsch in die Heimat | |
Fronttheater und Domino | |
Landzielschießen Tuckum | |
Tanne-Ost Hogland Utö | |
Das Unternehmen in der Aaland-See | |
Die Kämpfe um Memel | |
Der Kampf um Sworbe | |
Der Kampf um Königsberg | |
Der Kampf um Danzig, Gotenhafen und Hela | |
Der Marsch nach Westen, Swinemünde, Saßnitz und Kopenhagen |
Mit der Niederlage des Deutschen Reiches kam die Prinz Eugen, die als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte, in Kopenhagen unter das Kommando der Britischen Royal Navy. Ende Mai 1945 wurde die Prinz Eugen mit einigen anderen deutschen Schiffen nach Wilhelmshaven überführt. Im Dezember 1945 fiel die Prinz Eugen dann per Losentscheidung als Kriegsbeute an die Amerikaner, die dann das Schiff unter Beibehaltung ihres Namens nur in USS Prinz Eugen umbenannten. Sie wurde als (IX-300) klassifiziert. Am 13. Januar 1946 überführte dann die US Navy die Prinz Eugen nach Philadelphia. Dort wurden dann auf einer Werft verschiedene Ausrüstungsgegenstände ausgebaut. Am 1. Mai 1946 ging es dann für die Prinz Eugen weiter durch den Panamakanal. Am 10. Mai 1946 erreichte die Prinz Eugen im Schlepp über San Diego, weil nur ein Kessel arbeitete, dann den Hafen von Honolulu.
Anschließend erfolgte die Verlegung zum Bikini-Atoll, Marshallinseln. Dort angekommen wurde die Prinz Eugen etwa eine Seemeile entfernt vom Nullpunkt, der als Operation Crossroads bekannt gewordenen Atombombenversuchsserie mit zahlreichen weiteren Versuchsschiffen vor Anker gelegt. Bei der ersten Explosion der Testbombe Able am 1. Juli 1946 erlitt die Prinz Eugen noch keine sichtbaren Schäden an ihrem Rumpf und den Aufbauten. Am 25. Juli 1946 wurde dann die zweite Testbombe Baker unter Wasser in einer Tiefe von ca. 30 m gezündet, wobei die Prinz Eugen scheinbar ebenfalls noch keine Schäden, aber sehr starke Verstrahlung erlitten hatte. Die US Navy hatte anstelle von echter Besatzungen Versuchstiere verwendet. Dabei wurden hauptsächlich Schafe und Schweine auf die Schiffe gebracht. Diese wurden bei den Explosionen jedoch getötet. Zu einer Beschädigung der Prinz Eugen kam es jedoch nicht, während andere Schiffe noch im Testgebiet sanken. Das hatte den einfachen Grund, das diese Schiffe näher an der Abwurfstelle lagen. Anschließend wurde die Prinz Eugen zum Kwajalein-Atoll geschleppt. Die Stopfbuchsen der Propellerwellen waren mittlerweile undicht und ließen zunehmend Wasser eindringen. Dies geschah natürlich aufgrund der Tests, die das Schiff nicht ganz unbeschadet überstanden hatte. Aufgrund ihrer starken Verstrahlung konnten die Lenzpumpen nicht mehr eingesetzt werden. Das Schiff verblieb dort ohne Besatzung.
Ab dem 16. Dezember 1946 neigte sich die Prinz Eugen zunehmend nach Steuerbord. Diese Neigung wurde immer stärker, bis das Schiff schließlich am 22. Dezember 1946 kenterte. Das Wrack der Prinz Eugen liegt seitdem im seichten Wasser des Kwajalein-Atolls ca. 250 Meter vom Strand entfernt auf der
Der hintere Teil der Prinz Eugen mit den Propellerwellen, den verbliebenen zwei Propellern und dem Ruder ragten seitdem aus dem Wasser heraus. Der Deutsche Marinebund bemühte sich um die Bergung und Rückführung eines der drei Propeller. Die Verhandlungen dazu konnten 1978 endlich zu einem positiven Abschluss geführt werden. Heute ist der Propeller auf dem Gelände des Marineehrenmals in Laboe zu besichtigen.Zitat: Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Prinz_Eugen_(1938)
Das Bild zeigt einen der drei Propeller der Prinz Eugen
August 1940 bis Juli 1942 | |
Juli bis Oktober 1942 | |
Oktober 1942 bis 14. März 1943 | |
15. März 1943 bis 4. Januar 1944 | |
5. Januar 1944 bis Mai 1945 | |
bis Mai 1946 |
Autor: Ritter von Hirse